Intro
Magnesium bringen wir in erster Linie mit fiesen Krämpfen in Verbindung. Doch Magnesium ist und kann noch vielmehr. Es ist z. B. eines der 10 häufigsten Elemente der Erdkruste und eines von 7 essenziellen Makro Mineralstoffen. Wie viel Magnesium brauchen wir und welches sind magnesiumreiche Lebensmittel? Welches sind die besten Magnesium-Supplements und wo können wir diese kaufen? Welche Bedeutung hat Magnesium im Sport sowie in der Schwangerschaft?
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Definition: Was ist Magnesium
Magnesium ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol Mg. Der Körper eines Erwachsenen enthält ca. 25 gr. davon, 50-60 % werden dabei im Körper Skelett gespeichert. Der restliche Anteil befindet sich entsprechend in Muskeln, Weichteilen und Körperflüssigkeiten.
Aufgaben und Wirkung von Magnesium
Magnesium ist ein wichtiger Mineralstoff, der bei über 300 verschiedenen Enzymreaktionen im menschlichen Körper eine entscheidende Rolle spielt. Zu seinen zahlreichen Funktionen gehören neben der Unterstützung der Nervenfunktion, auch die Regulierung des Blutdrucks sowie die Unterstützung des Immunsystems. Magnesium ist ebenso unerlässlich für unsere Zähne, Knochen und Muskeln. Magnesium kann die Schlafqualität verbessern, kurbelt unseren Energiestoffwechsel an, hält uns wach und spielt ebenso eine wichtige Rolle bei der Zellteilung und Eiweisssynthese.
Eine ausreichende Magnesiumzufuhr kann z. B. helfen chronischen Krankheiten vorzubeugen oder sie zu behandeln. Dazu zählen Alzheimer, Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Migräne. Ebenso trägt es mit zur Aufrechterhaltung des richtigen Verhältnisses zu anderen Mineralstoffen wie Kalzium, Kalium und Zink bei.
Magnesium Arten
Magnesium unterscheidet sich dabei in organische und anorganische Arten. Organische Magnesiumsalze kann der Körper optimal aufnehmen, was gerade für Sportler ein wichtiger Vorteil ist. Anorganisches Magnesium braucht etwas länger, weist aber dafür eine längere Wirkungsdauer auf.
Es gibt viele Magnesiumarten, die in Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln enthalten sind, jede Art hat dabei unterschiedliche Eigenschaften. Sie können sich in Bezug auf ihre medizinischen Anwendungen, sowie der Bioverfügbarkeit, d. h. wie leicht sie vom Körper aufgenommen werden können, und möglichen Nebenwirkungen unterscheiden.
Magnesiumzitrat
Magnesiumzitrat ist ein häufiger Bestandteil von Nahrungsergänzungsmitteln und scheint vom Körper entsprechend leichter aufgenommen zu werden als einige andere Formen. Ärzte verwenden Magnesiumcitrat entsprechend auch zur Behandlung von Verstopfung.
Magnesiumglycinat
Magnesiumglycinat ist eine Verbindung aus Magnesium und Glycin, eine Aminosäure. Es wird grundsätzlich gut vertragen und hat auch nur wenige Nebenwirkungen.
Magnesiummalat
Diese Art ist eine Verbindung aus Magnesium und Apfelsäure. Einiges deutet darauf hin, dass es eine hohe Bioverfügbarkeit aufweist und vom Menschen gut vertragen wird.
Magnesiumlactat
Ist eine Verbindung aus Magnesium und Milchsäure.
Magnesiumtaurat
Eine Verbindung aus Magnesium und Taurin. Es gibt Hinweise darauf, dass es das Potenzial hat den Blutdruck zu senken und das Herz-Kreislauf-System zu schützen.
Magnesiumoxid
Ärzte können Magnesiumoxid z.B. zur Behandlung von Verstopfung oder als Antisäuremittel bei Sodbrennen oder Verdauungsstörungen einsetzen. Magnesiumoxid ist auch in einigen Nahrungsergänzungsmitteln enthalten. Allerdings nimmt der Körper diese Form von nicht so gut auf.
