Wässriger Durchfall und Gluckern im Bauch- Ursachen & Gefahren

Intro

Lautes Gluckern im Bauch ist zwar unangenehm, aber meist harmlos. Gluckert der Bauch, kann es auch der Hunger sein, der sich meldet. Es gibt jedoch Anzeichen, die aufhorchen lassen, so z. B. wenn zum Gluckern im Bauch wässriger Durchfall hinzu kommt. Borborygmus wird das natürliche gluckernde Bauchgeräusch genannt, das während der Verdauung zu hören ist und in der Regel durch Nahrung, Flüssigkeit, Luft oder Gase verursacht wird, die sich durch Magen und Darm bewegen und ist dabei besonders bei Verdauungsstörungen wie z. B. wässrigem Durchfall besonders ausgeprägt. Es gibt viele Ursachen für wässrigen Durchfall und Gluckern im Bauch. Doch wann ist es natürliche Peristaltik und wann besteht Grund zur Sorge?

In diesem Text klären wir die wichtigsten Fakten über Gluckern im Bauch und wässrigen Durchfall und reden dabei über Borborygmus, Ursachen und Zusammenhänge. Zudem zeigen wir, was man gegen wässriger Durchfall und Gluckern im Bauch tun kann und wann Durchfall und Bauchgluckern gefährlich wird.

Bauchgeräusche: Die wichtigsten Fakten über wässriger Durchfall und Gluckern im Bauch

Borborygmus, wenn der Bauch rumort

Darmgeräusche sind ein Zeichen dafür, dass das Organ aktiv ist. Borborygmus bezieht sich dabei auf die charakteristischen knurrenden, rumpelnden oder gluckernden Geräusche, die Magen und Darm machen, wenn Nahrung, Flüssigkeiten, Luft oder Gase durch sie hindurch wandern. Werden Nahrungsmittel oder Flüssigkeiten aufgenommen, wandern diese durch die Speiseröhre erst in den Magen, von wo aus sie dann in den Darm gelangen. Beim Transport des Darminhaltes kann man dabei gluckernde Geräusche wahrnehmen. Wenn wir essen oder sprechen, schlucken wir Luft. Verdauen wir, werden dabei Gase gebildet, vor allem Kohlendioxid, Wasserstoff und Methan. Vermischen diese sich mit dem flüssigen Speisebrei, gluckert es als Folge davon in unserem Bauch. Zur Frage wie lang ist der Darm? gehts hier.

Warum ist mein Magen unruhig? Ursachen für wässriger Durchfall und Gluckern im Bauch

Die gluckernden Rumpelgeräusche im Bauch entstehen durch die Peristaltik, d. h. das Kontrahieren und Entspannen der Magen- und Darmmuskulatur, die den Inhalt weiter Richtung Verdauungstrakt befördert. Ist das Gluckern im Bauch jedoch auf ein zugrundeliegendes Problem zurückzuführen, werden die Gluckergeräusche dabei oft von anderen Symptomen begleitet wie z. B. wässriger Durchfall, Zöliakie oder Laktoseintoleranz. Ebenso kann es zu einem sehr lauten Magenknurren oder Gluckern im Bauch kommen, wenn man längere Zeit nichts gegessen hat und Magen und Darm entsprechend leer sind. Nehmen wir die Ursachen nun etwas genauer unter die Lupe. 

Gastroenteritis

Eine Gastroenteritis, auch Magen-Darm-Grippe genannt, ist eine Entzündung der Schleimhäute des Magens und des Dünndarms. Viren wie das Rotavirus, das Norovirus und andere ansteckende Krankheitserreger verursachen Magenverstimmungen, Bauchgeräusche und Magenschmerzen, meist begleitet von Erbrechen und wässrigem Durchfall. Mehr zum Thema Magenschmerzen gibt es hier. Alles über Magen Darm Infekt hier.

