Kalium- Das Metall & der Mineralstoff: Bedarf, Wirkung, Funktion & Quellen

Intro

Kalium gilt als Mineralstoff, zählt aber gleichzeitig auch zu den wichtigsten Elektrolyten in unserem Körper, ist mitverantwortlich für die Funktion der Nerven und Muskeln und spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Flüssigkeitshaushaltes im Körper. Was ist Kalium und was passiert bei einem entsprechenden Mangel? Welche Lebensmittel sind besonders kaliumreich und welche Rolle spielen Bananen und Kaffee wenn es um Kalium geht? 

Mehr zu Mineralstoffe hier. Zum Kaliummangel Selbsttest geht es hier

Definition: Was ist Kalium? 

Kalium hat als chemisches Element die Ordnungszahl 19 und spielt in Verbindung mit anderen Mineralstoffen eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des Säure-Basen- und Wasserhaushalts im Körper. Durch ihre Resorptions- und Ausscheidungsfunktion sind die Nieren dabei der beste Regulator des Kaliumgleichgewichts in den extrazellulären Flüssigkeiten. 

Als ein essenzieller Nährstoff kommt Kalium in vielen Lebensmitteln natürlich vor, wird aber auch als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Etwa 90 % des mit der Nahrung aufgenommenen Kaliums wird zur Aufrechterhaltung der normalen intrazellulären sowie extrazellulären Konzentrationen absorbiert und verwendet. Kalium wird im Dünndarm absorbiert und hauptsächlich über den Urin wieder ausgeschieden, eine sehr geringe Menge geht dabei auch über den Schweiss verloren.  

Kalium, das Metall 

Chemisch gesehen ist Kalium ein Alkalimetall. Im Körper kommt es aber nie in metallischer Form vor, sondern vorwiegend als in Flüssigkeiten gelöstes Kalium-Ion. In der Erdhülle gehört es zu den 10 häufigsten Elementen und kommt entsprechend in zahlreichen Mineralen unserer Erdkruste vor. In der Natur kommt Kalium als Kation in Kaliumverbindungen vor und seine Verbindungen (Kaliumhydroxid) werden dabei am häufigsten in industriellen und chemischen Anwendungen eingesetzt.

Farbe 

In seiner elementaren Form hat Kalium ein silbrig-graues und metallisches Aussehen. An der Luft überzieht sich die silberweisse glänzende Schnittfläche des Metalls mit einer bläulich schimmernden Schicht aus Oxid und Hydroxid sowie ein wenig Carbonat.

Wirkung und Funktion 

Kalium unterstützt und steuert unsere Muskeltätigkeit, hilft unsere Herzmuskelfunktion aufrecht zu erhalten und trägt ebenso zu einer gesunden Nervenfunktion sowie der Aufrechterhaltung unseres Wasserhaushaltes bei. Alle Körperzellen, insbesondere aber das Muskelgewebe, benötigen einen hohen Kaliumgehalt. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Natrium, Kalzium und Kalium im Blutplasma ist dabei für eine gute Herzfunktion unerlässlich.

Kaliumkonzentration 

Die Gesamtmenge an Kalium im Körper eines Erwachsenen beträgt etwa 45 mmol/kg Körpergewicht. Der Grossteil des Kaliums befindet sich dabei im Zellinneren, eine geringe Menge in der extrazellulären Flüssigkeit. Die intrazelluläre Kaliumkonzentration ist dabei in etwa 30 mal höher als die extrazelluläre Konzentration. Dieser Unterschied führt zu einem transmembranen elektrochemischem Gefälle, das durch den Natrium-Kalium (Na+/K+) ATPase-Transporter entsprechend aufrechterhalten wird. Dieser Gradient ist nicht nur für die Aufrechterhaltung des zellulären Gleichgewichts sondern auch für die korrekte Nervenübertragung, Muskelkontraktion sowie Nierenfunktion erforderlich. Alles über Symptome wenn die Nieren nicht richtig arbeiten gibt es hier.

Eine niedrige Kaliumzufuhr erhöht dabei das Risiko für Bluthochdruck, insbesondere in Kombination mit einer hohen Natriumzufuhr. Mehr zu Kalium und Blutdruck später im Text.

