Eisen- Vorkommen, Wirkung, Bedarf, Mangel & Laborwerte

Intro

Eisen … unerlässlich für unsere Gesundheit sowie das Element aus dem unsere Erde besteht. Was ist Eisen, welche Rolle spielt es in unserer Ernährun und wie ist der Eisen Tagesbedarf? Was sagen erniedrigte sowie erhöhte Eisenwerte über unseren Gesundheitszustand aus, wo finden wir Eisensupplements und wie kann ein Eisenmangel therapiert werden? Welche Rolle spielt Eisen in der Schwangerschaft und bei Kindern?

Keypoints

  • Eisen ist das am weitesten verbreitete Element der Erde und bildet einen grossen Teil des äusseren sowie inneren Kerns unseres Planeten
  • Der Mineralstoff Eisen trägt zur Aufrechterhaltung vieler lebenswichtiger Funktionen im Körper bei und ist ein Spurenelement das der Körper vor allem für Wachstum sowie Entwicklung benötigt wird
  • Im Körper wird Eisen als Ferritin gespeichert, durch das Transferrin im ganzen Körper verteilt und dabei zur Herstellung von Hämoglobin benötigt, welches den Sauerstoff von der Lunge aus entsprechend in alle Teile des Körpers transportiert. Ebenso ist es an der Bildung zahlreicher Hormone beteiligt
  • Eisenquellen finden wir sowohl in tierischer wie auch in pflanzlicher Nahrung. Aus tierischen Lebensmitteln kann es der Körper allerdings dreimal besser aufnehmen und direkt verwerten
  • In der Nahrung kommt Eisen in zwei Formen vor: Häm- und Nicht-Hämeisen
  • Durch die gleichzeitige Einnahme von Vitamin-C wird die Eisen-Resorptionsquote deutlich erhöht
  • Da der Körper pflanzliches Eisen weniger gut aufnehmen kann muss bei einer vegetarischen oder veganen Ernährungsweise besonders gut darauf geachtet werden
  • Zur Diagnose eines Eisenmangels sowie eines Eisenüberschusses muss immer der Gehalt von Eisen, Ferritin und Transferrin bestimmt werden
  • Eine Eisensubstitution ist in Form von freiverkäuflichen Nahrungsergänzungsmitteln, rezeptpflichtigen Eisenmedikamenten sowie Eiseninfusionen möglich

Was ist Eisen?

Eisen, das Metall

Eisen ist ein reichlich vorhandenes, nützliches, kostengünstiges sowie sehr wichtiges Metall. Es ist hart, spröde, schmelzbar und wird zur Herstellung anderer Legierungen, wie z. B. Stahl, verwendet. Es ist auch das am weitesten verbreitete Element der Erde und bildet einen grossen Teil des äusseren sowie inneren Kerns unseres Planeten. Reines Eisen ist silberweiss und durch hohe Magnetisierbarkeit gekennzeichnet. An der Luft oxidiert es und bildet bei feuchter Luft entsprechend Rost. Mehr dazu später.

Eisen, der Mineralstoff

Der Mineralstoff Eisen trägt zur Aufrechterhaltung vieler lebenswichtiger Funktionen im Körper bei und sorgt u. a. für mehr Energie und Konzentration, unterstützt Magen-Darm-Prozesse, das Immunsystem sowie die Regulierung der Körpertemperatur.

Chemie: Wie ist Eisen aufgebaut? 

Eisen ist ein chemisches Element mit dem Symbol Fe (lateinisch für ferrum), der Ordnungszahl 26 und gehört damit zu den Übergangsmetallen, die im Periodensystem nach der neuen Zählung entsprechend die Gruppe 8 bilden. Eisen ist auch ein essenzielles Spurenelement und dabei vor allem für die Blutbildung unerlässlich. Im Körper liegt es oxidiert als Eisen (II) und Eisen (III) vor. 

Eisen Aufgabe und Wirkung

Das Spurenelement Eisen wird im Körper vor allem für Wachstum sowie Entwicklung benötigt.

