Systemischer Lupus erythematodes (SLE)- Symptome & Therapie

Intro

Bei systemischer Lupus erythematodes, kurz SLE, handelt es sich um eine Systemerkrankung, bzw. Autoimmunerkrankung, bei welcher Haut, Gefäße, Gelenke sowie Organe befallen werden können. SLE ist die häufigste Lupusform. Welche Symptome treten beim systemischen Lupus erythematodes auf, welche Ursachen und Risikofaktoren kommen dafür in Frage und welche entsprechenden Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

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Keypoints: Alles Wichtige über systemischer Lupus erythematodes

  • Systemischer Lupus erythematodes (SLE) ist die häufigste und schwerste Form von Lupus
  • Lupus ist eine Autoimmunerkrankung, die viele Körperbereiche betreffen kann und dabei zu Entzündungen und in einigen Fällen sogar zu dauerhaften Gewebeschäden führt
  • Man nimmt an, dass die Ursachen von SLE mit umweltbedingten, genetischen oder hormonellen Faktoren zusammenhängen
  • Jeder kann Lupus bekommen, Frauen erkranken daran jedoch etwa neunmal häufiger als Männer
  • Es gibt keine Heilung für den systemischen Lupus erythematodes (SLE), aber Behandlungen und Änderungen der Lebensweise können dabei helfen, die Krankheit besser unter Kontrolle zu bringen
  • Die meisten SLE-Patienten haben heutzutage eine normale Lebenserwartung 
  • Bei drei Viertel der SLE-Patienten kommt es zu einem Befall der Nieren (Lupus Nephritis)

Was ist ein systemischer Lupus erythematodes?

Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist die häufigste und gleichzeitig auch die schwerste Form von Lupus und eine chronische Autoimmunerkrankung, die viele Körperbereiche betreffen kann. SLE kann zu Entzündungen und in einigen Fällen sogar zu dauerhaften Gewebeschäden führen und dabei Haut, Gelenke, Herz, Lunge, Nieren, Blutkreislauf und Gehirn in Mitleidenschaft ziehen. Der Schweregrad reicht dabei von leicht bis lebensbedrohlich.

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Symptome des systemischen Lupus erythematodes

Die Symptome von Lupus sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich und verschieden. Lupusschübe können leicht bis schwerwiegend ausfallen und sind zudem unvorhersehbar. Zu den häufigsten Lupus Symptomen gehören: 

  • Gelenkerkrankungen
  • Fieber
  • Müdigkeit
  • Ein Hautausschlag, der typisch auf dem Gesicht über der Nase und den Wangen auftritt und auch als Schmetterlingsausschlag bezeichnet wird
  • Haarausfall
  • Wunden im Mund

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Lupus Ursachen und Risikofaktoren

Jeder kann Lupus bekommen, Frauen erkranken daran jedoch etwa neunmal häufiger als Männer. Ist ein Familienmitglied an Lupus oder einer anderen Autoimmunerkrankung erkrankt, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass man selbst ebenfalls an Lupus erkrankt. Die Ursache von Lupus ist weitgehend unbekannt. Studien zeigen jedoch, dass bestimmte Faktoren das Immunsystem triggern und dabei die Krankheit auslösen können. Zu diesen Faktoren gehören:

  • Gene
  • Umwelt
  • Immunologische bzw. entzündungsbedingte Einflüsse

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Häufigkeit und Alter

70-90 % der Lupuspatienten sind junge Frauen im gebärfähigen Alter. Aber auch Kinder, Neugeborene oder Ältere können daran erkranken. SLE tritt überall auf der ganzen Welt auf, ist jedoch unter Menschen afroamerikanischer und asiatischer Herkunft weiterverbreitet als bei Menschen kaukasischer Herkunft. 

Prognose bei Lupus

Lupus verläuft chronisch und in Schüben. Da der Krankheitsverlauf dabei unvorhersehbar ist, variiert auch die Prognose stark. Bei Frauen lassen die Symptome meist nach der Menopause nach. Dank früher Erkennungsmethoden und besserer Behandlungen überleben in den Industrieländern mehr als 95% der Betroffenen die Diagnose um mindestens 10 Jahre. Sind die Entzündungen unter Kontrolle, ist die Prognose bei Lupus sehr gut. 

Lupus Selbsttest

Einige Anzeichen sind sehr typisch für Lupus, wie z. B. ein schmetterlingsförmiger Ausschlag im Gesicht. Ein erster Selbsttest auf Lupus kann dabei helfen, Anzeichen und Symptome von Lupus zu erkennen. 

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Lupus Behandlung

Es gibt keine Heilung für Lupus, aber Behandlungen und Änderungen der Lebensweise können helfen, die Krankheit besser unter Kontrolle zu bringen. Zur Behandlung von Lupus werden dabei am häufigsten Malariamittel (Hydroxychloroquin) und Immunsuppressiva eingesetzt. Im aktiven Stadium können dazu auch Kortikosteroide und NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika) zum Einsatz kommen. Die Lupus Behandlung hängt weitgehend davon ab, wie schwer die Entzündung ist und welche Organe davon betroffen sind.

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Wie gefährlich ist der systemische Lupus erythematodes?

