Hashimoto Schub- Auslöser, Phasen, Dauer & Risikofaktoren

Intro

Ein Hashimoto Schub kann das Leben von Betroffenen stark belasten. Der Hashimoto Schub ist der Zeitraum, in dem sich die Hashimoto Symptome verschlimmern und intensivieren. Diese Schübe können von Person zu Person unterschiedlich ausfallen und verlaufen, auch können sich entsprechende Symptome im Laufe der Zeit verändern.

Welche Ursachen und Auslöser für einen Hashimoto Schub gibt es, welche Phasen treten dabei auf und wie erkennt man einen Hashimoto Schub? Wie lange dauert ein solcher Schub und wie oft treten diese auf? Was hilft bei einem Hashimoto Schub und was haben Hashimoto Schübe, Gluten und Gliederschmerzen gemeinsam? Welche Faktoren können das Risiko eines Schubes erhöhen oder reduzieren und wann sollte man damit zum Arzt?

Alles über unsere Schilddrüse findest du hier

Hashimoto Schub Phasen

Phase 1

In der ersten Phase eines Hashimoto Schubes häufen sich die Stressfaktoren sowohl psychischer als auch physischer Natur. Kommen viele verschiedene Faktoren zusammen, können diese gemeinsam einen entsprechenden Schub auslösen. 

Phase 2

In der 2. Phase läuft das Immunsystem über und es kommt dabei meist zu einem vermehrten Gewebezerfall, welcher eine grosse Menge Schilddrüsenhormone freisetzt. Dieser Überschuss an Hormonen sorgt dafür, dass es in dieser Phase meist zu Symptomen einer Schilddrüsenüberfunktion kommt, obwohl eigentlich eine Schilddrüsenunterfunktion vorliegt. Diese Schubphase muss nicht zwingend bei allen Betroffenen vorkommen.  

Phase 3

In der letzten Hashimoto Phase nehmen die Beschwerden langsam wieder ab. 

Ursachen und Auslöser: Was kann ein Hashimoto Schub auslösen?

Im Krankheitsverlauf kann es bei Hashimoto immer wieder zu diversen Schüben kommen, bei welchen das Immunsystem über einen gewissen Zeitraum verstärkt ausschlägt und Symptome verstärkt auftreten. Ein Hashimoto Schub wird dabei meist durch ein Zusammentreffen verschiedener Faktoren ausgelöst. 

Körperliche und geistige Faktoren

Verschiedene psychische und physische Faktoren können das Auftreten des Hashimoto Syndroms begünstigen. Zu den körperlichen Auslösern zählen dabei u. a. Schlafmangel, virale oder bakterielle Infektionen, ein hormonelles Ungleichgewicht oder eine mangelhafte Ernährung. Zu den emotionalen Auslösern gehören eine einschneidende Veränderung, wie z. B. ein Umzug oder eine berufliche Neuorientierung, Depressionen sowie auch Ängste.

Schilddrüsentabletten und Nahrungsergänzungsmittel

Schilddrüsentabletten und Nahrungsergänzungsmittel können sich gegenseitig beeinflussen und ebenfalls zu einem Hashimoto Schub führen. Dazu gehören neben Kalzium- und Eisenergänzungen auch Antazida (Magensäuremittel), Östrogene (Antibabypille), Cholesterinsenker, Rifampicin (Antibiotikum), Amiodaron (Herzmedikament) sowie Antiepileptika. Bei der kombinierten Einnahme muss hier evtl. die Dosis oder der Einnahmezeitpunkt entsprechend angepasst werden.

Stress

Stress gilt als einer der Hauptverursacher eines Hashimoto Schubes. Denn Stress kann unser Immunsystem schädigen und Autoimmunerkrankungen fördern. Und zwar ganz egal, ob er physischer Natur ist oder beruflich oder familiär bedingt. Denn auch Ängste belasten unseren Körper, wenn sie nicht richtig kompensiert werden. 

Symptome: Hashimoto Schub erkennen: Wie äussert sich ein Hashimoto Schub?

Da während eines Hashimoto Schubes vermehrt Schilddrüsengewebe zerstört wird, kommt es dabei auch zu einer Ausprägung der Schilddrüsenunterfunktion. Die typischen Symptome eines Hashimoto Schubes sind: 

  • Müdigkeit
  • Trockene Haut 
  • Muskelschmerzen
  • Kälteunverträglichkeit 
  • Stimmungsschwankungen
  • Niedergeschlagenheit oder depressive Verstimmung
  • Vergrösserte Schilddrüse (Kropf)
  • Verstopfung
  • Unerklärliche Gewichtszunahme 
  • Bei Frauen: Zyklusstörungen mit verstärkter oder unregelmässiger Menstruation
  • Druck- oder Klossgefühl im Hals 

Mehr über Hashimoto Symptome gibt es hier nachzulesen

Dauer: Wie lange dauert ein Hashimoto Schub?

