Lebensmittelvergiftung Dauer- Symptome, Verlauf & Risiken

Intro

Eine Lebensmittelvergiftung ist eine Erkrankung, die durch den Verzehr von verunreinigten Lebensmitteln verursacht wird. In der Regel verläuft diese nicht gravierend und die meisten Menschen erholen sich dabei innerhalb weniger Tage und ganz ohne Behandlung. Der Begriff Lebensmittelvergiftung wird allgemein verwendet, um alle durch Lebensmittel übertragenen Krankheiten zu bezeichnen. Die Ursachen dafür sind Keime, Bakterien oder andere schädliche Substanzen in Lebensmitteln oder Getränken. Erste Symptome treten in der Regel innerhalb von 1-2 Tagen nach dem Verzehr von verunreinigten Lebensmitteln auf und sind vor allem während der Schwangerschaft, bei Kleinkindern, älteren Menschen sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem gefährlich. In diesem Text gehen wir auf Dauer sowie Verlauf einer Lebensmittelvergiftung ein.

Zudem zeigen wir, welche Lebensmittelvergiftungsverursacher es gibt, wo diese Vorkommen können, was man tun kann und wann man damit zum Arzt sollte. Ausserdem gehen wir auf Anzeichen, Symptome, Risiken, mögliche Komplikationen sowie die Behandlung einer Lebensmittelvergiftung ein und geben Tipps zur Vorbeugung und Verhinderung der Ausbreitung.

Alles über Magen Darm Infekt: Ursachen, Symptome, Behandlung und Gefahren hier

Über Lebensmittelvergiftung: Der verdorbene Magen

Lebensmittel können so ziemlich überall auf dem Weg vom Erzeuger bis zum Tisch kontaminiert werden. Das Problem kann dabei während des Anbaus, der Ernte, des Fangs, der Verarbeitung, der Lagerung, des Transports sowie der Zubereitung auftreten oder auch zu Hause aufgrund mangelnder Hygiene, fehlender Reinigung der Koch- und Essbereiche, ungereinigten Messern, Schneidebrettern sowie anderen Küchengeräten auftreten. Meist sind die Lebensmittel dabei durch Bakterien wie z. B. Salmonellen oder Escherichia coli (E. coli) oder durch Viren wie das Norovirus verunreinigt. Mehr zu den verschiedenen Lebensmittelvergiftung Verursachern sowie deren Dauer später im Text detaillierter. Mehr zum Thema Magen Darm Infekt gibt es hier.

Lebensmittelvergiftung Arten

Grundsätzlich wird bei einer Lebensmittelvergiftung zwischen 2 Arten unterschieden: Lebensmittelintoxikation und Lebensmittelinfektion. Bei der Lebensmittelintoxikation befindet sich das Gift bereits in der Nahrung. Bei der Lebensmittelinfektion hingegen gelangen durch die Nahrungsmittelaufnahme Mikroorganismen in den Körper, die Gift produzieren oder eine entsprechende Infektion auslösen. Sind die Gifte schon in der Nahrung, treten die Symptome auch entsprechend früher auf.   

Lebensmittelvergiftung, was tun?

Die meisten Betroffenen erholen sich für die Dauer einer Lebensmittelvergiftung zu Hause und benötigen dabei keine spezielle Behandlung, es gibt jedoch einige Umstände, bei denen man einen Arzt konsultieren sollte. Zur bestmöglichen Erholung sollte man sich dabei ausruhen und viel Flüssigkeit zu sich nehmen, um eine Dehydrierung zu vermeiden. Versuch deshalb möglichst viel Wasser zu trinken, auch wenn dies nur schluckweise möglich ist. Iss, wenn du Lust dazu hast, aber versuche es zunächst mit kleinen und leichten Mahlzeiten und halte dich dabei an Schonkost wie z. B. Toast, Cracker, Bananen oder Reis. Rehydrationslösungen, die in Apotheken erhältlich sind, sind besonders für gefährdete Personen wie z. B. ältere Menschen oder solche mit gesundheitlichen Problemen empfehlenswert. Mehr zur Behandlung und Dauer einer Lebensmittelvergiftung später im Text.

