Magenschmerzen Medikament- rezeptpflichtige & freiverkäufliche

Intro

Magenschmerzen können verschiedene Ursachen haben. Die jeweiligen Behandlungsmöglichkeiten zielen dabei immer auf die Beschwerdeursache ab. Steckt eine behandlungsbedürftige Erkrankung hinter den Magenbeschwerden, besteht der Behandlungsplan dabei oft in der Gabe von Medikamenten. Bei leichten Beschwerden stehen dafür sowohl rezeptpflichtige als auch freiverkäufliche Medikamente zur Verfügung. Zusätzlich zu den Magenschmerzen können auch Blähungen, Verdauungsstörungen, Übelkeit sowie Reflux hinzukommen. Doch welches Magenschmerzen Medikament hilft? Bei einer Magenschleimhautentzündung werden oftmals Protonenpumpenhemmer verschrieben. Diese hemmen die Bildung der aggressiven Magensäure und fungieren gleichzeitig auch als Magenschutz. Sogenannte Antazida, säurebindende Medikamente, können bei einer Gastritis Abhilfe schaffen.  

In diesem Text gehen wir auf freiverkäufliche sowie verschreibungspflichtige Medikamente ein, die bei Magenschmerzen helfen und schauen uns auch andere Behandlungsmethoden bei Magenschmerzen an. Zudem erklären wir, wann man mit Magenschmerzen zum Arzt sollte und warum manchmal auch Medikamente selbst als Magenschmerzenverursacher gelten. 

Mehr über Magenschmerzen hier. Alles über Magen Darm Infekt hier

Medikamentöse Hilfe bei Magenschmerzen 

Was bei Magenschmerzen genau helfen kann, hängt immer von der jeweiligen Ursache der Magenschmerzen ab. Bei einer leichten Magenverstimmung durch die falsche Ernährung oder Stress genügen dabei oft schon einfache Hausmittel wie z. B. Bettruhe, Entspannungsübungen, Wärme sowie auch Kräutertees, um die Beschwerden zu lindern. Doch Hausmittel haben auch ihre Grenzen. Welches Magenschmerzen Medikament kann bei Magenschmerzen helfen? 

Freiverkäufliche Medikamente gegen Magenschmerzen 

Freiverkäufliche Medikamente gegen Magenschmerzen können helfen, einige der Symptome zu lindern. 

Simeticon 

Bei Blähungen können Medikamente mit dem Wirkstoff Simeticon helfen. Simeticon ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der Carminativa. Es wird oral in Form von Filmtabletten bzw. Tropfen eingenommen und kann Völlegefühl und Schmerzen lindern, die durch zu viel Gas im Magen-Darm-Trakt gebildet werden. Im Handel erhältliche Arzneimittel mit diesem Wirkstoff sind u. a. Antiflat, Flatulex, Imogas oder Imodium akut complex/plus. Zum Unterschied Blähbauch oder Wasserbauch gehts hier, zur Frage was tun gegen Blähbauch? hier.

Antazida (Säurehemmer) 

Als Antazida bezeichnet man Arzneimittel zur Neutralisierung von Magensäure. Die Wirkung von Antazida beruht darauf, dass eine Säure durch die Zugabe einer Base neutralisiert wird. Antazida können die Symptome der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD), des sauren Rückflusses und andere Anzeichen von Verdauungsstörungen wie z. B. brennendes Aufstossen, Sodbrennen oder Völlegefühl lindern, indem sie überschüssige Magensäure binden. 

Zu den traditionellen Antazida gehören die Substanzen Natriumhydrocarbonat, Calciumcarbonat und Magnesiumcarbonat. Sie wirken sehr schnell, sind jedoch auch mit Nebenwirkungen verbunden, wie z. B. ein Ansteigen des pH-Wertes im Magen, was die Funktion der Verdauungsenzyme beeinflussen kann. 

Algeldrat, Hydrotalcit und Magaldrat gehören zu den modernen Antazida. Sie zeichnen sich durch eine Pufferwirkung aus und lösen sich nur im sauren Milieu. Was den Vorteil hat, dass sich der Wirkstoff auch wirklich nur dann löst, wenn auch wirklich Säure vorhanden ist. Antazida gibt es rezeptfrei als Kautabletten, Liquid sowie auch Suspensionen. Diese sollten idealerweise ca. 1 Stunde nach dem Essen eingenommen werden, bei nächtlichem Sodbrennen vor dem Zubettgehen. 

