Endometriose Selbsttest- Symptom- & Fragencheck, die EndoApp

Intro

Stimmungsschwankungen, Blähungen und Krämpfe … eigentlich freut sich doch keine Frau wirklich auf das Eintreffen ihrer Tage. Aber Frauen mit Endometriose empfinden ihre Periode dabei ganz oft als besonders unerträglich, denn für sie ist eine durchschnittliche Periode alles andere als durchschnittlich. Endometriose leitet sich vom Wort „Endometrium“ ab, dem Gewebe, das die Gebärmutter auskleidet. Patientinnen mit Endometriose haben Gewebe des Endometriumtyps aber ausserhalb der Gebärmutter. Diese gutartigen Wucherungen sind per se nicht gefährlich, können jedoch zu Beschwerden führen, je nachdem, wo diese auftreten und sind eine häufige Ursache für einen unerfüllten Kinderwunsch. Experten schätzen, dass zwischen 2-10% der Frauen davon betroffen sind. Um die Zeit bis zur Diagnosestellung so kurz wie möglich zu halten ist es wichtig, eine Endometriose schnellstmöglich zu erkennen. Welche Endometriose Selbsttest helfen uns dabei?

In diesem Text zeigen wir euch 3 Endometriose Selbsttest wie z. B. der Symptom-Check, die 5 Endometriose Hauptsymptome, der Endometriose Fragen-Check oder die Endo App AdonAI. Zudem gehen wir auf die Diagnose Endometriose, die verschiedenen Stadien, Symptome, Ursachen, Risikofaktoren, Behandlungsmöglichkeiten wie auch Tipps zur Linderung der Beschwerden ein.

Definition: Was ist Endometriose?

Während des regelmässigen Menstruationszyklus einer Frau baut sich Gewebe auf und wird entsprechend wieder abgestossen, falls keine Schwangerschaft eintritt. Bei Frauen mit Endometriose bildet sich dieses Gewebe, das wie Endometriumgewebe aussieht und sich auch genauso verhält, dabei ausserhalb der Gebärmutter, in der Regel an anderen Fortpflanzungsorganen, im Becken oder in der Bauchhöhle. Diese Zellinseln werden auch als Endometrioseherde bezeichnet. Jeden Monat reagiert dieses fehlplatzierte Gewebe auf die hormonellen Veränderungen des Menstruationszyklus, indem es sich, genau wie die Gebärmutterschleimhaut auch, entsprechend auf- und wieder abbaut. Die Folge davon sind kleine Blutungen im Becken, welche zu Entzündungen, Schwellungen sowie Vernarbungen des normalen Gewebes um die Endometrioseimplantate herumführen. Am häufigsten tritt eine Endometriose bei Frauen im Alter zwischen 35-45 Jahren auf, diese kann sich nach der Menopause oft auch wieder zurückbilden.

Viele junge Frauen denken, sie müssen sich mit starken Unterleibsschmerzen während der Regelblutung einfach irgendwie arrangieren und sich damit abfinden. Ursache dafür könnte allerdings eine Endometriose sein. Mehr zum Endometriose Selbsttest später im Text.

Einteilung: Endometriose Gruppen

Es gibt 3 grosse Gruppen von Endometriose:

  • Endometriosis genitalis interna: Wo sich Endometrioseherde innerhalb der Muskelschicht der Gebärmutterwand sowie im Eileiter vorfinden
  • Endometriosis genitalis externa: Dies ist die häufigste Erkrankungsform mit Endometrioseherde im Genitalbereich (kleines Becken) ausserhalb der Gebärmutter wie z. B. in den Eierstöcken oder im Douglasraum 
  • Endometriosis extragenitalis: hier finden sich Endometrioseherde z. B. im Darm, in der Blase, den Harnleitern oder ganz selten auch in der Lunge, Skelett, Milz oder Gehirn

Lokalisation: Wo tritt Endometriose auf?

Zu den häufigsten Lokalisationen der Endometriose gehören:

  • Eierstöcke
  • Eileiter
  • Bänder, welche die Gebärmutter stützen (uterosakrale Bänder)
  • Der hintere Cul-de-sac, der Raum zwischen Gebärmutter und Enddarm
  • Der vordere Cul-de-Sac, der Raum zwischen Gebärmutter und Blase
  • Die Aussenfläche der Gebärmutter
  • Die Auskleidung der Beckenhöhle

Vereinzelt findet sich Endometriumgewebe zudem auch an anderen Stellen, wie z. B. 

