Schilddrüsenwerte- Blutwerte TSH, T3, T4 & ihre Bedeutung

Intro

Die Schilddrüse, eine schmetterlingsförmige endokrine Drüse, die sich im unteren Teil des Halses befindet, bildet Schilddrüsenhormone. Diese werden in das Blut abgegeben, von wo aus sie in alle Gewebe des Körpers gelangen und unserem Körper helfen Energie zu verwerten, uns warm zu halten und Gehirn, Herz, Muskeln und Organe am Laufen zu halten. Mit Hilfe der Schilddrüsenwerte TSH, T3 und T4 kann man überprüfen, ob die Schilddrüsenfunktion in Ordnung ist. 

In diesem Text gehen wir auf Schilddrüsenhormone und entsprechende Schilddrüsenwerte im Blut ein und nehmen dabei TSH, T3 und T4 genauer unter die Lupe. Zudem zeigen wir eine Tabelle mit Schilddrüsen-Normwerten und erklären, welche TSH-Werte bei Männern, Frauen und Schwangeren als Referenzbereich gelten, zeigen wann und warum Schilddrüsenwerte erhöht oder erniedrigt sind und listen Fehlerquellen, veränderte Schilddrüsenwerte und deren Rolle bei der Therapieüberwachung auf.

Alles über Schilddrüse: Funktion, Aufgaben, Erkrankungen und Test gibt es hier nachzulesen

Über Schilddrüsenhormone

Unsere Schilddrüse bildet 2 wichtige Schilddrüsenhormone: Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3). Wobei das T4 die primäre Form, die im Blut zirkuliert, ausmacht. Damit es seine Wirkung entfalten kann, wird T4 in T3 umgewandelt. Dies geschieht vor allem in der Leber und in Geweben wie z. B. im Gehirn. Das T3 macht in der Regel nur etwa 5 % des im Blut zirkulierenden Schilddrüsenhormons aus.

Die Produktion der Schilddrüsenhormone wird von der Hypophyse (Hirnanhangdrüse) gesteuert. Sie erkennt und steuert die entsprechende Produktion und gibt dabei das schilddrüsenstimulierende Hormon TSH ins Blut ab, um die Schilddrüse zur Bildung von mehr Schilddrüsenhormonen anzuregen. Wie viel TSH die Hypophyse in den Blutkreislauf abgibt, hängt von der Menge der Schilddrüsenhormone im Körper ab. Stellt die Hypophyse einen Mangel an Schilddrüsenhormonen fest, produziert sie mehr TSH, um die Schilddrüse zu veranlassen, mehr Hormone zu bilden. Übersteigt der T4-Spiegel im Blut einen bestimmten Wert, schaltet die Hypophyse die Produktion von TSH ab. 

Alles über Hormone: Vorkommen und Wirkung, gibt es hier nachzulesen

Schilddrüsenwerte im Blut

Schilddrüsenbluttests werden verwendet, um Schilddrüsenstörungen zu diagnostizieren, die mit einer Schilddrüsenüberfunktion oder Schilddrüsenunterfunktion einhergehen. Zu den spezifischen Bluttests, die zur Überprüfung der Schilddrüsenfunktion durchgeführt werden, gehören TSH, fT4 und fT3. Mehr dazu gleich.

Wann werden Schilddrüsenwerte bestimmt?

Schilddrüsenhormone werden bestimmt bei der Fragestellung nach Schilddrüsenunterfunktion, Schilddrüsenüberfunktion, Schilddrüsenentzündung oder zur Überprüfung einer Schilddrüsentherapie und kann dabei auch vor einer radiologischen Untersuchung mit jodhaltigen Kontrastmitteln zum Einsatz kommen. Mehr über Hashimoto Werte gibt es hier nachzulesen.

TSH-Wert (Thyreoidea stimulierendes Hormon)

Der beste Weg, die Schilddrüsenfunktion zu überprüfen, ist die Messung des TSH-Spiegels anhand einer Blutprobe. TSH wird von der Hirnanhangdrüse ausgeschüttet und regt dabei die Hormonproduktion von T3 und T4 an. Steigt die Konzentration von T3 und T4 im Blut an, sinkt die Bildung von TSH.  

Was bedeuten abnormale TSH-Werte?

