Lupus Selbsttest- Fragen & Symptom-Check

Intro

In Deutschland sind ca. 30000 Menschen von Lupus betroffen, Frauen erkranken neunmal häufiger daran als Männer. Lupus hat ein breites Spektrum an Symptomen und kann Menschen dabei auf unterschiedliche Weise beeinträchtigen. Meist treten dabei  Symptome wie Hautausschläge, Müdigkeit, Leistungsabfall, Fieber und Gelenkschmerzen auf. Welcher Lupus Selbsttest kann bei einer raschen Diagnosestellung helfen? In diesem Text gehen wir auf Lupus Erkennung und Symptome ein und zeigen dabei die wichtigsten Fragen und einen Lupus Symptom-Check, die helfen, erste Anzeichen auf die Erkrankung zu erkennen und richtig zu deuten.

Keypoints

  • Lupus ist eine Autoimmunerkrankung, die durch einen Angriff des eigenen Immunsystems auf körpereigenes Gewebe sowie Organe entsteht
  • Systemischer Lupus erythematodes (SLE) ist mit einem Anteil von rund 70 % die häufigste Lupusform
  • Die durch Lupus verursachte Entzündung kann verschiedene Bereiche des Körpers betreffen, darunter Gelenke, Haut, Nieren, Blutzellen, Gehirn, Herz sowie Lunge
  • Ein Lupus Selbsttest kann dabei helfen erste Anzeichen zu erkennen
  • Zu den Lupus Selbsttests, die man zu Hause durchführen kann, gehören die wichtigsten Fragen zur Diagnose sowie ein Symptom-Check
  • Zu den ärztliche Lupus Tests gehören Blut- und Urinuntersuchungen, bildgebende Untersuchungen sowie Biopsien

Selbsttest: Lupus selbst testen

Folgender Lupus Selbsttest kann erste Anzeichen auf Lupus liefern: 

Lupus Selbsttest: Die wichtigsten Fragen zur Diagnose

  • Gibt es Familienangehörige mit der Diagnose Lupus oder anderen Autoimmunerkrankungen?
  • Treten nach dem Sonnenbaden Hautausschläge oder Hautveränderungen auf?
  • Ist ein schmetterlingsförmiger Ausschlag im Gesicht sichtbar? 
  • Hast du Probleme mit dem Gedächtnis oder der Konzentration?
  • Leidest du häufig unter Muskel – und Gelenkschmerzen?
  • Liegen Durchblutungsstörungen vor? Werden z. B. die Finger bei Kälte blass oder taub?
  • Erkennst du Leistungseinbussen?
  • Fühlst du dich oft aus unerklärlichen Gründen müde und abgespannt?
  • Reagiert deine Haut besonders empfindlich auf Sonne?
  • Leidest du häufig unter Fieber?

Diese Fragen dienen dazu, sich auf etwaige Symptome zu achten und diese im Auge zu behalten. Je mehr Fragen hier mit Ja beantwortet werden, desto mehr verhärtet sich die Diagnose Lupus. Solltest du bei dir Lupus Symptome erkennen und dabei mehr als 4 dieser oben genannten Fragen mit Ja beantwortet haben, ist der Rheumatologe die richtige Anlaufstelle. Dieser kann diverse Untersuchungen veranlassen, um den Verdacht damit zu bestätigen oder auszuschliessen.

Lupus Selbsttest: Der Lupus Symptom-Check

Die Beantwortung folgender Fragen können bei Verdacht auf die Diagnose Lupus helfen und werden u. a. auch vom American College of Rheumatology zur Diagnose von Lupus hinzugezogen. 

  • Besteht ein schmetterlingsförmiger Ausschlag auf den Wangen und der Nase?
  • Bilden sich auf der Haut erhabene rote Flecken?
  • Tritt ein Hautausschlag auf, nachdem die Haut dem Sonnenlicht ausgesetzt war?
  • Kommt es häufig zu Geschwüren im Mund oder in der Nase?
  • Treten Empfindlichkeiten oder Schwellungen der Gelenke auf?
  • Kommt es zu Entzündungen des Herzbeutels (Perikarditis) oder des Rippenfells (Pleuritis)? 
  • Finden sich im Urin hohe Eiweisswerte? 
  • Kommt es zu neurologischen Störungen wie Krampfanfällen, Psychosen oder Problemen beim Denken und Schlussfolgern?
  • Zeigt das Blutbild eine niedrige Anzahl roter Blutkörperchen (Anämie), eine niedrige Anzahl weisser Blutkörperchen (Leukopenie) oder eine niedrige Anzahl von Blutplättchen (Thrombozytopenie)?
  • Gibt es Hinweise auf eine immunologische Störung wie Anti-Doppelstrang-DNA-Antikörper, Anti-Smith-Antikörper oder Antiphospholipid-Antikörper (APL)?
  • Liegt ein positives ANA-Testergebniss vor?

