Intro
Unter Magenschmerzen versteht man eine Vielzahl von unterschiedlichen Schmerzen in der Magengegend. Betroffene beschreiben diese Art von Schmerzen dabei als brennend, drückend oder stechend. Magenschmerzen oder Unwohlsein nach dem Essen haben viele Ursachen. Die Nahrung, die wir zu uns nehmen, wird im Magen in kleine Bestandteile zersetzt und entsprechend auf die Verdauung vorbereitet. Treten Magenschmerzen dabei direkt nach dem Essen auf und verschwinden dann wieder, sind sie in der Regel auf die Konsumation von Lebensmitteln zurückzuführen oder darauf, dass das Essen zu fettig war oder zu schnell verschlungen wurde. Magenkrämpfe nach dem Essen, in Verbindung mit Erbrechen, können auf eine Lebensmittelvergiftung hindeuten. Treten trotz einer Umstellung der Ernährung weiterhin Symptome oder Beschwerden auf, können Magenschmerzen nach dem Essen auch auf eine medizinische Ursache für die Beschwerden hindeuten.
In diesem Text gehen wir auf die Symptome von Magenschmerzen nach dem Essen ein, erklären den Zusammenhang zwischen unserem Magen und der Ernährung, die wir zu uns nehmen und gehen dabei den Ursachen, warum Magenschmerzen nach dem Essen entstehen, genauer auf den Grund. Zudem zeigen wir Krankheiten auf, die an der Entstehung von Magenschmerzen nach dem Essen beteiligt sein können, geben wichtige Tipps und schauen uns zudem an, wie Magenschmerzen nach dem Essen behandelt werden können, was gegen Magendruck nach dem Essen hilft und welche Lebensmittel helfen unseren Magen zu beruhigen.
Mehr zum Thema Magenschmerzen: Arten, Ursachen und Behandlung hier
Symptome
Bei Magenproblemen nach dem Essen kann es zu folgenden Symptomen kommen:
- Magenschmerzen
- Aufstossen, Sodbrennen
- Druck im Bauch oder Völlegefühl (alles über was tun gegen Blähbauch? hier)
- Übelkeit
- Erbrechen
Unser Magen und die Ernährung
Aus verschiedenen Gründen kann das Essen, das wir zu uns nehmen, dazu führen, dass unser Magen danach schmerzt. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit frischem Obst und Gemüse kann helfen, Magenschmerzen vorzubeugen. Genauso wie der Verzicht auf scharf gewürzte oder fettige Speisen sowie auch zuckerhaltige, alkoholische Getränke oder Koffein. Zur Frage was essen bei Magenschmerzen? geht es hier.
Ursachen: Warum kommt es zu Magenschmerzen nach dem Essen?
Produziert der Magen mehr Säure als die Magenschleimhaut verträgt, kommt es entsprechend zu Entzündungen. Auch Infekte oder eine Bauchspeicheldrüsenentzündung können Magenschmerzen begünstigen. Du möchtest wissen, ob die Bauchspeicheldrüse etwas mit deinen Magenschmerzen zu tun hat? Hier geht’s zum Bauchspeicheldrüse Selbsttest. Alles zu Magenschmerzen bei leerem Magen hier.
Da unser Verdauungssystem eng mit dem Nervensystem verbunden ist, kann auch Stress zu Magenschmerzen führen. Stress sowie andere psychische Belastungen können uns dabei wortwörtlich auf den Magen schlagen. Mehr zum Zusammenhang Magen und Stress später im Text.
Ein weiteres Indiz für Magenschmerzen kann auch die falsche oder fehlerhafte Ernährung sein. Hier verhindern z. B. Lebensmittelallergien bzw. Lebensmittelunverträglichkeiten, dass der Magen bestimmte Nahrungsmittelbestandteile richtig spalten kann. Hauptursachen für Magenschmerzen nach dem Essen sind:
Verdauungsstörungen
Der Magen produziert Säure, um unsere Nahrung aufzuspalten. Diese kann manchmal die Magenschleimhaut reizen und dadurch entsprechend Verdauungsstörungen verursachen. Auch fettige Lebensmittel, zuckerhaltige Getränke sowie Alkohol und Koffein können ebenfalls diese Beschwerden hervorrufen.
