Schwindel und Übelkeit- Ursachen, Soforthilfe, Arznei- & Hausmittel

Intro

Schwindel ist ein weit verbreitetes Phänomen. Zum Schwindel kann oft auch Übelkeit hinzukommen. Anfälle können dabei Sekunden oder Tage andauern und auch wiederholt auftreten. In diesem Text gehen wir den Ursachen für Schwindel und Übelkeit auf den Grund und klären ab, warum es einem plötzlich schwindelig und übel wird. Zudem gehen wir auf Schwindel und Übelkeit bei Frauen, im Alter sowie den Zusammenhang von Schwindel, Übelkeit und Schweissausbrüchen ein und zeigen zudem Soforthilfemassnahmen, Tipps zur Vorbeugung, Arznei- und Hausmittel und wann man damit wann zum Arzt sollte. 

Schwindel

Schwindel ist das Gefühl, als ob sich plötzlich die ganze Umgebung in Bewegung setzt und kann dabei in Verbindung mit verschiedenen Wahrnehmungen auftreten wie z. B. Ohnmachtsgefühl, Schweissausbrüchen, Benommenheit oder auch Übelkeit und damit die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen. Es gibt verschiedene Arten von Schwindel und die Behandlung hängt von der jeweiligen Ursache sowie den auftretenden Symptomen ab. Schwindel ist keine Krankheit, sondern ein Symptom. Mehr über Schwindel Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten gibts später im Text.

Übelkeit

Übelkeit (Nausea) ist ein unspezifisches Symptom und kann dabei sowohl körperliche als auch psychische Ursachen haben. Häufig tritt Übelkeit in Verbindung mit einem Schwindelgefühl auf. Wer an Übelkeit leidet, befürchtet, sich übergeben zu müssen. Für den Körper sind Übelkeit und Erbrechen Schutzfunktionen.

Ursachen für Schwindel und Übelkeit

Um uns aufrecht und im Gleichgewicht zu halten, bedarf es der Unterstützung mehrerer Systeme. Schwindel kann viele Ursachen haben und manchmal liegt diesem auch eine gesundheitliche Störung zugrunde. Die Art und Weise, die Dauer sowie mögliche Auslöser des Schwindels geben dabei wichtige Hinweise auf mögliche Ursachen. Zu den häufigsten Ursachen für Schwindel und Übelkeit gehören:

Orthostatische Hypotonie

Ein Schwindelgefühl kann die Folge einer Durchblutungsstörung sein. Hier kommen zum Schwindelgefühl weitere Symptome wie z. B. plötzlicher Blutdruckabfall bei zu schnellem Aufstehen hinzu. 

Schlechte Blutzirkulierung

Eine schlechte Blutzirkulierung kann die Folge eines unregelmässigen Herzschlags oder einer kurzzeitigen Unterbrechung der Blutzufuhr zum Gehirn (Schlaganfall) sein.

Herzbeschwerden

Blockiert ein Gerinnsel die Blutzufuhr zum Herzen, führt ein Mangel an sauerstoff- und nährstoffreichem Blut zu einer Schädigung des Herzmuskels. Schwindel und Übelkeit können dabei 2 mögliche Anzeichen dafür sein und bedürfen sofortiger medizinischer Hilfe. Zum Herzmuskelentzündung Selbsttest geht’s hier.

Hirntumor

Selten, aber doch möglich, können ein Schwindelgefühl und Übelkeit auch Anzeichen für einen Hirntumor sein. 

Probleme mit dem Innenohr

Zu den Ohrproblemen, die zu Schwindel führen können, gehören neben Ohrentzündungen und dem Menière-Syndrom auch der gutartige paroxysmale Lagerungsschwindel (BPPV), bei welchem es sich um ein Schwindelgefühl handelt, das durch Kopfbewegungen ausgelöst wird und entsteht, wenn sich Kristalle in einem bestimmten Teil des Innenohrs verschieben. Mehr über Schwindel bei Kopfbewegung und was man dagegen tun kann, findest du hier.

Medikamente

Hierzu zählen Arzneimittel, wie z. B. Antidepressiva, Antiepileptika, Beruhigungsmittel, Sedativa sowie Blutdrucksenker.

Niedriger Blutdruck

Kommt es zu einem plötzlichen Blutdruckabfall kann dies dazu führen, dass einem schwindelig und übel wird.

Hoher Blutdruck

Typische Symptome bei Hypertonie sind neben Kopfschmerzen und Gesichtsrötung auch Schwindel, Übelkeit sowie Ohrensausen. Mehr über das Rauschen im Ohr hier.

Angststörungen

Darunter fallen auch Panikattacken. Bei extremen Stresssituationen kann der Körper in den Kampf- oder Fluchtmodus übergehen. Mehr über Schwindel durch Stress findest du hier.

Eisenmangel

Anzeichen für eine Anämie sind neben Müdigkeit, blasser Haut sowie ein allgemeines Schwächegefühl auch Schwindel. Mehr über Eisen und Eisenmangel Symptome findest du hier, zum Eisenmangel Selbsttest geht’s hier lang.