Eisen zur Blutbildung

In unserem Körper wird Eisen zur Herstellung von Hämoglobin, einem Protein in den roten Blutkörperchen benötigt, welches den Sauerstoff von der Lunge aus entsprechend in alle Teile des Körpers transportiert und Myoglobin, einem Protein, das unsere Muskeln mit Sauerstoff versorgt. Fehlt Eisen, gibt es entsprechend nicht genug rote Blutkörperchen um den Sauerstoff zu transportieren, was zu Erschöpfungszuständen führt.

In unserem Körper wird Eisen als Ferritin in Leber, Milz, Muskelgewebe sowie Knochenmark gespeichert und durch das Transferrin im ganzen Körper verteilt. Bei Verdacht auf eine Blutarmut (Anämie) kann ein Arzt die entsprechenden Werte im Blut überprüfen, dazu gehören u. a. auch die Erythrozyten-Indizes RBC, MCV, MCHC und MCH. Eisensulfat (FeSO4) wird zur Behandlung der Blutarmut (Anämie) eingesetzt.

Eisen zur Bildung von Hormonen

Eisen ist an der Bildung zahlreicher Hormone beteiligt, wie z. B. Adrenalin, Serotonin, Dopamin, Melatonin sowie Wachstums-, Schilddrüsen- und Geschlechtshormone.

Eisen, das Metall 

Eisen ist ein glänzendes, dehnbares, verformbares und silbergraues Metall und kommt in vier verschiedenen kristallinen Formen vor, Stahl ist dabei die bekannteste Eisenlegierung. Weitere Formen sind z. B. Roheisen, Gusseisen, Kohlenstoffstahl, Schmiedeeisen, legierte Stähle sowie Eisenoxide.

Eisen macht ganze 95 % der weltweit produzierten Metallmenge aus. Dank der Kombination aus niedrigen Kosten sowie hoher Festigkeit ist es unentbehrlich. Seine Anwendungen reichen von Lebensmittelverpackungen hin über Autos, Schraubenziehern, Waschmaschinen sowie Frachtschiffen, bis hin zu Büroklammern.

Auch ist es das häufigste Element, aus dem unsere Erde besteht. Die Weltproduktion von Eisen beträgt über 500 Millionen Tonnen pro Jahr. Eisen-Hauptfördergebiete sind dabei u. a. China, Brasilien, Australien, Russland sowie die Ukraine. Eisen ist für praktisch alle Lebewesen, von Mikroorganismen bis hin zum Menschen, von grundlegender Bedeutung.

Wie sieht Eisen aus?

Reine sowie glatte Eisenoberflächen sind silber-grau. Eisen reagiert jedoch leicht mit Sauerstoff und Wasser und bildet dabei braune bis schwarze hydratisierte Eisenoxide die im Allgemeinen als Rost bekannt sind.

Der Hauptunterschied zwischen rotem und schwarzem Eisenoxid besteht darin, dass rotes Eisenoxid als rotbrauner Feststoff auftritt, während schwarzes Eisenoxid als festes schwarzes Pulver vorliegt. 

Eisen Tagesbedarf: Wie viel Eisen brauchen wir?

Eisen Tagesbedarf Erwachsene

Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene zwischen 19 und 50 Jahren beträgt:

Männer 8 mg.
Frauen 18 mg.
Schwangere 27 mg.
Stillende 9 mg.

Die höheren Mengen bei Frauen und Schwangeren sind auf den Blutverlust durch die Menstruation und auf das schnelle Wachstum des Fötus zurückzuführen, welcher während der Schwangerschaft eine zusätzliche Blutzirkulation benötigt.

Eisen Tagesbedarf Jugendliche

Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren, die sich im Wachstum befinden benötigen ebenfalls mehr Eisen. Hier sind die Empfehlungen wie folgt: 

Jungen 11 mg.
Mädchen 15 mg.
Schwangere Jugendliche 27 mg.
Stille Jugendliche 10 mg.

Vorkommen: Wo ist Eisen enthalten?

