Symptome wenn die Nieren nicht richtig arbeiten- Niereninsuffizienz

Intro

Unsere Nieren reinigen das Blut, regulieren den Blutdruck, Salz- und Wasserhaushalt und produzieren dabei wichtige Hormone. Immer mehr Menschen erkranken an einer Nierenschwäche. In Europa leiden bereits 10 % der Menschen unter einer chronischen Nierenerkrankung und sind dabei oft auf eine Dialyse (künstliche Blutwäsche) oder eine Nierentransplantation angewiesen. Versagende Nieren können überschüssiges Wasser nicht mehr ausscheiden, was zu verschiedenen Beschwerden führt. Das Tückische daran … zu Beginn lösen nicht mehr richtig arbeitende Nieren keine merklichen Symptome aus. Dabei ist es wichtig und entscheidend, eine frühzeitige Behandlung einzuleiten, um Nierengewebe zu retten. Welche Symptome treten auf, wenn die Nieren nicht richtig arbeiten?

In diesem Text gehen wir auf Niereninsuffizienz, Ursachen, Risikofaktoren und Komplikationen sowie Behandlung und Prophylaxe ein. Zudem zeigen wir, wie man sich fühlt, wenn die Nieren nicht mehr richtig arbeiten und wie man merkt, dass etwas mit den Nieren nicht stimmt. Ausserdem gehen wir darauf ein, wann man zum Arzt sollte, wie der Urin bei Nierenproblemen aussieht, welche psychischen Symptome, Augen- oder Rückenschmerzen Symptome bei Nierenbeschwerden auftreten und wie man die Nierenfunktion testen kann.

Zum Nierenschmerzen Test gehts hier

Über Niereninsuffizienz: Wenn die Nieren nicht richtig arbeiten 

Von Nierenversagen, auch Niereninsuffizienz genannt, spricht man, wenn die Nieren nicht mehr ordnungsgemäss funktionieren und ihre Aufgabe, Abfallstoffe im Blut auszuscheiden, dabei nicht mehr erfüllen können. Ein plötzlicher Einbruch der Nierenfunktion wird auch als akutes Nierenversagen bezeichnet. Dieses entwickelt sich innerhalb weniger Stunden oder Tage und tritt meist bei Menschen auf, die bereits schwer vorerkrankt sind. Auch kommt Nierenversagen im Endstadium einer chronischen Nierenerkrankung vor.

Verlieren die Nieren ihre Filterfunktion, können sich gefährliche Mengen an Abfallstoffen ansammeln und damit die Zusammensetzung des Blutes aus dem Gleichgewicht bringen. Akutes Nierenversagen kann lebensgefährlich werden und erfordert deshalb eine intensivmedizinische Behandlung.

Ursachen, Risikofaktoren und Komplikationen: Wie kommt es zu Nierenversagen?

Hoher Blutdruck, Diabetes, Arteriosklerose sowie auch Übergewicht schädigen auf Dauer feine Nierengefässe. Auch Zigarettenrauch und eine ungesunde Ernährung oder über längere Zeit eingenommene Schmerzmittel wie z. B. Ibuprofen oder Diclofenac können dazu führen, dass die Nieren nicht mehr richtig arbeiten. Daneben können auch Autoimmunerkrankungen wie Glomerulonephritis, Gefässentzündungen und Kollagenosen, die Nieren in Mitleidenschaft ziehen, genauso wie Krankheitsbilder mit Nierenbeteiligung wie z. B. Lupus. Zum Lupus Selbsttest geht’s hier.

Akutes Nierenversagen tritt dann auf, wenn eine Erkrankung den Blutfluss zu den Nieren verlangsamt, eine direkte Schädigung der Nieren vorliegt oder wenn die Harnleiter (Ureter) der Niere verstopft sind und Abfallstoffe den Körper dadurch nicht mehr über den Urin verlassen können.