Unterzuckerung: Hypoglykämie

Dies kann vor allem bei Diabetiker vorkommen, die Insulin spritzen. Als weitere Symptome kommen hier Schweissausbrüche, Beklemmung und Unruhe hinzu. Sinkt der Blutzucker zu stark ab, kommt es zudem auch zu Schwindelgefühl und Übelkeit. 

Migräne

Migräneattacken verursachen starke und pochende Kopfschmerzen, welche dabei auch von Schwindelgefühlen und Übelkeit begleitet werden können. Die Schwindelanfälle können Minuten bis Stunden andauern und auch mit einer Licht- und Lärmempfindlichkeit verbunden sein. Die vestibuläre Migräne ist die häufigste Ursache für sich wiederholende Schwindelattacken in Verbindung mit Übelkeit und Erbrechen. 

Übermässiger Alkoholkonsum

Auch übermässiger Alkoholkonsum kann zu Schwindel in Verbindung mit Übelkeit führen. Alkohol verdünnt das Blut und verändert damit das Flüssigkeitsgleichgewicht. Ausserdem kann Alkohol auch den Magen reizen, was die Übelkeit dabei zusätzlich noch weiter verstärkt.

Reisekrankheit

Hierbei handelt es sich um Schwindel und Übelkeit, die z. B. während einer Fahrt im Auto, Zug, Flugzeug oder Boot auftreten und entstehen, wenn es zu einem Konflikt zwischen dem, was wir sehen und dem, was unser Körper an Bewegung wahrnimmt, kommt.

Schwangerschaft

Morgenübelkeit und Schwindel können typische Frühanzeichen für eine Schwangerschaft sein. Beide Symptome sind in diesem Fall auf Hormonveränderungen zurückzuführen.

Überhitzung und Dehydrierung

Wer bei heissem Wetter nicht genügend Flüssigkeit zu sich nimmt, kann aufgrund einer Überhitzung (Hyperthermie) oder Dehydrierung Schwindel und Übelkeit riskieren.

Stress 

Emotionale Konflikte und Stress können einen psychogenen Schwindel auslösen. Alles weitere über Schwindel durch Stress findest du hier, zum Psychogenen Schwindel Test gehts hier.

Plötzlicher Schwindel und Übelkeit: Warum ist mir plötzlich schlecht und schwindelig?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten dafür, warum einem ganz plötzlich schwindelig und übel wird, meist stecken harmlose Ursachen dahinter. Plötzliche Schwindelattacken treten häufiger auf, je älter man wird. Meist lässt sich die Ursache für einen akuten Schwindelanfall nicht genau ausmachen, da das Gefühl von selbst wieder verschwindet. Die häufigsten Ursachen für Schwindel und Übelkeit findest du im Text weiter oben aufgeführt. 

Akuter und nur wenige Sekunden andauernder Schwindel kann für eine gestörte Durchblutung im Gleichgewichtszentrum oder Gehirn sprechen, auf Herzrhythmusstörungen oder Blutdruckschwankungen hinweisen oder auch stressbedingt ausgelöst werden. Häufig kommt es dabei zu Schwindel und Benommenheit. Mehr über Schwindel durch Stress findest du hier.

Schwindel und Übelkeit bei Frauen

Neben oben erwähnten Schwindelursachen kann es bei Frauen zusätzlich dazu auch wechseljahrebedingt neben Hitzewallungen auch zu Schwindelattacken und Übelkeit kommen. Möglicher Grund dafür sind Schwankungen im Hormonspiegel. Helfen können hier neben nützlichen Tipps zur Soforthilfe und Vorbeugung, auf die wir gleich eingehen werden, auch Entspannungsübungen, Physiotherapie mit Balanceübungen sowie eine hormonelle Ersatztherapie.

Schwindel, Übelkeit und Erbrechen im Alter

Viele ältere Menschen leiden zunehmend unter Schwindel, welcher häufig zu einer entsprechenden Gangunsicherheit führt. Die häufigsten Ursachen für Schwindel und Übelkeit im Alter sind neben Medikamentennebenwirkungen auch der gutartige Lagerungsschwindel, Vestibulopathie, orthostatischer Schwindel, vestibuläre Migräne sowie auch psychogener Schwindel. Zum Psychogenen Schwindel Test geht’s hier.

Schwindel, Schweissausbrüche und Übelkeit

Schwindel, Übelkeit und Schweissausbrüche sind typisch für den Lagerungsschwindel, aber auch bei einer Unterzuckerung kann es dazu kommen. Ebenso werden Schwindelattacken im Zusammenhang mit Angsterkrankungen häufig von vegetativen Symptomen wie Schweissausbrüchen und Übelkeit begleitet. 

Soforthilfe: Was hilft sofort gegen Schwindel und Übelkeit?