Lebensmittelvergiftung

Eine Lebensmittelvergiftung entsteht, wenn Lebensmittel konsumiert wurden, die verunreinigt oder verdorben sind und kann zu Magenverstimmungen oder Magenschmerzen inkl. wässriger Durchfall und Gluckern im Bauch führen. Bakterien, Parasiten und Viren sind die häufigsten Verursacher lebensmittelbedingter Krankheiten. Mehr zum Thema Lebensmittelvergiftung Dauer hier.

Zöliakie

Menschen mit Zöliakie leiden nach dem Verzehr von glutenhaltigen Produkten unter Verdauungsbeschwerden. Die Symptome können dabei von Mensch zu Mensch variieren. Bei einem Drittel der Erwachsenen mit Zöliakie treten dabei gastrointestinale Symptome wie z. B. wässriger Durchfall auf. Alles über Zöliakie: Symptome und Behandlung hier.

Laktoseintoleranz

Die Nahrungsmittelunverträglichkeiten Laktoseintoleranz verursacht nach dem Verzehr von Milch oder Milchprodukten Symptome wie:

  • Übelkeit
  • Gluckern im Bauch
  • Wässriger Durchfall
  • Erbrechen
  • Blähungen
  • Magenschmerzen

Alles über Laktoseintoleranz: Symptome und Behandlung sowie laktosehaltige Lebensmittel hier.

Reizdarmsyndrom

Das Reizdarmsyndrom ist eine Erkrankung mit einer Kombination von Magen-Darm-Symptomen, die durch spastische oder verlangsamte Bewegungen des Dickdarms verursacht werden. Zu den Symptomen eines Reizdarmsyndroms gehören neben wechselnden Episoden von wässrigem Durchfall und Verstopfung auch Blähungen, Rumoren im Bauch und Magenschmerzen.

Verdauungsstörungen

Unter Verdauungsstörungen oder Dyspepsien versteht man Schmerzen oder Unbehagen im Bauchbereich. Weitere Symptome einer Verdauungsstörung können auch Magenbrennen, Aufstossen, Blähungen, ein Gluckern im Bauch, Übelkeit oder Erbrechen sein. Häufige Ursachen dafür sind zu viel oder zu schnelles Essen oder Trinken, scharfe oder fettige Speisen, zu viel koffein- oder kohlensäurehaltige Getränke, Stress sowie auch Rauchen. Zur Frage wie viel Koffein hat Kaffee? geht’s hier. Auch eine Ernährung mit einem hohen Anteil an Fruktose und Sorbit (Süssungsmittel), die häufig in Softdrinks und Säften verwendet werden, kann sehr lautes Gluckern im Bauch verursachen. 

Stress und Angstzustände

Darm und Gehirn teilen sich viele gemeinsame Nervenverbindungen. Deshalb kann sich Stress und Angst auch erheblich auf unser Verdauungssystem auswirken. Symptome und Beschwerden als Reaktion darauf sind neben Gluckern im Bauch auch wässriger Durchfall, Verdauungsstörungen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Verstopfung sowie Magengeschwüre. Alles über Divertikulitis und Psyche hier.

Warum gluckert der Bauch bei Durchfall? Zusammenhang wässriger Durchfall und Gluckern im Bauch 

Wässriger Durchfall ist eine häufige Ursache für sehr laute oder übermässige Magengluckergeräusche. Denn bei Durchfall kommt es in der Regel zu verstärkten Muskelkontraktionen im Magen und Dünndarm, was zum signifikanten Gluckern im Bauch führt.

Diagnose und Behandlung 

Im Allgemeinen gibt es keine spezifische Diagnose oder Behandlung für Borborygmie, da es sich beim Gluckern im Bauch um ein natürliches Phänomen handelt. Kommt jedoch wässriger Durchfall dazu oder besteht der Verdacht auf eine gastrointestinale Störung, werden häufig eine Anamnese sowie eine körperliche Untersuchung durchgeführt, um dem wässrigen Durchfall und Gluckern im Bauch auf den Grund zu gehen. Auch andere diagnostische Tests, wie z. B. eine Endoskopie oder Blutuntersuchungen, können zum Nachweis einer Grunderkrankung erfolgen. 

