Intro
Lupus ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem gesundes Gewebe angreift. Lupus hat ein breites Spektrum an Symptomen und kann Menschen auf unterschiedliche Weise beeinträchtigen. Sobald die Krankheit jedoch ärztlich diagnostiziert wurde, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um die Symptome zu lindern, die Schädigung der Organe zu begrenzen und damit die Lebensqualität Betroffener zu verbessern. In Deutschland sind ca. 30000 Menschen von Lupus betroffen, Frauen erkranken neunmal häufiger daran. Meist treten dabei Symptome wie Hautausschläge, Müdigkeit, Leistungsabfall, Fieber und Gelenkschmerzen auf. Welche Lupus Selbsttest können bei einer raschen Diagnosestellung helfen?
In diesem Text gehen wir auf Lupus Diagnose, Kriterien, Erkennung, Arten, Symptome, Ursachen, Risikofaktoren sowie Komplikationen ein. Zudem schauen wir uns Behandlung, Lebenserwartung, typische Blutwerte, Lifestyle und Hausmittel an und nehmen den Zusammenhang von Lupus und Gewichtszunahme, Gelenkschmerzen und Nervensystem unter die Lupe und zeigen euch ausserdem 2 Lupus Selbsttest, wie die wichtigsten Fragen und der Lupus Symptom Check, die erste Anzeichen auf die Erkrankung liefern können.
Über Lupus
Lupus ist eine Autoimmunerkrankung, die durch einen Angriff des eigenen Immunsystems auf körpereigenes Gewebe und Organe entsteht. Die durch Lupus verursachte Entzündung kann viele verschiedene Bereiche des Körpers betreffen, darunter Gelenke, Haut, Nieren, Blutzellen, Gehirn, Herz sowie Lunge. Manche Menschen werden mit einer Veranlagung zur Entwicklung von Lupus geboren, die durch Infektionen, gewisse Medikamente oder sogar Sonnenlicht ausgelöst werden kann. Obwohl es keine Heilung für Lupus gibt, können Behandlungen helfen, die Symptome unter Kontrolle zu halten. Mehr zu Lupus Symptomen und Behandlung später im Text. Mehr über Symptome wenn die Nieren nicht richtig arbeiten gibt es hier.
Die Herausforderungen, die das Leben mit Lupus mit sich bringt, erhöhen das Risiko von Depressionen und damit verbundenen psychischen Problemen wie Angst, Stress und geringem Selbstwertgefühl. Hol dir Unterstützung und Hilfe, sprich mit Freunden, Bekannten oder anderen Lupusbetroffenen und erkundige dich nach entsprechenden Onlineforen und Selbsthilfegruppen.
Diagnose Lupus
Die Diagnose Lupus kann schwierig sein, da die Anzeichen und Symptome oft denen anderer Krankheiten gleichen. Das charakteristischste Anzeichen von Lupus ist ein Ausschlag im Gesicht, der den Flügeln eines Schmetterlings ähnelt und sich dabei über beide Wangen ausbreitet.
Es gibt keinen einzelnen, speziellen Test, um Lupus zu diagnostizieren. Die Kombination aus Blut- und Urintests, Anzeichen und Symptomen sowie körperlichem Beschwerdebild führt schlussendlich zur entsprechenden Diagnosestellung. Mehr zu den ärztlichen Lupus Tests und Lupus Selbsttest später im Text.
Kriterienkatalog
Die europäische und die amerikanische Fachgesellschaft für rheumatische Erkrankungen haben gemeinsam einen Kriterienkatalog erstellt, der die Erkennung von Lupussymptomen vereinfachen soll. Mehr dazu später im Lupus Selbsttest.
Lupus Arten
Es gibt verschiedene Arten von Lupus, darunter systemischer Lupus erythematodes, kutaner Lupus, medikamenteninduzierter Lupus und neonataler Lupus.