Eisen findet sich sowohl in tierischer wie auch in pflanzlicher Nahrung. Aus tierischen Lebensmitteln kann es der Körper allerdings dreimal besser aufnehmen und direkt verwerten. Besonders reichhaltig ist Eisen in Fleisch, Leber, Hülsenfrüchten sowie Vollkornbrot vorhanden.

Top 10 eisenhaltige Lebensmittel

  • Entenleber 
  • Schweineleber 
  • Weizenkleie 
  • Kürbiskerne 
  • Sojabohnen
  • Linsen 
  • Leinsamen
  • Kalbsleber
  • Sesam 
  • Quinoa 

10 eisenhaltige Gemüse

  • Spinat 3.4 mg./100 mg. 
  • Schwarzwurzel 3.3 mg./100 mg. 
  • Mangold 2.7 mg./100 mg. 
  • Karotten 2.1 mg./100 mg. 
  • Feldsalat 2.0 mg./100 mg. 
  • Grünkohl 1.9 mg./100 mg. 
  • Radieschen 1.5 mg./100 mg. 
  • Rucola 1.5 mg./100 mg. 
  • Broccoli 1.5 mg./100 mg. 
  • Rosenkohl 1.1 mg./100 mg. 

4 eisenhaltige Hülsenfrüchte 

  • Kidneybohnen 8.2 mg./100 mg. 
  • Linsen 8 mg./100 mg. 
  • Kichererbsen 6.1 mg./100 mg. 
  • Erbsen 2.0 mg./100 mg.

5 eisenhaltige Früchte

  • Goji Beeren 6.8 mg./100 mg. 
  • Datteln 2.5 mg./100 mg. 
  • Feigen 2.3 mg./100 mg.
  • Rosinen 1.9 mg./100 mg. 
  • Trockenpflaumen 0.9 mg./100 mg. 

Auch wenig eisenhaltiges Obst, wie z. B. Orangen, die aber dafür reich an Vitamin-C sind, können die Eisenresorption begünstigen. Das gleiche gilt auch für Erdbeeren, schwarze Johannisbeeren sowie Äpfel

Häm- und Nicht-Hämeisen Vorkommen

In der Nahrung kommt Eisen entsprechend in zwei Formen vor: Häm- und Nicht-Hämeisen. Das Häm-Eisen ist nur in tierischen Produkten wie z. B. Fleisch, Geflügel und Meeresfrüchten enthalten. Nicht-Hämeisen ist in pflanzlichen Lebensmitteln wie z. B. Vollkornprodukten, angereicherten Körner, Nüssen und Samen, Hülsenfrüchten sowie Blattgemüse enthalten.

Nicht-Hämeisen ist auch in tierischen Produkten und angereicherten Lebensmitteln enthalten, da Tiere pflanzliche Lebensmittel mit Nicht-Hämeisen verzehren.

Hämeisen Quellen

  • Austern, Venusmuscheln sowie Miesmuscheln
  • Rinder- sowie Hühnerleber
  • Organische Fleischsorten
  • Sardinenkonserven
  • Rindfleisch
  • Geflügel
  • Thunfisch in Dosen

Nicht-Hämeisen Quellen 

  • Angereicherte Frühstückscerealien
  • Bohnen
  • Dunkle Schokolade
  • Linsen
  • Spinat
  • Kartoffeln mit Schale
  • Nüsse sowie auch Samen
  • Angereicherter Reis oder Brot

Vegetarische/Vegane Eisenquellen  

Da der Körper pflanzliches Eisen weniger gut aufnehmen kann muss bei einer vegetarischen oder veganen Ernährungsweise besonders gut darauf geachtet werden. Bei sorgfältiger Planung ist es jedoch sehr wohl möglich auch mit einer vegetarischen oder veganen Ernährung genügend davon aufzunehmen.

Mehr zum Thema Vegetarismus und Veganismus hier

Eisen Verwertbarkeit

Eisen aus tierischen Lebensmitteln wird von unserem Körper zu mehr als 20% aufgenommen. Bei Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln beträgt die Aufnahmemenge hingegen nur max. 5%

Was kann die Eisenaufnahme hemmen?

