Lupus Behandlung- Welche Therapien helfen?

Intro

Lupus ist eine chronische Krankheit, die nicht heilbar ist. Eine Lupus Behandlung kann jedoch dazu beitragen, die Symptome zu verbessern, Krankheitsschübe zu vermindern und anderen Gesundheitsproblemen vorzubeugen, die häufig durch die Krankheit verursacht werden. Die Behandlung von Lupus hängt dabei vor allem von den Anzeichen und Symptomen der Erkrankung ab. Welche Medikamente helfen gegen Lupus und welche alternativen Lupus-Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Welche Maßnahmen und Selbsthilfe-Tipps helfen besser mit der Erkrankung umzugehen und an welchen Lupus Therapien wird zurzeit geforscht

Alles über Lupus findest du hier

Keypoints: Alles Wichtige zur Lupus Behandlung

  • Lupus ist nicht heilbar, aber behandelbar
  • Die Art der Lupus Behandlung hängt von den jeweiligen Symptomen und Bedürfnissen ab 
  • Bei der Lupus Behandlung geht man nach einer Stufentherapie nach Schweregrad vor
  • Zu den Medikamenten, die zur Behandlung von Lupus eingesetzt werden, gehören NSAR, Kortikosteroide, Malariamittel, Immunsuppressiva, DMARDs, Biologika und Chemotherapie
  • Zu den komplementären und alternativen Behandlungsmethoden für Lupus zählen Dehydroepiandrosteron (DHEA), Fischöl mit Omega-3-Fettsäuren, Akupunktur, Biofeedback sowie Meditation
  • Dank neueren und besseren Behandlungsmethoden können die meisten Menschen mit Lupus ein langes und gesundes Leben führen

Ist Lupus behandelbar?

Lupus ist nicht heilbar, aber behandelbar. Die Art der Lupus Behandlung hängt von den jeweiligen Symptomen und Bedürfnissen ab und kann dabei sowohl Medikamente als auch alternative Therapien beinhalten. Ziel der Lupus Behandlung ist es:

  • Schüben vorzubeugen
  • Auftretende Symptome zu behandeln
  • Organschäden und andere Probleme verringern

Klassische Therapie bei Lupus 

Zur klassischen Behandlung eines systemischen Lupus erythematodes werden vor allem Malariamittel (Hydroxychloroquin) genutzt. Diese wirken nicht immunsuppressiv, sondern immunmodulierend und werden dabei in der Regel gut vertragen. Im akuten Stadium der Erkrankung kommen zudem Kortikosteroide oder nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) zum Einsatz. 

Darüber hinaus gibt es moderne Immunsuppressiva, welche die Lupusaktivität reduzieren können. Dafür stehen sogenannte synthetische Disease-Modifying Antirheumatic Drugs (DMARDs) sowie Biologika zur Verfügung. Bei schweren Lupusfällen kann auch eine Chemotherapie in Betracht gezogen werden.

Medikamentöse Therapie bei Lupus?

Zur Behandlung von Lupus gibt es verschiedene Arzneimittel. Zu den Medikamenten, die häufig zur Behandlung von Lupus eingesetzt werden, gehören:

Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)

Freiverkäufliche und rezeptfreie NSAR wie z. B. Ibuprofen und Naproxen können zur Behandlung von Schmerzen, Schwellungen sowie Fieber im Zusammenhang mit Lupus eingesetzt werden. Stärkere NSAR sind auf ärztliche Verordnung erhältlich. 

Kortikosteroide

Kortikosteroide wie Prednison können helfen, Schwellungen, Druckempfindlichkeit sowie Schmerzen zu verringern. Es gibt sie in verschiedenen Formen: Als Tablette, als Spritze oder als Creme zum Auftragen auf die Haut. Lupus Symptome sprechen in der Regel sehr schnell auf diese Medikamente an. Das Risiko von Nebenwirkungen nimmt mit höheren Dosen und längerer Behandlungsdauer entsprechend zu.

Malariamittel gegen Lupus

Medikamente, die üblicherweise zur Behandlung von Malaria eingesetzt werden, wie z. B. Hydroxychloroquin (Plaquenil), wirken auf das Immunsystem und können ebenso dazu beitragen, das Risiko von Lupusschüben zu verringern. Bei der Einnahme dieser Medikamente werden regelmäßige Augenuntersuchungen empfohlen.

Immunsuppressiva zur Lupus Therapie

Diese Arzneimittel können bei schweren Fällen von Lupus eingesetzt werden, wenn dieser wichtige Organe befällt und andere Behandlungen nicht anschlagen. Diese Medikamente können schwere Nebenwirkungen haben, da sie die Fähigkeit des Körpers, Infektionen zu bekämpfen, herabsetzen. 