Ursachen für akutes Nierenversagen

  • Schlechte Durchblutung der Nieren (z. B. Verbrennungen, Blut- oder Flüssigkeitsverlust, Infektionen, Dehydrierung) 
  • Herzkrankheiten
  • Leberversagen
  • Schädigung der Nieren aufgrund von Blutgerinnseln, Cholesterinablagerungen oder Erkrankungen wie Glomerulonephritis, Hämolytisch-urämisches Syndrom, Lupus, Sklerodermie oder Toxine wie Alkohol, Drogen sowie Schwermetalle 
  • Blockierte Harnleiter z. B. durch Nierensteine oder Tumore
  • Medikamente wie Antibiotika, Aspirin, Ibuprofen, Chemotherapie, Kontrastmittel und Medikamente gegen Bluthochdruck und Osteoporose
  • Schwere allergische Reaktionen (Anaphylaxie)

Risikofaktoren

Akutes Nierenversagen tritt fast immer im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen oder Ereignissen auf. Folgende Umstände können das Risiko eines akuten Nierenversagens erhöhen:

  • Ein Krankenhausaufenthalt, insbesondere wegen einer schweren Erkrankung, die intensive Pflege erfordert
  • Fortgeschrittenes Alter
  • Verstopfung der Blutgefässe in Armen oder Beinen (periphere Verschlusskrankheit)
  • Diabetes (Zuckerkrankheit)
  • Bluthochdruck
  • Herzinsuffizienz
  • Nierenkrankheiten
  • Lebererkrankungen
  • Bestimmte Krebsarten und deren Therapie

Komplikationen

Mögliche Komplikationen eines Nierenversagens sind:

  • Flüssigkeitsansammlung in der Lunge, die Kurzatmigkeit verursachen
  • Schmerzen in der Brust durch eine Entzündung des Herzbeutels
  • Muskelschwäche bedingt durch ein Ungleichgewicht des Flüssigkeits- und Elektrolythaushaltes
  • Bleibende Nierenschäden mit Dialysepflicht 
  • Tod

Behandlung: Wie wird eine Niereninsuffizienz behandelt?

Die Behandlung von akutem Nierenversagen setzt in der Regel einen Krankenhausaufenthalt voraus. Wie lange dieser ausfällt, hängt von der Ursache der Symptome, wenn die Nieren nicht richtig arbeiten ab und davon, wie schnell sich die Nieren davon erholen. Zu den Behandlungsmöglichkeiten, die helfen Komplikationen zu verhindern, gehören:

Ausgleich des Flüssigkeitsgehalts im Blut

Ist die Ursache für die Nierenproblematik ein Flüssigkeitsmangel im Blut, wird der Arzt wahrscheinlich eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr empfehlen. Führt zu viel Flüssigkeit zu Schwellungen in Armen und Beinen kann der Arzt Medikamente (Diuretika) empfehlen, die den Körper dazu bringen, die überschüssige Flüssigkeit auszuschwemmen.

Regulierung des Kaliumspiegels

Filtern die Nieren Kalium nicht korrekt aus dem Blut, kann der Arzt Kalzium, Glukose oder Natriumpolystyrolsulfonat (Kionex) verschreiben, um die Entstehung erhöhter Kaliumwerte im Blut zu verhindern. Ein Zuviel an Kalium im Blut kann gefährliche Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien) sowie Muskelschwäche verursachen. Alles über Kalium: Das Metall und der Mineralstoff gibt es hier. 

Dialyse

Bei der Dialyse wird entweder eine Maschine (Hämodialyse) oder ein anderer Teil des Körpers (Peritonealdialyse) verwendet, um Abfallstoffe sowie überschüssige Flüssigkeit aus dem Blut zu filtern. Bei der Dialyse pumpt eine Maschine Blut aus dem Körper durch eine künstliche Niere (Dialysator), die Abfallstoffe entsprechend herausfiltert. Anschliessend wird das Blut wieder zurück in den Körper gepumpt.

Nierentransplantation

Bei einer Nierentransplantation wird die kranke Niere durch eine Spenderniere ersetzt.

Prophylaxe: Kann Nierenversagen vorgebeugt werden?

Akutes Nierenversagen lässt sich oft nur schwer vorhersagen, geschweige denn verhindern. Wir können aber eine ganze Menge tun, um unsere Nieren fit zu halten, wie z. B. auf unser Gewicht zu achten und Übergewicht zu vermeiden, uns gesund zu ernähren mit viel Obst und Gemüse sowie wenig Salz, Zucker und ungesunde Fette, viel Wasser zu trinken, den Alkoholkonsum zu beschränken sowie uns regelmässig körperlich zu betätigen. Bei einer chronischen Nierenerkrankung können medizinische Behandlungen sowie auch Lebensstiländerungen das Fortschreiten der Erkrankung verzögern und Symptome, wenn die Nieren nicht richtig arbeiten, besser kontrollieren helfen.

Welche Symptome treten bei Nierenproblemen auf?

Mit zunehmendem Alter werden die Nieren von Natur aus schwächer. 