Die Behandlung von Schwindel und Übelkeit hängt von der jeweiligen Ursache sowie ihren Symptomen ab. Folgende Tipps können wirksam gegen Schwindel und Übelkeit helfen:

  • Setz oder leg dich sofort hin, um das Risiko von Stürzen dabei zu verringern
  • Such einen dunklen und ruhigen Ort aus, um dich mit geschlossenen Augen kurz hinzulegen
  • Trink ein Schluck Wasser, wirkt einer evtl. Dehydrierung entgegen
  • Vermeide Alkohol, Nikotin und Koffein
  • Ist der Schwindel abgeklungen, steh langsam auf und mach keine ruckartigen Bewegungen
  • Sorge für frische Luft und atme dabei tief ein und aus

Behandlung: Arzneimittel gegen Schwindel und Übelkeit 

Antivertiginosa werden zur symptomatischen Therapie bei Schwindel eingesetzt und können helfen Schwindel und Übelkeit zu lindern, beseitigen jedoch die Ursache dafür nicht. Zu den Antivertiginosa zählen Antihistaminika (Dimenhydrinat, Diphenhydramin), Calciumkanalblocker (Flunarizin, Cinnarizin), Histaminagonisten (Betahistin) sowie Dopaminrezeptorantagonisten (Sulpirid, Alizaprid).  

Tipps zur Vorbeugung von Schwindel und Übelkeit

  • Trink ausreichend Flüssigkeit
  • Sorge für genügend Erholung und Schlaf 
  • Vermeide mögliche Auslöser wie Licht, Lärm und schnelle Bewegungen
  • Beseitige etwaige Stolperfallen damit es beim nächsten Anfall nicht zu Stürzen kommt

Hausmittel gegen Schwindel und Übelkeit

Zu den pflanzlichen Mitteln, die gegen Schwindel und Übelkeit helfen können, gehören Ginkopräparate und Ingwerextrakte. Wissenschaftliche Beweise dafür existieren nicht. 

Alles über Hausmittel gegen Schwindelgefühl findest du hier

Schwindel und Übelkeit wann zum Arzt?

Allgemein sollte ein Arzt bzw. eine Ärztin aufgesucht werden, wenn wiederkehrender, plötzlicher, schwerer oder länger andauernder, unerklärlicher Schwindel auftritt. Sofort zum Arzt gehören Schwindel und Übelkeit in Begleitung von weiteren Symptomen wie z. B. Schmerzen in der Brust, Kurzatmigkeit, starke Kopfschmerzen, plötzliche Seh- oder Hörverschlechterung, Probleme beim Reden, Krampfanfälle, Taubheitsgefühl, hohes Fieber oder Nackensteifigkeit sowie Beschwerden, die nach einer Kopfverletzung auftreten.

Fazit 

Schwindel fühlt sich an, als ob sich plötzlich die ganze Umgebung bewegt und kann dabei in Verbindung mit Ohnmachtsgefühl, Schweissausbrüchen, Benommenheit oder auch Übelkeit auftreten.

Die Behandlung hängt von der jeweiligen Ursache sowie den auftretenden Symptomen ab. Mögliche Ursachen für Schwindel und Übelkeit reichen von orthostatische Hypotonie, schlechte Blutzirkulierung, Herzbeschwerden, Hirntumor und Ohrproblemen über Medikamente, hoher oder niedriger Blutdruck sowie Angststörungen, Eisenmangel, Unterzuckerung, Migräne, übermässiger Alkoholkonsum, Reisekrankheit, Schwangerschaft, Überhitzung oder Dehydrierung bis hin zu Stress. Bei Frauen kann es zusätzlich dazu auch wechseljahrbedingt zu Schwindelattacken und Übelkeit kommen.

Plötzliche Schwindelattacken werden, je älter man wird, desto häufiger und führen häufig auch zu einer entsprechenden Gangunsicherheit.

Schwindelgefühl, Übelkeit und Schweissausbrüche sind typisch für einen Lagerungsschwindel oder eine Unterzuckerung und stehen oft auch im Zusammenhang mit Angsterkrankungen

Verschiedene Soforthilfemassnahmen sowie Tipps zur Vorbeugung können wirksam gegen Schwindel und Übelkeit helfen. Medikamentös werden Antivertiginosa bei Schwindel eingesetzt. Zu den pflanzlichen Mitteln, die helfen können, gehören Ginkopräparate und Ingwerextrakte.

Zum Arzt gehört ein wiederkehrender, plötzlicher, schwerer oder länger andauernder, unerklärlicher Schwindel. Sofortige ärztliche Hilfe ist bei Schwindel und Übelkeit in Verbindung mit weiteren Symptomen wie z. B. Schmerzen in der Brust, Kurzatmigkeit, starken Kopfschmerzen, plötzliche Seh- oder Hörverschlechterung, Probleme beim Reden, Krampfanfällen, Taubheitsgefühl, hohes Fieber oder Nackensteifigkeit sowie Beschwerden nach einer Kopfverletzung angezeigt.