Systemischer Lupus erythematosus
Systemischer Lupus erythematodes (SLE) ist mit einem Anteil von rund 70 % die häufigste Lupusform. Es handelt sich hierbei um eine systemische Erkrankung, d. h. es können mehrere Organe und Systeme im Körper betroffen sein und Entzündungen der Haut, der Gelenke, der Lunge, der Nieren, des Blutes und des Herzens auslösen. Er verläuft in der Regel in Schüben und chronisch und gehört zu den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, den Kollagenosen. Zu Symptome wenn die Nieren nicht richtig arbeiten geht es hier.
Diskoider Lupus erythematodes
Bei der kutanen Lupuserkrankungsform DLE, betreffen die Symptome nur die Haut. Der Lupus tritt hier in Form von kreisförmigen Hautveränderungen auf, typischerweise auf der Kopfhaut und im Gesicht, aber auch an anderen Körperstellen wie z. B. den Innenseiten der Ohren. Die entsprechenden Hautstellen sind meist rot, können schuppig werden und führen dabei oft auch zu Narbenbildung und Hautverfärbungen. Vernarben die Läsionen auf der Kopfhaut, kann es sein, dass in diesem Bereich kein Haar mehr nachwächst. Mehr über Haarausfall gibt es hier.
Subakuter kutaner Lupus erythematodes
Als subakuter kutaner Lupus erythematodes, SCLE, werden Hautveränderungen bezeichnet, die an Körperstellen auftreten, die der Sonne exponiert waren. Diese Läsionen verursachen keine Narbenbildung, können aber wohl zu Hautverfärbungen führen.
Medikamenteninduzierter Lupus (DILE)
Diese Lupusart ist eine Autoimmunerkrankung, die durch bestimmte Medikamente ausgelöst wird. Die Symptome ähneln denen des klassischen Lupus, sind aber oft weniger ausgeprägt. Zu den Medikamenten, die häufig mit dem Auftreten eines medikamenteninduzierten Lupus in Verbindung gebracht werden, gehören Hydralazin, ein Mittel gegen Bluthochdruck, Procainamid, ein Mittel gegen Herzrhythmusstörungen sowie Isoniazid oder Minocyclin (Antibiotika). Symptome treten in der Regel erst nach Monaten oder Jahren einer kontinuierlichen Behandlung mit diesen Medikamenten auf und verschwinden in der Regel 6 Monate nach Absetzen des entsprechenden Medikamentes wieder.
Neonataler Lupus
Der neonatale Lupus, NLE, ist eine Erkrankung, die bei Säuglingen auftritt, wenn die Mutter während der Schwangerschaft über die Plazenta bestimmte Antikörper weitergibt und das, auch wenn die Mutter dabei selber keine Symptome zeigt. Bei der Geburt können Säuglinge mit neonatalem Lupus einen Hautausschlag, Leberprobleme sowie ein verändertes Blutbild aufweisen. Die Hautsymptome klingen in der Regel nach ein paar Wochen wieder ab. Bei einigen Säuglingen kann es jedoch auch zu einem angeborenen Herzfehler kommen.
Lupus Schub: Wie erkennt man Lupus?
Die meisten Menschen mit Lupus haben einen milden Krankheitsverlauf, der durch Schübe gekennzeichnet ist, bei denen sich die Anzeichen und Symptome eine Zeit lang verschlimmern, bevor sie sich wieder bessern oder sogar für eine gewisse Zeit vollständig abklingen.
Bei manchen Menschen mit systemischem Lupus erythematosus treten die Schübe regelmässig auf, bei anderen vielleicht nur alle paar Jahre. Bei wieder anderen kann die Krankheit auch dauerhaft aktiv sein. Lupusschübe werden zudem von Fieber, Abgeschlagenheit sowie Gelenk- und Muskelschmerzen begleitet und zeigen sich oft auch in Form von Ausschlägen und Rötungen an Haut und Gelenken. Mehr über Lupus Selbsttest später im Text.
Lupus Symptome: Wie fühlt man sich mit Lupus?