Kalium und DASH-Diät 

Das Ernährungskonzept der DASH Diät (Dietary Approaches to Stop Hypertension), bei welchem der Schwerpunkt auf Kalium aus Obst, Gemüse sowie fettarmen Milchprodukten liegt, senkt den systolischen Blutdruck um durchschnittlich 5,5 mmHg, den diastolischen Blutdruck um 3,0 mmHg und liefert dreimal mehr Kalium als die durchschnittliche Ernährung.

Mehr zur DASH-Diät hier

Chemie 

Kalium hat die Ordnungszahl 19, das Elementsymbol K und ist ein Element des Blocks S, Gruppe 1, Periode 4 mit einem Atomgewicht von 39,0983. Die Bezeichnung des Elements leitet sich vom englischen Wort „potash“ ab, was so viel wie Pottasche bedeutet sowie vom arabischen Wort qali, das Alkali bedeutet. 

Kalium ist eines der reaktionsfreudigsten und elektropositivsten Metalle, oxidiert schnell und wie andere Alkalimetalle zersetzt es sich entsprechend in Wasser unter Bildung von Wasserstoff. In der Natur kommt es jedoch nur in ionischen Salzen vor.

Kaliumpermanganat 

Kaliumpermanganat ist das Kaliumsalz der Permangansäure, seine Summenformel lautet KMnO4. Bei Raumtemperatur liegt das Salz entsprechend als rot-violetter und metallisch glänzender kristalliner Feststoff vor. 

Bedeutung von Kaliumpermanganat

Kaliumpermanganat wird u. a aufgrund seiner starken Oxidationswirkung als Desinfektionsmittel oder Deodorant verwendet, da es Geruchsstoffe zerstört. Im Labor wird alkalische Kaliumpermanganatlösung vor allem zur Reinigung von Glasgeräten eingesetzt. In der Landwirtschaft hat die Substanz als Fungizid, Bakterizid sowie Algizid einen landwirtschaftlichen Nutzen und in der Notfallmedizin wird 0.1%ige Kaliumpermanganatlösung für Mundspülungen bei Vergiftungen verwendet. 

Kaliumjodid 

Kaliumjodid ist ein geruchloser weisser Feststoff und kann die Aufnahme von radioaktivem Jod durch die Schilddrüse blockieren, indem es die Schilddrüse mit nicht-radioaktivem Jod überflutet und so die Aufnahme radioaktiver Moleküle verhindert, wodurch die Schilddrüse vor krebserregender Strahlung geschützt wird. Darüber hinaus wirkt dieser Wirkstoff schleimlösend, indem er die Absonderung von Atemwegsflüssigkeiten erhöht und so die Verschleimung verringert.

Kalium Tagesbedarf

Alter  Männlich und weiblich in mg.  Schwangere in mg. Stillende in mg. 
bis 4 Monate  400  
4-12 Monate  600  
1-4 Jahre  1100
4-7 Jahre  1300  
7-10 Jahre  2000
10-13 Jahre  2900  
13-15 Jahre  3600  
15+ Jahre  4000   4000 4400

Kaliumquellen: Kaliumhaltige Lebensmittel 

Kalium ist in einer Vielzahl von pflanzlichen sowie tierischen Lebensmitteln wie auch in Getränken enthalten. Viele Obst- und Gemüsesorten sind ausgezeichnete Kaliumquellen, ebenso wie einige Hülsenfrüchte

Fleisch, Geflügel, Fisch, Milch, Joghurt sowie Nüsse enthalten auch grössere Kaliummengen. Unter den stärkehaltigen Lebensmitteln enthalten dabei Vollkornmehl und brauner Reis viel mehr Kalium als ihre raffinierten Gegenstücke weisses Weizenmehl und weisser Reis. Auch Kaffee, Tee sowie andere alkoholfreie Getränke machen wichtige Kaliumquellen in unserer Ernährung aus.  

10 kaliumreiche Früchte 

  • Avocado: 485 mg
  • Bananen: 358 mg
  • Maracuja: 348 mg
  • Kiwis: 312 mg
  • Schwarze Johannisbeeren: 322 mg
  • Rhabarber: 288 mg
  • Rote Johannisbeeren: 275 mg
  • Aprikosen: 259 mg
  • Honigmelonen: 228 mg
  • Kirschen: 222 mg

Nutrition Fact

Trockenobst enthält ebenfalls hohe Kaliummengen. Der Kaliumgehalt liegt bei getrockneten Aprikosen (1,85 gr.), Rosinen (749 mg.), Kokosnussfleisch (543 mg.), Datteln (730 mg.) sowie Feigen (680 mg.) in einem sehr hohen Bereich.