Koffein
Das Koffein ist ein Genussmittel, das vor allem in Kaffee, Tee sowie auch in verschiedenen Energy Drinks enthalten ist. Koffein kann den Magen reizen und eine übermässige Säureproduktion sowie Unwohlsein hervorrufen. Zur Frage wie viel Koffein hat Kaffee? geht hier.
Alkohol
Alkoholische Getränke können Blähungen verursachen, besonders, wenn diese mit Kohlensäure versetzt sind, wie z. B. Bier oder Sekt und können zudem Sodbrennen verschlimmern. Mehr über Magenschmerzen nach Alkohol hier. Alles über aufgeblähter Bauch hier.
Lebensmittelallergien oder Lebensmittelunverträglichkeiten
Manche Menschen reagieren allergisch auf bestimmte Lebensmittel. Diese können den Magen reizen und dabei Magenschmerzen nach dem Essen verursachen. Sowohl Allergien als auch Unverträglichkeiten können dabei durch viele verschiedene Lebensmittel verursacht werden. Zu den häufigsten Unverträglichkeiten in diesem Zusammenhang gehören eine Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) sowie eine Laktoseintoleranz. Hier hilft das Führen eines Ernährungstagebuches, wo festgehalten wird, was man wann zu sich nimmt und wie der Magen entsprechend darauf reagiert. Dies kann helfen, Lebensmittel zu ermitteln die Probleme verursachen. Mehr zu Zöliakie und Laktoseintoleranz hier.
Lebensmittelvergiftung
Eines der Kernsymptome einer Lebensmittelvergiftung sind Magenschmerzen. Hinzu kommen weitere Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Abgeschlagenheit sowie hohes Fieber. Dabei können die Symptome bereits einige Stunden nach dem Essen auftreten. Eine Lebensmittelvergiftung kann schnell gefährlich und zum Notfall werden, wenn der Flüssigkeits- und Elektrolytverlust aufgrund von Durchfall und Erbrechen nicht mehr ausgeglichen werden kann. Mehr zum Thema Lebensmittelvergiftung Dauer hier.
Fetthaltige Speisen
Fettiges Essen reizt die Magenschleimhaut. Stark fetthaltige Speisen können zudem die Magenentleerung verzögern und verbringen daher sehr viel Zeit im Magen. Fett kann vom Magen nur schlecht verdaut werden, dadurch reagiert der Magen schnell gereizt, produziert folglich mehr Säure und die Muskeln verkrampfen.
Säurehaltige Lebensmittel
Zu den säurehaltigen Lebensmitteln, die den Magen reizen können, gehören u. a. Fruchtsäfte, oder Lebensmittel wie Schmelzkäse oder Süssigkeiten. Mehr säurehaltige Lebensmittel gibt es im Text Säure-Base-Diät.
Scharfe Lebensmittel
Chilischoten z. B. werden häufig zum Würzen von scharfen Speisen verwendet. Sie enthalten Capsaicin. Capsaicin kann den Magen reizen.
Überessen oder zu schnelles und hastiges Essen
Den Magen regelmässig zu überfüllen ist nicht gut für unsere Gesundheit, auch nicht für die unseres Magens. Unwohlsein nach dem Essen kann damit auch ein Zeichen dafür sein, dass jemand zu viel isst … oder zu schnell, denn auch zu hastiges Essen kann zu Magenkrämpfen führen. Werden Speisen zudem nicht gut durchgekaut, muss der Magen nacharbeiten und das Risiko für einen Reflux steigt. Mehr über stiller Reflux hier.
Krankheiten, die zu Magenschmerzen nach dem Essen führen
Gastritis
Bei einer Gastritis entzündet sich die Magenschleimhaut. Dies kann neben Magenschmerzen auch zu Übelkeit, Erbrechen sowie Verdauungsstörungen führen. Eine leichte Gastritis kann in der Regel zu Hause mit Medikamenten sowie einer Ernährungsumstellung behandelt werden. Dabei kann vor allem der Verzicht auf säurehaltige Lebensmittel und das Essen kleinerer Mahlzeiten über den Tag verteilt ebenfalls helfen. Zur Frage welches Brot darf man bei Gastritis essen? gehts hier.