  • Darm
  • Eingeweiden
  • Enddarm
  • Harnblase
  • Vagina
  • Gebärmutterhals
  • Schamlippen
  • Abdominalchirurgischen Narben

Zusammenhang Endometriose und Unfruchtbarkeit

Endometriose gilt als eines der 3 Hauptursachen für weibliche Unfruchtbarkeit. Wie genau sich eine Endometriose auf die Fruchtbarkeit auswirkt, ist dabei nicht eindeutig geklärt. Es wird jedoch vermutet, dass das Narbengewebe der Endometriose die Freisetzung der Eizelle aus dem Eierstock sowie die anschliessende Aufnahme in den Eileiter beeinträchtigen kann. Zu den weiteren Faktoren, die sich auf die Fruchtbarkeit auswirken, gehören Veränderungen im Beckenbereich, die zu einer Beeinträchtigung der Einnistung der befruchteten Eizelle führen.

Endometriose Symptome 

Zu den häufigsten Symptomen der Endometriose gehören: 

  • Übermässige Menstruationskrämpfe und Schmerzen, die sich im Unterleib oder im unteren Rücken manifestieren
  • Abnorme bzw. starke Menstruationsblutung 
  • Schmerzen beim Sex
  • Unfruchtbarkeit
  • Schmerzhaftes Wasserlassen oder Blut im Urin
  • Schmerzhafter Stuhlgang oder Blut im Stuhl
  • Andere gastrointestinale Probleme wie z. B. Durchfall, Verstopfung, Übelkeit sowie Blähbauch
  • Psychische Belastungen: Neben der körperlichen Belastung kommt es bei einer Endometriose nicht selten auch zu einer psychischen Belastungssituation

Die Stärke der Schmerzen, die Betroffene verspüren, hängt dabei nicht unbedingt direkt mit dem Schweregrad der Erkrankung zusammen. Denn manche Frauen mit schwerer Endometriose haben nur wenig bis gar keine Schmerzen, während andere Frauen mit einer milderen Form der Erkrankung starke Schmerzen haben können.

Mehr zum Endometriose Selbsttest: Der Symptom-Check, die 5 Endometriose Hauptsymptome später im Text.

Endometriose Ursachen und Risikofaktoren

Ursachen

Über die genauen Ursachen der Endometriose herrscht noch immer Unklarheit. Einer Theorie zufolge staut sich während der Menstruation ein Teil des Gewebes durch die Eileiter in den Unterleib zurück, sozusagen eine umgekehrte Menstruation, wo sich das Gewebe festsetzt und entsprechend weiterwächst. Eine andere Theorie besagt, dass Endometriumgewebe über Blut- bzw. Lymphkanäle wandern und sich einnisten kann, ähnlich wie bei der Ausbreitung von Krebszellen. Eine 3. Theorie geht davon aus, dass sich Zellen an einem beliebigen Ort in Endometriumzellen verwandeln können. Zudem scheint es so, dass in bestimmten Familien auch eine genetische Veranlagung für diese Krankheit besteht.

Risikofaktoren

Obwohl grundsätzlich jede Frau an Endometriose erkranken kann, scheinen folgende Personen ein erhöhtes Erkrankungsrisiko dafür zu haben:

  • Frauen, die eine Verwandte 1. Grades (Mutter, Schwester oder Tochter) mit dieser Krankheit haben
  • Frauen, die eine Zyklusdauer von unter 27 Tagen haben
  • Frauen mit abnormen Gebärmutterveränderungen

Endometriose Selbsttests

Endometriose Selbsttest: Der Symptom-Check, die 5 Endometriose Hauptsymptome

Folgende 5 Symptome können auf eine Endometriose hinweisen:

  • Schmerzhafte Monatsblutungen: Die meisten Frauen haben während der Periode Krämpfe. Frauen mit Endometriose aber leiden oft unter quälenden und unerträglichen Schmerzen während der Menstruation
  • Chronische Schmerzen im Unterleib: Manchmal haben betroffene Frauen chronische und starke Schmerzen im Unterleib, auch wenn sie gerade keine Periode haben. Diese können Anzeichen auf eine langwierige Erkrankung und Vernarbung sein
  • Schmerzhafter Geschlechtsverkehr: Dieses häufige Symptom ist auf die Endometriose unterhalb der Gebärmutter zurückzuführen und kann zu starken, lokal begrenzten Schmerzen während dem Sex führen
  • Eierstockzysten: Diese Zysten, die auch als Endometriome bezeichnet werden, sind ein weiteres Merkmal der Endometriose. Diese können gross und schmerzhaft werden und müssen deshalb oft entsprechend entfernt werden
  • Unfruchtbarkeit: Etwa 10 % der Frauen, bei denen ein unerfüllter Kinderwunsch besteht, leiden unter einer Endometriose. Sie ist die häufigste Ursache für Unfruchtbarkeit, da sie Narbengewebe sowie Schäden und Entzündungen an den Eileitern verursachen kann, die für eine natürliche Empfängnis Voraussetzung sind. Untersuchungen zeigen ebenfalls, dass Endometriose die Qualität der Eizellen beeinträchtigen und damit auch die Anzahl der Eizellen im Körper verringern kann