10 kaliumreiche Gemüse 

  • Spinat: 558 mg
  • Grünkohl: 491 mg
  • Feldsalat: 459 mg
  • Rosenkohl: 389 mg
  • Kartoffeln: 425 mg
  • Fenchelknollen: 414 mg
  • Mangold: 379 mg
  • Kohlrabi: 350 mg
  • Kürbis: 340 mg

6 kaliumreiche Hülsenfrüchte 

  • Weisse Bohnen: 1,8 gr
  • Kidneybohnen: 1,41 gr
  • Kichererbsen: 718 mg
  • Grüne Bohnen: 211 mg
  • Linsen: 677 mg
  • Erdnüsse: 705 mg

Wieviel Kalium enthält … 

Lebensmittel mg. Kalium pro 100 gr.
Auberginen 229
Bulgur 410
Blumenkohl 299
Broccoli 316
Brombeeren 162
Buchweizen 460
Cashew-Nüsse 660
Champignons 318
Chia-Samen 407
Couscous 166
Dinkel 388
dunkle Schokolade 700
Erdbeeren 153
Erdnussbutter 673
Hafer 429
Haselnüsse 680
Himbeeren 151
Karotten 355
Knollensellerie 300
Kürbiskerne 809
Leinsamen 813
Mandeln 733
Mango 168
Mandarinen 166
Orangen 181
Paprika 211
Paranüsse 659
Pastinaken 375
Pfirsich 190
Pistazien 780
Pflaumen 157
Quinoa 563
Radieschen 233
Roggen 510
Rote Beete 325
Rosinen 773
Shiitake-Pilze 304
Sonnenblumenkerne 645
Spargel 202
Stachelbeeren 198
Tomaten 237
Walnüsse 441
Weintrauben 191
Zucchini 261

Kaliummangel: Hypokaliämie

Da in den meisten Lebensmitteln ausreichend Kalium enthalten ist, ist es eher unwahrscheinlich, dass ein Kaliummangel (Hypokaliämie) allein nur durch eine unausgewogene Ernährung verursacht wird. Ein schwerer Kaliummangel kann eine Hypokaliämie verursachen (Serumkaliumspiegel unter etwa 3,6 mmol/L). Dieser tritt hauptsächlich aufgrund der Einnahme von Diuretika und anderen Medikamenten bei bis zu 21% der Krankenhauspatienten auf, ist aber bei gesunden Menschen mit normaler Nierenfunktion eher selten. 

Eine Hypokaliämie wird selten nur allein durch eine niedrige Kaliumzufuhr mit der Nahrung verursacht, kann aber z. B. aufgrund von Kaliumverlusten im Stuhl durch starken und langanhaltenden Durchfall entstehen oder die Folge von häufigem Erbrechen sein, was zu Kaliumverlusten in den Nieren führt.

Ursachen für einen Kaliummangel

  • Cushing-Syndrom (aufgrund einer Störung der Nebenniere) 
  • Fanconi-Syndrom (die Folge eines angeborenen Nierenfehlers) 
  • Eine übermässige Zufuhr von Kortison
  • Anhaltendes Erbrechen 
  • Durchfall (Alles über wässiger Durchfall und Gluckern im Bauch hier)
  • Die Einnahme von Thiaziddiuretika zur Behandlung von Bluthochdruck
  • Entzündliche Darmerkrankungen: Bei entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn sowie Colitis ulcerosa) kommt es zu einer erhöhten Kaliumausscheidung, was zu einem mangelhaften Kaliumstatus führen kann. Entzündliche Darmerkrankungen sind auch durch chronischen Durchfall gekennzeichnet, wodurch die Kaliumausscheidung entsprechend weiter erhöht werden kann

Anzeichen eines Kaliummangels 

  • Allgemeine Schwäche sowie Antriebslosigkeit
  • Muskelschwäche 
  • Müdigkeit
  • Unwohlsein 
  • Übelkeit
  • Durchfall
  • Schneller Puls
  • Kribbelgefühle

Ein Kaliummangel kann durch die Einnahme von Kaliumpräparaten entsprechend behandelt werden. 