Werden hier 4 der 11 Kriterien erfüllt, wird ein Arzt eine Lupus Diagnose in Betracht ziehen.

Mehr über Lupus Symptome findest du hier

Ärztliche Lupus Tests 

Labortests auf Lupus

Besteht der Verdacht auf Lupus, zeigen Blut- und Urintests, ob entsprechende Biomarker vorhanden sind. Zu diesen gehören: 

  • Blutbild inkl. Anzahl der roten und weissen Blutkörperchen, Blutplättchen sowie Hämoglobin
  • Blutsenkungsgeschwindigkeit (Erythrozytensedimentationsrate/BSG)
  • Nieren- und Leberwerte
  • Eine Urinanalyse auf das Vorhandensein von Eiweiss, roten und weissen Blutkörperchen kann Aufschluss darüber geben, wie gut die Nieren arbeiten
  • ANA-Test auf antinukleäre Antikörper
  • Anti-DNA-Antikörper-Test

Bildgebende Untersuchungen bei Lupus

Röntgenaufnahmen und andere bildgebende Verfahren können helfen, die von Lupus betroffenen Organe zu erkennen. Dazu gehören:

  • Thoraxröntgen
  • Echokardiogramm
  • EKG

Biopsie bei Lupus

Lupus kann die Nieren auf unterschiedliche Weise schädigen. Hier kann mit einer Nadel oder mit einem kleinen Hautschnitt eine Probe des Nierengewebes entnommen und entsprechend untersucht werden. Eine Hautbiopsie wird mitunter durchgeführt, um die Diagnose von Lupus auf der Haut zu bestätigen.

Wann zum Arzt?

Konsultiere einen Arzt, wenn du einen unerklärlichen Ausschlag, anhaltendes Fieber oder anhaltende Schmerzen oder Müdigkeit bei dir feststellst. Dieser wird weitere Abklärungen durchführen.

Was ist Lupus? 

Lupus ist eine Autoimmunerkrankung, die durch einen Angriff des eigenen Immunsystems auf körpereigenes Gewebe und Organe entsteht. Die durch Lupus verursachte Entzündung kann viele verschiedene Bereiche des Körpers betreffen, darunter Gelenke, Haut, Nieren, Blutzellen, Gehirn, Herz sowie Lunge.

Manche Menschen werden mit einer Veranlagung zur Entwicklung von Lupus geboren, die durch Infektionen, gewisse Medikamente oder sogar Sonnenlicht ausgelöst werden kann. Obwohl es keine Heilung für Lupus gibt, können Behandlungen helfen, die Symptome unter Kontrolle zu halten.

Diagnose Lupus

Die Diagnose Lupus kann sich schwierig gestallten, da die Anzeichen und Symptome oft denen anderer Krankheiten gleichen. Das charakteristischste Anzeichen von Lupus ist ein Ausschlag im Gesicht, der den Flügeln eines Schmetterlings ähnelt und sich dabei über beide Wangen ausbreitet.

Mehr über Lupus Diagnose findest du hier

Lupus Arten

Es gibt verschiedene Arten von Lupus, darunter systemischer Lupus erythematodes (SLE), kutaner Lupus, medikamenteninduzierter Lupus und neonataler Lupus.

Lupus Verlauf

Die meisten Menschen mit Lupus haben einen milden Krankheitsverlauf, der entsprechend durch Schübe gekennzeichnet ist, bei denen sich die Anzeichen und Symptome eine Zeit lang verschlimmern, bevor sie sich wieder bessern oder sogar für eine gewisse Zeit vollständig abklingen.