Der gleichzeitige Verzehr von Eisen mit Milchprodukten, Kaffee oder schwarzem Tee kann die Eisenaufnahme hemmen. 

Auch Ballaststoffe, grosse Mengen an Kalzium, insbesondere aus Nahrungsergänzungsmitteln, sowie pflanzliche Stoffe wie Phytate und Tannine können die Aufnahme von Nicht-Hämeisen hemmen.

Was kann die Eisenaufnahme fördern?

Durch die gleichzeitige Einnahme von Vitamin-C wird die Eisenresorptionsquote deutlich erhöht. Vitamin-C und Hämeisen die mit derselben Mahlzeit eingenommen werden können ebenso die Aufnahme von Nicht-Hämeisen verbessern.

Kochtipp um die Eisenaufnahme aufzuwerten

Kombiniere eisenhaltiges Gemüse klever: Ein hoher Eisenwert in Gemüse bedeutet nicht unbedingt, dass es auch wirklich gut eignet ist um den Eisenbedarf zu decken. 

Der Faktor Vitamin-C spielt hier eine entscheidende Rolle: Um das Beste aus eisenhaltigem Gemüse rauszuholen sollte es nicht mit Milchprodukten kombiniert werden, am besten auch gleich das Glas Rotwein oder die Tasse Kaffee dabei weglassen. Stattdessen lieber einen Spritzer Zitronensaft über das Gemüse träufeln oder ein Glas Orangensaft dazu trinken.

Einfaches Kochrezept zur Aufwertung der Eisenaufnahme 

Dieses einfache Gericht, das durch die Kombination von Lebensmitteln die reich an Nicht-Hämeisen sowie Vitamin-C sind, kann der Eisengehalt erhöht werden.

Kombiniere dafür in einer Schüssel gekochte Bohnen oder Linsen mit gewürfelten frischen Tomaten, rohem Babyspinat, Kürbiskernen, Cashewnüssen und Rosinen oder getrockneten, gehackten Aprikosen. Alles anschliessend mit einer einfachen Zitronen-Vinaigrette, hergestellt aus 2 EL Zitronensaft, ½ TL Dijon-Senf, 3 EL Olivenöl und 1 TL Honig beträufeln. Die Zutaten gut umrühren und für mind. 15 min. ziehen lassen.

Lebensmitteltabelle: Wieviel Eisen enthält …

Lebensmittel Eisen in mg. pro 100 gr.
Aprikosen, getrocknet 6.5
Eigelb 7.2
Bohnen, weiss 6
Entenleber 30
Erbsen, grün 5
Haferflocken 4.6
Haselnüsse 4
Kalbsleber 8
Kichererbsen 6
Kürbiskerne 12
Leinsamen 8
Linsen 8
Mandeln 4
Muscheln 4.2
Pfifferlinge 6.5
Pinienkerne 5
Pistazien 7.5
Quinoa 8
Schokolade, dunkel 8
Schweineleber 22
Sesam 10
Sojabohnen 11
Sonnenblumenkerne 6
Spinat 4
Tofu 5
Weizenkleie 16

Eisen Laborwerte 

Die Bestimmung von Eisen im Blut ist eine wichtige labordiagnostische Messgrösse zur Beurteilung des Eisenstoffwechsels. Im Blut bindet sich Eisen an ein Eiweiss, genauer gesagt an das Transferrin welches das Eisen entsprechend in die verschiedenen Organe und Gewebe verteilt. Soll das Eisen gespeichert werden wird es an das Eiweiss Ferritin gebunden und in dieser Form dann in den Organen abgelagert. 

Zur Diagnose eines Eisenmangels sowie eines Eisenüberschusses muss immer der Gehalt von Eisen, Ferritin und Transferrin bestimmt werden. Der Eisenmangel ist dabei die weitaus häufigere Diagnose. Überschüssiges Eisen kann sich in den Organen ablagern, hauptsächlich in der Leber und dort Schäden verursachen. 