Magnesiumsulfat
Magnesiumsulfat ist die Form des Magnesiums im Bittersalz. Bittersalz kann man in Bäder und Fussbäder geben, um z. B. Muskelkaterbeschwerden oder Wasser in den Füssen zu lindern. Es gibt jedoch kaum hochwertige Belege dafür das der Körper viel davon aus Magnesiumsulfatbädern auch wirklich aufnehmen kann.
Magnesiumchlorid
Magnesiumchlorid ist eine Salzart die in Magnesiumprodukten zur äusserlichen Anwendung z.B. in Form von Magnesiumölen und einigen Badesalzen enthalten ist. Es wird als alternative Methode für die Magnesiumzufuhr verwendet. Berichte kommen zu dem Schluss, dass es zwar Hinweise darauf gibt das der Körper eine kleine Menge über die Haut aufnehmen kann, dass aber weitere Studien erforderlich sind um die Wirksamkeit zu bestimmen. Magnesiumchlorid kann auch eingenommen werden da es vom Darm gut aufgenommen werden kann. Wie bei einigen anderen Arten kann es jedoch zu verdauungsbedingten Nebenwirkungen kommen.
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Chemie Magnesium
Magnesium ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol Mg und der Ordnungszahl 12. Im Periodensystem steht es in der 2. Hauptgruppe und gehört somit zu den Erdalkalimetallen. Magnesiumverbindungen waren schon Jahrhunderte vor der Herstellung elementaren Magnesiums bekannt. Magnesia alba bezeichnet dabei Magnesiumcarbonat, Magnesia ist der gebräuchliche Name für Magnesiumoxid. Der schottische Physiker und Chemiker Joseph Black war der 1. der Magnesiumverbindungen im 18. Jahrhundert systematisch untersuchte.
In der Natur kommt Magnesium aufgrund seiner Reaktionsfreudigkeit nicht in elementarer Form vor. Als Mineral tritt es überwiegend in Form von Carbonaten, Silicaten, Chloriden sowie Sulfaten auf. Die wichtigsten sind: Dolomit CaMg(CO3)2, Magnesit (Bitterspat) MgCO3, Olivin (Mg, Fe)2 [SiO4], Enstatit MgSiO3 und Kieserit MgSO4 · H2O.
Rohstoff Magnesium
Magnesium ist ein festes und silbrig glänzendes Leichtmetall. In Wasser bildet sich entsprechend ein schwer löslicher Überzug aus Magnesiumhydroxid welcher bei höheren Temperaturen unbeständig ist. Reinmagnesium hingegen hat eine geringe Festigkeit und Härte. In der Metallurgie findet es z. B. Verwendung als Reduktionsmittel im Prozess zur Gewinnung von Titan, Uran, Kupfer, Nickel, Chrom und Zirkonium sowie in Form von Magnesiumgranulat zur Entschwefelung von Eisen und Stahl.
Die wichtigste Eigenschaft von Magnesiumlegierungen ist der mit ihnen mögliche Leichtbau. Erste entsprechende Verwendungen fanden dabei schon vor dem 1. Weltkrieg, beim Bau des Gerüstes für die Zeppelin Luftschiffe, statt. Nach 1930 verwendete man Magnesiumlegierungen dann zunehmend auch im Flugzeugbau. Jüngste Forschungen versprechen ein hohes Entwicklungspotenzial von Magnesiumwerkstoffen als resorbierbares Implantatmaterial (z.B. als Stent).
Farbe
Magnesium ist ein silberweisses Leichtmetall, das an der Luft unter der Bildung einer Oxidschicht matt anläuft.
Magnesium Tagesbedarf
Alter | Magnesium in mg. |
1-3 Jahre | 80 |
4-8 Jahre | 130 |
9-13 Jahre | 240 |
14-18 Jahre | m: 410 / w: 360 |
19-30 Jahre | m: 400 / w: 310 |
31-50 Jahre | m: 420 / w: 320 |
51 + Jahre | m: 420 / w: 320 |
Magnesiummangel
Ein Magnesiummangel wird als Hypomagnesiämie bezeichnet. Mangelerscheinungen sind bei gesunden Menschen jedoch eher selten. Wenn die Magnesiumzufuhr mit der Ernährung nicht ausreichend sichergestellt werden kann, wird die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln empfohlen. Die Forschung hat Magnesiummangel mit einer Reihe von Gesundheitszuständen in Verbindung gebracht, dazu zählen z.B. Alzheimer, Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Migräne.