Lupus Behandlung mit Chemotherapie 

In schweren Fällen lässt sich ein systemischer Lupus erythematodes nicht durch herkömmliche Therapien unter Kontrolle bringen. Für solche Patienten kann eine neue Behandlung zum Einsatz kommen: Die CAR-T-Zellen-Therapie, die ursprünglich aus der Krebstherapie stammt. 

Dafür werden aus dem Blut der Erkrankten T-Zellen gewonnen, im Labor gentechnisch verändert und dabei mit einem chimären Antigenrezeptor (CAR) versehen sowie anschliessend per Transfusion zurückgegeben werden. Diese veränderten Zellen sind in der Lage, die Zellen zu zerstören, die Lupus auslösen. Zu Beginn dieser Therapie erfolgt jeweils eine Chemotherapie. Die CAR-T-Zellen-Therapie ist riskant und kann dabei schwere Nebenwirkungen nach sich ziehen. 

Synthetische Disease-Modifying Antirheumatic Drugs (DMARDs) bei Lupus

Diese Medikamentengruppe wird bei der Behandlung von autoimmunbedingten Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis oder auch beim systemischen Lupus erythematodes eingesetzt. Vertreter dieser Gruppe sind Methotrexat (MTX), Leflunomid oder Sulfasalazin.

Biologika

Biologika sind biochemisch hergestellte Medikamente. Als Antikörper werden sie auch bei der Lupus-Therapie eingesetzt und greifen dabei gezielt in das Immunsystem ein, um die Fehlfunktion des Immunsystems auf körpereigenes Gewebe zu korrigieren. 

Andere Arzneimittel

Möglicherweise sind weitere Arzneimittel erforderlich, um Krankheiten zu behandeln, die mit der Lupuserkrankung in Zusammenhang stehen, wie z. B. Bluthochdruck oder Osteoporose. Bei vielen Lupuspatienten besteht zudem ein Risiko für Blutgerinnsel, die einen Schlaganfall oder Herzinfarkt verursachen können. Hier können Blutverdünner zum Einsatz kommen.  

Alternative Lupus Behandlungsmethoden

Häufig suchen Menschen mit Lupus nach alternativen oder komplementärmedizinischen Methoden. Sprich mit deinem Arzt über diese Behandlungen, bevor du eine solche Behandlung auf eigene Faust beginnst. Dieser kann die Vorteile und Risiken abwägen und sagen, ob sich die Behandlungen nachteilig auf die derzeitigen Lupusmedikamente auswirkt.

Kann man Lupus alternativ behandeln?

Einige Betroffene versuchen eine Lupus Behandlung mit Cremes, Salben, Fischöl oder Nahrungsergänzungsmitteln, die rezeptfrei erhältlich sind, probieren es mit Homöopathie oder gehen zu einem Chiropraktiker, um ihre Lupus Symptome zu behandeln. Es gibt keine alternativen Therapien, die nachweislich den Verlauf von Lupus verändern, aber einige können die Symptome der Erkrankung lindern. 

Welche alternativen Behandlungsmöglichkeiten für Lupus gibt es?

Zu den komplementären und alternativen Behandlungsmethoden für Lupus gehören:

  • Dehydroepiandrosteron (DHEA): Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, die dieses Hormon enthalten, kann zusammen mit der konventionellen Behandlung helfen, Lupusschübe zu reduzieren
  • Fischöl: Fischölpräparate enthalten Omega-3-Fettsäuren, die für Lupuskranke von Vorteil sein können
  • Akupunktur: Akupunkturbehandlungen können helfen, die mit Lupus verbundenen Muskelschmerzen zu lindern
  • Biofeedback
  • Meditation

Selbsthilfe-Tipps zum besseren Umgang mit Lupus

Einfache Maßnahmen können helfen, Lupusschüben vorzubeugen und im Falle eines Auftretens besser mit den auftretenden Anzeichen und Symptomen umzugehen. Dazu gehören: 

  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Arzt 
  • Vorsicht mit der Sonne: Da ultraviolettes Licht einen Lupusschub auslösen kann, sollte man bei jedem Aufenthalt im Freien schützende Kleidung tragen sowie Sonnenschutzmittel mit einem Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 55 auftragen
  • Regelmässige Bewegung
  • Aufhören zu Rauchen
  • Gesunde Ernährung bei Lupus: Zu einer gesunden Ernährung gehören vor allem Obst, Gemüse sowie Vollkornprodukte
  • Frag deinen Arzt, ob du Vitamin-D– oder Kalziumpräparate benötigst
  • Informiere dich und lerne so viel wie möglich über Lupus
  • Hol dir Unterstützung im Familien-, Bekannten- oder Freundeskreis 
  • Nimm dir Zeit für dich selbst und tu was dir guttut
  • Du bist nicht allein: Tausch dich mit anderen Betroffenen aus oder tritt mit Selbsthilfegruppen in deiner Nähe in Kontakt 

Wie wirkt sich der Schweregrad der Erkrankung bei Lupus auf die Therapie aus?