Magengeschwüre
Ein Magengeschwür ist ein Geschwür, das sich an der Magenschleimhaut entwickelt und dabei einen brennenden Schmerz in der Magenmitte verursacht. Magengeschwüre werden oft durch eine Infektion verursacht, können aber auch die Folge von Medikamenten sein, zu denen z. B. Aspirin gehört, wenn es häufig und über einen längeren Zeitraum eingenommen wird. Die Behandlung von Magengeschwüren erfolgt u. a. mit säurehemmenden Medikamenten oder mit Antibiotika.
Reizdarmsyndrom
Beim Reizdarmsyndrom handelt es sich um eine Erkrankung des Verdauungssystems, die neben Verstopfung und Durchfall auch Blähungen und Magenkrämpfe verursachen kann, die hauptsächlich nach dem Essen auftreten. Abhilfe kann hier z. B. der Verzicht auf fettige und stark verarbeitete Lebensmittel sowie auf Alkohol und zuckerhaltige Speisen schaffen.
Gallensteine
Gallensteine sind harte Ablagerungen, die sich in der Gallenblase bilden. Diese können einen Gallengang blockieren und dadurch starke und plötzliche Oberbauchschmerzen verursachen. Die Behandlung erfolgt dabei je nach Schweregrad der Erkrankung mit Medikamenten oder auch durch eine Operation. Zum Gallensteine Selbsttest geht’s hier.
Sodbrennen
Sodbrennen wird in der Medizin auch als gastroösophagealer oder saurer Reflux bezeichnet und durch Säure verursacht, die aus dem Magen in die Speiseröhre aufsteigt. Es fühlt sich wie ein Brennen in der Brust und im Rachen an und kann dazu auch ein brennendes Gefühl im Magen hervorrufen. Der Verzicht auf Alkohol sowie scharf gewürzte Speisen können helfen Sodbrennen in den Griff zu bekommen. Alles über stiller Reflux hier.
Behandlung: Was kann man gegen Magenschmerzen nach dem Essen tun?
Meist sind Magenschmerzen nach dem Essen harmlos und verschwinden von allein wieder. Treten die Beschwerden häufiger auf, sollten diese jedoch ärztlich abgeklärt werden. Treten nach jedem Essen Schmerzen auf, sollten die zugeführten Lebensmittel dabei genauer unter die Lupe genommen werden, um eine entsprechende Allergie oder Intoleranz auszuschliessen. Hier hilft auch das Führen eines Ernährungstagebuches, wo jeweils im Detail festgelegt wird, welche Lebensmittel wann eingenommen werden und wann entsprechend Beschwerden auftreten.
Wer regelmässig unter Bauchschmerzen nach dem Essen klagt, für welche keine medizinische Ursache gefunden werden kann, leidet möglicherweise auch am so genannten Reizdarmsyndrom. Mit der richtigen Ernährung sowie dem richtigen Verhältnis von Entspannung und körperlicher Aktivität lassen sich die meisten Beschwerden dabei entsprechend lindern. Hier geht es zu den Magenschmerzen Hausmittel.
Sodbrennen und Völlegefühl: Was hilft gegen Magendruck nach dem Essen?
Bei einem Druck im Magen tut der Magen nicht einfach nur weh, sondern er scheint regelrecht innerlich unter grossem Druck zu stehen. Um das Druckgefühl effektiv zu behandeln, muss erst der Mechanismus hinter den Beschwerden verstanden werden. Denn Magenschmerzen kommen nicht von ungefähr. Oftmals steckt die Ernährungsweise dahinter. Gerade bei Motilitätsproblemen zeigen sich dadurch häufige Symptome wie Magendruck, Reflux sowie Völlegefühl, dazu können auch Übelkeit und Erbrechen kommen. Passiert dies regelmässig, gelangt Magensäure immer wieder in die Speiseröhre und kann damit zu chronischen Entzündungen führen. Mehr über was tun gegen Blähbauch? hier.