Wie gut Magnesium aufgenommen wird, ist u.a. auch von anderen Nahrungsbestandteilen abhängig. Phytat, Kalzium und Ballaststoffe können die Aufnahme darum erschweren.
Erkrankungen welche zu Magnesiummangel führen können
- Magen-Darm-Erkrankungen wie z. B. Reizdarmsyndrom, Morbus Crohn oder Zöliakie
- Diabetes
- Nierenerkrankung
- Magenviren die Erbrechen sowie Durchfall verursachen
- Regelmässiger sowie übermässiger Alkohol- oder Koffeinkonsum
Magnesiummangel Symptome
- Appetitlosigkeit
- Übelkeit oder Erbrechen
- Müdigkeit sowie Allgemeine Schwäche
Symptome eines fortgeschrittenen Magnesiummangels
- Muskelkrämpfe
- Taubheitsgefühl
- Kribbeln
- Krampfanfälle
- Persönlichkeitsveränderungen
- Herzrhythmusveränderungen
Wer hat ein erhöhtes Risiko für einen Magnesiummangel?
Sportler oder auch Menschen, die bei grosser Hitze arbeiten verlieren mit dem Schweiss auch zusätzlich wichtiges Magnesium. Schwangere und Stillende haben genauso einen erhöhten Magnesiumbedarf. Bei Stress steigt aufgrund des erhöhten Energiebedarfs auch der Magnesiumbedarf an. Menschen mit hohem Alkoholkonsum tendieren ebenfalls zu einem erhöhten Magnesiumbedarf.
Magnesium in der Ernährung
Z. B. Mandeln, Spinat und Cashewnüsse gehören zu den magnesiumreichen Lebensmitteln. Unser Körper nimmt jedoch nur etwa 30-40 % des mit der Nahrung aufgenommenen Magnesiums auch tatsächlich auf. In Verbindung mit der relativ geringen Menge an Lebensmitteln die grosse Magnesiummengen enthalten, kann es für manche Menschen schwierig sein diesen Nährstoff mit der Nahrung zu sich zu nehmen.
Weizenprodukte verlieren Magnesium, sobald der Weizen raffiniert wird, daher ist es am besten Getreide- und Brotprodukte aus ganzen Körnern zu wählen. Die meisten Früchte, Fleisch und Fisch enthalten dagegen eher wenig Magnesium.
8 magnesiumreiche Lebensmittel
- Sonnenblumenkerne
- Kürbiskerne
- Kakao
- Cashewnüsse
- Mandeln
- Erdnüsse
- Quinoa
- Schwarze Bohnen
Lebensmitteltabelle: Wieviel Magnesium enthält …
Lebensmittel | Magnesium pro 100 gr. |
Sonnenblumenkerne | 420 mg. |
Kakao | 420 mg. |
Kürbiskerne | 420 mg. |
Quinoa | 280 mg. |
Cashewkerne | 270 mg. |
Sojabohnen | 210 mg. |
Vollkornzwieback | 178 mg. |
Mandeln | 170 mg. |
Erdnüsse | 163 mg. |
Pistazien | 160 mg. |
dunkle Schokolade | 146 mg. |
Haferflocken | 140 mg. |
Reis | 120 mg. |
Mais | 120 mg. |
Spinat | 79 mg. |
getrocknete Feigen | 70 mg. |
getrocknete Aprikosen | 50 mg. |
Bananen | 36 mg. |
Himbeeren | 30 mg. |
Brombeeren | 30 mg. |
Magnesium und Wasser
Leitungswasser und Mineralwasser können ebenfalls Magnesiumquellen sein, deren Magnesiumgehalt hängt allerdings von der jeweiligen Wasserquelle ab. Ab 50 mg. Magnesium pro Liter zählt ein Mineralwasser dabei als magnesiumhaltig. Entsprechende Angaben lassen sich jeweils auf dem dazugehörenden Etikett erkennen. Bei den täglich empfohlenen 2 Liter Wasser am Tag würde das hier schon mal 200 mg. aus machen. Gerolsteiner z. B. enthält 108 mg. pro Liter … mehr als die meisten Mineralwasser. Leitungswasser enthält laut Lebensmittel-Nährwertangaben pro Liter 10 mg. Magnesium.
