Schlaf- Bedarf, Bedeutung & Tipps zu einem besseren Schlaf

Intro

Schlaf ist die beste Medizin … eigentlich ist das ganze aber viel komplexer. Wer kennt das nicht, wir wälzen uns hin und her, aber an Schlaf ist nicht zu denken. Was passiert mit uns im Schlaf und warum ist gesunder Schlaf so wichtig? Welche Tipps können helfen besser einzuschlafen und was passiert bei einem Schlafmangel? Welche Tipps tragen zu einer guten Schlafhygiene bei und welche Rolle spielen Schlafmittel dabei?

Keypoints

  • Wenn wir schlafen findet eine ganze Reihe an komplexen Vorgängen statt
  • Forschungsergebnisse zeigen, dass Schlaf das Herz-Kreislauf-System sowie das Immunsystem stärkt und den Stoffwechsel reguliert
  • Es gibt 4 Schlafphasen: Einschlafphase, leichter Schlaf, Tiefschlaf und Traumschlaf
  • Es gibt einige Tipps die helfen unsere Schlafhygiene zu verbessern
  • Verschiedene Schlafstörungen können den Schlafzyklus stören
  • Schlechter Schlaf kann zu einer Abnahme der Leistung, der Stimmungslage und des Denkvermögens führen
  • Wie viel Schlaf wir brauchen, ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Sowohl zu viel wie auch zu wenig Schlaf kann Konsequenzen für unsere Gesundheit haben
  • Gesunder Schlaf kann Körper und Geist erholen

Was passiert im Schlaf? 

  • Schlaf ist ein natürlicher, vorübergehender Ruhezustand in der eine Person körperlich inaktiv wird, die Umgebung nicht mehr wahrnimmt und viele Körperfunktionen (wie z. B. der Herzschlag oder die Atmung) verlangsamen
  • Wenn wir schlafen, durchläuft unser Körper eine ganze Reihe von Vorgängen, die eine Erholung für unsere allgemeine Gesundheit ermöglichen
  • Schlaf ermöglicht es Gehirn und Körper sich zu verlangsamen und Regenerationsprozesse einzuleiten
  • Wenn wir nicht gut schlafen, werden alle diese grundlegenden Prozesse unterbrochen, was sich auf unser Denkvermögen, die Konzentrationsfähigkeit, das Energie- und Leistungslevel sowie unsere Gemütslage auswirkt
  • Es ist von zentraler Bedeutung, dass wir so viel Schlaf bekommen, wie wir brauchen
  • Forschungsergebnisse zeigen, dass Schlaf das Herz-Kreislauf-System sowie das Immunsystem stärkt und den Stoffwechsel reguliert

Mehr zu Schlafhygiene und ihre Auswirkungen auf das Immunsystem findest du hier

Gehirnaktivität im Schlaf

Während des Schlafen regeneriert sich das Netzwerk im Gehirn. Informationen aus dem Wachzustand werden verarbeitet und im Gedächtnis

Atmung im Schlaf

Die Atmung verlangsamt sich während des Non-REM-Schlafs und erreicht im 3. Tiefschlafstadium die niedrigste Rate. Während des REM-Schlafs beschleunigt sich die Atmung und kann unregelmässig werden.

Hormonspiegel im Schlaf

Der Schlaf und die innere Uhr des Körpers, der so genannte zirkadiane Rhythmus, spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Produktion zahlreicher Hormone, darunter:

  • Melatonin, das den Schlaf fördert
  • Das Wachstumshormon, das den Knochen- und Muskelaufbau sowie den Stoffwechsel unterstützt
  • Cortisol, das Teil des körpereigenen Stressreaktionssystems ist
  • Leptin und Ghrelin, die zur Kontrolle des Hungergefühls beitragen

Der Hormonspiegel schwankt in den verschiedenen Schlafphasen und die Schlafqualität kann die Hormonproduktion am Tag beeinflussen.

Herzschlag im Schlaf

Nach dem Einschlafen verringert sich unsere Herzfrequenz und der Blutdtruck sinkt. In REM-Schlafphasen mit Traumaktivität steigen beide wieder an.

