Intro
Bauchschmerzen sind Schmerzen, die im Bereich zwischen der Brust und der Leiste auftreten. Der Magen, der zwischen dem Zwölffingerdarm und der Speiseröhre im linken Oberbauch sitzt, ist dabei ein Teil unseres Verdauungssystems, deshalb tut bei Magenschmerzen auch vor allem der Oberbauch weh. Dieser Bereich wird deshalb oft auch als Magengegend bezeichnet. Magenschmerzen können ganz unterschiedliche Formen annehmen und entsprechend auch viele unterschiedliche Ursachen haben. Die Art und Weise, wie und wo Magenschmerzen auftreten, sagt dabei viel über mögliche Beschwerdeursachen aus. So gut wie jeder hat irgendwann einmal in seinem Leben Magenschmerzen. Meist sind diese nicht gravierend und verschwinden dabei ganz von allein wieder. Sie können jedoch auch ein Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankung sein oder gar einen Notfall darstellen. Wie stark die Schmerzen sind, sagt dabei nicht immer etwas über die Schwere der Erkrankung aus, welche die Schmerzen verursacht.
Was sind Magenschmerzen, welche Arten gibt es und wie fühlen sich Magenschmerzen an? Welche Ursachen kommen für welche schmerzende Bauchregionen in Frage? Wie werden Magenschmerzen diagnostiziert, wann sollte man damit zum Arzt und was kann man entsprechend gegen Magenschmerzen tun? Welche spezielle Bedeutung haben Magenschmerzen nach dem Essen oder in der Schwangerschaft und welche Rolle spielt Stress dabei? Welche guten Tipps sowie Hausmittel gegen Magenschmerzen gibt es?
Alles über Magen Darm Infekt hier.
Definition: Was sind Magenschmerzen?
In unserem Unterleib befinden sich: Magen, Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse sowie Dünn- und Dickdarm. Wir denken bei Bauchschmerzen oft an „Magenschmerzen“ oder „Bauchweh“, aber Schmerzen im Unterleib können genauso gut, anstatt vom Magen, auch von anderen Organen herführen oder aber von der Bauchdecke, der Haut oder den Muskeln des Bauches aus entstehen.
Magenschmerzen Arten
Akute Magenschmerzen
Wer unter akuten Magenschmerzen leidet, der hat seit weniger als einer Woche Schmerzen.
Chronische Magenschmerzen
Chronische Magenschmerzen hingegen sind Schmerzen, die dauerhaft sind oder immer wiederkehren und sich dabei über einen Zeitraum von 3 Monaten oder länger äussern.
Progressive Magenschmerzen
Progressive Magenschmerzen sind Schmerzen, die sich im Laufe der Zeit zunehmend immer weiter verschlimmern und sind oft ein Anzeichen für ein ernstes zugrundeliegendes Problem.
Schmerzcharakter: Wie fühlen sich Magenschmerzen an?
Magenschmerzen können sich folgendermassen anfühlen:
- Leicht bzw. stark
- Dumpf, stechend oder brennend
- Krampf- oder kolikartig (bei Nieren- und Gallensteinen z. B.)
- Konstant oder intermittierend
- Lokalisiert (auf eine Stelle bezogen) oder generalisiert (breitflächig)
Letztlich sind und bleiben Magenschmerzen ein subjektives Symptom, das nur jeder für sich selbst beschreiben kann. Wie stark sich die Schmerzen anfühlen, sagt dabei nicht unbedingt immer auch etwas darüber aus, wie ernst diese sind.
Der Magen
Der Magen wird anatomisch gesehen in verschiedene Teile unterteilt. Oben an der Eintrittsstelle liegt dabei der Magenmund, auch Kardia genannt. Links davon wölbt sich der Magenfundus und nach unten hin geht der Magen in den Magenausgang, bzw. Pylorus über. Das Fassungsvermögen eines erwachsenen Magens beträgt im Durchschnitt etwa 2.5 Liter und seine Grösse passt sich entsprechend an unsere Lebens- und Essgewohnheiten an. Leicht verdauliche Speisen verweilen ca. 2-3 Stunden in unserem Magen, schwer verdauliche und fetthaltige Speisen hingegen bis zu 8 Stunden. Sodrennen entsteht, wenn Magensäure aus dem Magen in die Speiseröhre aufsteigt und dabei die Magenschleimhaut reizt.