Magnesium und Kaffee
Hat unser Kaffeekonsum Auswirkungen auf unseren Mineralstoffhaushalt?
Das Kaffee erwiesenermassen belebend und konzentrationsfördernd wirkt ist klar, doch gibt es da auch einige Bedenken. In den Vordergrund trat kürzlich auch immer wieder das Argument, dass ein hoher Kaffeekonsum den Körper entwässert. Diese Befürchtung wurde mittlerweile übrigens als Mythos abgestempelt.
Das Koffein im Kaffee besitzt neben einer antioxidative Wirkung auch eine leicht schmerzlindernde Wirkung und wird deshalb als unterstützender Zusatzstoff in manchen Schmerzmitteln verwendet. Wechselwirkungen zwischen Koffein und Magnesium sind nicht eindeutig belegt, es gibt jedoch Hinweise dafür, dass Koffein eine hemmende Wirkung auf die Magnesiumaufnahme im Dünndarm haben könnte. Auch wirkt Koffein auf die Nierenfunktion und verstärkt hier u. a. die Magnesiumausscheidung. Ein sehr hoher Kaffeekonsum kann somit zu einer unzureichenden Magnesiumversorgung führen. Mehr über wie viel Koffein hat Kaffe? gibts hier.
Magnesium Quellen Vegan/Vegetarisch
Magnesium kommt hauptsächlich in fleischlosen Nahrungsmitteln vor, deshalb müssen sich Vegetarier und Veganer eher weniger Sorgen um einen Magnesiummangel machen. Mehr zu Vegetarismus und Veganismus hier.
Magnesiumhaltige Nahrungsergänzungsmittel: Supplements und Präparate
Neben magnesiumreichen Lebensmitteln können auch magnesiumreiche Nahrungsergänzungsmittel ebenso zu einer guten Versorgung beitragen. Denn Magnesium zählt zu den meistverwendeten Nahrungsergänzungsmitteln überhaupt. Knapp 60% aller Menschen, welche ein Nahrungsergänzungsmittel einnehmen wählen dabei Magnesium als Substitution aus. Magnesiumpräparate gibt es dabei in verschiedenen Formen, von denen einige vom Körper besser aufgenommen werden können als andere und sind in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, z. B. in Form von Pillen, Gummibärchen, Pulvern und Flüssigkeiten. Die Darreichungsform macht in Bezug auf die Aufnahme allerdings keinen großen Unterschied.
Wie können Magnesiumpräparate helfen?
- Die Einnahme von Magnesiumpräparaten kann u. a. helfen den Blutdruck zu senken
- Magnesium spielt auch eine wichtige Rolle für den Schlaf. Denn Menschen mit niedrigen Magnesiumwerten leiden eher unter Schlafproblemen, wie z. B. Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen. Magnesiumpräparate können dabei nachweislich helfen den Schlaf zu verbessern
- Einige Studien bringen niedrige Magnesiumwerte auch mit Depressionen in Verbindung
- Magnesium spielt eine entscheidende Rolle im Insulin- und Glukosestoffwechsel. Viele Menschen mit Typ-2-Diabetes leiden ebenfalls an einem Magnesiummangel. Das liegt zum Teil daran, dass ein hoher Blutzucker- oder Insulinspiegel dazu führen kann das die Menge dieses Nährstoffs, der über den Urin ausgeschieden wird steigt
- Ein niedriger Magnesiumspiegel wird mit Migräne in Verbindung gebracht
Nebenwirkungen von Magnesiumpräparaten
- Medikamenten-Wechselwirkungen: Magnesiumhaltige Präparate können für Menschen die bestimmte Diuretika, Herzmedikamente sowie auch Antibiotika einnehmen unsicher sein
- Selten kann die Magnesiumzufuhr Darmprobleme wie Durchfall, Übelkeit und Erbrechen verursachen vor allem wenn es in hohen Dosen eingenommen wird
- Menschen mit Nierenproblemen z. B. haben ein höheres Risiko unerwünschte Wirkungen im Zusammenhang mit Magnesiumpräparaten zu erfahren
Ausserdem gibt es keine Beweise dafür, dass eine Magnesiumergänzung die Gesundheit von Menschen fördert, die keinen Mangel haben: Wer also keine Auswirkungen von Magnesiummangel verspürt oder weiss, dass kein Mangel vorliegt, muss wahrscheinlich auch keine Nahrungsergänzungsmittel einnehmen.