Loperamid 

Bei Durchfall sind es Medikamente mit Loperamid, wie z. B. Imodium, die helfen, sich besser zu fühlen. Loperamid gehört zu den am häufigsten eingesetzten Mitteln bei Durchfall. Loperamid wirkt an den Opioidrezeptoren im Darm, welche die Darmpassage verlangsamen. Durch die gedämpften Bewegungen des Dickdarms kommt es zu einer vermehrten Aufnahme von Wasser aus dem Verdauungsbrei, dieser wird eingedickt und der Durchfall dadurch entsprechend gestoppt. 

Loperamid wird zur symptomatischen Behandlung von akutem Durchfall bei Jugendlichen ab 12 Jahren und Erwachsenen eingesetzt und in Form von Tabletten, Kapseln oder Schmelztabletten eingenommen. Mehr über wässriger Durchfall und Gluckern im Bauch hier.

Abführmittel 

Bei Verstopfung kann ein Abführmittel entsprechend Linderung schaffen. Abführmittel wie z. B. Ducosat (Colace) und Bisacodyl (Dulcolax) können helfen, Völlegefühl und Blähungen zu lindern, die durch Verstopfung verursacht werden.

Schmerzmittel

Bei Magenschmerzen können nach Bedarf auch Schmerzmittel zum Einsatz kommen. Jedoch Finger weg von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR). Denn diese können den Magen zusätzlich reizen und zu Problemen wie einer Magenschleimhautentzündung führen. 

Geschwüre, GERD, entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa sowie Zöliakie erfordern Behandlungsmethoden, die mit kurzfristigen rezeptfreien Medikamenten nicht erreicht werden können.

Verschreibungspflichtige Medikamente gegen Magenschmerzen

Sind Magenprobleme auf chronische Erkrankungen oder eine Autoimmunerkrankung zurückzuführen, ist möglicherweise eine Behandlung mit verschreibungspflichtigen Medikamenten notwendig, wenn es darum geht, ein Magenschmerzen Medikament zu finden.

Prednison 

Steroide wie Prednison können Entzündungen und Schmerzen im Magen-Darm-Trakt lindern, die durch chronische Erkrankungen wie z. B. Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa verursacht werden. Diese heilen die Krankheit zwar nicht, aber sie können die Entzündung reduzieren und helfen eine Schmerzpause einzulegen. 

Protonenpumpenhemmer 

Protonenpumpenhemmer wie z. B. Lansoprazol (Prevacid), Omeprazol (Prilosec) und Esomeprazol (Nexium) können bei Geschwüren, GERD oder auch anderen Erkrankungen, die durch zu viel Magensäure begünstigt werden, verordnet werden. Protonenpumpenhemmer sind Wirkstoffe, die die Säureausschüttung aus den Drüsenzellen im Magen um bis zu 90% hemmen. 

Antibiotika 

Antibiotika können verschrieben werden, wenn z. B. ein Helicobacter pylori der Verursacher von Magenbeschwerden oder einem Geschwür ist. Zu den üblichen Antibiotika, die in diesem Fall verschrieben werden, gehören Clarithromycin und Metronidazol. Zum Helicobacter Selbsttest geht’s hier.

Andere Behandlungsmethoden gegen Magenschmerzen 

Je nach Art und Ursache der Magenschmerzen können evtl. auch andere Behandlungsansätze Abhilfe schaffen. Dazu zählen u. a: 

Aufrecht Hinsetzen nach dem Essen 

Setz dich nach den Mahlzeiten aufrecht hin. Wer zu saurem Reflux oder Aufstossen neigt, sollte nach den Mahlzeiten eine Stunde lang aufrecht sitzen, um sicherzustellen, dass die Nahrung verdaut wird und den Magen verlässt. Legt man sich hingegen kurz nach dem Essen hin, kann sich die aufsteigende Säure im Hals verschlimmern. Mehr über Magenschmerzen im Liegen und Magenschmerzen nachts hier.