Eisenmangel: Zu wenig Eisen

Ein Mangel an Eisen wird als Eisenmangelanämie bezeichnet. Sie führt u. a. zu extremer Müdigkeit sowie Schwindelgefühlen. Betroffen davon können alle Altersgruppen sein. Am häufigsten tritt jedoch ein Eisenmangel bei Kindern, Frauen während der Menstruation oder in der Schwangerschaft, sowie bei Menschen auf, die sich eisenarm ernähren.

Eisenmangel tritt in verschiedenen Stadien auf. Die milde Form beginnt mit einer Abnahme des gespeicherten Eisens, die in der Regel entweder auf eine eisenarme Ernährung oder auf übermäßige Blutungen zurückzuführen ist. Lässt sich dieser nicht beheben kommt es in der nächsten Phase zu einer stärkeren Erschöpfung der Eisenspeicher und somit zu einem Rückgang der roten Blutkörperchen.

Zur Feststellung einer Blutarmut (Anämie) untersucht der Arzt in der Regel zunächst das komplette Blutbild inkl. Hämoglobin, Hämatokrit sowie anderen Faktoren, wie z. B. der MCV Wert oder MCHC Wert die alle das Volumen und die Grösse der roten Blutkörperchen messen. Liegt dieses unter dem Normwert können zusätzlich Ferritin und Transferrin gemessen werden, um festzustellen, ob es sich bei der Art der Anämie um einen Eisenmangel handelt. Alle diese Werte würden abfallen, wenn eine Blutarmut vorliegt.

Eisenmangel Symptome

Mehr über Eisenmangel Symptome gibt es hier nachzulesen

Eisenmangel Behandlung

Optionen zur Behebung eines Eisenmangels sind:

  • Orale Gabe von Eisen II, bzw. Eisen (III) Verbindungen 
  • Intravenöse Applikation von Eisen (III) Komplexen 

Zum Eisenmangel Selbsttest gehts hier

Eisen Überschuss: Zu viel Eisen 

Obwohl Eisen wichtig ist für den Menschen kann zu viel davon für den Körper auch toxisch, bzw. giftig sein. Zu grosse Eisenmengen reagieren entsprechend mit Peroxiden, wodurch freie Radikale entstehen. Eine Eisenvergiftung ist selten, da der Körper die Eisenaufnahme reguliert und automatisch weniger absorbiert, wenn die Eisenspeicher ausreichend gefüllt sind.

Ein Eisenüberschuss entsteht meist durch die Einnahme von hochdosierten Nahrungsergänzungsmitteln wenn diese nicht benötigt werden oder durch eine genetische Veranlagung, die zu viel Eisen speichert, die Hämochromatose. Deshalb sind Eisenpräparate auch nur bei einem Eisenmangel wirklich empfehlenswert. Bei einem schweren Eisenüberschuss muss evtl. auch ein Aderlass durchgeführt werden, wodurch Blut und damit auch entsprechendes Eisen entnommen wird.

Anzeichen und Symptome bei Eisenüberschuss

  • Verstopfung
  • Magenschmerzen
  • Übelkeit sowie Erbrechen
  • Unterleibsschmerzen
  • Müdigkeit 
  • Konzentrationsschwäche 
  • Bronzefärbung der Haut 
  • Gelenkbeschwerden 

Ursachen für erhöhte Eisenwerte

  • Hämolytische Anämie (Blutarmut bedingt durch die Zerstörung roter Blutkörperchen)
  • Aplastische Anämie (Blutarmut durch verminderte Zellbildung im Knochenmark)
  • Transfusionen 
  • Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit) 
  • Zu hohe Eisenzufuhr 
  • Leukämie (Blutkrebs) 
  • Leberschäden (z. B. Hepatitis)
  • Ausgeprägter Alkoholkonsum 

Hämochromatose

Bei bestimmten Menschen liegt eine Erbkrankheit vor, die Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit) genannt wird und zu einer übermässigen Anhäufung von Eisen im Körper führt. Dieses reichert sich dabei vorwiegend in der Leber an und führt dort zu Siderose (Ablagerung von Eisensalzen) und Organschäden

Menschen mit Hämochromatose werden zu einer eisenarmen Ernährung sowie zur Vermeidung von eisenhaltigen Zusätzen ermahnt. Bleibt die Krankheit unbehandelt kann sich das Eisen in bestimmten Organen ablagern und so das Risiko für Erkrankungen wie Leberzirrhose, Leberkrebs sowie auch Herzerkrankungen erhöhen.