Tabelle: Die häufigsten Lebensmittelvergiftung Verursacher, Inkubationszeit, Dauer und Quellen

Die Kontamination von Lebensmitteln wird in der Regel durch Bakterien verursacht, kann aber auch durch Viren oder Parasiten hervorgerufen werden. Hier die wichtigsten Kontaminationsursachen:

Lebensmittelvergiftung Kontaminationsmöglichkeiten

Verursacher  Inkubationszeit (Zeit zwischen dem Verzehr und dem Auftreten von Symptomen) Dauer der Symptome Quelle
Campylobacter 2-5 Tage Weniger als 1 Woche – Rohes oder unzureichend gegartes Fleisch (insbesondere Geflügel)
– Nicht pasteurisierte Milch sowie verunreinigtes Wasser
E. coli 1-8 Tage Tage bis Wochen – Unzureichend gegartes Rindfleisch (insbesondere Hackfleisch, Burger und Frikadellen)
– Nicht pasteurisierte Milch
Listerien Tage bis Wochen 3 Tage – Abgepackte Sandwiches, Aufschnitt sowie Pasteten
– Weichkäse wie z. B. Brie oder Camembert
Norovirus 24-48 Stunden Ein paar Tage  – Von Mensch zu Mensch
– Kontaminierte Lebensmittel, Wasser sowie rohe Schalentiere (insbesondere Austern)
Rotavirus 7 Tage 5-7 Tage – Kontaminierte Lebensmittel
Salmonellen 12-72 Stunden 4-7 Tage – Rohes oder unzureichend gegartes Fleisch
– Rohe Eier
– Milch sowie andere Milcherzeugnisse
Shigellen 7 Tage 7 Tage – Alle Lebensmittel, die in verunreinigtem Wasser gewaschen wurden

Kontaminiert werden können Lebensmittel u. a. durch: 

  • Unzureichendes Garen von Lebensmitteln, insbesondere Fleisch
  • Unsachgemässe Lagerung von Lebensmitteln die gekühlt werden müssen
  • Gekochte Lebensmittel, die über einen längeren Zeitraum ungekühlt aufbewahrt werden
  • Der Verzehr von Lebensmitteln, die mit einer erkrankten Person in Kontakt gekommen sind
  • Kreuzkontamination, bei der schädliche Bakterien zwischen Lebensmitteln, Oberflächen und Geräten übertragen werden

Bakterien, die durch Lebensmittel übertragene Krankheiten verursachen, können auch in Schwimmbädern, Seen, Teichen, Flüssen sowie im Meerwasser vorkommen. Zudem können einige Bakterien, wie z. B. E. coli, durch den Kontakt mit Tieren, die die Krankheit in sich tragen, übertragen werden. 

Lebensmittelvergiftung: Dauer und Verlauf

Wie verläuft eine Lebensmittelvergiftung?

Die Symptome einer Lebensmittelvergiftung treten in der Regel innerhalb von 1-2 Tagen nach dem Verzehr von verunreinigten Lebensmitteln auf, können aber theoretisch auch schon nach einigen Stunden bis zu mehreren Wochen danach einsetzen. Mehr zu den Anzeichen und Symptomen bei einer Lebensmittelvergiftung gleich. In den meisten Fällen verschwinden diese Symptome innerhalb von wenigen Tagen wieder und man erholt sich dabei wieder vollständig.

Lebensmittelvergiftung Anzeichen und Symptome

Die Symptome bei einer Lebensmittelvergiftung variieren je nach Ursache und können dabei innerhalb weniger Stunden oder einiger Wochen auftreten. Die häufigsten Symptome sind:

In seltenen Fällen beeinträchtigt eine Lebensmittelvergiftung das Nervensystem und kann dabei zu gravierenden gesundheitlichen Problemen führen. Mögliche Symptome hier sind:

  • Verschwommenes oder doppeltes Sehen
  • Starke Kopfschmerzen
  • Bewegungseinschränkungen der Gliedmassen
  • Schluckstörungen
  • Kribbeln oder Taubheit der Haut
  • Änderungen des Stimmklangs

Risiken und Komplikationen bei Lebensmittelvergiftung

Bei den meisten gesunden Menschen sind Komplikationen bei einer Lebensmittelvergiftung selten. Zu diesen gehören: 

Dehydrierung

Ein starker Verlust von Wasser, Salz sowie Mineralien. Sowohl Erbrechen als auch Durchfall können eine Dehydrierung verursachen. Kinder, Ältere sowie Immungeschwächte sind besonders gefährdet dafür, die verlorene Flüssigkeit nicht ersetzen zu können. Unbehandelt kann eine schwere Dehydrierung zu Organschäden führen und tödlich enden.

Systemische Krankheitsfolgen

Einige Schadstoffe können im Körper eine systemische Krankheit oder Infektion verursachen. Dies tritt häufiger bei älteren Menschen auf, die ein geschwächtes Immunsystem haben oder an anderen Vorerkrankungen leiden und können Blutgerinnsel in den Nieren, Bakterien in der Blutbahn sowie Hirnhautentzündung oder Sepsis sein. Zum Hirnhautentzündung Selbsttest geht’s hier. 

Komplikationen in der Schwangerschaft

Eine durch Listerien verursachte Erkrankung während der Schwangerschaft kann zu Fehl- oder Totgeburt sowie Sepsis oder Hirnhautentzündung beim Neugeborenen führen.