Muskeltonus im Schlaf

  • In jeder Phase des Non-REM-Schlafs entspannen sich die Muskeln allmählich und der Gesamtenergieverbrauch des Körpers sinkt
  • Während der REM-Phase sind die meisten Muskeln in einem Zustand gelähmt der als Atonie bezeichnet wird
  • Dadurch wird verhindert, dass Beine und Arme als Reaktion auf die Trauminhalte zucken und ausschlagen. Die Atem- und Augenmuskeln bleiben aktiv

Stärkung des Immunsystems im Schlaf

Im Schlaf wird durch die Erholung auch unser Immunsystem gestärkt. Ein Schlafmangel kann das Immunsystem beeinträchtigen und sich somit negativ auf die Erholungszeit nach einer Krankheit auswirken. Der Körper braucht Schlaf, um Infektionskrankheiten zu bekämpfen.

Mehr über Schlafhygiene und ihre Auswirkungen auf das Immunsystem kannst du hier nachlesen

Stoffwechselaktivität während des Schlafes

  • Besonders in der ersten Nachthälfte läuft unser Stoffwechsel auf Hochtouren und Energiespeicher werden dabei aufgefüllt
  • Im Gehirn werden Stoffwechselabbauprodukte abgebaut

Regulierung der Körpertemperatur im Schlaf

Unsere Körpertemperatur nimmt im Tagesverlauf zu und erreicht dabei Abends vor dem Schlafengehen ihren Höhepunkt, was für das Schlafen förderlich ist. Danach sinkt sie wieder ab.

Welche Schlafphasen gibt es?

  • Einschlafphase 
  • Leichter Schlaf 
  • Tiefschlaf 
  • Traumschlaf 

Mehr über Schlafrhythmus und Schlafphasen findest du hier

Was macht einen gesunden Schlafzyklus aus?

Wie läuft ein Schlafzyklus ab?

Ein Typischer Schlafzyklus besteht aus: 

  • Einschlafphase – leichter Schlaf – Tiefschlaf – leichter Schlaf – Tiefschlaf – REM-Schlaf und wiederholt sich dabei mehrmals pro Nacht

Ein vollständiger Schlafzyklus dauert ca. 1.5 Stunden und wiederholt sich in der Regel pro Nacht 4-6 mal. Davon entfallen etwa 50 min. auf die Einschlaf- bzw. Leichtschlafphase. Tiefschlaf und REM-Phase machen etwa 40 min. des Schlafzyklus aus.

Hier gehts zur klärung der Frage wie kann man schnell einschlafen?

Power Nap, das gesunde Nickerchen 

  • Du denkst Nickerchen sind nur etwas für Kleinkinder … Nicht ganz. Das klassische Nickerchen gibt es in allen Varianten.
  • Manche Menschen machen tagsüber ein kurzes Nickerchen um den Schlafmangel in der Nacht wieder auszugleichen, andere machen ein prophylaktisches Nickerchen um sich auf eine Nachtschicht vorzubereiten.
  • Und dann gibt es noch das Power Nickerchen, auch als Power Nap bekannt.

Alles über über Power Nap, das Power Nickerchen findest du hier

Schlaf-Wach-Rhythmus

Der Schlaf-Wach-Rhythmus bezieht sich auf das Muster der Zeit, die wir alle 24 Stunden wach und schlafend verbringen. Für den Menschen ist die 24-Stunden-Uhr dabei in etwa 8 Stunden Schlaf und 16 Stunden Wachsein aufgeteilt.

Die Rolle der Neurotransmitter im Schlaf

  • Wie und wann man sich schläfrig fühlt hängt mit den Schlaf-Wach-Zyklen zusammen. Diese Zyklen werden durch chemische Stoffe im Gehirn gesteuert
  • Sogenannte Neurotransmitter senden dabei Nachrichten an verschiedene Nervenzellen in unserem Gehirn, Nervenzellen im Hirnstamm setzen Neurotransmitter frei. Zu diesen gehören Noradrenalin, Histamin sowie Serotonin
  • Andere Nervenzellen unterbinden die Botschaften, die uns sagen, dass wir wach bleiben sollen. Was dazu führt, dass wir uns schläfrig fühlen. Adenosin ist ein chemischer Stoff, welcher an diesem Prozess beteiligt ist. Adenosin reichert sich langsam in unserem Blut an wenn wir wach sind, was uns auf Dauer schläfrig macht. Während wir Schlafen baut sich die Chemikalie langsam wieder ab.
  • Koffein z. B. fördert das Wachsein, indem es die Rezeptoren für Adenosin blockiert

Die zirkadiane Uhr 

Zwei Prozesse im Körper steuern die Schlaf- und Wachphasen. Sie werden auch als Schlaf-Wach-Homöostase und als zirkadiane biologische Uhr bezeichnet.