Symptome bei akutem Nierenversagen

  • Müdigkeit und Schwäche
  • Verminderte Urinausscheidung
  • Wassereinlagerungen die zu Schwellungen in Beinen, Knöcheln und Füssen führen (Mehr zu Wasser in den Füssen hier)
  • Verwirrtheit
  • Übelkeit 
  • Schmerzen oder Druck in der Brust
  • Kurzatmigkeit
  • Unregelmässiger Herzschlag
  • Krämpfe

Symptome bei chronischem Nierenversagen

  • Erschöpfung
  • Kraftlosigkeit
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Juckreiz (mehr über Juckreiz Fusssohle hier)
  • Unruhige Beine
  • Kurzatmigkeit
  • Unkontrollierbarer Bluthochdruck 
  • Nächtliches Wasserlassen

Wann zum Arzt? 

Bei oben erwähnten Anzeichen oder Symptomen eines Nierenversagens muss unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.

Wie fühlt man sich wenn die Nieren nicht richtig arbeiten?

Mögliche Symptome, die auftreten, wenn die Nieren nicht richtig arbeiten, sind Blutdruckanstieg, Wassereinlagerungen, rasche Gewichtszunahme oder Harnauffälligkeiten wie z. B. Verfärbung oder Schäumen des Urins sowie Atemnot. Mehr zu Symptome, wenn die Nieren nicht richtig arbeiten, weiter oben im Text beschrieben. 

Wie merke ich, dass mit den Nieren etwas nicht stimmt?

Eine nachlassende Nierenfunktion lässt sich anhand von Blut- und Urinuntersuchungen erkennen. Ein erster Hinweis darauf liefert z. B. der Kreatininwert im Blut, dieser reichert sich im Blut an, wenn die Nieren nicht richtig arbeiten. Auch eine erhöhte Eiweissausscheidung im Urin deutet auf einen entsprechenden Nierenschaden hin.

Symptome, die darauf hindeuten können, dass die Nieren nicht richtig arbeiten, sind ein hoher Blutdruck, der sich nur schlecht einstellen lässt, Wasser in den Füssen oder Beinen, Kopfschmerzen oder schäumender Urin. Im Endstadium einer Niereninsuffizienz kommt es zudem zum Rückgang der Urinmenge, Luftnot, Benommenheit und Schläfrigkeit

Wie sieht der Urin bei Nierenproblemen aus?

Gesunder Urin ist klar bis gelb. Sehr dunkler Urin entsteht, wenn wenig getrunken wird oder die Nieren nicht richtig arbeiten. Ein trüber und flockiger Urin kann auf einen Harnwegsinfekt hindeuten, ist der Urin rötlich, enthält er Blut. Bräunlich oder rot verfärbter Urin ist meist ein Zeichen für eine Fehlfunktion der Nieren. 

Nierenfunktion testen

Deuten Anzeichen und Symptome darauf hin, dass ein Problem der Nieren vorliegt, kann der Arzt bestimmte Tests empfehlen, um die Diagnose entsprechend zu untermauern. Dazu gehören:

  • Messung der Urinausscheidung
  • Urintests
  • Blutuntersuchungen auf erhöhte Harnstoff-, Kreatinin- und Eiweisswerte
  • Bildgebende Untersuchungen wie z. B. Ultraschall, Computertomographie oder nuklearmedizinische Unterscuhungen
  • Entnahme einer Nierengewebeprobe

Erste Hinweise auf ein Nierenleiden können auch Nierenschmerzen Selbsttests geben. Zum Nierenschmerzen Test gehts hier

Psychische Symptome bei Niereninsuffizienz

Mit einer terminalen Niereninsuffizienz sind häufig gravierende psychische Belastungen verbunden. Dialysebehandlungen z. B. nehmen viel Zeit und Energie in Anspruch, zusätzlich dazu kommt es bei einer Erkrankung häufig zu Komplikationen und Begleiterkrankungen. Erscheinungen wie Depressionen, Schlafstörungen sowie neurokognitive Einschränkungen und Erschöpfungszustände sind dabei nicht selten. Besonders bei chronisch Erkrankten kann der Alltag dabei schnell aus dem Gleichgewicht geraten. 