Eisenpräparate

Eisen ist in Form von freiverkäuflichen Nahrungsergänzungsmitteln sowie rezeptpflichtigen Eisenmedikamenten erhältlich. Alle Arten von Eisenpräparaten tragen zur Erhöhung der Produktion roter Blutkörperchen bei, unterscheiden sich jedoch in den Kosten und der Menge an elementarem Eisen.

Eine Eisensubstitution bei gefülltem Eisenspeicher (normales Ferritin) ist nicht indiziert und potenziell sogar schädlich. Nach einer Eisentherapie sollte 8-12 Wochen nach der letzten Einnahme eine Nachkontrolle, inkl. Blutbild, erfolgen.

Eisenpräparate Dosierung  

Der Eisenbedarf eines erwachsenen Mannes liegt gemäß Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung bei rund 8 mg. pro Tag. Bei erwachsenen Frauen sind es entsprechend 18 mg. täglich. Schwangeren hingegen wird eine Eisenzufuhr von 27 mg. pro Tag empfohlen, bei Sportlern sind es 10-20 mg

Eisentabletten Einnahme

Eisenpräparate sollten vorzugsweise immer auf nüchternen Magen, d. h. ca. eine Stunde bis 30 min. vor dem Frühstück, eingenommen werden, damit der Körper auch optimal davon profitieren kann. Nimmt man sie zu einer anderen Tageszeit ein sollte die letzte Mahlzeit dabei mind. zwei Stunden her sein und die nächste frühestens nach einer Stunde wieder eingenommen werden. Gerbstoffe in Tee oder Kaffee können die Eisenaufnahme hemmen. Deshalb empfiehlt es sich zu Kaffee oder Tee einen zeitlichen Mindestabstand von zwei Stunden einzuhalten.

Die Einnahme von Vitamin-C verbessert die Eisenaufnahme im Darm, deshalb kombiniert man die Eiseneinnahme idealerweise mit Ascorbinsäure (Vitamin-C) oder einem Glas Orangen- oder Zitronensaft.

Grundsätzlich sollten Eisentabletten nicht gleichzeitig mit Antibiotika (Tetrazykline) oder Magenschutztabletten eingenommen werden, da sie sich gegenseitig daran hindern vom Dünndarm aufgenommen zu werden und somit nicht wirken können.

Eisenpräparate Nebenwirkungen

Oral eingenommenes Eisen führt häufig zu gastrointestinalen Nebenwirkungen wie z. B. Bauchschmerzen, Übelkeit, Blähungen sowie Verstopfung. Eine Eisentherapie kann ebenso den Stuhl schwarz färben, was kein Grund zur Sorge ist.

Eisenhaltige Nahrungsergänzungsmittel

Eisen ist in Form von Nahrungsergänzungsmitteln erhältlich. Es gibt verschiedene Arten von Eisenpräparaten, die rezeptfrei erhältlich sind, darunter Eisensulfat, Eisenfumarat sowie Eisengluconat.

Mehr zum Thema Nahrungsergänzungmittel gibt es hier

Eiseninfusion 

Intravenöse Eiseninfusionen sind dann angezeigt, wenn orale Eisenpräparate aufgrund von Nebenwirkungen nicht vertragen werden, schlecht resorbiert werden oder eine sehr schwere Eisenmangelanämie vorliegt. Bei einer Eiseninfusion wird dem Körper Eisen intravenös, d. h. durch eine Nadel in eine Vene, zugeführt.

Eine Eiseninfusion kann durchaus Zeit in Anspruch nehmen, oft sind auch mehrere Infusionen erforderlich um den Eisenspiegel im Körper entsprechend zu erhöhen. Die langsame Infusionsgeschwindigkeit hilft dabei Komplikationen zu vermeiden. Es gibt jedoch auch Präparate, die in Form von Kurz-Injektionen erfolgen können.