Welche Magnesiumpräparate werden gut absorbiert?
- Magnesiumzitrat
- Magnesiumlactat
- Magnesiumaspartat
- Magnesiumchlorid
- Magnesiummalat
- Magnesiumtaurat
Magnesium wann einnehmen?
Grundsätzlich kann Magnesiumcitrat unabhängig von Uhrzeit oder Mahlzeit eingenommen werden. Bei nächtlichen Wadenkrämpfen macht es durchaus Sinn das Magnesium abends vor dem Schlafengehen einzunehmen, denn in der Nacht sinkt der Magnesiumspiegel ab.
Magnesium Nebenwirkungen
Bevor man ein Magnesiumpräparat einnimmt, sollte man sich von einem Arzt oder Ernährungsberater über die möglichen Nebenwirkungen beraten lassen. Denn in hohen Dosen kann Magnesium schädlich sein. Ausserdem kann es mit einigen Medikamenten wie Antibiotika interagieren und ist für Menschen mit bestimmten Grunderkrankungen, darunter Nierenerkrankungen, nicht geeignet.
Bei einer Magnesiumzufuhr ab 300 mg. täglich kann es zu Magen Darmbeschwerden wie z. B. Durchfall kommen. Eine Dosis von über 2500 mg. pro Tag kann sehr gefährliche Nebenwirkungen wie z. B. Blutdruckabfall oder Muskelschwäche haben.
Magnesium Überdosierung
Schwere Magnesiumüberdosierungen sind bei ansonsten gesunden Menschen äußerst selten und die Aufnahme von zu viel Magnesium aus der Nahrung ist in der Regel ebenso unbedenklich. Gelegentlich kann eine hohe Dosierung aus Nahrungsergänzungsmitteln oder Medikamenten leichte Symptome einer Überdosierung hervorrufen, dazu zählen z. B. Durchfall, Übelkeit und Magenkrämpfe.
Die Nieren scheiden überschüssiges Magnesium aus dem Körper aus. Bei Nierenkranken ist die Wahrscheinlichkeit grösser, dass sie zu viel davon aufnehmen. Ärzte raten deshalb Menschen mit Nierenerkrankungen in der Regel magnesiumhaltige Nahrungsergänzungsmittel eher zu meiden.
Symptome einer Magnesiumüberdosierung
- Trägheit
- Gesichtsröte
- Durchfall
- Übelkeit
- Magenschmerzen
- Erbrechen
- Depressive Verstimmung
- Muskelschwäche
- Unregelmässiger Herzschlag
- Niedriger Blutdruck
- Harnverhalt
- Atemnot
- Herzstillstand
Magnesium und Sport
Denkt man an Mineralstoffe in der Sporternährung fallen einem wahrscheinlich als erstes Eisen, Kalzium sowie vielleicht noch Zink ein. Forschungsergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass selbst kleine Defizite in der Magnesiumzufuhr die sportliche Leistung beeinträchtigen können.
Magnesium ist für die Aktivierung wichtiger Enzyme die für die Erzeugung von ATP, die Energiewährung des Körpers die für alle Muskelkontraktionen verwendet wird, erforderlich. Ein Magnesiummangel scheint dementsprechend die Wirksamkeit der Muskelentspannung zu reduzieren. Die neuesten Forschungsergebnisse zu Magnesium und Laktat untermauern die Belege dafür, dass eine gesunde Magnesiumzufuhr sowohl für die Ausdauerleistung als auch für die anaerobe Leistung von entscheidender Bedeutung ist. Längerfristig scheint eine optimale Magnesiumzufuhr auch für den Schutz von Antioxidantien wichtig zu sein.