Die Aufgaben des Magens
Unser Magen vermengt die aufgenommene Nahrung mit Hilfe des Magensaftes entsprechend zu einem Brei. Der Magensaft selbst enthält neben Verdauungsenzymen auch Salzsäure, welche Bakterien abtötet sowie auch Schleimstoffe, die unsere Magenwand vor der aggressiven Salzsäure und den Enzymen schützt, da unser Magen sich ansonsten selber verdauen würde. Ebenfalls enthält unsere Magensäure einen Intrinsic Factor, ein Eiweiss, welches für die Vitamin-B12-Aufnahme ins Blut benötigt wird.
Ursachen: Warum tut der Magen weh?
Es gibt zahlreiche Gründe für Magenschmerzen. Diese können u. a. mit der Verdauung, Verletzungen, Infektionen oder Krankheiten zusammenhängen. Sie können dabei von einem bestimmten Organ im Inneren unseres Körpers, aber auch von den Muskeln oder der Haut der Bauchdecke ausgehen oder ebenso von einer anderen Stelle in der Nähe verursacht werden. Mehr zu quadrantenabhängigen Schmerzen und deren möglichen Ursachen später im Text detaillierter.
Mögliche Allgemeine Ursachen für Magenschmerzen
- Traumatische Verletzungen
- Stress
- Viszerale Überempfindlichkeit
- Blähungen im Bauchraum (Blähbauch oder Wasserbauch? Hier gehts zum Wasserbauch Selbsttest, alles über aufgeblähter Bauch und was tun gegen Blähbauch? hier)
- Muskelzerrungen
- Gürtelrose
- Verdauungsprobleme (Erbrechen, Verstopfung oder Durchfall)
- Magen-Darm-Infekt
- Infektionen und Entzündungen
- Zyklusabhängige Beschwerden bei Frauen, wie z. B. starke Menstruationskrämpfe
- Reflux, Sodbrennen bzw. saures Aufstossen (mehr über stiller Reflux hier)
- Nahrungsmittelallergien oder – Unverträglichkeiten wie z. B. Laktoseintoleranz und Zöliakie
- Lebensmittelvergiftung (Mehr zum Thema Lebensmittelvergiftung Dauer hier)
- Bauchaortenaneurysma
- Darmverschluss
- Magen- oder Dickdarmkrebs
- Ischämischer Darm (Verminderte Blutversorgung des Darms)
- Divertikulitis
- Endometriose (Zum Endometriose Selbsttest gehts hier)
- Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung). Hier gehts zum Bauchspeicheldrüse Selbsttest
- Eierstockzysten
- Eileiterschwangerschaft
- Geschwüre
Hauptverursacher für chronische Magenschmerzen
- Sodbrennen, Verdauungsstörungen oder gastroösophagealer Reflux (GERD)
- Reizdarmsyndrom
- Entzündliche Darmerkrankungen wie z. B. Morbus Crohn sowie Colitis ulcerosa
- Laktoseintoleranz
Ursachen für starke und heftige Bauchschmerzen
- Blinddarmentzündung oder Blinddarmdurchbruch
- Cholezystitis (Entzündung der Gallenblase) oder Gallensteine (Zum Gallensteine Selbsttest gehts hier. Zur Frage wie entstehen Galleine? gehts hier)
- Nierensteine (Der Nierenschmerzen Test hier)
- Nieren- oder Harnwegsinfekte
Magenschmerzen nach dem Essen
Magenschmerzen, speziell nach dem Essen, können verschiedene Ursachen haben und sowohl organischen, funktionellen oder ernährungsbedingten Ursprungs sein.
Ursachen für Magenschmerzen nach dem Essen
- Verdauungsstörungen
- Blähungen (Alles über aufgeblähter Bauch hier)
- Verstopfung
- Durchfall (Mehr zum Thema wässiger Durchfall und Gluckern im Bauch hier)
- Lebensmittelallergien, – Unverträglichkeiten oder – Vergiftungen
- Gastritis (Magenschleimhautentzündung)
- Magengeschwüre
Mehr zum Thema Magenschmerzen nach dem Essen hier. Alles zu Magenschmerzen bei leerem Magen hier. Zur Frage Was essen bei Magenschmerzen gehts hier.
Magenschmerzen und Psyche: Wenn Stress auf den Magen schlägt
Der Magen und das vegetative Nervensystem hängen eng miteinander zusammen. Deshalb können Auslöser von starken und stechenden Magenschmerzen oft auch Stress sein. Vorbeugend können hier Entspannungstechniken wie z. B. Autogenes Training oder Sport ( z. B. Yoga) helfen. Neben Magenschmerzen kann es zudem auch zu Aufstossen, Blähungen oder einem Herzstechen kommen.
