Vena-cava-Syndrom: Ursachen, Gefahren, Symptome & Therapie

Intro

Das Vena-cava-Syndrom ist eine Form von Kreislaufstörung, die entsteht, wenn durch Druck auf die Hohlvene das Blut nicht mehr ungehindert zum Herzen befördert werden kann. Häufig sind dabei Schwangere davon betroffen, wenn das heranwachsende Kind auf die untere Hohlvene drückt.

Was ist ein Vena-cava-Syndrom und welche Ursachen und Risikofaktoren dafür gibt es? Welche Symptome treten dabei auf, welche Komplikationen und Gefahren kann ein V. cava Syndrom für Mutter und Kind nach sich ziehen und welche entsprechenden Behandlungsmöglichkeiten und Vorbeugungsmassnahmen dafür gibt es?

Keypoints

  • Beim Vena-cava-Kompressionssyndrom in der Schwangerschaft wird die untere Hohlvene zusammengedrückt und bezeichnet Kreislaufprobleme, die hauptsächlich schwangere Frauen gegen Ende der Schwangerschaft (3. Trimenon) betreffen, wenn vor allem im Liegen auf dem Rücken die Gebärmutter auf die untere Hohlvene drückt und dabei den Rückfluss des Blutes aus der unteren Körperhälfte zum Herzen unterbricht
  • Durch ein Vena-cava-Syndrom in der Schwangerschaft kann es auch zur Sauerstoffunterversorgung des ungeborenen Kindes kommen, ein Kreislaufschock drohen und damit im Extremfall zu einem Notfall für Mutter und Kind werden
  • Vena-cava ist die medizinische Bezeichnung für Hohlvene, ein grosses Blutgefäss das für den Rücktransport des sauerstoffarmen Blutes zum Herzen verantwortlich ist
  • Sich aus der Rückenlage aufrichten ist die erste und gleichzeitig auch wichtigste Massnahme beim Vena-cava-Syndrom. Auch kann sich auf die linke Seite abdrehen Abhilfe schaffen
  • Um einem Vena-cava-Syndrom vorzubeugen, sollten Schwangere ab dem 2. Trimenon längeres Flachliegen auf dem Rücken entsprechend vermeiden. Vorteilhaft ist hier die linke Seitenlage, wodurch die die Gebärmutter weg von der Hohlvene verlagert wird

Was ist ein Vena-cava-Syndrom?

Streng genommen ist das Vena-cava-Syndrom keine eigenständige Erkrankung, sondern vielmehr ein Komplex von mehreren Symptomen, ausgelöst durch einen verringerten Blutrückfluss sowie einen plötzlichen Blutdruckabfalls bis hin zur Ohnmacht

Beim Vena-cava-Syndrom kann die untere Hohlvene (Vena cava inferior) oder die obere Hohlvene (Vena cava superior) komprimiert werden. 

Vena-cava-Kompressionssyndrom in der Schwangerschaft

Beim Vena-cava-Kompressionssyndrom in der Schwangerschaft wird die untere Hohlvene zusammengedrückt und bezeichnet Kreislaufprobleme, die hauptsächlich schwangere Frauen gegen Ende der Schwangerschaft (3. Trimenon) betreffen, wenn vor allem im Liegen auf dem Rücken die Gebärmutter auf die untere Hohlvene drückt und dabei den Rückfluss des Blutes aus der unteren Körperhälfte zum Herzen unterbricht.

Wie kommt es zum Vena-cava-Syndrom?

Das Vena-cava-Kompressionssyndrom kann zum Ende der Schwangerschaft, ab der 30. Schwangerschaftswoche auftreten. Liegt die werdende Mutter dabei auf dem Rücken kann es durch das wachsende Gewicht des Babys und Uterus zum Druck auf die untere Hohlvene kommen, was den Blutrückfluss zum Herzen beeinträchtigen kann. Dies wiederum kann zu einer verminderten Durchblutung sowie einem erniedrigtem Blutdruck der werdenden Mutter führen. 30-40% der Schwangeren erleiden dieses Syndrom im 3. Schwangerschaftstrimenon.

Durch ein Vena-cava-Syndrom in der Schwangerschaft kann es auch zur Sauerstoffunterversorgung des ungeborenen Kindes kommen (fetale Hypoxie) ein Kreislaufschock drohen und damit im Extremfall zu einem Notfall für Mutter und Kind werden.

Welche Symptome löst das Vena-cava-Syndrom aus?

Zu den Vena-cava Symptomen während der Schwangerschaft gehören:

Symptome bei einem Vena-cava-Syndrom in der Schwangerschaft treten plötzlich auf und können durch Massnahmen wie z. B. Lageveränderung gut behandelt werden.

Blutkreislauf

Um das Vena cava Syndrom besser zu verstehen, müssen wir zuerst einen Blick auf unseren Blutkreislauf werfen.

Das Blut fliesst in 2 verschiedenen Systemen durch unseren Körper. Das arterielle System, das sauerstoffreiches Blut transportiert und das venöse System, das sauerstoffarmes Blut zurück zum Herzen befördert. Die Vena cava superior ist ein Teil des venösen Systems. Sie sammelt das Blut, das aus dem Kopf, dem Hals, der Brust und den Armen zurück zum Herzen fliesst und befördert dieses zurück in den rechten Teil des Herzens, den so genannten rechten Vorhof, von wo aus es zur Sauerstoffversorgung weiter in die Lunge gelangt.