Schmerzhafte Regelblutungen deuten nicht zwangsläufig auf eine Endometriose hin, manchmal handelt es sich dabei auch um eine andere Erkrankung, die auch als Dysmenorrhoe bezeichnet wird. Beckenschmerzen können auch durch Narbengewebe, frühere Infektionen oder eine Blinddarmentzündung ausgelöst werden. Auch Reizdarmsyndrome oder entzündliche Darmerkrankungen können ebenfalls Beckenschmerzen verursachen.

Endometriose Selbsttest: Der Endometriose Fragen-Check

Der folgende Fragenkatalog kann bei der Diagnosestellung Endometriose helfen:

  • Leide ich unter einer verstärkten und sehr schmerzhaften Menstruation?
  • Habe ich Unterleibsschmerzen auch ausserhalb der Menstruation?
  • Habe ich unregelmässige Regelblutungen?
  • Kommt es zu Schmerzen während einer gynäkologischen Untersuchung?
  • Bestehen Schmerzen beim Sex?
  • Habe ich vor oder während der Regelblutung Blut im Urin oder Stuhl?
  • Besteht ein unerfüllter Kinderwunsch?

Je mehr Fragen hier mit Ja beantwortet werden, desto grösser ist das Risiko, an einer Endometriose zu leiden.

Endometriose Selbsttest: Die Endo App, AdonAI

AdonAI ist eine künstliche Intelligenz und ein zugelassenes Medizinprodukt (englisch: Artificial Intelligence), welche die Hoffnung hat, die Zeit bis zur Diagnosestellung zu verkürzen. 

Hier gehts zur Endometriose App:

Wichtig: Endometriose Selbsttest können erste Anhaltspunkte für die Erkrankung liefern. Dennoch sollte man sich beim Verdacht auf eine Endometriose immer von einem Gynäkologen beraten und behandeln lassen.

Ärztliche Endometriose Tests

Die Diagnose Endometriose beginnt damit, dass ein Gynäkologe die Krankengeschichte unter die Lupe nimmt sowie eine körperliche Untersuchung, einschliesslich einer Unterleibsuntersuchung, durchführt. Eine sichere Diagnose der Endometriose kann jedoch nur anhand einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) gestellt werden, bei der verdächtiges Gewebe biopsiert und die entsprechende Diagnose durch eine Untersuchung des Gewebes unter dem Mikroskop bestätigt wird.

Laparoskopie (Bauchspiegelung)

Die Laparoskopie ist ein einfacher chirurgischer Eingriff, bei dem ein Laparoskop, ein dünner Schlauch mit einer Kamera am Ende, durch einen kleinen Schnitt in den Bauchraum eingeführt wird. Mit Hilfe der Laparoskopie lassen sich damit Lage, Ausdehnung sowie auch Umfang der Gebärmutterschleimhautwucherungen feststellen. Mehr zu operativen Behandlungsmöglichkeiten später im Text.

Ultraschall

Ein bildgebendes Untersuchungsverfahren, bei dem Hochfrequenz-Schallwellen verwendet werden, um damit ein Bild von den inneren Organen zu erzeugen.

CT-Scan

Ein weiteres nicht-invasives bildgebendes Diagnoseverfahren, bei dem horizontale oder axiale Bilder, oft auch als Schichten bezeichnet, des Körpers erstellt werden, um damit Anomalien zu erkennen, die auf einem normalen Röntgenbild nicht zu sehen sind.

MRT

Ein nichtinvasives Verfahren, das eine zweidimensionale Ansicht eines inneren Organs oder einer Struktur erzeugt. Mehr zum Thema MRT im Text MRT was anziehen?