Mehr zu Magenschmerzen Stress: Psyche und nervöser Magen hier.
Magenschmerzen in der Schwangerschaft
Bei Schwangeren sind Magenschmerzen gar nicht so selten. Diese können direkt nach dem Essen oder aber auch nach einem Lagewechsel auftreten. Die hormonelle Umstellung, vor allem der Progesteronanstieg zu Beginn der Schwangerschaft, bewirkt, dass die Muskulatur des Magen-Darm-Traktes zunehmend träger wird. Dadurch wird auch die Nahrung langsamer durch den Verdauungstrakt befördert, was neben Verstopfung und Blähungen ebenso Magenschmerzen verursachen kann.
Mit fortschreitender Schwangerschaft und Grössenzunahme der Gebärmutter und des Kindes, nehmen dabei beide auch immer mehr Raum ein. Je nachdem, wie das Kind liegt, kann sich dabei auch der Druck auf den Magen verstärken. Genauso wie auch Bewegungen und Tritte des Kindes in die Magengegend Magenschmerzen verursachen können.
Gefährliche Ursachen für Magenschmerzen in der Schwangerschaft
Das HELLP Syndrom kann eine gefährliche Ursache für Magenschmerzen in der Schwangerschaft sein. Das HELLP Syndrom ist eine schwere Form der Präeklampsie, welche auf einer Funktionsstörung der Leber basiert. HELLP steht für: H für Hämolyse, EL für erhöhte Leberwerte und LP für eine niedrige Blutplättchenzahl. Die wichtigsten Alarmsymptome neben heftigen Oberbauchschmerzen sind auch Übelkeit, Erbrechen, Durchfall sowie erhöhte Blutdruckwerte. Das HELLP Syndrom ist ein Notfall und erfordert entsprechend sofortige medizinische Hilfe.
Mehr zum Thema Magenschmerzen Schwangerschaft hier
Lokalisation: Was sagt der Ort der Bauchschmerzen über mögliche Ursachen aus?
Die Lokalisation der Bauchschmerzen ist ein wichtiger Hinweis, denn er kann darauf hinweisen welche Organe betroffen sind.
Bauchschmerzen werden dabei in 4 Regionen eingegrenzt und unterteilt:
- Rechter oberer Quadrant
- Linker oberer Quadrant
- Rechter unterer Quadrant
- Linker unterer Quadrant
Ursachen für Schmerzen im gesamten Bauchraum
- Trauma, bzw. Verletzungen
- Morbus Crohn
- Reizdarmsyndrom
- Harnwegsinfekte
- Grippe
Ursachen für Schmerzen, die sich auf den unteren Teil des Bauches konzentrieren
- Blinddarmentzündung
- Darmverschluss
- Eileiterschwangerschaft (eine Schwangerschaft, die sich ausserhalb der Gebärmutter einnistet)
Schmerzursachen im Oberbauch
- Gallensteine (Zum Gallensteine Selbsttest gehts hier)
- Herzinfarkt
- Hepatitis (Leberentzündung)
- Lungenentzündung (Zum Lungenentzündung Selbsttest gehts hier)
Ursachen für Schmerzen in der Mitte des Bauches
- Verletzungen
- Blinddarmentzündung (Appendizitis)
- Gastroenteritis (Magen Darm Infekt)
- Urämie (Folge einer Niereninsuffizienz)
Ursachen für Schmerzen bei Frauen im gebärfähigen Alter
- Starke Menstruationsbeschwerden
- Eierstockzysten
- Myome
- Endometriose (Zum Endometriose Selbsttest gehts hier)
- Unterleibsentzündungen
- Eileiterschwangerschaft (EUG)
Schmerzursachen im rechten oberen Quadranten
Im rechten Oberbauch befinden sich neben der Leber auch die Gallenblase sowie die Gallengänge. Auch die rechte Niere befindet sich ebenfalls im hinteren Teil und die ersten Abschnitte des Dünn- und Dickdarms verlaufen hierdurch.