Folgen eines Kaliummangels 

Eine unzureichende Kaliumzufuhr kann den Blutdruck, das Nierensteinrisiko, den Knochenstoffwechsel sowie die Kalziumausscheidung im Urin beeinflussen. Eine schwere Hypokaliämie kann aufgrund ihrer Auswirkungen auf die Muskelkontraktion und damit auf die Herzfunktion lebensbedrohlich werden. 

Zum Kaliummangel Selbsttest geht es hier

Kaliumtabletten 

Die Auswahl an Kaliumpräparaten ist sehr gross. Einige sind flüssig, andere sind als Pulver in Flüssigkeiten aufzulösen und wieder andere sind in Tablettenform erhältlich mit einer langsamen Freisetzung, welche sich erst im Darm auflösen. Alle können dabei den Magen-Darm-Trakt reizen. Bei vielen Betroffenen, die aufgrund von Bluthochdruck eine Diuretikatherapie erhalten, kann ein Kaliummangel durch den vermehrten Verzehr von kaliumhaltigen Lebensmitteln wie z. B. Bananen, Datteln, Pflaumen sowie Rosinen vermieden werden und macht dabei Kaliumpräparate nicht zwingend notwendig.

Die Resultate der meisten klinischen Studien deuten darauf hin, dass eine Kalium- Supplementierung den Blutdruck senken kann und dies der Grund für den positiver Effekt auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist.

Kaliumhaltige Nahrungsergänzungsmittel

In Nahrungsergänzungsmitteln liegt Kalium oftmals in Form von Kaliumchlorid vor, doch es werden auch andere Formen verwendet, darunter Kaliumcitrat, -phosphat, -aspartat, -bikarbonat sowie -gluconat. Multivitamin- sowie Mineralstoffpräparate liefern in der Regel um die 80 mg. Kalium. Es sind auch reine Kaliumpräparate erhältlich, die meist bis zu 99 mg. davon enthalten.

Alles zu Sinn und Unsinn von Nahrungsergänzungsmittel hier

Kalium kaufen 

Hier gibt’s kaliumhaltige Supplements zu kaufen: 

Kaliumüberschuss: Hyperkaliämie

Ein Kaliumüberschuss, Hyperkaliämie, über die Nahrung stellt bei gesunden Menschen mit einer normalen Nierenfunktion kein Gesundheitsrisiko dar, da die Nieren überschüssige Mengen mit dem Urin ausscheiden. Bei Menschen mit einer eingeschränkter Kaliumausscheidung über den Urin aufgrund einer chronischen Nierenerkrankung oder der Einnahme bestimmter Medikamente wie z. B. Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer (ACE-Hemmer) oder kaliumsparender Diuretika kann jedoch selbst eine Kaliumzufuhr über die Nahrung unterhalb des Richtwerts eine Hyperkaliämie verursachen. Eine Hyperkaliämie kann auch bei Menschen mit Typ-1-Diabetes, Herzinsuffizienz, Nebenniereninsuffizienz sowie Lebererkrankungen entstehen. Alles über Symptome wenn die Nieren nicht richtig arbeiten hier.

Symptome einer Hyperkaliämie 

Eine Hyperkaliämie kann ohne Symptome verlaufen, in schweren Fällen kann es jedoch zu Muskelschwäche, Lähmungen, Herzklopfen, Parästhesien (ein brennendes oder kribbelndes Gefühl in den Extremitäten) sowie Herzrhythmusstörungen kommen die lebensbedrohlich sein können. 

Nebenwirkungen 

Kaliumhaltige Nahrungsergänzungsmittel können leichte Magen-Darm-Beschwerden verursachen. Sehr hohe Mengen an Kaliumpräparaten oder kaliumhaltigen Salzersatzstoffen können die Fähigkeit der Niere zur Kaliumausscheidung übersteigen und dabei selbst bei gesunden Personen eine akute Hyperkaliämie verursachen. 

Die Verwendung von Kaliumsalzen in bestimmten Medikamenten wurde mit Dünndarmverletzungen in Verbindung gebracht die zu Verstopfung, Blutungen sowie Perforationen führen können. 