Veränderungen des TSH-Spiegels können als Frühwarnsystem dienen und treten oft auf, bevor sich der Spiegel der Schilddrüsenhormone im Körper erhöht oder erniedrigt. Ein erhöhter TSH-Wert zeigt an, dass die Schilddrüse nicht genügend Schilddrüsenhormone produziert (primäre Hypothyreose). Ein erniedrigter TSH-Wert deutet hingegen darauf hin, dass die Schilddrüse zu viel Schilddrüsenhormone produziert (Hyperthyreose). In manchen Fällen kann ein niedriger TSH-Wert auch auf eine Anomalie in der Hirnanhangsdrüse zurückzuführen sein. Mehr über TSH-Werte bei Frauen, Männer und Schwangeren später im Text detaillierter.

T3-Wert (Trijodthyronin)

T3-Tests messen den Trijodthyronin (T3)-Spiegel im Blut. Ein Gesamt-T3-Test misst dabei sowohl die gebundene als auch die freie Fraktion von Trijodthyronin. T3-Werte können zur Untermauerung der Diagnose einer Schilddrüsenüberfunktion sowie zur Bestimmung des Schweregrades herangezogen werden. Schilddrüsenüberfunktion-Patienten haben in der Regel einen erhöhten Gesamt-T3-Spiegel. Ein erhöhtes Verhältnis von T3 zu T4 ist dabei charakteristisch für die Basedow-Krankheit. Medikamente wie Steroide und Amiodaron können dagegen die Menge an Schilddrüsenhormonen verringern, die der Körper von T4 in die aktive Form T3 umwandelt, was zu einem geringeren Anteil an T3 führt. Der T3-Spiegel fällt bei einer Schilddrüsenunterfunktion sehr spät ab und wird daher nicht standardmässig zur Beurteilung verwendet. FT3 ist das wirksamere der beiden Schilddrüsenhormone. Die Halbwertszeit von T3 beträgt 19 Stunden, danach ist die Hälfte der Hormonmenge abgebaut. 

T4-Wert (Thyroxin)

Ein Gesamt-T4-Test misst das gebundene und freie Hormon Thyroxin (T4) im Blut. Bei einem Test auf freies T4 (fT4) wird das nicht gebundene Hormon gemessen, das frei in das Körpergewebe gelangen und dort entsprechend wirken kann. T4 dient als Vorstufe für T3 und wird bei Bedarf entsprechend in dieses umgewandelt. T4 hat eine Halbwertszeit von 190 Stunden.

Was bedeuten anormale T4-Werte?

Der Gesamt-T4-Wert wird durch Medikamente und Erkrankungen beeinflusst, die die Schilddrüsenhormon-Bindungsproteine verändern. Östrogen, Antibabypillen, Schwangerschaft sowie Lebererkrankungen sind häufige Ursachen für erhöhte Schilddrüsenhormon-Bindungsproteine und führen dabei zu einem erhöhten Gesamt-T4-Wert. Testosteron, Androgene und anabole Steroide sind hingegen häufige Auslöser für verminderte Schilddrüsenhormon-Bindungsproteine und führen entsprechend zu einem niedrigen Gesamt-T4-Wert.

Schilddrüsenwerte Tabelle

Hormon  Referenzbereich im Blutserum
TSH basal 0.27-4.20 mU/l
Freies T4 (fT4)  9.9-16 ng/l (12.7-20.8 pmol/l)
Freies T3 (fT3) 2.5-4.4 ng/l (3.9-6.7 pmol/l)

Normbereiche für Schilddrüsenwerte können von Labor zu Labor geringfügig abweichen. Tests für freies T3 sind oft ungenau und werden daher nicht routinemässig zur Beurteilung der Schilddrüsenfunktion verwendet. Zusätzlich gelten bei Kindern höhere Normwerte, bei Älteren hingegen tendenziell niedrige. 

Schilddrüsen-Normwerte: Wie sollten Schilddrüsenwerte sein?

Ein normaler TSH-Wert bedeutet in den meisten Fällen, dass die Schilddrüse ordnungsgemäss funktioniert. Die Werte der freien Schilddrüsenhormone sind zudem aussagekräftiger als die Gesamtwerte, da nur die freien Hormone biologisch aktiv sind. Um eine Schilddrüsenunterfunktion zu testen, wird in der Regel der TSH- und fT4-Wert gemessen. Zur Diagnose einer Schilddrüsenüberfunktion sind TSH-, fT3- und fT4 relevant.