Magnesium und Muskeln
Magnesium reguliert, zusammen mit Kalzium, die Aktivität unserer Muskeln und sorgt dafür das Muskel wieder Erschlaffen und sich entspannen. Fehlt es können sich Muskeln dadurch übermässig zusammenziehen.
Mehr über Magnesium gegen Fersenschmerzen findest du hier
Magnesium und Krämpfe
Die Ursachen für Muskelkrämpfe sind einige. Oft zeugen sie allerdings von Ermüdung oder ungenügendem Aufwärmen. Auch kann die Ursache für Krämpfe im Flüssigkeitsverlust liegen, vor allem wenn beim Sport nicht genügend Mineralstoffe zu sich genommen werden Infektionen, Kälte, Krampfadern, zu enges Schuhwerk oder ein unzureichender Trainingszustand können ebenso fiese Krämpfe begünstigen. Selten sind Muskelkrämpfe auch ein Hinweis auf eine zugrundeliegende neurologische Störung.
Soforthilfe bei Krämpfen
Als 1. sofort die Belastung beenden und versuchen dagegen zu Dehnen. Wärme kann den verkrampften Muskeln helfen sich wieder zu entspannen. Dasselbe gilt auch für leichte Massagen. Die Magnesiumzufuhr kann den Mineralstoffhaushalt im Muskel zudem unterstützen. Wer nachts von fiesen Wadenkrämpfen geweckt wird sollte Magnesium deshalb jeweils vor dem Zubettgehen einnehmen.
Magnesium und Schwangerschaft
Eine Schwangerschaft erhöht nur geringfügig den Magnesiumbedarf. Schwangeren wird dementsprechend die Einnahme von 310 mg. täglich empfohlen, was nur knapp über der allgemein empfohlenen Magnesium-Tagesmenge liegt.
Eine Magnesiumsupplementierung während der Schwangerschaft kann die fetale Wachstumsretardierung und eine Präeklampsie verringern sowie das Geburtsgewicht erhöhen. Ein Arzt kann Schwangerendeshalb aus medizinischen Gründen die zusätzliche Einnahme von Magnesium empfehlen. Dies ist z.B. bei einem nachgewiesenem Magnesiummangel, oder Komplikationen wie Wadenkrämpfe, vorzeitigen Wehen oder einer Präeklampsie möglich. Präeklampsie oder EPH-Gestose zählen zu den Erkrankungen, welche mit Bluthochdruck in der Schwangerschaft einhergehen.
Magnesium für Kinder
Kinder brauchen Magnesium für eine harmonische Gemütslage, genauso wie für einen tiefen Schlaf, für das kontinuierliche Wachstum und die Entwicklung, die im ganzen Körper stattfindet.
Magnesiummangel Symptome bei Kindern
- ADHS und Autismus: Studien haben gezeigt, dass niedrige Magnesiumwerte bei ADHS und Autismus häufig sind.
- Angstzustände sowie depressive Verstimmungen
- Kopfschmerzen und Migräne
- Verstopfung: Wir vergessen oft, dass der Darm ein Muskel ist der sich zusammenziehen und entspannen muss.
- Muskelzucken
- Wachstumsschmerzen
- Unruhe
- Schlafprobleme
- Zähneknirschen
- Lärmempfindlichkeit
Wie kann man Kindern mehr Magnesium zuführen?
Es gibt 2 Möglichkeiten die Magnesiumzufuhr für Kinder zu erhöhen: Über die Ernährung einerseits und über Nahrungsergänzungsmittel andererseits. Bei der Ernährung gelten dafür die gleichen Magnesiumquellen wie für Erwachsene auch. Bei den Nahrungsergänzungsmitteln wird empfohlen auf Magnesiumbisglycinat zurückzugreifen, denn es ist leicht resorbierbar und hat oft weniger Nebenwirkungen für den Magen.
Magnesium und Haut
Ein niedriger Magnesiumspiegel kann auch zu einem Mangel an essenziellen Fettsäuren führen, welche die Haut unterstützen. Diese Säuren spielen eine wichtige Rolle für die Feuchtigkeitsversorgung der Haut sowie für die Erhaltung ihrer Spannkraft. Magnesium hilft der Haut einen gesunden Gehalt an diesen Fettsäuren aufrechtzuerhalten, indem es die Produktion von Talg reguliert. Aber Magnesium unterstützt nicht nur die Immunfunktion, sondern hilft auch die Zellen vor Schäden durch oxidativen Stress zu schützen. Betrachten wir es also quasi als einen inneren Sonnenschutz … was keinesfalls die Notwendigkeit sowie Wichtigkeit eines äußerlich aufgetragenen Sonnenschutzes ersetzt.
