Magenschmerzen- Arten, Ursachen & Behandlung

Intro

Bei Magenschmerzen tut vor allem der Oberbauch weh. Die Art und Weise, wie und wo die Schmerzen auftreten, sagt dabei viel über die mögliche Beschwerdeursache aus. Es gibt verschiedene Ursachen für einen schmerzenden Magen. Oftmals verschwinden sie dabei meist ganz von allein wieder. Sie können jedoch auch ein Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankung sein oder gar einen Notfall darstellen.

In diesem Blogbeitrag zeigen wir, was Magenschmerzen sind, welche Arten es gibt und was man dagegen tun kann. Zudem gehen wir auf mögliche Ursachen und Diagnose ein, sagen, wann man damit zum Arzt sollte, geben wichtige Tipps und listen Hausmittel auf, die helfen.

Keypoints

  • Es gibt akute, chronische sowie progressive Magenschmerzarten
  • Magenschmerzen können dumpf, stechend, brennend, krampf- oder kolikartig, konstant oder intermittierend sowie lokalisiert auftreten
  • Die Gründe für einen schmerzenden Magen reichen von Magen Darm Infekte und Stress, über Nahrungsmittelunverträglichkeiten bis hin zur Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • Auch bei Schwangeren sind Magenschmerzen gar nicht so selten
  • Die Lokalisation der Bauchschmerzen kann darauf hinweisen welche Organe betroffen sind
  • Zur Diagnose von Magenschmerzen können neben einer gründlichen Anamneseerhebung ebenfalls eine körperliche Untersuchung sowie bildgebende Verfahren durchgeführt werden
  • Treten zum schmerzenden Magen Begleitsymptome wie anhaltendes hohes Fieber, starkes Erbrechen, Blut im Stuhl oder Urin sowie Kurzatmigkeit oder ein harter Bauch auf ist ein Arztbesuch dringend indiziert
  • Wie Magenbeschwerden genau behandelt werden, hängt von der jeweiligen Ursache dafür ab und kann dabei Medikamente, Interventionen oder Hausmittel beinhalten

Magenschmerzen-Arten

Es gibt verschiedene Magenschmerzenarten, dazu gehören:

Akute Magenschmerzen 

Wer unter akuten Magenbeschwerden leidet, der hat seit weniger als einer Woche Schmerzen

Chronische Magenschmerzen

Chronische Magenschmerzen hingegen sind Schmerzen, die dauerhaft sind oder immer wiederkehren und sich dabei über einen Zeitraum von 3 Monaten oder länger äussern.

Progressive Magenschmerzen

Progressive Schmerzen im Magen sind Schmerzen, die sich im Laufe der Zeit zunehmend immer weiter verschlimmern und sind dabei oft ein Anzeichen für ein ernstes zugrundeliegendes Problem

Schmerzcharakter: Wie fühlen sich Magenschmerzen an?

Magenschmerzen können sich folgendermassen anfühlen:

  • Leicht bzw. stark
  • Dumpf, stechend oder brennend
  • Krampf- oder kolikartig (bei Nieren- und Gallensteinen)
  • Konstant oder intermittierend
  • Lokalisiert (auf eine Stelle bezogen) oder generalisiert (breitflächig)

Letztlich sind und bleiben Magenschmerzen ein subjektives Symptom, das nur jeder für sich selbst beschreiben kann. Wie stark sich die Schmerzen anfühlen, sagt dabei nicht unbedingt immer auch etwas darüber aus, wie ernst diese sind. 

Ursachen: Warum tut der Magen weh? 

Es gibt zahlreiche Gründe für einen schmerzenden Magen. Diese können u. a. mit der Verdauung, Verletzungen, Infektionen sowie Krankheiten zusammenhängen. Mögliche Ursachen für einen schmerzenden Magen sind:

Magenschmerzen nach dem Essen 

Ein schmerzender Magen, speziell nach dem Essen, können verschiedene Ursachen haben und sowohl organischen, funktionellen oder ernährungsbedingten Ursprungs sein. Zu den Ursachen für Magenschmerzen nach dem Essen gehören:

  • Verdauungsstörungen
  • Blähungen
  • Verstopfung
  • Durchfall
  • Lebensmittelallergien, – Unverträglichkeiten oder – Vergiftungen
  • Gastritis (Magenschleimhautentzündung)
  • Magengeschwüre

Mehr zum Thema Magenschmerzen nach dem Essen gibt es hier. Zur Frage Was essen bei Magenschmerzen gehts hier

Magenschmerzen und Psyche: Wenn Stress auf den Magen schlägt

Der Magen und das vegetative Nervensystem hängen eng miteinander zusammen. Deshalb können Auslöser von starken und stechenden Magenbeschwerden oft auch Stress sein. Vorbeugend können hier Entspannungstechniken wie z. B. Autogenes Training oder Sport (z. B. Yoga) helfen. Neben einem schmerzenden Magen kann es zudem auch zu Aufstossen, Blähungen oder einem Herzstechen kommen. 