Die Dauer eines Hashimoto Schubes kann sehr unterschiedlich ausfallen. Meist halten Akutschübe dabei einige Tage an, können sich jedoch auch über Wochen oder Monate erstrecken. Die meisten Patienten, die einen Hashimoto Schub durchmachen, geben an, dass die Symptome dabei etwa durchschnittlich 2 Wochen andauern. Bei häufig auftretenden Hashimoto Schüben ist es sinnvoll, beim Arzt die Schilddrüsenwerte nachkontrollieren zu lassen. Mehr darüber, wann man bei einem Hashimoto Schub zum Arzt sollte, später im Text.

Häufigkeit: Wie oft treten Hashimoto Schübe auf?

Die Häufigkeit, mit welcher Hashimoto Schübe auftreten, ist individuell verschieden. Mehr über Auslöser und Verlauf von Hashimoto Schüben weiter oben im Text.

Hashimoto Schub Gliederschmerzen 

Zu den häufigsten Hashimoto Symptomen gehören auch Muskel- und Gelenkschmerzen. Schuld daran ist die Stoffwechsellage. Ein verlangsamter Stoffwechsel führt dazu, dass der Körper auf Triggerpunkte empfindlicher reagiert. Ebenso können die Schilddrüsenantikörper, die sich gegen die Schilddrüse richten, auch Sehnen angreifen und damit zu Schmerzen führen.

Hashimoto Schub durch Gluten 

Einige Hashimoto Patienten berichten, dass sich ihre Symptome nach einer glutenfreien Diät verringert haben, während andere dabei überhaupt keine Veränderung feststellen konnten. Mehr über Hashimoto Ernährung und Hashimoto Rezepte gibt es hier nachzulesen.

Hashimoto Schub nach Geburt 

Rund 10 % der Frauen erkranken erstmals an einer Schilddrüsenentzündung nach der Geburt. Diese auch als postpartale Thyreoiditis bezeichnete Form von Schilddrüsenentzündung führt innerhalb der ersten 6 Monate nach Geburt zu entsprechenden Beschwerden. Mehr über Schilddrüsenentzündungen: Arten, Ursachen und Symptome findest du hier.

Umgang: Was tun bei einem Hashimoto Schub?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Schwere der Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion während eines Hashimoto Schubs zu verringern. Die Behandlung und das Management von Hashimoto Schüben ist möglich, erfordert jedoch einige Veränderungen der Lebensweise sowie eine Minimierung von Triggerfaktoren.

Medikamenteneinnahme 

Meist ist bei einer Schilddrüsenunterfunktion eine medikamentöse Behandlung notwendig. Achte deshalb darauf, die Schilddrüsentabletten immer wie vorgeschrieben einzunehmen. Zur Behandlung einer Hashimoto Thyreoiditis wird Levothyroxin eingesetzt, eine synthetische Form des Schilddrüsenhormons, die dazu beiträgt, die Hormone, die die Schilddrüse nicht produziert, wiederherzustellen. Alles über Schilddrüsentabletten findest du hier. 

Ernährung

Achte bei Hashimoto auf eine entzündungshemmende, ausgewogene sowie nährstoffreiche Ernährung und meide dabei stark verarbeitete und zuckerhaltige Lebensmittel. Alles über Hashimoto Ernährung findest du hier, zu leckeren Hashimoto Rezepten geht’s hier.

Jod

Behalte deinen Jodspiegel gut im Auge. Jod ist ein Mineralstoff, der die Schilddrüse zur Bildung von Schilddrüsenhormonen benötigt. Eine zu hohe Jodzufuhr, wie sie z. B. durch zu viel Kochsalz oder dem Verzehr von stark verarbeiteten Lebensmitteln entsteht, kann sich negativ auf die Schilddrüse auswirken. 

Nahrungsergänzungsmittel

Gib deinem Körper, was er braucht, um deine Schilddrüsenfunktion damit optimal zu unterstützen. Vergewissere dich, dass du genügend Selen und Vitamin-D zu dir nimmst, um eine durch Nährstoffmangel bedingte Unterfunktion der Schilddrüse zu vermeiden.