Magenschmerzen und Stress
Stress kann dazu führen, dass sich die Muskeln anspannen, was Schmerzen im Magen verursachen kann. Ein paar langsame und tiefe Atemzüge vor dem Essen können helfen, die Muskulatur entsprechend zu entspannen. Zudem hilft es, sich beim Essen Zeit zu nehmen und dabei langsam und in Ruhe zu essen, um Magenschmerzen zu vermeiden. Mehr zu Magenschmerzen Stress hier.
8 Tipps gegen Magenschmerzen nach dem Essen
- Genug trinken, vor allem stilles Wasser oder Tee
- Kaue gründlich
- Iss langsam
- Verzichte auf üppige Mahlzeiten, entscheide dich lieber für Schonkost
- Verzichte auf Genussmittel wie z. B. Alkohol, Nikotin sowie Süssigkeiten
- Oberbauchmassage: Sanfte Massagen in Kombination mit Wärme können helfen angespannte Magenmuskeln zu entspannen
- Keine schweren, scharfe oder fettige Mahlzeiten
- Nimm die letzte Mahlzeit mind. 2 Stunden vor dem Schlafengehen ein (alles über Magenschmerzen im Liegen und Magenschmerzen nachts hier)
Magenschmerzen, was essen?
4 Lebensmittel, die unseren Magen beruhigen
- Honig: Honig enthält Substanzen, die unsere Magenschleimhaut unterstützen
- Brot: Bei säurebedingten Magenschmerzen kann es helfen ein Stück Brot zu essen. Brot ist zudem leicht verdaulich. Welches Brot darf man bei Gastritis essen? Hier weiterlesen
- Ingwer: Der Inhaltsstoff Gingerol absorbiert Säuren und kann damit helfen säurebedingte Magenschmerzen zu lindern
- Leinsamen: Schleimstoffe der Leinsamen können bei leichten Entzündungen der Magenschleimhaut Abhilfe schaffen
Alles wichtige zum Thema Magenschmerzen hier
Fazit
Aus verschiedenen Gründen kann das Essen, das wir zu uns nehmen, dazu führen, dass unser Magen danach schmerzt. Produziert der Magen mehr Säure, als die Magenschleimhaut verträgt, kommt es entsprechend zu Entzündungen. Ein weiteres Indiz für Magenschmerzen kann auch die falsche oder fehlerhafte Ernährung sein. Hier verhindern z. B. Lebensmittelallergien bzw. Lebensmittelunverträglichkeiten, dass der Magen bestimmte Nahrungsmittelbestandteile richtig spalten kann. Zu den häufigsten Unverträglichkeiten in diesem Zusammenhang gehören die Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) sowie die Laktoseintoleranz. Hier hilft das Führen eines Ernährungstagebuches Lebensmittel zu ermitteln, die Probleme verursachen.
Auch fettige, scharfe und säurehaltige Lebensmittel, Koffein, zuckerhaltige Getränke sowie Alkohol können auf den Magen schlagen. Stark fetthaltige Speisen z. B. können die Magenentleerung verzögern. Fett kann vom Magen nur schlecht verdaut werden, dadurch reagiert der Magen schnell gereizt, produziert folglich mehr Säure und die Muskeln verkrampfen.
Eines der Kernsymptome einer Lebensmittelvergiftung sind Magenschmerzen. Magenschmerzen nach dem Essen können auch ein Zeichen dafür sein, dass jemand zu viel isst … oder zu schnell. Werden Speisen zudem nicht gut durchgekaut, muss der Magen nacharbeiten und das Risiko für einen Reflux steigt.
Meist sind Magenschmerzen nach dem Essen harmlos und verschwinden von allein wieder. Treten die Beschwerden jedoch häufiger auf, sollten diese ärztlich abgeklärt werden. Zu den Krankheiten, die zu Magenschmerzen nach dem Essen führen, gehören neben einer Gastritis auch Magengeschwüre, das Reizdarmsyndrom, Gallensteine sowie Sodbrennen.