Was kann man gegen wässriger Durchfall und Gluckern im Bauch tun?

Wassertrinken, langsames Essen sowie der Verzicht auf Lebensmittel, die Blähungen verursachen, helfen dabei, das Auftreten von hörbarem Gluckern im Bauch zu verringern. Wird das Magengluckern jedoch durch eine zugrunde liegende Grunderkrankung verursacht, zielt die Behandlung dabei auf die Bekämpfung der Grunderkrankung ab. 

Bei wässrigem Durchfall besteht die Behandlung in der Regel darin, mehr Flüssigkeit zu sich zu nehmen und leicht verdauliche Lebensmittel wie z. B. Bananen, Reis, Apfelmus oder Toastbrot zu essen. Mehr zur BRAT-Diät gibt es im Text was essen bei Magenschmerzen?

Bei der Behandlung von Zöliakie geht es vor allem darum, den Verzehr von Gluten jeglicher Art zu vermeiden. Bei der Laktoseintoleranz liegt der Schwerpunkt auf dem Verzicht von Milchprodukten. Mehr über Zöliakie und Laktoseintoleranz gibt es hier. Bei übermässigen Darmgeräuschen, die auf eine fructose- und sorbitreiche Ernährung zurückzuführen sind, wird empfohlen, den entsprechenden Verzehr einzuschränken.

Alles über was hilft gegen Durchfall? gibt es hier nachzulesen

Vorbeugung: Was kann man vorbeugend gegen Gluckern im Bauch und wässriger Durchfall tun?

Die Behandlung von Magengluckern hängt jeweils von der zugrunde liegenden Ursache dafür ab. Es gibt jedoch einige Massnahmen, die zur Vorbeugung beitragen können wie z. B.:

  • Gutes und gesundes Stressmanagement 
  • Beachtung einer guten Lebensmittelhygiene
  • Langsamen Essen sowie gutes Kauen 
  • Vermeiden von Lebensmitteln, die Symptome auslösen
  • Reduzierung des Koffein- und des Alkoholkonsums (Zur Frage wie viel Koffein hat Kaffee? gehts hier)

Wann zum Arzt? Alarmsignale: Wann wird wässriger Durchfall und Gluckern im Bauch gefährlich?

Bauchgeräusche sind zwar lästig, in den meisten Fällen jedoch harmlos. Ein Gluckern im Bauch allein ist somit in der Regel auch kein Grund zur Besorgnis. Treten jedoch Symptome wie wässriger Durchfall im Zusammenhang mit einem Gluckern im Bauch auf, bedarf es dabei weiterer Abklärungen und Ausschluss verschiedener Erkrankungen wie z. B.:

  • Eine Lebensmittelvergiftung mit Salmonellen oder E. coli (Mehr zu Lebensmittelvergiftung Dauer hier) 
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie z. B. Zöliakie oder Laktoseintoleranz
  • Medikamentennebenwirkungen
  • Entzündliche Darmerkrankungen wie z. B. Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa

Warnsignale im Zusammenhang mit wässrigem Durchfall 

  • Durchfall der länger als 3 Tage andauert 
  • Blut oder Eiter im Stuhl
  • Fieber über 38°C
  • Dehydration 
  • Gewichtsverlust 

Durchfall wie Wasser

Wässriger Durchfall entsteht, wenn dieser entweder zu schnell durch den Verdauungstrakt gelangt, er bestimmte Stoffe enthält, die den Dickdarm an der Resorption von Wasser hindern oder wenn der Stuhlgang zu viel vom Darm freigesetztes Wasser enthält. Ein wässriger Durchfall kann dabei zu einem Verlust von wichtigen Elektrolyten wie Natrium, Kalium, Magnesium oder Chlorid führen, den Blutdruck abfallen lassen sowie eine starke Schwäche und Müdigkeit hervorrufen oder Herzrhythmusstörungen zur Folge haben. Besonders gefährdet sind Kleinkinder, ältere Menschen sowie Immungeschwächte. Häufige Verursacher von wässrigem Durchfall sind neben Lebensmittelvergiftungen auch Gastroenteritis (Magen-Darm-Grippe), Medikamentennebenwirkungen sowie Malabsorptionsstörungen