Behandlungsmöglichkeiten

Wie genau eine Endometriosebehandlung aussieht, hängt von mehreren Faktoren ab und kann dabei operativ und/oder medikamentös erfolgen. Bei leichten Symptomen sind ausser Schmerzmitteln keine weiteren Behandlungen erforderlich. Im Allgemeinen jedoch kann die Behandlung der Endometriose folgendes vorsehen:

  • Abwarten, um die Entwicklung zu beobachten
  • Schmerzmittel: nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAR) wie z. B. Ibuprofen oder Diclofenac
  • Hormonpräparate, z. B. Gestagenpräparate (Gelbkörperhormone) oder hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille. Zur Frage wie sicher ist die Pille? geht es hier
  • Gonadotropin-Releasing-Hormon-Agonisten, welche die Hormonproduktion der Eierstöcke stoppen und damit eine Art „medizinische Menopause“ hervorrufen
  • Psychosomatische Therapie: Emotionale Probleme und Belastungen können Schmerzen verstärken, was die Lebensqualität deutlich einschränken kann

Operative Behandlungsmöglichkeiten

Laparoskopie

Ein kleinerer chirurgischer Eingriff, bei dem ein Laparoskop, ein dünner Schlauch mit einer Linse und einem Licht, durch einen Einschnitt in der Bauchdecke eingeführt wird. Mit Hilfe einer Laparoskopie kann der Beckenbereich eingesehen werden und Endometriose-Wucherungen dabei entfernt werden.

Laparotomie

Eine umfangreichere Operation, um so viel wie möglich von der verdrängten Gebärmutterschleimhaut zu entfernen, ohne dabei das gesunde Gewebe zu beschädigen.

Hysterektomie

Operation zur Entfernung der Gebärmutter, möglicherweise auch der Eierstöcke.

6 Tipps zur Linderung von Endometrioseschmerzen

  • Ruhe und Entspannung z. B. durch Yoga oder Tai-Chi
  • Warme Bäder
  • Verstopfung vermeiden
  • Regelmässig Sport treiben
  • Wärmflasche oder Heizkissen für den Unterleib
  • Achte auf eine gesunde Ernährung

Einige Frauen profitieren zusätzlich dazu auch von alternativen Behandlungen, wie z. B. Traditionelle chinesische Medizin (TCM), ernährungsspezifische Konzepte oder Homöopathie

Was die Ernährung anbelangt, wird bei Endometriosebeschwerden vor allem zu einer ausgewogenen und gesunden Ernährung geraten, welche wenig Zucker und tierische Fette, selten rotes Fleisch, dafür umso mehr frisches Obst und Gemüse, Vollkornprodukte sowie magere Milchprodukte und Omega-3-Fettsäuren, wie auch Antioxidantien, Vitamin-D und Magnesium beinhaltet.

Mehr zu Vitamine und Mineralstoffe sowie Vitamin-D, Magnesium und Omega-3-Fettsäuren hier

Fazit

Viele junge Frauen denken, sie müssen sich mit starken Unterleibsschmerzen während der Regelblutung einfach irgendwie arrangieren. Hinter den Beschwerden könnte allerdings eine Endometriose stecken. 

Während des regelmässigen Menstruationszyklus einer Frau baut sich Gewebe auf und wird entsprechend wieder abgestossen, falls keine Schwangerschaft eintritt. Bei Frauen mit Endometriose bildet sich dieses Gewebe aber ausserhalb der Gebärmutter, an anderen Fortpflanzungsorganen, im Becken oder in der Bauchhöhle. Die Folge davon sind kleine Blutungen im Becken, welche zu Entzündungen, Schwellungen sowie Vernarbungen führen.

Es gibt 3 grosse Gruppen von Endometriose, am häufigsten tritt eine Endometriose bei Frauen im Alter zwischen 35-45 Jahren auf.

Zu den häufigsten Symptomen einer Endometriose zählen neben übermässigen Menstruationsbeschwerden auch Schmerzen beim Sex, gastrointestinale Probleme wie auch Unfruchtbarkeit und psychische Belastungssituationen.

Über die genauen Ursachen der Endometriose herrscht noch immer Unklarheit. Obwohl grundsätzlich jede Frau an Endometriose erkranken kann, scheint es Personen zu geben, die ein erhöhtes Erkrankungsrisiko dafür aufweisen.

Je rascher eine Endometriose erkannt wird, desto eher kann eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden. Deshalb sind Endometriose Selbsttest wie z. B. der Endometriose Symptom-Check: Die 5 Endometriose Hauptsymptome, der Endometriose Frage-Check sowie auch die Endo App AdonAI bei der Diagnose nützlich und sehr hilfreich. Zu den ärztlichen Endometriose Tests gehören neben einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) auch andere operative und/oder medikamentöse Therapien.