Normaler TSH Wert bei Frauen

Der Normwert für den TSH-Wert bei Frauen bezieht sich auf einen Referenzbereich von 0.27-4.20 mU/l

TSH-Werte bei Kinderwunsch und Schwangerschaft 

Wird eine Frau mit Kinderwunsch nicht schwanger, lohnt es sich, das TSH zu kontrollieren. Denn eine Fehlfunktion der Schilddrüse kann zu einer ungewollten Unfruchtbarkeit führen. Ebenfalls ist es wichtig, während der Schwangerschaft regelmässig die TSH-Werte zu kontrollieren, um Entwicklungsstörungen beim ungeborenen Kind zu vermeiden. Bei Neugeborenen wird direkt nach der Geburt der TSH-Wert im Blut bestimmt, um eine Schilddrüsenunterfunktion auszuschliessen. 

Tabelle TSH-Normwerte in der Schwangerschaft

Für Schwangere gelten engere und niedrigere Referenzwerte, was das TSH anbelangt.

Schwangerschaftsdrittel  TSH Normwert in mlU/l
1. Trimester 0.1-2.5
2. Trimester 0.2-3.0
3. Trimester 0.3-3.0

Normaler TSH Wert bei Männer 

Der Normwert für den TSH-Wert bei Männern bezieht sich auf einen Referenzbereich von 0.27-4.20 mU/l

Abnormale Schilddrüsenwerte: Wann sind Schilddrüsenwerte erhöht oder erniedrigt?

Veränderte Schilddrüsenwerte liegen vor, wenn die Schilddrüse zu wenig oder zu viel Schilddrüsenhormone produziert oder die Hirnanhangdrüse unzureichend oder übermässig TSH herstellt. Ist der TSH-Wert verändert, wird der T3- und T4-Wert bestimmt, um nach Konstellationen zu suchen. Dabei ergeben sich folgende Möglichkeiten: 

TSH erhöht, T3 und T4 erniedrigt

Diese Konstellation spricht für eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). T3 und T4 sind hier erniedrigt, da die Schilddrüse zu wenig davon produziert. Als Reaktion darauf versucht die Hirnanhangdrüse mit einer erhöhten Ausschüttung von TSH die Schilddrüsenproduktion anzukurbeln. 

Primäre Hypothyreose

Ein hoher TSH-Wert und gleichzeitig niedriger Schilddrüsenhormonspiegel, z. B. ein niedriger FT4-Wert, können auf eine primäre Hypothyreose hindeuten. Diese liegt vor, wenn die Schilddrüse zu wenig Schilddrüsenhormone produziert. Zu den Symptomen einer Schilddrüsenunterfunktion können Kältegefühl, Gewichtszunahme, Müdigkeit und Energiemangel zählen. Als Ursachen dafür kommen eine Hashimoto Thyreoiditis oder eine übermässige Behandlung mit Schilddrüsenmedikamenten in Frage. Zum Hashimoto Selbsttest gehts hier.

Eine beginnende oder leichte Schilddrüsenunterfunktion kann sich durch einen dauerhaft erhöhten TSH-Wert bei normalem FT4-Hormonspiegel auszeichnen, was als subklinische Hypothyreose bezeichnet wird und unbehandelt zu einer Herzerkrankung beitragen kann. 

Mehr über Schilddrüsenunterfunktion, Hashimoto Thyreoiditis und Hashimoto Werte gibt es hier nachzulesen

TSH erniedrigt, T3 und T4 erhöht

Bei dieser Konstellation liegt eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) vor. Entsprechend drosselt die Hirnanhangsdrüse hier die Produktion von TSH. Im Frühstadium einer Schilddrüsenüberfunktion kann das T3 erhöht sein, das T4 jedoch nicht. Bei einem extremem Jodmangel ist das T3 erhöht, das T4 jedoch sogar erniedrigt.

Primäre Hyperthyreose

Ein niedriger TSH-Wert und ein erhöhter Schilddrüsenhormonspiegel, z. B. ein hoher FT4-Wert, können auf eine primäre Hyperthyreose hinweisen. Zu dieser kommt es, wenn die Schilddrüse zu viele Schilddrüsenhormone produziert oder freisetzt. Symptome können von Zittern, Herzklopfen, Unruhe und einem Hitzegefühl über Schlafstörungen bis hin zu einem unfreiwilligen Gewichtsverlust reichen. Zu den Ursachen dafür gehören Morbus Basedow, Schilddrüsenknoten, Kropf, Schilddrüsenentzündung (Thyreoiditis), eine Schilddrüsenfehlfunktion aufgrund von Medikamenten oder einer Übertherapie mit Schilddrüsenhormonen.