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr 

Ohne genügend Flüssigkeit verlangsamen sich die Verdauung und der Nahrungstransport im Magen-Darm-Trakt, was neben einem Völlegefühl auch zu Blähungen, Darmkrämpfen sowie Reflux führen kann.

Verdauungsenzyme 

Die Verdauung beginnt im Mund, wo Enzyme unsere Nahrung aufspalten, sobald der Speichel mit ihr in Berührung kommt. Isst man zu schnell oder kaut die Nahrung nicht gründlich, kann es dem Magen schwerer fallen, sie entsprechend aufzuspalten. Ein Enzymmangel im Magen kann neben saurem Reflux auch zu Blähungen, Krämpfen sowie anderen Verdauungsproblemen führen. Mehr über Enzyme hier.

Allergien und Unverträglichkeiten 

Vermeide Lebensmittel, auf die du allergisch oder empfindlich reagierst. Der Verzehr von Milchprodukten z. B. kann bei einer Laktoseintoleranz unangenehme Verdauungsbeschwerden mit sich bringen. Ebenso kann der Verzehr von Gluten bei Zöliakie die Magen-Darm-Schleimhaut schädigen und schmerzhafte Beschwerden auslösen. Mehr zu Laktoseintoleranz und Zöliakie hier. 

Wann zum Arzt? 

Beim Auftreten von folgenden Beschwerden sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden:

  • Unfall oder Trauma
  • Starke Magenschmerzen, die über mehrere Tage andauern 
  • Magenschmerzen in Verbindung mit Fieber und Erbrechen 
  • Erbrechen von Blut 
  • Blut im Stuhl oder Teerstuhl 
  • Schmerzen beim Wasserlassen oder Blut im Urin 
  • Atemnot
  • Magenschmerzen in Kombination mit vaginalen Blutungen in der Schwangerschaft 
  • Sodbrennen, das mit rezeptfreien Medikamenten nicht bessert oder länger als 2 Wochen anhält 
  • Schneller Gewichtsverlust 
  • Brustschmerzen 
  • Gelbfärbung der Haut und der Augen

Magenschmerzen durch Medikamente 

Manchmal sind es auch die Medikamente selber, die Magenschmerzen hervorrufen können. Dazu zählen vor allem nicht steroidale Antirheumatika (NSAR). NSAR sind Schmerzmittel und Entzündungshemmer. Bekannte Vertreter in dieser Kategorie sind Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Diclofenac. NSAR bewirken, dass weniger schützender Magenschleim gebildet wird. Wer unter einem empfindlichen Magen leidet, reagiert auf die Einnahme dieser Medikamente oftmals mit Magenschmerzen. Auch Antibiotika können zu Magenschmerzen führen. 

Mehr zum Thema Magenschmerzen hier, alles über Magen Darm Infekt hier

Fazit 

Welches Medikament bei Magenschmerzen hilft, hängt immer von der jeweiligen Ursache der Magenschmerzen ab. Zu den frei verkäuflichen Medikamenten gegen Magenschmerzen zählen Simeticon, Antazida (Säurehemmer), Loperamid, Abführmittel sowie Schmerzmittel.

Sind die Magenprobleme auf chronische Erkrankungen oder eine Autoimmunerkrankung zurückzuführen, ist möglicherweise eine Behandlung mit verschreibungspflichtigen Medikamenten notwendig. Verschreibungspflichtige (rezeptpflichtige) Medikamente gegen Magenschmerzen sind neben Prednison auch Protonenpumpenhemmer und Antibiotika

Je nach Art und Ursache der Magenschmerzen können evtl. neben einem Medikament, dass bei Magenschmerzen hilft auch andere Behandlungsansätze wie z. B. eine aufrechte Sitzhaltung nach dem Essen, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Verdauungsenzyme, oder auf Allergien und Unverträglichkeiten achten Abhilfe schaffen. 

Manchmal sind es auch die Medikamente selbst, die Magenschmerzen hervorrufen können. Dazu zählen vor allem nicht steroidale Antirheumatika (NSAR). Bekannte Vertreter in dieser Kategorie sind Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Diclofenac. Auch Antibiotika können allenfalls zu Magenschmerzen führen.