  • Bei der Schlaf-Wach-Homöostase nimmt das Bedürfnis des Körpers nach Schlaf zu je länger man wach ist
  • Die zirkadiane biologische Uhr verursacht im Laufe des Tages Höhen und Tiefen von Schläfrigkeit und Wachsein
  • Durchschnittlich fühlen sich die meisten Erwachsenen zwischen 2 und 4 Uhr nachts am schläfrigsten, sowie auch zwischen 13 und 15 Uhr

Unsere innere Uhr wird von einem Bereich des Gehirns namens SCN (suprachiasmatischer Nukleus) gesteuert. Dieser befindet sich im Hypothalamus und reagiert auf Licht- und Dunkelheit. Der Sehnerv der Augen nimmt das Morgenlicht wahr, was die Ausschüttung von Cortisol und anderen Hormonen bewirkt die beim Aufwachprozess helfen. Wenn es nachts dunkel wird, sendet der SCN Nachrichten an die Zirbeldrüse. Diese löst die Ausschüttung des chemischen Stoffes Melatonin aus. Melatonin sorgt wiederum dafür, dass wir uns schläfrig und bereit zum Schlafengehen fühlen.

Welche Faktoren beeinflussen den Schlaf-Wach-Rhythmus?

Einige Faktoren beeinflussen und regulieren unseren Schlaf ganz unbewusst. Zu diesen gehören die innere Uhr und der Schlafdruck, das Gefühl wie müde wir uns fühlen und haben damit einen grossen Einfluss auf unseren Schlaf-Wach-Rhythmus.

Zur Frage wie kann man schnell einschlafen? gehts hier

11 Tipps für eine gute Schlafhygiene 

Faktoren wie Arbeitsstress und familiäre Verpflichtungen, bis hin zu unerwarteten Herausforderungen, aufwühlenden Ereignissen, Sorgen, Probleme und Krankheiten … All diese Faktoren können einen erholsamen Schlaf entsprechend beeinträchtigen. 

Hier einige Tipps, die für einen guten Schlaf sorgen:

  • Halte einen Schlafplan ein: Plane dafür nicht mehr als 8 Stunden Schlaf ein
  • Sorge für gleiche Schlafmuster: Gehe jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett und stehe zur gleichen Zeit auf
  • Bleib nicht liegen und wälze dich im Bett
  • Achte darauf was du isst und trinkst: Geh nicht hungrig, aber auch nicht allzu überessen ins Bett
  • Auch bei Nikotin, Koffein und Alkohol ist Vorsicht angebracht
  • Schaffe eine erholsame Schlafumgebung: In der Regel bedeutet dies: Kühl, dunkel und ruhig
  • Beruhigende Aktivitäten vor dem Schlafengehen wie z. B. ein Bad nehmen oder Entspannungstechniken können guten Schlaf fördern
  • Tages-Nickerchen einschränken
  • Baue körperliche Aktivität fest in deinen Tagesablauf ein
  • Ängste bewältigen und Sorgen, Unstimmigkeiten oder Bedenken so gut es geht vor dem Schlafengehen lösen und beseitigen
  • Ein gutes Stressmanagement kann helfen: Schaff Ordnung, setzt Prioritäten und delegiere Aufgaben
  • Meditation kann Ängste lindern

Schlafstörungen

Als unterbrochener Schlaf wird ein Schlaf bezeichnet, der nicht über die ganze Nacht hinweg andauert. In diesem Fall kann der Schlafzyklus unterbrochen werden. Eine laufende Schlafphase wird unter Umständen abgebrochen und ein Zyklus kann sich wiederholen bevor er abgeschlossen ist.

Faktoren die den Schlafzyklus unterbrechen können 

  • Alter
  • Nykturie (Nächtliches Wasserlassen bzw. häufig auftretender nächtlicher Harndrang)
  • Obstruktive Schlafapnoe
  • Restless-Leg-Syndrom (RLS oder auch das Syndrom der unruhigen Beine genannt)
  • Depressive Verstimmungen und bipolare Störung
  • Lebensgewohnheiten wie Bewegungsmangel, Zigarettenrauchen, übermässiger Koffein- oder Alkoholkonsum
  • Andere Gesundheitszustände: Wie beispielsweise Alzheimer, Demenz, Parkinson, Fettleibigkeit, Herzerkrankungen, Asthma oder ADHS 