Wechselwirkungen mit Arzneimitteln

Mehrere Medikamente können den Kaliumstatus dabei gefährlich beeinflussen:

ACE-Hemmer wie Benazepril (Lotensin) und ARBs (Angiotensin II-Rezeptorblocker) wie Losartan (Cozaar) werden zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzinsuffizienz, zur Verlangsamung des Fortschreitens von Nierenerkrankungen bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes sowie zur Senkung der Erkrankungsrate und Sterblichkeit nach Herzinfarkten eingesetzt. Diese Medikamente verringern die Kaliumausscheidung im Urin, was eine Hyperkaliämie verursachen kann. 

Kaliumsparende Diuretika wie z. B. Amilorid (Midamor) und Spironolacton (Aldactone) verringern ebenfalls die Ausscheidung von Kalium im Urin und können somit ebenfalls eine Hyperkaliämie hervorrufen.

Kalium im Blut

Bei gesunden Personen mit normaler Nierenfunktion sind abnorm niedrige oder hohe Kaliumwerte im Blut eher selten. Obwohl der Kaliumspiegel im Blut einen gewissen Hinweis auf den Kaliumstatus geben kann, stimmen sie oft nur schlecht mit den Kaliumspeichern im Gewebe überein. 

Eine normale Kaliumkonzentration im Serum liegt zwischen 3,6 und 5,0 mmol/l. Durchfall, Erbrechen, Nierenerkrankungen sowie die Einnahme bestimmter Medikamente können zu einer Hypokaliämie (erniedrigter Serumspiegel unter 3,6 mmol/L) oder Hyperkaliämie (erhöhter Serumspiegel über 5,0 mmol/L) führen.

Kalium und Kaffee 

Neben vielen kaliumhaltigen Lebensmitteln finden wir Kaliumquellen ebenfalls in verschiedenen Getränken … Kaffee ist eines davon. Die durchschnittliche Tasse schwarzer Kaffee enthält ca. 116 mg. Kalium. Wer auf Instantkaffee umsteigt kommt dabei auf ca. 5070 mg. pro Tasse. Bei der Umstellung auf Instantkaffee besteht die grösste Veränderung darin, dass der Kaffee stärker verarbeitet und im Grunde genommen dabei entwässert wird. Bei diesem Prozess verliert der Kaffee einige seiner wichtigsten Nährstoffe, darunter auch Kalium. Zur Frage wie viel Koffein hat Kaffee? gehts hier.

Nutrition Fact

Sahne enthält ca. 16 mg. Kalium, Milch etwa 23 mg. Je mehr Zutaten wir unserem Kaffee zuführen desto kaliumreicher wird er.

Kalium und Sport 

Besonders bei längeren körperlichen Belastungen wie z. B. im Ausdauersport oder bei längeren Wettkämpfen werden dabei durch übermässiges Schwitzen wichtige Mineralstoffe aus dem Körper geschwemmt. Dadurch kann es auch zu einem Kaliummangel kommen, der wiederum zu Krämpfen sowie Erschöpfungszuständen führt.

Kalium wird benötigt, um Kohlenhydrate in Form von Muskelglykogen im Muskel einzulagern. Deshalb ist eine ausreichende Kaliumversorgung für eine schnelle Muskelregeneration absolut unerlässlich. Bei mehrstündiger starker körperlicher Belastung kann ein kaliumhaltiges Elektrolytgetränk dafür sorgen, dass die zugeführte Energie in Form von Fruktose und Glukose besser vom Muskel genutzt werden kann.   

Kalium und Herz 

Ein Kaliummangel ist eine Gefahr für das Herz. Unser Herzmuskel kontrahiert dadurch häufiger und unser Herz schlägt schneller, daraus können sich gefährliche Herzrhythmusstörungen entwickeln. Es ist sowohl für die Erzeugung eines regelmässigen Herzschlags als auch für die Stabilisierung des Herzens wichtig und hilft somit potenziell tödliche Herzrhythmusstörungen zu verhindern. Im EKG (Elektrokardiogramm) können Extrasystolen (Extraschläge) sowie eine Abflachung der T-Welle auf einen Kaliummangel hindeuten. Mehr über EKG anlegen und EKG Auswertung gibt es hier.

Die Deckung des täglichen Kaliumbedarfs trägt dazu bei, dass unser Herz optimal arbeiten kann. Ein zu hoher oder zu niedriger Kaliumspiegel kann eine Herzinsuffizienz verursachen oder verschlimmern. Kaliumreiche Lebensmittel tragen zur Regulierung des Blutdrucks bei, indem sie die Auswirkungen von Natrium abschwächen. Kalium fördert die Natriumausscheidung im Urin und verringert dadurch die Spannung in den Blutgefässwänden

Studien haben gezeigt, dass eine erhöhte Kaliumzufuhr das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzkrankheiten sowie Schlaganfall verringern kann.