Indikationen für eine Eiseninfusion

  • Keine Eisenaufnahme über die Nahrung möglich
  • Ungenügende Eisenaufnahme über den Darm 
  • Blutverluste, die verhindern das Eisen überhaupt absorbiert werden kann 
  • Eine schnellstmögliche Erhöhung des Eisenspiegels um medizinische Komplikationen sowie Bluttransfusionen zu vermeiden

Eiseninfusion Nebenwirkungen

Unmittelbar nach einer Eiseninfusion können Nebenwirkungen wie z. B. Kopfschmerzen, Übelkeit, Juckreiz oder Brennen sowie eine Schwellung an der Injektionsstelle auftreten. Läuft die Eiseninfusion paravenös kann dies zu einer bräunlichen Verfärbung um die Injektionsstelle herumführen, welche Monate, manchmal sogar Jahre sichtbar bleibt. 

Eine seltene, aber schwerwiegende Komplikation bei Eiseninfusionen ist die Eisentoxizität. Die Symptome der Eisentoxizität können einen anaphylaktischen Schock verursachen und führen im Laufe der Zeit ebenso zu einem Eisenüberschuss im Körpergewebe.

Hausmittel gegen Eisenmangel

Brennnesseln gehören zu den Heilkräutern die gutes Eisen enthalten. Sie können entweder pur oder im Salat, in der Suppe oder als Smoothie unterstützend wirken. 

Die Homöopathie bietet bei einem Eisenmangel z. B. Ferrum pentarkan an. Dabei handelt es sich um ein Komplexmittel das nicht nur Eisen enthält, sondern auch die Eisenaufnahmefähigkeit des Körpers fördert. Ebenfalls empfehlenswert bei Blutarmut infolge eines Eisenmangels ist Ferrum metallicum.

Als sinnvolle Ergänzung zu eisenhaltigen Lebensmitteln kann auch das Schüssler Salz Nr. 3 (ferrum phosphoricum) eingenommen werden. Zur besseren Eisenaufnahme eignen sich ebenso Calcium phosphoricum (Nr.2) und Manganum sulfuricum (Nr. 17). Bei massiven Mangelerscheinungen ist die Medikation durch einen Arzt dabei unumgänglich. 

Eisen und Vitamin-C

Vitamin-C kann einem Eisenmangel positiv entgegenwirken. Deshalb ergeben ein Glas Orangensaft und Eisentabletten auch eine nahezu perfekte Kombination ab. Wer kein Orangensaft mag kann auch zu anderen Säften wie z. B. rote Johannisbeere, Sauerkirsche, Pflaumensaft oder rote Beete Saft greifen. Alles ebenfalls gute Vitamin-C-Lieferanten und hilfreich zur optimalen Eisenaufnahme.

Mehr über Vitamin-C sowie vitamin-C-haltige Nahrungsmittel findest du hier

Eisen und Spinat: Der grosse Eisenmythos  

Die Geschichte besagt, dass der Eisengehalt von Spinat in den frühen 1900er Jahren aufgrund eines falsch gesetzten Kommas in einer wissenschaftlichen Arbeit um das Zehnfache überschätzt wurde. Ein weiteres Opfer dieses Mythos ist die Zeichentrickfigur Popeye, die wie wir alle wissen ja bekanntlich gerne Spinat isst.

Die Annahme, dass in den Original-Comics der Verzehr von Spinat wegen seines Eisengehalts gefördert wurde ist falsch. Sein Schöpfer, Elzie Segar, wählte den Spinat aufgrund seines hohen Vitamin-A-Gehalts

Der Eisengehalt von Spinat beträgt rund 4 mg. pro 100 gr. Damit übertrifft er nicht nur viele anderen Gemüsesorten, sondern auch die Eisenmenge in einigen Fleischsorten. Im Gemüse ist das Eisen entsprechend in Form von Nicht-Hämeisen enthalten, welches vom Körper demnach nicht so leicht aufgenommen wird. Nur etwa 1.7 % des im Spinat enthaltenen Nicht-Hämeisens werden somit also durch den Verzehr von Spinat aufgenommen.