Eine beginnende oder leichte Hyperthyreose kann sich durch einen anhaltend niedrigen TSH-Wert bei normalem FT4-Hormonspiegel manifestieren und wird dabei als subklinische Hyperthyreose bezeichnet. Eine nicht behandelte subklinische Hyperthyreose kann im Laufe der Zeit eine Osteoporose verschlimmern und zu abnormalen Herzrhythmen beitragen.

Mehr über Schilddrüsenüberfunktion hier

TSH erhöht/erniedrigt, T3 und T4 normal 

Erhöhte TSH-Werte und T3- und T4-Werte, die aber im Normbereich liegen, sprechen für eine beginnende, subklinische Schilddrüsenunterfunktion. Ein niedriges TSH aber normaler Schilddrüsenhormonspiegel kündigt eine frühe oder leichte Hyperthyreose an

TSH erniedrigt, T3 und T4 erniedrigt

Ein erniedrigtes TSH und ein niedriger Schilddrüsenhormonspiegel weisen auf eine Hypophysenerkrankung hin.

Zentrale Hypothyreose

Ein niedriger TSH-Wert und FT4-Wert können auf eine Hypophysenerkrankung hinweisen.

TSH normal/erhöht, T3 und T4 erhöht

Hier kann eine seltene Überproduktion der Hirnanhangdrüse der Verursacher sein oder eine Schilddrüsenhormonresistenz vorliegen. 

Kurze Phase niedriges TSH und hohes T4 gefolgt von hohem TSH und niedrigem T4

Schilddrüsenentzündung (Thyreoiditis) 

Eine Schilddrüsenentzündung führt zu einer Schädigung der Schilddrüse und entsprechend zur Freisetzung von Schilddrüsenhormonen. Bei Entzündungen der Schilddrüse kommt es dabei häufig zu einer kurzen Phase der Schilddrüsenüberfunktion (niedriges TSH und hohes FT4 oder Gesamt-T4), gefolgt von einer Schilddrüsenunterfunktion (hohes TSH und niedriges FT4 oder Gesamt-T4).

Alles über Schilddrüsenentzündung: Arten, Ursachen und Symptome hier

Fehlerquellen: Abnorme Schilddrüsenwerte, die nicht auf eine Schilddrüsenerkrankung zurückzuführen sind

Folgende Ursachen sind häufig für abnorme Schilddrüsenwerte, ohne dass dabei eine Schilddrüsenerkrankung vorliegt.

Erkrankungen, die nicht die Schilddrüse betreffen

Schwere gesundheitliche Probleme wie Infektionen, Krebs, Herz- oder Nierenerkrankungen oder die kürzliche Genesung von einer solchen Erkrankung können vorübergehende Veränderungen des TSH-Wertes hervorrufen. Auch Fasten oder Hungern können einen erniedrigten TSH-Wert hervorrufen. Alles über Intervallfasten und Diäten hier.

Biotin

Biotin, ein weit verbreitetes Nahrungsergänzungsmittel für Haar- und Nagelwachstum, kann Schilddrüsenwerte beeinträchtigen und dabei zu verfälschten Ergebnissen führen. Deshalb sollten Biotinpräparate 3 Tage vor einem Bluttest auf Schilddrüsenwerte abgesetzt werden. Mehr über die Wirkung von Biotin hier.

Welche Schilddrüsenwerte sind kritisch?

Leicht erhöhte TSH-Werte können erste Anzeichen für eine beginnende Schilddrüsenunterfunktion sein. Ein niedriges TSH, aber normaler Schilddrüsenhormonspiegel kündigt hingegen eine frühe oder leichte Hyperthyreose an. Mehr über Schilddrüsen Normwerte weiter oben im Text.

Veränderte Schilddrüsenwerte, was tun?

Liegen Veränderungen der Schilddrüsenwerte vor, sollte ein Endokrinologe (Facharzt für Hormonerkrankungen) aufgesucht werden. Dieser kann weitere Untersuchungen durchführen, um der Ursache dafür auf den Grund zu gehen. Meist sind dies Ultraschall der Schilddrüse oder Szintigraphie der Schilddrüse sowie Gewebeproben bei Verdacht auf Schilddrüsenkrebs. Wird die Ursache für veränderte Schilddrüsenwerte gefunden, kann die Therapie, meist in Form von Schilddrüsentabletten, eingeleitet werden.

Symptome bei erhöhten Schilddrüsenwerten 

Bei einer Schilddrüsenüberfunktion kommt es zu Symptomen wie Unruhe, Gereiztheit, Zittern, vermehrtes Schwitzen oder einer Gewichtsabnahme. Mehr über die Schilddrüsenüberfunktion und ihre Symptome hier.