Bei der Lupus Behandlung geht man nach einer Art Stufentherapie nach Schweregrad vor, beginnend mit einer Basis-Therapie mit Hydroxychloroquin und akut mit Kortikosteroiden. Ausschlaggebend für die weitere Therapie ist ob und welche Organe betroffen sind. Bei schwerem Lupus kann auch auf eine Chemotherapie mit Cyclophosphamid zurückgegriffen werden.

Welche neuen Lupus Behandlungen gibt es?

Neu in der Lupus Behandlung sind biologische DMARDs, welche die B-Zellen hemmen. Dazu gehören Belimumab, ein humaner monoklonaler Antikörper, der selektiv gegen den B-Lymphozyten-Stimulator (BLyS) gerichtet ist und gute Erfolge erzielt. Ebenfalls neu und speziell zur Behandlung des Nieren-Lupus gibt es Voclosporin, eine Weiterentwicklung des Cyclosporin A, als Tablette zum Einnehmen.

An welchen Lupus Therapien wird zurzeit geforscht?

Aktuell wird sehr vielversprechend an Small Molecules oder JAK-Inhibitoren in der Lupus Behandlung geforscht. Darüber hinaus befinden sich in der Entwicklung ebenfalls mehrere Substanzen, die sich gegen B-Zellen richten. Zu diesen gehört Obinutuzumab. Eine ebenfalls an den B-Zellen ansetzende Methode in der Entwicklung ist die moderne CAR-T-Zell-Therapie.

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Lupus Ursachen und Risikofaktoren

Es ist bis heute nicht ganz klar, was genau Lupus verursacht. Vermutet wird eine Kombination von genetischen und umweltbedingten Faktoren. Jeder kann an Lupus erkranken, einige Personengruppen haben jedoch ein höheres Risiko dafür.

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Lupus Symptome 

Lupus Symptome kommen und gehen in Schüben. Jeder Lupuspatient leidet dabei unter unterschiedlichen Kombinationen und Schweregraden von Symptomen. Die häufigsten sind:

  • Gelenk- und Muskelschmerzen 
  • Kopfschmerzen
  • Hautausschläge, ganz typisch schmetterlingsförmig über Wange und Nase
  • Fieber
  • Haarausfall
  • Entzündungen im Mund
  • Müdigkeit
  • Lichtempfindlichkeit
  • Trockene Augen

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Lupus Selbsttest

Neben ärztlichen Tests auf Lupus gibt es einige gezielte Fragen und Antworten sowie erste Anzeichen und Symptome, die früh schon zur Diagnose Lupus beitragen können. 

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Lupus Diagnose

Lupus kann schwer zu diagnostizieren sein, weil er viele Symptome aufweist, die mit Symptomen von anderen Krankheiten verwechselt werden können. Ein Test auf antinukleäre Antikörper (ANA) kann zeigen, ob das Immunsystem Autoantikörper bildet. Die meisten Menschen mit Lupus weisen einen positiven ANA-Test auf. Ein positiver ANA-Test bedeutet jedoch nicht zwangsläufig auch, dass man Lupus hat. 

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Lupus Lebenserwartung

Dank neueren und besseren Behandlungsmethoden können die meisten Menschen mit Lupus ein langes und gesundes Leben führen. Die häufigsten Todesursachen bei Menschen mit Lupus sind Gesundheitsprobleme, die mit dem Lupus zusammenhängen, wie z. B. Nierenerkrankungen, Infektionen sowie Herzerkrankungen. Die meisten SLE-Patienten haben heutzutage eine ganz normale Lebenserwartung und nur wenige sterben dabei an der eigentlichen Krankheit.

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Fazit

Lupus ist nicht heilbar, aber behandelbar. Die Art der Therapie hängt von den jeweiligen Symptomen und Bedürfnissen ab und kann dabei sowohl Medikamente als auch alternative Therapien beinhalten. 

Zur klassischen Behandlung eines systemischen Lupus erythematodes werden vor allem Malariamittel (Hydroxychloroquin) genutzt. Im akuten Stadium der Erkrankung kommen Kortikosteroide oder nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) zum Einsatz. Bei schweren Fällen stehen Immunsuppressiva und synthetische Disease-Modifying Antirheumatic Drugs (DMARDs) sowie Biologika oder Chemotherapie zur Verfügung. 

Zu den komplementären und alternativen Behandlungsmethoden für Lupus gehören Dehydroepiandrosteron (DHEA), Fischöl, Akupunktur, Biofeedback sowie Meditation.

Dank neueren und besseren Behandlungsmethoden können die meisten Menschen mit Lupus ein langes, gesundes Leben führen.