Dennoch gibt es gute Gründe dafür Spinat zu essen … auch wenn es nicht wegen des Eisengehalts ist. Spinat ist besonders reich an Vitamin-A-Vorläufer Verbindungen, den Carotinoiden. Vitamin-A ist für unsere Sehkraft, wie auch unser Immunsystem wichtig.

Eisen in der Schwangerschaft 

Ein Eisenmangel kommt in der Schwangerschaft relativ häufig vor. Während der Schwangerschaft ist der Eisenbedarf erhöht und Schwangeren wird deshalb eine Dosis von 27 mg. Eisen pro Tag empfohlen. Aus Studien geht hervor, dass ein Eisenmangel während der Schwangerschaft zu schweren Komplikationen wie z. B. Früh- oder Fehlgeburten, sowie Kinder mit verringertem Geburtsgewicht führen kann.

Auch erhöht ein mütterlicher Eisenmangel gleichzeitig ebenfalls das Risiko von postpartalen Infektionen. Über die gesamte Schwangerschaft weg werden ca. 1000 mg. Eisenreserven benötigt damit sich das Baby gesund entwickelt und die Mutter entsprechend ausreichend Blut bildet um die Gebärmutter und Plazenta optimal damit zu versorgen.

Eisenbedarf Kinder 

Alter Eisenbedarf in mg.
0-7 Monate 11
1-3 Jahre 7
4-8 Jahre 10
9-13 Jahre 8
Teenager ab 14 Jahren m: 11
w: 15

Anzeichen und Symptome von Eisenmangel bei Kindern 

  • Blasse und trockene Haut
  • Müdigkeit
  • Kalte Hände sowie Füsse
  • Verlangsamtes Wachstum, bzw. Entwicklung
  • Appetitlosigkeit
  • Ungewöhnlich schnelle Atmung
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • Häufige Infektionen
  • Rillen in den Fingernägeln

Mehr über Eisenmangel Symptome findest du hier

Interessante Eisen-Facts 

  • Etwa 70 % des körpereigenen Eisens befindet sich in den roten Blutkörperchen des Blutes, dem so genannten Hämoglobin sowie in den Muskelzellen, dem Myoglobin 
  • Zu wenig Eisen ist schlecht, zu viel aber auch
  • Eisen ist ein Element, dass seit mind. 5000 Jahren in seiner reinen Form bekannt ist
  • Der Name Eisen kommt vom angelsächsischen Wort “Eisen” sowie vom skandinavischen “iarn” für das Metall
  • Das Elementsymbol für Eisen ist Fe, das vom lateinischen Wort dafür abstammt 
  • Obwohl Eisen als ein essenzieller Mineralstoff gilt ist ein Grossteil davon extrem giftig. 20 mg. pro Kilogramm Körpergewicht sind giftig … 60 mg. pro Kilogramm Körpergewicht sogar tödlich
  • Eisen macht ca. 5.6 % der Erdkruste aus

Fazit 

Das Metall Eisen ist ein reichlich vorhandenes, nützliches sowie kostengünstiges Metall. Eisen dient als Bestandteil von Hämoglobin, der Substanz die in den roten Blutkörperchen Sauerstoff transportiert.

Chemisch gesehen ist Eisen ein Element mit dem Symbol Fe (lateinisch für ferrum) sowie der Ordnungszahl 26.

Es findet sich in tierischer sowie pflanzlicher Nahrung. Aus tierischen Lebensmitteln kann es der Körper jedoch dreimal besser aufnehmen sowie direkt verwenden.

Zur Diagnose eines Eisenmangels sowie eines Eisenüberschusses muss immer der Gehalt von Eisen, Ferritin wie auch Transferrin bestimmt werden. Ein Mangel an Eisen wird als Eisenmangelanämie bezeichnet.

Eine Eisensubstitution ist in Form von eisenhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln, Eisenpräparaten sowie Eiseninfusionen möglich.