Häufig gehen chronische Symptome, wenn die Nieren nicht mehr richtig arbeiten, mit Gefühlen wie Kontrollverlust, Ohnmacht sowie Stress einher. Dieser Stress kann zu einer Verschlechterung der Symptomatik beitragen, was wiederum noch mehr Stress verursacht und zu einem gefährlichen Teufelskreis führt. Erhöhter Blutdruck ist nur eine der möglichen Folgeerkrankungen von Stress. Gerade deshalb ist es wichtig, bei Symptomen, wenn die Nieren nicht richtig arbeiten, das Stresslevel gut im Blick zu behalten und dabei einen Weg zu finden, mit der emotionalen Belastung umzugehen. Hier können eine gesunde und ausgewogene Ernährung, Stressabbau durch Bewegung, Meditation oder Muskelentspannung, genügend und erholsamer Schlaf sowie Zeit für Hobbys und für die Liebsten helfen.

Nierenerkrankungen Symptome Augen 

Physiologisch haben Nieren und Augen viel gemeinsam. 

Wie können sich Nierensymptome auf das Sehvermögen auswirken?

Typisch, wenn es um Symptome geht, wenn die Nieren nicht richtig arbeiten, sind geschwollene Augenlider. Zudem sehen Patienten mit einer diabetischen Retinopathie oft schwarze Punkte oder nehmen entsprechende Verdunkelungen oder eine Verzerrung des Sichtfeldes wahr. Durch die Verbindung zwischen Nieren und Augen sind Dialysepatienten ebenfalls anfälliger für eine altersabhängige Makuladegeneration.  Alles darüber, wenn die Augen brennen, gibt’s hier.

Nierenversagen Symptome Rückenschmerzen

Nierenschmerzen werden häufig mit Rückenschmerzen verwechselt. Grund dafür ist die Lage der Nieren, die links und rechts von der Wirbelsäule liegen. Sind die Nieren erkrankt, machen sie sich typischerweise durch stechende Flankenschmerzen oder dumpfe Schmerzen im unteren Rücken bemerkbar. Nierenschmerzen lassen sich gut von Rückenschmerzen unterscheiden, da Nierenschmerzen durch Bewegung nicht verstärkt werden, sondern konstant bleiben oder schubweise auftreten. Zu Rückenschmerzen Übungen geht’s hier.

Fazit 

Von Nierenversagen, auch Niereninsuffizienz genannt, spricht man, wenn die Nieren nicht mehr ordnungsgemäss funktionieren und ihre Aufgabe, Abfallstoffe im Blut auszuscheiden, nicht mehr erfüllen können. Verlieren die Nieren ihre Filterfunktion, können sich gefährliche Mengen an Abfallstoffen ansammeln und damit die Zusammensetzung des Blutes aus dem Gleichgewicht bringen.

Hoher Blutdruck, Diabetes, Arteriosklerose, Autoimmunkrankheiten sowie auch Übergewicht, Zigarettenrauch, eine ungesunde Ernährung sowie auch längerer Schmerzmittelkonsum können dazu führen, dass die Nieren nicht mehr richtig arbeiten.

Symptome, die darauf hindeuten können, dass die Nieren nicht richtig arbeiten, sind ein hoher Blutdruck, der sich nur schlecht einstellen lässt, Wasser in den Füssen oder Beinen, Kopfschmerzen oder schäumender Urin. Im Endstadium einer Niereninsuffizienz kommt es zudem zum Rückgang der Urinmenge, Luftnot, Benommenheit und Schläfrigkeit. Bräunlich oder rot verfärbter Urin ist meist ein Zeichen für eine Fehlfunktion der Nieren. 

Eine nachlassende Nierenfunktion lässt sich anhand von Blut- und Urinuntersuchungen erkennen. Deuten Anzeichen und Symptome darauf hin, dass ein Problem der Nieren vorliegt, kann der Arzt bestimmte Tests empfehlen, um die Diagnose entsprechend zu untermauern. Erste Hinweise auf ein Nierenleiden können auch Nierenschmerzen Selbsttests geben. 

Wir können eine ganze Menge tun, um unsere Nieren fit zu halten. Zu den Behandlungsmöglichkeiten die helfen, Komplikationen wenn die Nieren nicht mehr richtig arbeiten zu verhindern, gehören neben einer Dialyse auch der Ausgleich des Flüssigkeitsgehaltes im Blut, die Regulierung des Kaliumspiegels sowie eine Nierentransplantation

Mit einer terminalen Niereninsuffizienz sind häufig gravierende psychische Belastungen verbunden. Physiologisch haben Nieren und Augen viel gemeinsam. Nierenschmerzen werden aufgrund der Lage der Nieren häufig mit Rückenschmerzen verwechselt, lassen sich aber von Rückenschmerzen unterscheiden, da Nierenschmerzen durch Bewegung nicht verstärkt werden, sondern konstant bleiben oder schubweise auftreten.