Seltene Komplikationen

Zu den seltenen Komplikationen, die sich nach einer Lebensmittelvergiftung entwickeln können, gehören Arthritis, Reizdarmsyndrom, Guillain-Barré-Syndrom sowie Atembeschwerden.

Welche Lebensmittel sollten gefährdete Risikopersonen meiden? 

  • Rohes oder nicht ausreichend gegartes Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Schalentiere
  • Rohe Eier sowie Lebensmittel, die diese enthalten
  • Rohe Sprossen
  • Unpasteurisierte Getränke
  • Nicht pasteurisierte Milch bzw. Milchprodukte
  • Weichkäse, wie z. B. Feta, Brie, Camembert, Blauschimmelkäse sowie nicht pasteurisierter Käse
  • Gekühlte Pasteten und Fleischaufstriche
  • Ungekochte Wurstwaren 

Lebensmittelvergiftung verhindern

8 Tipps zur Vermeidung einer Lebensmittelvergiftung

Folgende Tipps können helfen, Lebensmittelvergiftungen zu Hause zu vermeiden:

  • Händewaschen: Wasche deine Hände mit Wasser und Seife gründlich und für mindestens 20 Sekunden nach dem Toilettengang, vor dem Essen und vor und nach dem Kontakt mit Lebensmitteln
  • Obst und Gemüse waschen: Spül Obst sowie Gemüse unter fliessendem Wasser ab, bevor du es verzehrst oder zubereitest
  • Küchenutensilien gründlich reinigen: Wasch dazu Schneidebretter, Messer sowie alle anderen Utensilien nach dem Kontakt mit rohem Fleisch oder ungewaschenem Obst und Gemüse mit Wasser und Seife ab
  • Iss kein rohes bzw. nicht ausreichend gegartes Fleisch oder Fisch: Erhitze Fleisch und Fisch dafür auf mindestens 70°C
  • Reste sicher aufbewahren: Bewahre Reste in verschlossenen Behältern im Kühlschrank auf. Reste können sicher 3-4 Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden
  • Reste sicher zubereiten: Gefrorene Lebensmittel können in der Mikrowelle aufgetaut werden oder über Nacht im Kühlschrank aufgetaut werden
  • Wirf verschimmelte Lebensmittel weg
  • Kühlschrankreinigung: Reinige das Innere des Kühlschranks alle paar Monate

Ausbreitung einer Lebensmittelvergiftung verhindern

Bei einer Lebensmittelvergiftung sollte man kein Essen für andere Menschen zubereiten sowie den Kontakt mit gefährdeten Personen auf ein Minimum beschränken. Bleib zudem der Arbeit oder Schule bis mindestens 48 Stunden nach dem letzten Durchfall fern. Erkrankt jemand aus dem gleichen Haushalt an einer Lebensmittelvergiftung, sollte man dafür sorgen, dass sich alle Personen im Haushalt regelmässig die Hände mit Seife und warmem Wasser waschen, insbesondere nach dem Toilettengang und vor und nach dem Zubereiten von Nahrungsmitteln und Oberflächen, Toilettensitze, Klinken, Waschbecken und Wasserhähne regelmässig gereinigt oder desinfiziert werden. Sorge zudem dafür, dass jeder seine eigenen Handtücher bzw. Waschlappen hat und wasch die Wäsche der erkrankten Person auf der heissest möglichen Stufe.

Behandlung einer Lebensmittelvergiftung

Eine Lebensmittelvergiftung kann in der Regel zu Hause behandelt werden, ohne dass für deren Dauer ein Arzt aufgesucht werden muss. Denn den meisten Betroffenen geht es bereits innerhalb von wenigen Tagen schon wieder besser. Wichtig ist es, eine Dehydrierung zu vermeiden, indem reichlich Wasser getrunken wird, auch wenn dies nur schluckweise möglich ist, da die durch Erbrechen und Durchfall verlorene Flüssigkeit entsprechend ersetzt werden muss. Zudem sollte man sich so gut wie möglich ausruhen. Essen ist erlaubt, wenn man Hunger hat. Halte dich aber zunächst an kleine, leichte sowie fettarme Mahlzeiten und Schonkost wie z. B. Toast, Cracker, Reis oder Bananen. Verzichte auf Alkohol, Koffein, kohlensäurehaltige Getränke sowie scharf gewürzte und fettige Speisen, da sich dadurch die Beschwerden verschlimmern können. Mehr zur Frage was essen bei Magenschmerzen? hier.