Bei einem Vena-cava-Syndrom kann das Blut dabei nicht mehr optimal zum Herzen fliessen, was problematisch ist, da es dadurch die Sauerstoffversorgung des Herzens verzögert.

Vena-cava

Vena-cava ist die medizinische Bezeichnung für Hohlvene, ein grosses Blutgefäss das für den Rücktransport des sauerstoffarmen Blutes zum Herzen verantwortlich ist.

Es gibt 2 Haupttypen von Hohlvenen: Die obere und die untere Hohlvene. Die Vena-cava-superior (obere Hohlvene) sammelt sauerstoffarmes Blut aus dem oberen Körperteil und leitet dieses zum rechten Vorhof des Herzens weiter. Die vena-cava-inferior (untere Hohlvene) führt das Blut aus dem unteren Körperteil zurück zur rechten Herzkammer.

Risiken und Gefahren für Mutter und Kind

Gefahren für Mutter

Liegt die werdende Mutter auf dem Rücken, drückt die Gebärmutter mit dem heranwachsenden Kind dabei auf die untere Hohlvene, wodurch das Blut nicht mehr ungehindert zum rechten Herzen zurückfliessen kann. Infolgedessen verringert sich die Blutmenge, die das linke Herz pumpen kann und der Blutdruck sinkt.

Gafahren für das Kind

Da Mutter und Kind über den mütterlichen Blutkreislauf miteinander verbunden sind, wirkt sich ein plötzlicher Blutdruckabfall der Mutter auch auf das Baby aus. Ziehen sich die Gefässe der Gebärmutter zusammen, führt dies dazu, dass weniger sauerstoffreiches Blut zum Kind fliesst und es dabei zu einer drohenden Unterversorgung des Fötus kommt, die im schlimmsten Fall für das Kind tödlich enden kann. 

Was kann man gegen das Vena-cava-Syndrom tun? 

Sich aus der Rückenlage aufrichten ist die erste und gleichzeitig auch wichtigste Massnahme beim Vena-cava-Syndrom. Auch kann sich auf die linke Seite abdrehen entsprechend Abhilfe schaffen.

Vena-cava-Syndrom vorbeugen

Um einem Vena-cava-Syndrom vorzubeugen, sollten Schwangere ab dem 2. Trimenon längeres Flachliegen auf dem Rücken vermeiden und regelmässig ihre Liegeposition wechseln.

Vorteilhaft ist hier eher die linke Seitenlage, wodurch die die Gebärmutter weg von der Hohlvene verlagert wird. Auch die rechte Körperseite mit einem Kissen zu unterlegen kann helfen, genauso wie spezielle Schwangerschaftskissen.

Die wichtigsten Fragen zum Vena-cava-Syndrom

Ist das Vena-cava-Syndrom gefährlich?

Grundsätzlich ist das Vena-cava-Kompressionssydrom nicht gefährlich. Kommt es bei Schwangeren beim Liegen auf dem Rücken zu Kreislaufproblemen sollte sich diese umgehend auf die Seite drehen, am besten auf die linke Seite damit die untere Hohlvene entlastet wird.

Wann tritt das Vena-cava-Syndrom auf?

Das Vena-Cava-Syndrom tritt vorwiegend zum Ende der Schwangerschaft, im 3. Trimenon auf und dies bevorzugt beim Liegen in Rückenlage.

Was hilft gegen das Vena-cava-Syndrom?

Ein beginnendes Vena-cava-Syndrom lässt sich in der Regel rasch beheben, indem man sich aus der Rückenlage auf die Seite dreht, am besten auf die linke Seite zur Entlastung der unteren Hohlvene. Vorbeugend sollten Schwangere in den letzten Schwangerschaftsmonaten deshalb ein Liegen auf dem Rücken vermeiden.

Wie äussert sich ein Vena-cava-Syndrom?

Durch Druck auf die untere Hohlvene kann es dabei zu Kreislaufproblemen mit Symptomen wie Blutdruckabfall, Schwindel und Herzrasen bis hin zur Ohnmacht kommen.

Fazit  

Beim vena-cava-Kompressionssyndrom wird die untere Hohlvene zusammengedrückt und bezeichnet Kreislaufprobleme, die hauptsächlich schwangere Frauen gegen Ende der Schwangerschaft (3. Trimenon) betreffen, wenn vor allem im Liegen auf dem Rücken die Gebärmutter auf die untere Hohlvene drückt und dabei den Rückfluss des Blutes aus der unteren Körperhälfte zum Herzen unterbricht.

Die häufigsten Symptome eines Vena-cava-Syndroms während der Schwangerschaft sind plötzlicher Blutdruckabfall, Schwindel, Schweissausbrüche und kaltschweissige Haut bis hin zur Ohnmacht, vor allem beim Liegen auf dem Rücken.

Durch das Vena-cava-Syndrom in der Schwangerschaft kann es auch zur Sauerstoffunterversorgung des ungeborenen Kindes kommen.

Sich aus der Rückenlage aufrichten ist die erste und gleichzeitig auch wichtigste Massnahme beim Vena-cava-Syndrom. Auch kann sich auf die linke Seite abdrehen bereits Abhilfe schaffen.