Mehr zum Thema Schlafstörungen gibt es hier nachzulesen

Schlafentzug und Schlafmangel 

  • Selbst der Verlust von nur einer Stunde Schlaf über mehrere Tage hinweg, kann schwerwiegende Konsequenzen haben. Dabei kann es zu einer Abnahme der Leistung, der Stimmungslage und des Denkvermögens kommen
  • Regelmässiger und ausreichender Schlaf ist unerlässlich. Er kann dazu beitragen, dass wir uns tagsüber wach und erholt fühlen. Auch kann er dazu beitragen, dass wir uns nachts ruhig und schläfrig fühlen und bereit für eine lange erholsame Nachtruhe sind

Weshalb ist Schlaflosigkeit auf Dauer gefährlich?

Schlaflosigkeit führ auf Dauer zu:

  • Lern- und Konzentrationsfähigkeit 
  • Einbusse von Kreativität 
  • Schwierigkeiten bei Entscheidungsfindung und Problemlösung 
  • Probleme im Denk- und Erinnerungsvermögen

Schlafanalyse und Schlafdiagnostik (Polysomnographie)

Die Polysomnographie, auch Schlafdiagnostik genannt ist eine umfassende Testung die zur Diagnose von Schlafstörungen verwendet wird.

  • Bei der Polysomnographie werden dabei die Gehirnwellen, der Sauerstoffgehalt im Blut, die Herzfrequenz, die Atmung sowie die Augen- und Beinbewegungen aufgezeichnet
  • Schlafuntersuchungen können in einer Abteilung für Schlafkrankheiten in einem Spital oder in einem Schlaflabor durchgeführt werden
  • Die Polysomnographie hilft nicht nur bei der Diagnose von Schlafstörungen, sondern kann auch dazu dienen einen Behandlungsplan einzuleiten oder anzupassen, wenn bereits eine Schlafstörung diagnostiziert wurde
  • Die Polysomnographie ist ein nichtinvasiver und schmerzloser Test, der dazu dient, die Schlafphasen zu überwachen um festzustellen ob, wann und warum das Schlafverhalten gestört ist

Wieviel Schlaf ist gesund?

Wie viel Schlaf wir brauchen, ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Während manche nach nur 5 Stunden Schlaf putzmunter aus dem Bett springen, brauchen andere 9 Stunden Schlaf um sich ausgeruht zu fühlen. 

Wieviel Schlaf brauchen wir?

  • Für Erwachsene gelten allgemein 7-8 Stunden Schlaf als optimal
  • Ein Säugling benötigt rund 19 Stunden Schlaf am Tag
  • Frauen haben ein leicht erhöhteres Schlafbedürfnis als Männer

Zu viel oder zu wenig Schlaf

  • Studien belegen, dass dauerhaft zu viel Schlaf das Risiko eines Schlaganfalls erhöht.
  • Zu wenig Schlaf hingegen, ist mit einem signifikant erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme wie Bluthochdruck, Übergewicht, Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall sowie Herzinsuffizienz verbunden
  • Schlafmangel kann die Empfindlichkeit gegenüber Insulin senken und somit auch das Risiko für die Entwicklung eines Diabetes erhöhen

Mehr zum Thema Schlafrechner findest du hier

Schlafqualität: Was macht ein gesunder Schlaf aus?

Es ist nicht nur wichtig genug Schlaf pro Nacht zu bekommen, sondern auch darauf zu achten, dass es sich beim Schlaf um einen qualitativ hochwertigen Schlaf handelt. 

Was ist ein gesunder Schlaf? 

  • Gesunder Schlaf kann Körper und Geist erholen
  • Gesunde Schlafmuster verbessern Fähigkeiten wie das Lernen, unser Gedächtnis sowie unsere Stimmungslage
  • Zudem stärkt gesunder Schlaf auch unser Immunsystem
  • Wer schlecht schläft, fühlt sich träge, deprimiert und energielos
  • Ein gesunder Schlaf erfordert nicht nur eine gewisse Anzahl Stunden, sondern auch eine gewisse Beständigkeit in der Schlafhygiene wie z. B. das Durchschlafen
  • Ein qualitativ hochwertiger Schlaf ist ein durchgehender Schlaf, ohne grosse Unterbrechungen
  • Eine Studie zum Thema Schlafstörungen ergab, dass Teilnehmer, die eine grössere Schlafkontinuität hatten, am nächsten Tag bessere Leistungen bei kognitiven Aufgaben erbrachten und dies unabhängig von der Gesamtschlafdauer