Symptome bei erniedrigten Schilddrüsenwerten

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion bildet die Schilddrüse zu wenig Hormone und es kann dabei zu Symptomen wie Müdigkeit, Gewichtszunahme, verlangsamter Herzfrequenz sowie Gedächtnisstörungen kommen. Mehr über die Schilddrüsenunterfunktion und ihre Symptome hier.

Schilddrüsenwerte bei Schilddrüsenunterfunktion: Wie sind die Schilddrüsenwerte bei einer Hypothyreose?

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion ist das TSH erhöht und das T3 und T4 erniedrigt. Die T3- und T4-Werte sind erniedrigt, weil die Schilddrüse zu geringe Mengen davon produziert. Das TSH ist erhöht, da die Hirnanhangdrüse als Reaktion darauf mit einer erhöhten Ausschüttung von TSH versucht, die Schilddrüsenfunktion zu steigern.

Schilddrüsenwerte bei Schilddrüsenüberfunktion: Wie sind die Schilddrüsenwerte bei einer Hyperthyreose?

Bei einer Schilddrüsenüberfunktion findet sich ein tiefes TSH und erhöhte T3- und T4-Spiegel im Blut. Das TSH ist hier erniedrigt, da die Schilddrüse zu viele Hormone produziert und die Hirnanhangdrüse als Reaktion darauf die Produktion von TSH drosselt. Im Frühstadium einer Hyperthyreose kann das T3 erhöht sein, das T4 jedoch nicht. 

Therapieüberwachung: Überwachung der Schilddrüsenwerte bei Medikamenten

Die richtige Dosierung von Schilddrüsenhormonen wird in der Regel mit denselben Tests wie bei der Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen ermittelt, einschliesslich TSH und FT4. Typischerweise werden Schilddrüsentests zu Beginn alle 4-6 Wochen und danach, wenn sich die Werte stabilisiert haben, alle 6-12 Monate überprüft. Unter besonderen Umständen wie z. B. einer Schwangerschaft, Schilddrüsenkrebs in der Anamnese, einer Amiodarontherapie oder der Verwendung einer Kombination aus T4- und T3-Schilddrüsenhormonen können die Kontrollen auch entsprechend engmaschiger ausfallen.

Mehr über Schilddrüse: Funktion, Aufgaben, Erkrankungen und Test gibt es hier

Fazit

Unsere Schilddrüse bildet 2 wichtige Schilddrüsenhormone: Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3). Die Produktion der Schilddrüsenhormone wird dabei von der Hypophyse (Hirnanhangdrüse) gesteuert. Sie erkennt die Schilddrüsenhormon-Produktion und gibt dabei das schilddrüsenstimulierende Hormon TSH ins Blut ab, um die Schilddrüse zur Bildung von mehr Schilddrüsenhormonen anzuregen.

Schilddrüsenhormone bestimmt man bei der Fragestellung nach Schilddrüsenunterfunktion, Schilddrüsenüberfunktion, Schilddrüsenentzündung, zur Überprüfung einer Schilddrüsentherapie oder vor einer radiologischen Untersuchung mit jodhaltigen Kontrastmittel.

TSH wird von der Hirnanhangdrüse ausgeschüttet und regt die Hormonproduktion von T3 und T4 an. Ein erhöhter TSH-Wert zeigt an, dass die Schilddrüse nicht genügend Schilddrüsenhormone produziert (primäre Hypothyreose). Ein erniedrigter TSH-Wert deutet hingegen darauf hin, dass die Schilddrüse zu viel Schilddrüsenhormone produziert (Hyperthyreose).

T4 dient als Vorstufe für T3 und kann bei Bedarf in dieses umgewandelt werden. Um eine Schilddrüsenunterfunktion zu testen, wird in der Regel der TSH-Wert und fT4-Wert gemessen. Zur Diagnose einer Schilddrüsenüberfunktion sind TSH, fT3 und fT4 relevant.

Veränderte Schilddrüsenwerte liegen vor, wenn die Schilddrüse zu wenig oder zu viel Schilddrüsenhormone produziert oder die Hirnanhangdrüse unzureichend oder übermässig TSH herstellt. Ist der TSH-Wert verändert, wird der T3- und T4-Wert bestimmt, um nach Konstellationen zu suchen.

Liegen Veränderungen der Schilddrüsenwerte vor, sollte ein Endokrinologe (Facharzt für Hormonerkrankungen) aufgesucht werden.

Die richtige Dosierung von Schilddrüsenhormonen wird in der Regel mit denselben Tests wie bei der Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen ermittelt.