Lupusschübe werden zudem von Fieber, Abgeschlagenheit sowie Gelenk- und Muskelschmerzen begleitet und zeigen sich oft auch in Form von Ausschlägen und Rötungen an Haut und Gelenken.

Lupus Symptome: Wie erkennt man Lupus?

Kein Lupusfall gleicht dem anderen. Anzeichen und Symptome können dabei plötzlich auftreten oder sich langsam entwickeln, sie können sich nur leicht oder sehr ausgeprägt zeigen und nur vorübergehend oder von Dauer sein.

Welche Anzeichen und Symptome genau auftreten, hängt davon ab, welche Körpersysteme von der Krankheit betroffen sind. Zu den häufigsten Anzeichen und Symptomen von Lupus zählen:

  • Müdigkeit
  • Fieber
  • Muskel – und Gelenkschmerzen
  • Schmetterlingsförmiger Ausschlag im Gesicht, der Wangen und Nasenrücken bedeck
  • Kopfschmerzen
  • Mundschleimhautentzündungen
  • Haarausfall
  • Arthritis

Alles über Lupus Symptome kannst du hier nachlesen

Lupus Ursachen und Risikofaktoren

Als Autoimmunerkrankung tritt Lupus auf, wenn das Immunsystem gesundes Gewebe im Körper angreift. Lupus kann sich als Reaktion auf verschiedene Faktoren entwickeln, die sowohl hormonell, als auch genetischer oder umweltbedingter Natur sein können. In den meisten Fällen ist die Ursache von Lupus jedoch unbekannt. Zu den möglichen Lupus Auslösern gehören:

  • Sonnenlicht
  • Infektionen
  • Medikamente
  • Umweltauslöser

Zu den Faktoren, die das Lupusrisiko erhöhen können gehören:

  • Geschlecht: Lupus tritt neunmal häufiger bei Frauen auf als bei Männern
  • Alter: Obwohl Lupus Menschen jeden Alters betrifft, wird er am häufigsten zwischen dem 15. und 44. Lebensjahr entdeckt

Mehr über Lupus Risikofaktoren findest du hier

Lupus Komplikationen 

Eine durch Lupus verursachte Entzündung kann viele Bereiche des Körpers beeinträchtigen, darunter:

  • Die Nieren: Lupus kann eine Nierenerkrankung namens Lupus-Nephritis verursachen, die zu Symptomen wie Schwellungen der Beine, Füsse und des Gesichts, häufiges Wasserlassen und einem hohen Blutdruck führt
  • Das zentrale Nervensystem: Wird das Gehirn von Lupus geschädigt, kann es zu Kopfschmerzen, Schwindel, Verhaltensänderungen, Sehstörungen und sogar zu Schlaganfällen oder Krampfanfällen kommen
  • Blut und Gefässe: Lupus kann zu einer Beeinträchtigung des Blutkreislaufs führen, wie z. B. Blutarmut (Anämie) sowie einem erhöhten Risiko von Blutungen oder Blutgerinnseln
  • Die Lunge: Rippenfellentzündung, Lungenblutungen und Lungenentzündungen sind hier häufig
  • Das Herz: Lupus kann eine Herzmuskelentzündung, eine Entzündung der Arterien sowie der Herzmembran verursachen
  • Erhöhtes Infektionsrisiko: Eine Lupuserkrankung erhöht das Risiko für Infektionen wie z. B. Harnwegsinfekte, Herpes oder Gürtelrose

Lupus Behandlung 

Die Behandlung von Lupus zielt darauf ab, Entzündung zu verringern, um die Organe vor Schäden zu schützen und ein erneutes Ausbrechen zu verhindern. Sie hängt dabei weitgehend von den Anzeichen und Symptomen der Erkrankung ab und erfordert dabei eine sorgfältige Abwägung von Nutzen und Risiken.

Medikamentöse Lupus Behandlung

Zu den Medikamenten, die am häufigsten zur Behandlung von Lupus eingesetzt werden, gehören nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie z. B. Ibuprofen, Malariamedikamente wie z. B. Plaquenil, Kortikosteroide wie Prednison sowie Immunsuppressiva wie Methotrexat oder Biologika.

Lifestyle und Hausmittel bei Lupus

Einfache Massnahmen können helfen, Lupusschübe zu begrenzen und falls sie doch auftreten, die Symptome besser in den Griff zu bekommen. Dazu gehören z. B. ein gutes Stressmanagement, eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie viel Bewegung und ein vorsichtiger Umgang mit der Sonne.