Stressmanagement

Stress ist nicht immer vermeidbar. Nimm dir deshalb Zeit für dich selbst und sorge dabei regelmässig für Entspannung. Denn Stress kann durchaus auch ein Auslöser für einen Hashimoto Schub sein. Möglichkeiten zum Stressabbau sind u. a. Spaziergänge an der frischen Luft, Gespräche mit Freunden sowie ausreichend Schlaf. Tipps für einen gesunden und erholsamen Schlaf findest du hier. Stress kann nicht nur die Symptome der Schilddrüsenunterfunktion verschlimmern, chronischer Stress unterdrückt auch das Immunsystem und trägt zudem zu Stimmungsschwankungen bei.

Regelmässige Überprüfung der Schilddrüsenwerte

Da verschiedene Faktoren die Schilddrüse sowie die Wirksamkeit von Schilddrüsentabletten beeinflussen können, ist es wichtig, die Schilddrüsenwerte regelmässig anhand eines Bluttests beim Arzt überprüfen zu lassen. Alles über Schilddrüsenwerte: TSH, T3 und T4 sowie Hashimoto Werte gibt es hier nachzulesen. 

Fasten 

Eine Fastenkur kann helfen, die Ernährung möglichst triggerfrei zu gestalten, Giftstoffe zu reduzieren sowie potenzielle Lebensmittelunverträglichkeiten aufzuspüren. Alles über Intervallfasten und Heilfasten findest du hier.

Faktoren die das Risiko auf einen Hashimoto Schub erhöhen

Zu den Faktoren, die das Risiko auf einen Hashimoto Schub erhöhen können gehören:

  • Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie z. B. Zöliakie 
  • Nährstoffmängel 
  • Hormonstörungen
  • Stress
  • Infektionen und Entzündungen 

Faktoren die das Risiko auf einen Hashimoto Schub reduzieren

Faktoren, die das Risiko auf einen Hashimoto Schub senken können sind:

  • Trigger meiden
  • Gesunde Ernährung 
  • Optimale Nährstoffversorgung 
  • Genügend Schlaf 
  • Gute Stressbewältigung

Hashimoto Schub, wann zum Arzt?

Unbehandelt kann die durch Hashimoto verursachte Schilddrüsenunterfunktion zu schwerwiegenden Komplikationen wie z. B. Kropf (Struma), Schluck- oder Atembeschwerden sowie auch Herzproblemen führen. Such deshalb bei auftretenden Symptomen ärztlichen Rat auf. Regelmässige Blutuntersuchungen der Schilddrüsenwerte sind wichtig, um die Dosierung von Schilddrüsentabletten optimal einzustellen und damit zu verhindern, dass es zu einem Hashimoto Schub kommt.    

Fazit 

Ein Hashimoto Schub gliedert sich grob in 3 Phasen und wird dabei meist durch ein Zusammentreffen verschiedener Faktoren ausgelöst. Viele psychische und physische Faktoren können ein Auftreten des Hashimoto Syndroms begünstigen.

Schilddrüsentabletten und Nahrungsergänzungsmittel können sich gegenseitig beeinflussen und ebenfalls zu einem Hashimoto Schub führen. Stress gilt als Hashimoto Schub Hauptverursacher

Da während eines Hashimoto Schubes vermehrt Schilddrüsengewebe zerstört wird, kommt es dabei auch zu einer Ausprägung der Schilddrüsenunterfunktion. Die Dauer eines Hashimoto Schubes kann sehr unterschiedlich ausfallen. Die Häufigkeit, mit welcher die Schübe auftreten, ist ebenfalls individuell verschieden.

Zu den häufigsten Hashimoto Schub Symptomen gehören auch Muskel- und Gelenkschmerzen, schuld daran ist die Stoffwechsellage. Einige Hashimoto Patienten berichten, dass sich ihre Symptome nach einer glutenfreien Diät verringern, während andere dabei überhaupt keine Veränderung feststellen. Rund 10 % der Frauen erkranken erstmals an einer Schilddrüsenentzündung nach der Geburt

Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Schwere der Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion während eines Hashimoto Schubs zu verringern, darunter Medikamenteneinnahme, gesunde Ernährung, Jod, Nahrungsergänzungsmittel, gutes Stressmanagement sowie die regelmässige Überprüfung der Schilddrüsenwerte. Zudem können verschiedene Faktoren das Risiko auf einen Hashimoto Schub erhöhen oder senken