6 Anzeichen für einen schlechten Schlaf

  • Du hast mind. 3 Nächte pro Woche Probleme ein- oder durchzuschlafen
  • Du wachst in der Nacht regelmässig auf und fühlst dich morgens nicht ausgeruht 
  • Deine täglichen Aktivitäten werden durch Müdigkeit oder innerlicher Unruhe eingeschränkt 
  • Du musst oft ein Nickerchen machen um den Tag durchzustehen
  • Dein Schlafpartner hat gesagt, dass du im Schlaf schnarchst oder röchelst
  • Der Schlafmangel beeinträchtigt dein geistiges Wohlbefinden 

Wenn einer der obengenannten Punkte zutrifft, sollten ein Arzt konsultiert werden, da möglicherweise der Schlaf nicht die nötige Qualität aufweist.

Träume und Albträume

Träume und Albträume sind Geschichten und Bilder, die unser Verstand im Schlaf erschafft. Diese können unterhaltsam, lustig, romantisch, beunruhigend, beängstigend und manchmal sogar extrem bizarr erscheinen. Für Wissenschaftler und Psychologen sind sie ein ständiges Rätsel.

Mehr über Träume und Albträume findest du hier

Was hilft besser einzuschlafen? 14 Tipps um besser einzuschlafen 

  • Gehe erst dann zu Bett, wenn du auch tatsächlich müde bist
  • Vermeide blaues Bildschirmlicht von Smartphones z. B. mind. vor dem Schlafengehen
  • Beruhigende Düfte wie z. B. Lavendel, Baldrian sowie Zirbe
  • Sorge für Ordnung in deinem Kopf: Lästiges Gedankenkreisen vor dem Einschlafen hält uns von einem erholsamen Schlaf ab. Steh auf und schreib auf was dich nicht schlafen lässt. Alles was wir auf Papier festhalten kann besser aus dem Kopf verbannt werden
  • Der Gedanke ich muss jetzt unbedingt einschlafen macht alles nur noch schlimmer und verursacht noch mehr Stress
  • Lenke dich ab. Dabei ist das Beispiel vom Schäfchenzählen gar nicht so schlecht. Es müssen ja nicht unbedingt Schäfchen sein, wichtig ist nur das monotone Zählen an sich
  • Versuche Entspannungsübungen: Meditation z. B. kann einfach in den Alltag eingebaut werden
  • Die richtige Geräuschkulisse: Meeresrauschen, Regengeräusche, Entspannungsmusik oder doch lieber ein beruhigendes Hörbuch
  • Atemtechniken: Die 2 Atemtechniken 4-7-8 Technik und tiefe Atmung werden später noch genauer beschrieben und sind definitiv einen Versuch wert  
  • Selbsthypnose
  • Essen: Die letzte Mahlzeit sollte 3 Stunden vor dem Schlafengehen erfolgen, da ansonsten der Darm mit Verdauen beschäftigt ist und ein ruhiges Schlafen erschwert
  • Hausmittel als natürliche Einschlafhilfe wie z. B. heisse Milch mit Honig oder Tee (Kamille, Lavendel oder Zitronenmelisse) sowie Baldrian
  • Schlafumgebung: Am besten schläft es sich in einem Raum, in dem man sich wohlfühlt. Die optimale Raumtemperatur im Schlafzimmer sollte 18° C betragen. Kurz den Raum lüften vor dem Zubettgehen fördert ebenfalls eine gute Schlafqualität
  • Das Bett ist zum Schlafen da … nicht zum Arbeiten, Chatten oder Fernsehen

Alles zu wie kann man schnell einschlafen? findest du hier

Wie viel Schlaf braucht mein Kind?

Obwohl das Schlafbedürfnis, genau wie bei Erwachsenen auch, individuell variiert gibt es allgemeine Richtlinien wie viele Stunden Schlaf ein Kind im Durchschnitt ungefähr braucht. 