Schmerzen im rechten Oberbauch sind meist auf eine Leber- oder Gallenblasenerkrankung zurückzuführen, wie z. B.:
- Hepatitis (Gelbsucht)
- Gallensteine oder Gallenbasenentzündung (Zum Gallensteine Selbsttest gehts hier. Alles über wie entstehen Gallensteine? hier)
- Gallengang- oder Gallenblasenkrebs
- Leberkrebs
Es könnte sich in diesem Bereich auch um ein örtlich begrenztes Problem im Zwölffingerdarm, dem aufsteigenden Dickdarm sowie auch der rechten Niere handeln, wie z. B.:
- Niereninfektionen oder Steine (Zum Nierenschmerzen Test gehts hier)
- Zwölffingerdarmgeschwür
- Verstopfung des Dickdarms
Ursachen für Schmerzen im linken oberen Quadranten
Im linken Oberbauch befinden sich neben dem Magen auch die Bauchspeicheldrüse und die Milz sowie die linke Niere, welche sich im hinteren Teil der Bauchhöhle erstreckt. Das Herz sowie auch die linke Lunge liegen direkt darüber.
Schmerzen im linken Oberbauch können folgende Ursachen haben:
- Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung). Zum Bauchspeicheldrüse Selbsttest geht’s hier
- Bauchspeicheldrüsenkrebs
- Splenomegalie (vergrösserte Milz)
- Gastritis (Magenschleimhautentzündung)
- Magengeschwür
- Gallenrückfluss
- Magenkrebs
- Nierenentzündung oder Nierensteine. Zum Nierenschmerzen Test geht es hier
- Herzinfarkt
Geht der Schmerz von der Brust aus, können zudem folgende Ursachen in Frage kommen:
- Sodbrennen bzw. saures Aufstossen
- Angina pectoris
- Herzinfarkt
- Perikarditis
- Lungenentzündung (Zum Lungenentzündung Selbsttest gehts hier)
- Pleuritis
- Pulmonale Embolie
Ursachen für Schmerzen in den unteren Quadranten
Im Unterbauch befindet sich der grösste Teil des Dünn- bzw. Dickdarms. Schmerzen in diesem Bereich hängen deshalb am ehesten mit Magen-Darm-Erkrankungen zusammen, können aber auch mit den Harnleitern, den Eierstöcken oder auch der Gebärmutter in Verbindung stehen.
Zu den häufigsten Ursachen hierfür zählen:
- Reizdarmsyndrom
- Funktionelle Dyspepsie (eine Verdauungsstörung)
- Entzündliche Darmerkrankungen wie z. B. Morbus Crohn sowie Colitis ulcerosa
- Verstopfung des Dick- bzw. Dünndarms
- Dünn- bzw. Dickdarmdarmkrebs
- Abdominales Aortenaneurysma
- Peritonitis (Bauchfellentzündung)
- Mesenterial-Lymphadenitis
- Intestinales (mesenteriales) ischämisches Syndrom
- Leistenbruch
- Nierensteine (Zum Nierenschmerzen Test gehts hier)
Schmerzen, die von den Beckenorganen ausgehen, können zudem auf folgende Ursachen zurückzuführen sein:
- Endometriose (Zum Endometriose Selbsttest gehts hier)
- Eierstockzysten
- Entzündliche Beckenerkrankung
- Eileiterschwangerschaft (EUG)
- Eierstock- bzw. Gebärmutterkrebs
Ursachen für Schmerzen im linken unteren Quadranten
- Divertikulose bzw. Divertikulitis
- Morbus Crohn
- Krebs
- Niereninfekte
- Eierstockzysten
Ursachen für Schmerzen im rechten unteren Quadranten
- Blinddarmentzündung (Appendizitis)
- Hernie
- Niereninfekte (Zum Nierenschmerzen Test gehts hier)
- Grippe
Mehr speziell zu Magenschmerzen Oberbauch hier
Diagnose: Wie werden Magenschmerzen diagnostiziert?
Mögliche Fragen beim Arzt
- Wo genau ist der Schmerz lokalisiert?
- Wie ist der Schmerzcharakter, bzw. wie fühlt sich der Schmerz an?
- Wie lange bestehen die Schmerzen schon?
- Ist der Schmerz konstant und andauernd oder ein Kommen und Gehen?
- Was verbessert bzw. verschlimmert den Schmerz?
- Bleibt der Schmerz immer an der gleichen Stelle oder wandert er?
- Welche anderen Symptome treten zusätzlich zu den Magenschmerzen auf?
- Welche Medikamente werden eingenommen?
- Welche Vorerkrankungen bestehen?
- Gibt es Veränderungen beim Stuhlgang? Wann war der letzte Stuhlgang?