Eine Stuhlprobe kann untersucht werden, um herauszufinden, was die Ursache der Symptome ist. Auch können entsprechende Antibiotika verschrieben werden, wenn die Ergebnisse dabei auf eine bakterielle Infektion hindeuten. Bei besonders starkem Erbrechen können ebenso Medikamente gegen Erbrechen (Antiemetika) verordnet werden. Unter bestimmten Umständen kann es zudem erforderlich sein, sich für einige Tage in ein Krankenhaus einweisen zu lassen, wo man entsprechend überwacht wird und Flüssigkeit direkt über eine Vene (intravenös) verabreicht werden kann.

Lebensmittelvergiftung, wann zum Arzt?

Zum Arzt muss man, wenn:

  • Sich die Symptome verschlimmern oder sich nicht innerhalb weniger Tage bessern
  • Keine Flüssigkeit mehr zu sich genommen werden kann, weil man sich dauernd erbricht
  • Anzeichen einer schweren Dehydrierung auftreten, wie z. B. Verwirrtheit, Herzrasen, wenig oder gar kein Urin
  • Eine Schwangerschaft vorliegt
  • Man älter als 60 Jahre ist
  • Bei Babys oder Kleinkindern: Säuglinge und Kinder mit unüblichen Verhaltensänderungen, übermässigem Durst, wenig oder gar kein Wasserlassen, oder blutiger, schwarzer oder eitriger Stuhlgang, starke Magenschmerzen sowie Fieber über 39°C 
  • Grunderkrankungen, wie z. B. eine entzündliche Darmerkrankung, Herzklappenerkrankung, Diabetes oder ein Nierenleiden bestehen
  • Bei einem geschwächten Immunsystem, z. B. aufgrund von Medikamenten, Krebsbehandlungen oder HIV
  • Verschwommenem Sehen
  • Muskelschwäche und Hautkribbeln
  • Verändertem Denken oder Verhalten
  • Erwachsene: Fieber von über 39,5 °C
  • Erbrechen und Durchfall länger als 3 Tage anhalten (Mehr zu wässriger Durchfall und Gluckern im Bauch hier)

Mehr über Magen Darm Infekt: Ursachen, Symptome, Behandlung und Gefahren hier, zur Frage was hilft gegen Durchfall? gehts hier

Fazit

Lebensmittel können so ziemlich überall auf dem Weg vom Erzeuger bis zum Tisch kontaminiert werden. Grundsätzlich wird bei einer Lebensmittelvergiftung zwischen 2 Arten unterschieden: Lebensmittelintoxikation und Lebensmittelinfektion. Meist sind Lebensmittel dabei durch Bakterien wie z. B. Salmonellen oder Escherichia coli (E. coli) oder durch Viren wie das Norovirus verunreinigt. Zu den Kontaminationsmöglichkeiten gehören u. a. unzureichendes Garen sowie unsachgemässe Lagerung der Lebensmittel sowie auch Kreuzkontaminationen.  

Die meisten Betroffenen erholen sich für die Dauer einer Lebensmittelvergiftung zu Hause. Es gibt jedoch einige Umstände, bei denen man einen Arzt konsultieren sollte. Zum Arzt gehören Symptome, die sich verschlimmern oder nicht innerhalb von wenigen Tagen bessern, Anzeichen einer schweren Dehydrierung sowie Schwangere, ältere Menschen, Immungeschwächte, Vorerkrankte sowie Babys oder Kleinkinder mit hohem Fieber.

Symptome einer Lebensmittelvergiftung treten in der Regel innerhalb von 1-2 Tagen nach dem Verzehr von verunreinigten Lebensmitteln auf und verschwinden wieder innerhalb von wenigen Tagen. Zu den häufigsten Symptomen gehören dabei Übelkeit (Brechreiz), Erbrechen, Durchfall sowie Magenschmerzen und Unterleibskrämpfe. In seltenen Fällen beeinträchtigt eine Lebensmittelvergiftung das Nervensystem und kann dabei zu gravierenden gesundheitlichen Problemen führen. Zu den Risiken bzw. Komplikationen bei einer Lebensmittelvergiftung gehören Dehydrierung oder systemische Krankheitsfolgen.

Tipps wie Hände, Lebensmittel sowie Küchenutensilien richtig reinigen, kein rohes oder nicht ausreichend gegartes Fleisch oder Fisch zu essen sowie eine sichere Resteaufbewahrung und Zubereitung können helfen Lebensmittelvergiftungen zu Hause zu vermeiden. Vor einer Ausbreitung schützen kann bei einer Erkrankung kein Essen für andere Menschen zuzubereiten sowie den Kontakt mit gefährdeten Personen auf ein Minimum zu beschränken, genauso wie sich regelmässig die Hände mit Seife und warmem Wasser zu waschen und Oberflächen, Toilettensitze, Klinken, Waschbecken und Wasserhähne regelmässig zu reinigen.