Eine Lupus Behandlung sollte immer so schnell wie möglich erfolgen. Denn unbehandelt erhöht SLE das Risiko für Infektionen, koronare Herzerkrankungen, Gefäßerkrankungen sowie Osteoporose. Eine besondere Gefahr stellen hier auch Schäden an den Nieren sowie anderen inneren Organen dar, genauso wie die Langzeitfolgen der Kortisontherapie.

Welche Organe greift Lupus an?

Grundsätzlich kann ein Lupus nur beschränkt auf die Haut auftreten (Hautlupus, CLE). Sind Organe davon betroffen, liegt ein sogenannter systemischer Lupus erythematodes (SLE) vor. Bei drei Viertel der SLE-Patienten kommt es dabei zu einem Befall der Nieren (Lupus Nephritis)

Ein Herz- oder Lungenbefall kann sich im Rahmen einer Entzündung des Lungenfells (Pleuritis) oder Entzündung des Herzbeutels (Perikarditis) sowie selten auch in einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) äußern.

In seltenen Fällen können auch weitere Organsysteme in Mitleidenschaft gezogen werden, wie z. B. der Magen-Darm-Trakt, das Lymphsystem sowie das blutbildende System, Tränen – oder Speicheldrüsen

FAQs: Die häufigsten Fragen zu systemischer Lupus erythematodes

Was ist ein systemischer Lupus erythematodes (SLE)?

Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist die häufigste Form von Lupus und eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem eigenes Gewebe angreift und damit zu Entzündungen und Gewebeschäden in den betroffenen Organen führt. 

Wie gefährlich ist ein systemischer Lupus erythematodes?

Der Schweregrad von SLE reicht von leicht bis lebensbedrohlich. Betroffene, die eine angemessene medizinische Behandlung, Vorsorge und Aufklärung erhalten, können ihre Funktion sowie Lebensqualität damit deutlich verbessern.

Was verursacht systemischer Lupus erythematodes?

Die Ursachen von SLE sind weitgehend ungeklärt, aber man nimmt an, dass sie mit umweltbedingten, genetischen oder hormonellen Faktoren zusammenhängen.

Was sind die Anzeichen und Symptome eines systemischen Lupus erythematodes?

Menschen mit SLE können eine Vielzahl von Symptomen aufweisen, darunter Müdigkeit, Hautausschläge, Fieber sowie Schmerzen oder Schwellungen in den Gelenken

Was sind die Folgen und Auswirkungen von SLE?

Lupus kann die körperlichen, geistigen und sozialen Fähigkeiten einschränken und damit sowohl kurz- als auch langfristige Auswirkungen auf das Leben Betroffener haben. Eine frühzeitige Diagnose sowie wirksame Behandlung können dazu beitragen, die Auswirkungen des SLE zu verringern und die Chancen auf eine bessere Funktionsfähigkeit und Lebensqualität deutlich zu verbessern.

Kann eine Frau mit SLE schwanger werden?

Ja, Frauen mit Lupus können ohne Bedenken schwanger werden. Allerdings gelten alle Frauen mit Lupus, die schwanger werden, als „Risikoschwangere„.

Wie wird der SLE diagnostiziert?

SLE wird von einem Arzt anhand der Symptome, einer körperlichen Untersuchung, Röntgenbildern sowie Labortests diagnostiziert. Die Diagnose von SLE kann schwierig sein, da die ersten Anzeichen und Symptome nicht spezifisch sind und dabei auch wie die Symptome anderer Krankheiten aussehen können. 

Wer bekommt Lupus?

SLE kann Menschen aller Altersgruppen treffen. Das größte Risiko, an SLE zu erkranken, haben jedoch Frauen im gebärfähigen Alter. 

Wie wird der SLE behandelt?

Bei der Behandlung von SLE werden hauptsächlich immunsuppressive Medikamente eingesetzt, die die Aktivität des Immunsystems hemmen. 

Ist Lupus vererbbar?

Männer und Frauen mit einem engen Familienmitglied mit SLE haben ein geringfügig höheres Risiko für diese Krankheit.

Kann man an SLE sterben?

Die Ursachen für einen frühzeitigen Tod im Zusammenhang mit SLE sind hauptsächlich Organversagen (z. B. Nieren), Infektionen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Fazit

Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist die häufigste und gleichzeitig schwerste Form von Lupus

Die Symptome von Lupus sind von Mensch zu Mensch verschieden. Der Schweregrad des systemischen Lupus erythematodes reicht dabei von leicht bis lebensbedrohlich. 70-90 % der Lupuspatienten sind junge Frauen im gebärfähigen Alter.

Lupus verläuft chronisch und in Schüben. Die meisten SLE-Patienten haben heutzutage eine normale Lebenserwartung

Zur Behandlung von Lupus werden am häufigsten Malariamittel (Hydroxychloroquin) und Immunsuppressiva eingesetzt. Im aktiven Stadium können dazu auch Kortikosteroide und NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika) hinzukommen.

Bei rund drei Viertel der SLE-Patienten kommt es zu einem Befall der Nieren (Lupus Nephritis). Ein Herz- oder Lungenbefall kann sich entsprechend im Rahmen einer Pleuritis, Perikarditis oder selten auch in einer Myokarditis äußern.