Alter Durchschnittliche Schlafdauer in Stunden
2 Jahre 11.5-15.5
3 Jahre 11-14
4 Jahre 10-13
5 Jahre 10-12.5
  • Wenn das Kind tagsüber häufig quengelig und reizbar ist, beim Autofahren oft und schnell einschläft oder allgemein ein eher müden Eindruck macht, benötigt es mehr Schlaf.
  • Man sollte immer versuchen, dem Kind einen festen Schlafrhythmus sowie feste Schlafgewohnheiten mitzugeben.
  • Die Gewöhnung an ein abendliches Schlafritual kann dem Kind ebenfalls helfen gut einzuschlafen. Schlafstörungen bei Kindern treten u. a. auch beim Sanfilippo Syndrom oder ADHS auf.

Mehr zum Thema Schlafregression beim Kind findest du hier

Schlaf im Alter

  • Je älter wir werden, desto mehr nehmen die Leichtschlafphasen pro Nacht zu, der tiefe Schlaf ist kürzer als in jüngeren Jahren. Das kann dazu führen, dass man nachts häufiger wach wird und generell weniger gut und lange schläft
  • Je älter wir werden desto weniger träumen wir. Dies sind alles völlig normale biologische Prozesse
  • Viel Schlaf im Alter kann ein Hinweis auf ein erhöhtes Risiko für den Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit sein
  • Ein übermässiges Schlafbedürfnis am Tag, könnte als frühes Anzeichen für eine beginnende Demenz bei älteren Menschen gewertet werden

Schlaf in den Wechseljahren

  • Frauen in den Wechseljahren leiden besonders häufig an Schlafstörungen. Häufiger als Männer, haben Frauen dabei Schwierigkeiten entweder ein- oder durchzuschlafen.
  • Es wird vermutet, dass jede 2. Frau in den Wechseljahren unter Schlafproblemen leidet
  • Ursache der Beschwerden kann die hormonelle Umstellung des Körpers die in den Wechseljahren stattfindet sein. Ausserdem produziert der Körper in den Wechseljahren weniger Östrogen, was ebenfalls zu entsprechenden Beschwerden führen kann

5 Tipps gegen Schlafstörungen in den Wechseljahren

  • Werde tagsüber aktiver
  • Nimm abends nur leichte Mahlzeiten zu dir, die letzte spätestens 3 Stunden vor dem Zubettgehen
  • Vermeide koffeinhaltige Getränke ab dem frühen Abend 
  • Achte auf eine gute Schlafhygiene sowie ein gutes Raumklima
  • Lerne Entspannungstechniken wie z. B. Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation, Atemübungen oder Meditation

Schlafmittel

Ein Schlafmittel oder Hypnotikum ist ein Stoff, der durch Verminderung der Aktivität des Wach-Systems im Gehirn den Schlafvorgang fördert. Schlafmittel basieren auf synthetisch hergestellten oder natürlich vorkommenden Wirkstoffen. Alle diese Substanzen verändern mit ihrer schlaffördernden Wirkung das natürliche Schlafprofil.

Alles über Schlafmittel findest du hier

Interessante Schlaf-Facts

  • Schlafforscher haben festgestellt, dass Menschen in westlichen Ländern im Durchschnitt etwa 1 Stunde weniger schlafen als noch vor 20 Jahren
  • Pro Nacht wechseln wir ca. 20 mal unsere Schlafposition
  • Im Schlaf verbrauchen wir etwa 60 Kalorien pro Stunde 
  • Im Durchschnitt wachen wir pro Nacht etwa 28 mal auf, ohne es zu merken 
  • Der Durchschnittsdeutsche schläft um 23.04 Uhr ein und wacht um 6.18 Uhr wieder auf
  • Der Mensch schläft etwa ein Drittel seines Lebens
  • 46% der Deutschen greifen zu einer Bettlektüre, wenn sie nicht schlafen können, 5 % zählen dabei Schäfchen 

Fazit

Im Schlaf durchläuft das Gehirn 4 Schlafstadien/SchlafphasenSchlafhygiene bezeichnet Bedingungen und Verhaltensweisen die einen gesunden Schlaf fördern und ist gerade im Zusammenhang mit Schlafstörungen von beachtlicher Bedeutung.

Gesunder Schlaf kann Körper und Geist erholen. Gesunde Schlafmuster verbessern Fähigkeiten wie das Lernen, unser Gedächtnis und unsere Stimmungslage wie auch unser Immunsystem. Wenn wir schlafen durchläuft unser Körper eine Reihe von Vorgängen die Erholung für unsere allgemeine Gesundheit ermöglichen.

Ein Schlafmittel oder Hypnotikum ist ein Stoff, der durch Verminderung der Aktivität des Wach-Systems im Gehirn den Schlafvorgang fördert.