Mehr zu Magenschmerzen Stress: Psyche und nervöser Magen findest du hier

Magenschmerzen in der Schwangerschaft

Bei Schwangeren sind Magenbeschwerden gar nicht so selten. Die hormonelle Umstellung, vor allem der Progesteronanstieg zu Beginn der Schwangerschaft, bewirkt, dass die Muskulatur des Magen-Darm-Traktes zunehmend träger wird. Dadurch wird auch die Nahrung langsamer durch den Verdauungstrakt befördert, was neben Verstopfung und Blähungen ebenso Magenschmerzen verursachen kann.   

Mit fortschreitender Schwangerschaft und Grössenzunahme der Gebärmutter und des Kindes, nehmen dabei beide auch immer mehr Raum ein. Je nachdem, wie das Kind liegt, kann sich dabei auch der Druck auf den Magen verstärken.

HELLP Syndrom: Gefährliche Ursache für Magenschmerzen in der Schwangerschaft

Das HELLP Syndrom kann eine gefährliche Ursache für Bauchschmerzen in der Schwangerschaft sein. Das HELLP Syndrom ist eine schwere Form der Präeklampsie, welche dabei auf einer Funktionsstörung der Leber basiert. HELLP steht für: H für Hämolyse, EL für erhöhte Leberwerte und LP für eine niedrige Blutplättchenzahl. 

Mehr zum Thema Magenschmerzen Schwangerschaft hier

Wie werden Magenschmerzen diagnostiziert? 

Körperliche Untersuchung

Der Arzt wird neben einer gründlichen Anamneseerhebung ebenfalls eine körperliche Untersuchung durchführen und dazu den Bauch auf Schmerzen und Schwellungen abtasten. 

Bildgebende Untersuchungen

Bildgebende Untersuchungen wie z. B. MRT, CT, Ultraschall und Röntgenaufnahmen dienen dazu, Organe, Gewebe sowie andere Strukturen im Bauchraum im Detail zu betrachten und können helfen, Tumore, Brüche, Risse wie auch Entzündungen festzustellen.

Ebenso können auch verschiedene andere Tests, wie z. B. Blut-, Urin- sowie Stuhltests, Koloskopie, obere Endoskopie, EKG (Elektrokardiogramm) oder eine Herzuntersuchung angeordnet werden.

Wann zum Arzt? 

Schmerzen nach Verletzungen, anhaltende sowie auch unerklärliche Magenschmerzen gehören immer in ärztliche Behandlung. Geht es um Magenbeschwerden, ist neben dem Hausarzt ein Internist oder ein Gastroenterologe die entsprechend richtige Anlaufstelle. Treten folgende Begleitsymptome zu einem schmerzendem Magen auf, ist ebenfalls ein Arztbesuch indiziert: 

  • Anhaltendes Fieber, ab 38°C
  • Anhaltende starke Übelkeit und Erbrechen
  • Blut im Stuhl, Urin oder in Erbrochenem
  • Schwellungen sowie Empfindlichkeit bei Berührung
  • Gelbsucht (Gelbfärbung der Augen sowie auch der Haut)
  • Kurzatmigkeit sowie andere Atembeschwerden
  • Wenn der Bauch zunehmend hart wird 
  • Brennen beim Wasserlassen 
  • Wässriger Durchfall der dabei mehr als 5 Tage lang andauert
  • Unerklärliche Gewichtsabnahme 

Ebenfalls sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden, wenn die Schmerzen über eine Woche lang andauern oder die Schmerzen immer weiter zunehmen.

Sofortige ärztliche Hilfe anfordern

Sofortige ärztliche Hilfe sollte aufgesucht werden, wenn starke Magenschmerzen im Zusammenhang mit einem Trauma oder Unfall auftreten oder mit einem Druckgefühl in der Brust einhergehen. Ebenso sollte ein Arzt aufgesucht werden, wenn die Schmerzen so stark sind, dass man nicht stillsitzen kann.

Behandlung: Was tun gegen Magenschmerzen?

Ein schmerzender Magen hat eine Vielzahl von Ursachen und mindestens ebenso viele Behandlungsmöglichkeiten. Wie Magenbeschwerden genau behandelt werden, hängt dabei stark von der jeweiligen Diagnose ab.

Gewisse Erkrankungen können eine operative Sanierung erfordern, andere wiederum eine medikamentöse Behandlung. Manche Beschwerden brauchen dabei auch einfach nur Zeit zur Heilung. Das Wichtigste dabei ist, die Ursache für die Beschwerden herauszufinden. 