Kalium und Blutdruck

Die Behandlung der Hypertonie (Bluthochdruck) umfasst dabei weit mehr als nur blutdrucksenkende Medikamente. Die meisten wissen zwar, dass ein zu hoher Natriumgehalt in der Ernährung den Blutdruck erhöhen kann, doch auch ein zu geringer Kaliumgehalt kann den Blutdruck entsprechend erhöhen. Dies liegt an der Wirkung die Kalium auf Natrium hat. Je mehr Kalium wir zu uns nehmen, desto mehr Natrium können wir mit dem Urin ausscheiden. Wird zu wenig Kalium aufgenommen, wird Natrium entsprechend von den Nieren resorbiert und im Körper zurückbehalten. 

Eine guter Kaliumstatus trägt dazu bei das Verhältnis zwischen Natrium und Kalium im Gleichgewicht zu halten und hilft somit auch bei der Bekämpfung des Bluthochdrucks. Studien haben gezeigt, dass ein Kaliummangel nicht nur den Blutdruck erhöht sondern auch das Risiko für Herzinfarkt sowie Schlaganfall steigert.

Kalium und Blutgerinnung 

Kalium spielt ebenso eine Rolle bei der Blutgerinnung. Einige der Nebenwirkungen eines niedrigen Kaliumspiegels können ein entsprechend erhöhtes Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln mit sich bringen.

Kalium und Vitamin-K

Was ist der Unterschied zwischen Kalium und Vitamin-K?

Die Beziehung zwischen Vitamin-K (ein Bestandteil der Blutgerinnungsfähigkeit) und Kalium ist irreführend. Fakt ist, die beiden haben doch sehr unterschiedliche Funktionen. Vitamin-K ist dabei für die Blutgerinnungsfähigkeit unerlässlich. Es erhöht die Gerinnungsfähigkeit des Blutes, aber verdickt das Blut nicht, es erhöht lediglich die Freisetzung von Gerinnungsfaktoren welche die Blutgerinnung unterstützen.

Kalium und Niere

Ein hoher Kaliumspiegel wirkt sich entsprechend schädlich auf die Nieren aus. Die Nieren spielen somit eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung des Kaliumspiegels. Nur eine kleine Kaliummenge geht dabei über den Schweiss oder den Stuhl verloren. Wenn der Kaliumspiegel im Blut steigt, müssen die Nieren zur Entfernung mehr Kalium im Urin absondern. Bei Erkrankungen der Niere kann überschüssiges Kalium dabei nicht mehr richtig aus dem Blutkreislauf entfernt werden. Mehr über Symptome wenn die Nieren nicht richtig arbeiten hier.

Kalium und Knochen 

Beobachtungsstudien deuten darauf hin, dass ein erhöhter Verzehr von Kalium aus Obst und Gemüse mit einer erhöhten Knochendichte in Zusammenhang stehen könnte. Zusammen mit Erkenntnissen aus Stoffwechsel-Studien und einigen wenigen klinischen Studien deutet dies darauf hin, dass Kalium in der Nahrung zu einer besseren Knochengesundheit beitragen kann.

Kalium und Blutzucker

Da Kalium für die Insulinsekretion aus den Zellen der Bauchspeicheldrüse benötigt wird, beeinträchtigt eine Hypokaliämie diese und könnte zu einer Glukoseintoleranz führen. Dieser Effekt wurde vor allem bei langfristiger Einnahme von Diuretika (insbesondere von thiazidhaltigen Medikamenten) oder bei Hyperaldosteronismus (übermässige Aldosteronproduktion) beobachtet, die beide die Kaliumverluste im Urin erhöhen, dies kann aber auch bei gesunden Personen auftreten. Obwohl Beobachtungsstudien darauf hindeuten, dass der Kaliumstatus mit der Blutzuckerkontrolle und dem Typ-2-Diabetes in Verbindung steht, wurde dieser Zusammenhang in klinischen Studien noch nicht ausreichend untersucht.