- Gibt es Probleme beim Wasserlassen? Brennen z. B.? Sieht der Urin verändert aus?
- Bei Frauen: Wann war die letzte Menstruation? Besteht die Möglichkeit einer Schwangerschaft?
Körperliche Untersuchung
Der Arzt wird neben einer gründlichen Anamneseerhebung ebenfalls eine körperliche Untersuchung durchführen und dazu den Bauch auf Schmerzen und Schwellungen abtasten.
Bildgebende Untersuchungen
Bildgebende Untersuchungen wie z. B. MRT, CT, Ultraschall und Röntgenaufnahmen dienen dazu, Organe, Gewebe sowie andere Strukturen im Bauchraum im Detail zu betrachten und können helfen, Tumore, Brüche, Risse wie auch Entzündungen festzustellen. Mehr zu MRT was anziehen? hier.
Ebenso können auch verschiedene andere Tests, wie z. B. Blut-, Urin- sowie Stuhltests, Koloskopie, obere Endoskopie, EKG (Elektrokardiogramm) oder eine Herzuntersuchung angeordnet werden.
Wann zum Arzt?
Schmerzen nach Verletzungen, anhaltende sowie auch unerklärliche Magenschmerzen gehören immer in ärztliche Behandlung. Geht es um Magenbeschwerden, ist neben dem Hausarzt ein Internist oder ein Gastroenterologe die entsprechend richtige Anlaufstelle.
Treten folgende Begleitsymptome zu den Magenschmerzen auf, ist ebenfalls ein Arztbesuch indiziert:
- Anhaltendes Fieber, ab 38°C
- Anhaltende Übelkeit und Erbrechen
- Blut im Stuhl, Urin oder in Erbrochenem
- Schwellungen sowie Empfindlichkeit bei Berührung
- Gelbsucht (Gelbfärbung der Augen sowie auch der Haut)
- Kurzatmigkeit sowie andere Atembeschwerden
- Wenn der Bauch zunehmend hart wird
- Brennen beim Wasserlassen
- Wässriger Durchfall, der mehr als 5 Tage lang andauert (Mehr zum Thema wässriger Durchfall und Gluckern im Bauch hier)
- Unerklärliche Gewichtsabnahme
Ebenfalls sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden, wenn die Magenschmerzen über 1 Woche lang andauern oder die Schmerzen immer weiter zunehmen.
Sofortige ärztliche Hilfe
Sofortige ärztliche Hilfe sollte aufgesucht werden, wenn starke Magenschmerzen im Zusammenhang mit einem Trauma oder Unfall auftreten oder mit einem Druckgefühl in der Brust einhergehen. Ebenso sollte ein Arzt aufgesucht werden, wenn die Schmerzen so stark sind, dass man nicht stillsitzen kann.
Behandlung: Was tun gegen Magenschmerzen?
Medizinische Behandlung
Magenschmerzen haben eine Vielzahl von Ursachen und mindestens ebenso viele Behandlungsmöglichkeiten. Wie Magenschmerzen genau behandelt werden, hängt dabei stark von der jeweiligen Diagnose ab. Gewisse Erkrankungen z. B. können eine operative Sanierung erfordern, andere wiederum eine medikamentöse Behandlung. Manche Magenschmerzen brauchen auch einfach nur Zeit zur Heilung. Das Wichtigste dabei ist, die Ursache für die Beschwerden herauszufinden.
Medikamentöse Behandlung
Ist Sodbrennen z. B. der Grund für Magenschmerzen, wirken frei verkäufliche Säurehemmer dabei relativ gut und schnell, indem sie überschüssige Magen- und Gallensäure binden. Bei hartnäckigen Magenschmerzen können zusätzlich krampflösende Schmerzmittel Abhilfe schaffen. Bessern sich die Beschwerden über eine Woche aber nicht, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die genaue Ursache für die Beschwerden abzuklären.
Mehr zu Magenschmerzen Medikament hier
Cave: Vorsicht bei Schmerzmitteln wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Diclofenac. Die Einnahme von NSAR über einen längeren Zeitraum kann der Magenschutzschicht schaden und entsprechend zu einer Magenschleimhautentzündung führen.
Mehr zum Thema Was hilft gegen Magenschmerzen? hier
Hausmittel bei Magenschmerzen
Es muss nicht gleich immer eine Tablette sein. Denn häufig können Magenschmerzen auch mit natürlichen Mitteln sowie guten Tipps gemildert werden.