Medikamentöse Behandlung von Magenschmerzen

Ist Sodbrennen z. B. der Grund für einen schmerzenden Magen, wirken frei verkäufliche Säurehemmer dabei relativ gut und schnell, indem sie überschüssige Magen- und Gallensäure binden. Bei hartnäckigen Magenbeschwerden können zusätzlich krampflösende Schmerzmittel Abhilfe schaffen. Bessern sich die Beschwerden über eine Woche aber nicht, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die genaue Ursache für die Beschwerden abzuklären. 

Cave: Vorsicht bei Schmerzmitteln wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Diclofenac. Die Einnahme von NSAR über einen längeren Zeitraum kann der Magenschutzschicht schaden und entsprechend zu einer Magenschleimhautentzündung führen. 

Mehr zu Magenschmerzen Medikament findest du hier

Hausmittel gegen Magenschmerzen

Es muss nicht gleich immer eine Tablette sein. Denn häufig können Magenbeschwerden auch mit natürlichen Mitteln sowie guten Tipps gemildert werden. Bewährte Hausmittel gegen Magenschmerzen sind:

  • Magenbitter und Soda
  • Ingwer
  • Tees wie z. B. Pfefferminz, Kamille, Fenchel sowie auch Melisse
  • Apfelessig
  • Wärme: Heizkissen oder ein warmes Bad 
  • Bauchmassage mit kreisenden sanften Bewegungen im Uhrzeigersinn

Mehr Magenschmerzen Hausmittel findest du hier

6 effektive Tipps gegen Magenschmerzen

  • Vermeide Milchprodukte 
  • Bei saurem Aufstossen oder Sodbrennen können Magensäurehemmer schnelle Abhilfe schaffen
  • Vermeide Zitrusfrüchte, frittierte und fettige Speisen oder Gemüse wie z. B. Tomaten, Koffein, Alkohol sowie auch kohlensäurehaltige Getränke
  • Trink genug Wasser
  • Iss häufiger kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt
  • Achte auf eine ausgewogene sowie ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse

FAQ: Die häufigsten Fragen über Magenschmerzen

Welche Arten von Magenschmerzen gibt es?

Magenbeschwerden können stechend, krampfartig, dumpf oder ziehend sein und dabei akut sowie chronisch auftreten.

Was verursacht Magenschmerzen?

Mögliche Ursachen für einen schmerzenden Magen sind vielfältig und reichen dabei von Magen-Darm-Infekten und Nahrungsmittelunverträglichkeiten über anhaltenden Stress bis hin zum Reizmagen.

Was hilft gegen Magenschmerzen?

Verschiedene Kräuter-Tees wie z. B. Kamille, Kümmel oder Fenchel und Anis können helfen Magenbeschwerden zu lindern. Wärme kann helfen einen verkrampften Magen zu lösen.

Wann sollte man mit Magenschmerzen zum Arzt?

Schmerzen nach Verletzungen, anhaltende sowie auch unerklärliche Magenschmerzen gehören immer in ärztliche Behandlung.

Treten Begleitsymptome zu den Magenbeschwerden auf wie z. B. anhaltendes hohes Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Blut im Stuhl oder Urin, Kurzatmigkeit oder ein harter Bauch ist ebenfalls ein Arztbesuch dringend indiziert. Ebenfalls, wenn die Schmerzen über eine Woche lang andauern oder die Schmerzen immer weiter zunehmen.

Kann Stress auf den Magen schlagen?

Ja, seelisch belastende Situationen sowie Dauerstress können sich auf den Magen schlagen.

Was verschlimmert Magenschmerzen?

Bei einem schmerzenden Magen gilt: Finger weg von Alkohol, Kaffee und Zigaretten. Diese Genussmittel können Magenschmerzen zusätzlich verschlimmern. Verzichte bei Magenschmerzen ebenso auf Zitrusfrüchte, frittierte oder fettige Speisen sowie kohlensäurehaltige Getränke.

Fazit 

Wie stark sich Magenschmerzen anfühlen, sagt nicht unbedingt immer auch etwas darüber aus, wie ernst diese sind. 

Es gibt zahlreiche Ursachen und Gründe für Magenschmerzen. Die Lokalisation der Schmerzen ist ein wichtiger Hinweis, denn er kann Auskunft darüber geben, welche Organe betroffen sind.

Geht es um Magenbeschwerden ist neben dem Hausarzt ein Internist oder ein Gastroenterologe die entsprechend richtige Anlaufstelle. Dieser wird neben einer gründlichen Anamneseerhebung ebenfalls eine körperliche Untersuchung durchführen. Daneben können auch bildgebende Verfahren eingesetzt werden.

Wie Magenschmerzen genau behandelt werden, hängt dabei stark von der jeweiligen Diagnose ab. Häufig können Magenschmerzen auch mit natürlichen Mitteln und guten Tipps gemildert oder entsprechend vorgebeugt werden.