Kalium und Natrium 

Natrium und Kalium sind beides Elektrolyte die für Wachstum sowie Leben unerlässlich sind. Entsteht ein Ungleichgewicht zwischen den beiden, kann es dabei zu Problemen mit unseren Körperfunktionen kommen. Sie stehen dabei in einem umgekehrten Verhältnis zueinander: Wenn der Natriumspiegel steigt, sinkt der Kaliumspiegel entsprechend und umgekehrt.  

Folgen eines Natrium-Kalium-Ungleichgewichtes  

Wenn der Natriumspiegel zu niedrig ist, kommt es zu einer Hyponatriämie die eine Reihe von Symptomen hervorruft, welche von Erbrechen bis hin zu Krampfanfällen reichen und lebensbedrohlich sein können. Tritt der umgekehrte Fall ein und der Natriumspiegel ist zu hoch, kommt es zu einer Hypernatriämie. Was häufig die Folge einer Dehydrierung die durch Erbrechen, Durchfall, übermässiges Schwitzen oder die Einnahme von Diuretika ausgelöst wird. Wie beim Natrium kann auch der Kaliumspiegel dabei aus dem Gleichgewicht geraten.

In der Regel nehmen die Menschen dabei eher zu viel Natrium und zu wenig Kalium zu sich. Dies kann zu Herzproblemen führen, denn zu viel Natrium und zu wenig Kalium erhöhen den Blutdruck. Kalium entspannt die Blutgefässwände, was wiederum den Blutdruck senkt und hilft Herzkrankheiten sowie Schlaganfälle zu verhindern.

Ein hoher Kaliumkonsum hat noch einen weiteren Nebeneffekt: Kalium entzieht dem Körper Natrium. Neben der Erhöhung der Kaliumzufuhr ist es deshalb auch ratsam den Salzkonsum zu reduzieren. Die Behandlung eines Elektrolyt-Ungleichgewichts hängt zum Teil auch von der Ursache ab. Führt eine Grunderkrankung zu dem Ungleichgewicht muss diese entsprechend primär behandelt werden. Mehr zur salzarmen DASH Diät hier.

Kalium und Bananen 

Bananen sind in der Sport- und Fitnesswelt als gesunder sowie natürlicher Energielieferant bekannt. Bananen enthalten tatsächlich viel Kalium und gehören somit zu den kaliumreichen Lebensmitteln. Eine kleine frische Banane enthält dabei 358 mg. Kalium, getrocknete Bananen enthalten sogar noch mehr, bis zu 1477 mg. 

Zum Kaliummangel Selbsttest geht es hier

Facts

  • Ein Magnesiumdefizit kann zu einer Hypokaliämie beitragen indem es die Kaliumverluste im Urin erhöht. Mehr als 50 % der Personen mit klinisch signifikanter Hypokaliämie haben möglicherweise einen Magnesiummangel
  • Kalium wird heute noch im englischen und französischen als Potassium bezeichnet, Potassium weil man es aus Pottasche gewinnen kann
  • Wasserlösliche Kaliumsalze werden überwiegend als Düngemittel verwendet. Kalium erhöht dabei die Wasseraufnahme der Pflanzenzellen 
  • Vor allem dunkelgrünes Gemüse ist besonders kaliumreich
  • Ein übermässiger Konsum von Lakritze kann nicht nur den Hormonhaushalt durcheinanderbringen, sondern auch einen Kaliummangel begünstigen  

Fazit  

Kalium gilt als Mineralstoff, zählt aber gleichzeitig auch zu den wichtigsten Elektrolyten in unserem Körper. Es hat als chemisches Element die Ordnungszahl 19 und spielt dabei in Verbindung mit anderen Mineralstoffen eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des Säure-Basen- und Wasserhaushalts im Körper.

Als ein essenzieller Nährstoff kommt Kalium in vielen Lebensmitteln natürlich vor, wird aber auch als Nahrungsergänzungsmittel angeboten.

Chemisch gesehen ist Kalium ein Alkalimetall. Im Körper kommt es aber nie in metallischer Form vor, sondern vorwiegend als in Flüssigkeiten gelöstes Kalium-Ion. In der Erdhülle gehört Kalium zu den 10 häufigsten Elementen.

Eine gute Kaliumzufuhr trägt dazu bei, das Verhältnis zwischen Natrium und Kalium im Gleichgewicht zu halten und hilft so bei der Bekämpfung des Bluthochdrucks