Bewährte Hausmittel gegen Magenschmerzen sind:
- Magenbitter und Soda
- Ingwer
- Tees wie z. B. Pfefferminz, Kamille, Fenchel sowie auch Melisse (Mehr zum Thema welcher Tee bei Magenschmerzen? hier)
- Apfelessig
- Wärme: Heizkissen oder ein warmes Bad
- Bauchmassage mit kreisenden sanften Bewegungen im Uhrzeigersinn
- 6 Tipps gegen Magenschmerzen
- Vermeide Milchprodukte
- Bei saurem Aufstossen oder Sodbrennen können Magensäurehemmer schnelle Abhilfe schaffen
- Vermeide Zitrusfrüchte, frittierte und fettige Speisen oder Gemüse wie z. B. Tomaten, Koffein, Alkohol sowie auch kohlensäurehaltige Getränke. Mehr zu Magenschmerzen nach Alkohol hier
- Trink genug Wasser
- Iss häufiger kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt. Zur Frage welches Brot darf man bei Gastritis essen? gehts hier
- Achte auf eine ausgewogene sowie ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse (Mehr über Ballaststoffe findest du hier)
Mehr Magenschmerzen Hausmittel hier. Zur Beantwortung der Frage welcher Tee bei Magenschmerzen? geht es hier
Magenschmerzen vorbeugen
Nicht alle Formen von Magenschmerzen sind entsprechend vermeidbar. Folgende Tipps können helfen, das Risiko von Magenschmerzen zu minimieren.
- Ernähr dich gesund
- Trink viel Wasser
- Bewege dich regelmässig
- Nimm kleinere Mahlzeiten zu dir
- Wer an saurem Aufstossen oder Reflux leidet, sollte dabei 2 Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr essen (mehr über Magenschmerzen im Liegen und Magenschmerzen nachts hier)
Fazit
Wir denken bei Bauchschmerzen oft an „Magenschmerzen“ oder „Bauchweh“. Wie stark sich die Schmerzen dabei anfühlen, sagt nicht unbedingt immer auch etwas darüber aus, wie ernst diese sind. Es gibt zahlreiche Ursachen und Gründe für Magenschmerzen. Sie können dabei von einem bestimmten Organ im Inneren unseres Körpers oder aber auch von den Muskeln oder der Haut der Bauchdecke ausgehen.
Der Magen und das vegetative Nervensystem hängen eng miteinander zusammen. Deshalb können Auslöser von starken und stechenden Magenschmerzen oft auch durch Stress ausgelöst werden. Auch bei Schwangeren sind Magenschmerzen gar nicht so selten.
Die Lokalisation der Schmerzen ist ein wichtiger Hinweis, denn er kann Auskunft darüber geben, welche Organe betroffen sind. Dabei sind Schmerzen im rechten Oberbauch meist auf eine Leber- oder Gallenblasenerkrankung zurückzuführen. Schmerzen im linken oberen Quadranten könnten auf eine Problematik des Magens, der Bauchspeicheldrüse sowie auch der Milz hindeuten. Schmerzen in den unteren Quadranten hingegen stehen am ehesten mit Magen-Darm-Erkrankungen, den Harnleitern oder der Gebärmutter in Verbindung.
Alle Schmerzen nach Verletzungen sowie auch anhaltende und unerklärliche Magenschmerzen gehören immer in ärztliche Behandlung. Geht es um Magenbeschwerden ist neben dem Hausarzt ein Internist oder ein Gastroenterologe die entsprechend richtige Anlaufstelle. Dieser wird neben einer gründlichen Anamneseerhebung ebenfalls eine körperliche Untersuchung durchführen. Daneben können auch bildgebende Verfahren wie z. B. MRT, CT, Ultraschall und Röntgenaufnahmen dazu dienen, Organe, Gewebe sowie andere Strukturen im Bauchraum im Detail zu betrachten. Sofortige ärztliche Hilfe sollte aufgesucht werden, wenn starke Magenschmerzen im Zusammenhang mit einem Trauma oder Unfall auftreten oder mit einem Druckgefühl in der Brust einhergehen.
Wie Magenschmerzen genau behandelt werden, hängt dabei stark von der jeweiligen Diagnose ab. Deshalb ist es wichtig, die Ursache für die Beschwerden herauszufinden. Häufig können Magenschmerzen auch mit natürlichen Mitteln und guten Tipps gemildert oder entsprechend vorgebeugt werden.