Wässriger Durchfall nachts 

Die Ursachen für nächtlichen Durchfall sind unterschiedlich. Nächtlicher wässiger Durchfall spricht meist für eine chronische Erkrankung und eine organische Ursache wie z. B. das Reizdarmsyndrom und eher weniger für eine durch Viren oder Bakterien ausgelöste Erkrankung. Eine weitere Möglichkeit für nächtlichen Durchfall ist eine chronisch entzündliche Darmerkrankung wie z. B. Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Mehr über Magenschmerzen nachts hier.

Wässriger Durchfall ohne weitere Symptome 

Wässriger Durchfall ohne Übelkeit ist in den meisten Fällen ein Zeichen dafür, dass es sich hier nicht um eine Infektion mit einem Erreger handelt. Der übermässige Verzehr von Nahrungsmitteln mit Zuckerzusatzstoffen z. B. kann Auslöser von Durchfall ohne Übelkeit sein. Akuter, wässriger Durchfall ohne Übelkeit oder andere Symptome kann auch durch den übermässigen Konsum von Abführmitteln verursacht werden. Chronischer Durchfall ist meist die Folge von Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie z. B. Zöliakie oder Laktoseintoleranz sowie chronisch entzündlichen Darmerkrankungen.

Durchfall nach dem Essen

Bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Allergien reagiert der Körper häufig mit Durchfall nach dem Essen. Dieser signalisiert unserem Körper, dass er bestimmte Nahrungsbestandteile nicht verwerten kann, so z. B. bei Zöliakie oder Laktoseintoleranz. Das Reizdarmsyndrom ist eine weitere häufige Ursache für plötzlichen Stuhldrang nach dem Essen. Auch fettiges, scharfes oder ungewohntes Essen kann zu Durchfall nach dem Essen führen. Mehr zu Magenschmerzen nach dem Essen gibt es hier.

Alles über was hilft gegen Durchfall? gibt es hier

Fazit 

Darmgeräusche sind ein Zeichen dafür, dass das Organ aktiv ist. Borborygmus wird das natürliche gluckernde Bauchgeräusch genannt, das während der Verdauung zu hören ist und in der Regel durch Nahrung, Flüssigkeit, Luft oder Gase verursacht wird, die sich durch unseren Magen und Darm bewegen. Besonders laut ist dieses Gluckern im Bauch im Zusammenhang mit wässrigem Durchfall. Denn bei Durchfall kommt es in der Regel zu verstärkten Muskelkontraktionen im Magen und Dünndarm, was zu dem signifikanten Gluckern im Bauch führt.

Die gluckernden Rumpelgeräusche im Bauch entstehen hauptsächlich durch die Peristaltik, d. h. das Kontrahieren und Entspannen der Magen- und Darmmuskulatur, die den Inhalt weiter Richtung Verdauungstrakt befördert. Ist das Gluckern im Bauch aber auf ein zugrundeliegendes Problem zurückzuführen, werden die Gluckergeräusche dabei oft von anderen Erkrankungen begleitet wie z. B. wässriger Durchfall.

Ein Bauchgluckern allein ist in der Regel kein Grund zur Besorgnis. Treten jedoch Symptome wie wässriger Durchfall im Zusammenhang mit dem Gluckern im Bauch auf, bedarf es dabei weiterer Abklärungen zum Ausschluss verschiedener Erkrankungen. Es gibt viele Ursachen für wässrigen Durchfall und Gluckern im Bauch wie z. B. Gastroenteritis, Magen, Darm Infekt, Lebensmittelvergiftung, Zöliakie, Laktoseintoleranz, Reizdarmsyndrom, Verdauungsstörungen, Stress oder auch Angstzustände. Die Behandlung von wässrigem Durchfall und Gluckern im Bauch hängt jeweils von der zugrunde liegenden Ursache dafür ab.