Alternativmedizin bei Lupus

Es gibt keine alternativen Therapien, die nachweislich den Verlauf von Lupus beeinflussen, aber einige können die Symptome der Krankheit lindern. Zu den komplementären und alternativen Behandlungsmethoden für Lupus gehören Nahrungsergänzungsmittel mit Dehydroepiandrosteron (DHEA), Omega-3-Fettsäuren oder Akupunktur. 

Mehr zur Lupus Behandlung findest du hier

Lupus Lebenserwartung 

Die meisten Lupuserkrankten haben heutzutage eine ganz normale Lebenserwartung, allerdings ist die Lebensqualität aufgrund der Symptome bei vielen Betroffenen eingeschränkt.   

Welche Blutwerte sind bei Lupus typisch und auffällig?

Häufig ist im Blutbild von Lupuserkrankten eine Verminderung der weissen Blutkörperchen zu beobachten. Auch kann eine verringerte Zahl der roten Blutkörperchen sowie eine Verringerung der Blutplättchen vorkommen. Bei fast allen Lupuspatienten finden sich zudem antinukleäre Antikörper (ANA) im Blut.

Systemischer Lupus erythematodes

Systemischer Lupus erythematodes (SLE) ist mit einem Anteil von rund 70 % die häufigste Lupusform. Es handelt sich hierbei um eine systemische Erkrankung, d. h. es können mehrere Organe und Systeme im Körper betroffen sein und Entzündungen der Haut, der Gelenke, der Lunge, der Nieren, des Blutes und des Herzens auslösen. Er verläuft in der Regel in Schüben und chronisch und gehört zu den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, den Kollagenosen.

Alles über den systemischen Lupus erythematodes findest du hier

Lupus und Rückenschmerzen

Die Häufigkeit von chronischen Rückenschmerzen bei Personen mit systemischem Lupus erythematodes liegt bei 26 %. Lupus kann Rückenschmerzen verursachen, da sich die Muskeln durch die Erkrankung entzünden. Schmerzen im unteren Rücken treten in der Regel auch dann auf, wenn das Immunsystem die Nieren angreift.

Zu Rückenschmerzen Übungen geht es hier

Lupus und Nervensystem

Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist ein entzündlicher Prozess, der sowohl das zentrale wie auch das periphere Nervensystem betreffen kann. Das zentrale Nervensystem (ZNS) besteht aus Gehirn und Rückenmark. Bei Lupus ist eine Beteiligung beider Komponenten nicht selten.

Periphere Nervensystemerkrankungen sind häufig Bestandteil einer Lupuserkrankung und haben somit erheblichen Einfluss auf die Gesundheit sowie Lebensqualität von Betroffenen. Bei einigen Lupuspatienten ist das Gehirn betroffen und es kann zu epileptischen Anfällen, migräneartigen Kopfschmerzen, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen sowie psychische Veränderungen kommen.

Lupus und Gelenkschmerzen: Welche Gelenke schmerzen bei Lupus?

Etwa 90% der Lupuspatienten leiden unter Gelenkerkrankungen. Gelenkschmerzen und Gelenkentzündungen betreffen hier vor allem Finger, Hände, Schultern und Knie und Beschwerden treten dabei bevorzugt am frühen Morgen auf.

Fazit 

Lupus ist eine Autoimmunerkrankung, die durch einen Angriff des eigenen Immunsystems auf körpereigenes Gewebe und Organe entsteht und verursacht Entzündungen, die viele verschiedene Bereiche des Körpers betreffen.

Welche Anzeichen und Symptome dabei auftreten, hängt davon ab, welche Körpersysteme von der Krankheit betroffen sind. Lupus kann sich als Reaktion auf verschiedene Faktoren entwickeln, die sowohl hormonell, als auch genetischer oder umweltbedingter Natur sein können.

Ein Lupus Selbsttest, wie die wichtigsten Fragen und der Lupus Symptom-Check, können erste Anzeichen auf Lupus liefern. Ärztliche Lupus Tests bestehen aus einer Kombination von Blut- und Urintests, der Interpretation von Anzeichen und Symptomen sowie dem körperlichem Beschwerdebild.