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Magnesium und Immunsystem
Magnesium ist auf verschiedene Weise an Immunreaktionen beteiligt und scheint ebenso bei akuten allergischen Reaktionen eine schützende Rolle zu spielen. Die T-Zellen des Immunsystems benötigen ausreichende Magnesiummengen, um Krankheitserreger zu bekämpfen … was auch eine bedeutsame Erkenntnis für die Krebsimmuntherapie sein könnte. Bislang lässt sich jedoch noch nicht definitiv beantworten, ob sich eine regelmässige Magnesiumeinnahme auf das Krebsrisiko auswirkt.
Magnesium und Entzündungen
Magnesium reguliert immunologische Funktionen. Ein Magnesiummangel kann somit also auch Entzündungen fördern.
Magnesium und rastlose Beine (Restless Legs Syndrom)
Eine Magnesiumsupplementierung wird häufig auch für das Restless-Legs-Syndrom (RLS) empfohlen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Magnesium die Entspannung der Muskeln erleichtert. Dies könnte auf seine kalziumblockierenden Eigenschaften zurückzuführen sein die dazu beitragen die Nerven und Muskeln zu regulieren anstatt das Kalzium die Nerven „aktivieren“ zu lassen. Ist der Magnesiumspiegel niedrig, wird das Kalzium nicht blockiert, die Nerven werden überaktiv und lösen somit die bekannten Muskelkontraktionen aus.
Bisher konnte wissenschaftlich nur bewiesen werden das die Einnahme von mehr Magnesium für eine Behandlung für RLS nur effektiv ist, wenn ein Magnesiummangel eine Ursache für die Erkrankung darstellt.
Magnesium Facts
- Magnesium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff
- Ein Überschuss an Kalzium kann einen Magnesiummangel verursachen
- Medikamente wie z. B. Magensäureblocker, die Antibabypille, Antibiotika und Entwässerungstabletten können einen Magnesiummangel begünstigen
- Ca. 60% der Bevölkerung bekommt keine ausreichende Magnesiumversorgung durch die Ernährung
- Magnesium kann nicht vom Körper selbst hergestellt werden und muss somit mit der Nahrung aufgenommen werden
Fazit
Magnesium ist ein wichtiger Mineralstoff, der bei über 300 verschiedenen Enzymreaktionen im menschlichen Körper eine Rolle spielt. Eine ausreichende Magnesiumzufuhr kann helfen chronischen Krankheiten wie z. B. Alzheimer, Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Migräne vorzubeugen.
Als chemisches Element besitzt Magnesium das Elementsymbol Mg sowie die Ordnungszahl 12. Im Periodensystem steht es in der 2. Hauptgruppe und gehört damit entsprechend zu den Erdalkalimetallen. Das Metall Magnesium ist ein festes und silbrig glänzendes Leichtmetall und findet Verwendung u.a. als Reduktionsmittel im Prozess zur Gewinnung von z.B. Titan, Uran, Kupfer, Nickel, Chrom und Zirkonium und in Form von Magnesiumgranulat zur Entschwefelung von Eisen sowie Stahl.
Unser Körper nimmt nur ca. 30-40 % des mit der Nahrung aufgenommenen Magnesiums auch wirklich dementsprechend auf. Es kommt in zahlreichen pflanzlichen Nahrungsmitteln vor, deshalb müssen sich Vegetarier und Veganer keine Sorgen um einen Magnesiummangel machen.
Magnesium zählt zu den meistverwendeten Nahrungsergänzungsmitteln überhaupt und reguliert, zusammen mit Kalzium, die Aktivität unserer Muskeln und sorgt dafür das Muskel wieder Erschlaffen und sich entspannen. Fehlt Magnesium können sich Muskeln als Folge davon übermässig zusammenziehen, was zu den berühmt berüchtigten Krämpfen führt.