Kein Lupus-Fall gleicht dem anderen. Anzeichen und Symptome können dabei plötzlich auftreten oder sich langsam entwickeln, sie können sich nur leicht oder sehr ausgeprägt zeigen und nur vorübergehend oder von Dauer sein. Welche Anzeichen und Symptome genau auftreten, hängt davon ab, welche Körpersysteme von der Krankheit betroffen sind. Zu den häufigsten Anzeichen und Symptomen von Lupus zählen:
- Müdigkeit
- Fieber
- Muskel – und Gelenkschmerzen
- Schmetterlingsförmiger Ausschlag im Gesicht, der Wangen und Nasenrücken bedeckt
- Hautläsionen an anderen Körperstellen die bei Sonneneinstrahlung auftreten oder sich durch die Sonne zusätzlich verschlimmern
- Finger und Zehen, die sich bei Kälte oder in Stresssituationen weiss oder bläulich verfärben
- Kurzatmigkeit
- Schmerzen in der Brust beim tiefen Einatmen
- Trockene Augen (Alles über wenn die Augen brennen hier)
- Kopfschmerzen
- Zerstreutheit
- Gedächtnislücken
- Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht
- Mundschleimhautentzündungen
- Haarausfall
- Arthritis
Mehr Anzeichen und Symptome später im Lupus Selbsttest: Der Symptom Check
Wann zum Arzt?
Konsultiere einen Arzt, wenn du einen unerklärlichen Ausschlag, anhaltendes Fieber oder anhaltende Schmerzen oder Müdigkeit bei dir feststellst. Dieser wird weitere Abklärungen durchführen.
Lupus Ursachen und Risikofaktoren
Als Autoimmunerkrankung tritt Lupus auf, wenn das Immunsystem gesundes Gewebe im Körper angreift. Bei einer Autoimmunerkrankung wie Lupus kann das Immunsystem dabei nicht zwischen unerwünschten Stoffen und gesundem Gewebe unterscheiden. Infolgedessen richtet das Immunsystem Antikörper auch gegen das gesunde Gewebe, was zu Schwellungen, Schmerzen und entsprechenden Gewebeschäden führt.
Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass der Körper von Lupusbetroffenen aufgrund genetischer Faktoren abgestorbene Zellen nicht richtig beseitigt. Diese abgestorbenen Zellen, die zurückbleiben, können zur Produktion von Autoantikörpern führen, die den eigenen Körper angreifen und damit Lupus Symptome verursachen.
Lupus kann sich als Reaktion auf verschiedene Faktoren entwickeln, die sowohl hormonell, als auch genetischer oder umweltbedingter Natur sein können. Menschen mit einer erblichen Veranlagung für Lupus können die Krankheit entwickeln, wenn sie mit etwas in der Umwelt in Kontakt kommen, das Auslöser für Lupus sein kann. In den meisten Fällen ist die Ursache von Lupus jedoch unbekannt. Zu den möglichen Lupus Auslösern gehören:
Sonnenlicht
Sonneneinstrahlung kann zu Lupus Hautläsionen führen oder bei anfälligen Personen eine entsprechende Immunreaktion auslösen.
Infektionen
Infekte können Lupus auslösen oder bei manchen Menschen auch zu einem entsprechenden Rückfall führen.
Medikamente
Lupus kann auch durch bestimmte Blutdruckmedikamente, Antiepileptika oder Antibiotika ausgelöst werden. Menschen mit medikamenteninduziertem Lupus erholen sich in der Regel rasch, sobald sie das entsprechende Medikament wieder absetzen. In seltenen Fällen können die Symptome aber auch nach Absetzen des Medikaments anhalten.
Umweltauslöser
Rauchen oder Luftverschmutzung.
Faktoren, die das Lupusrisiko erhöhen können
- Geschlecht: Lupus tritt neunmal häufiger bei Frauen auf als bei Männern
- Alter: Obwohl Lupus Menschen jeden Alters betrifft, wird er am häufigsten zwischen dem 15. und 44. Lebensjahr entdeckt
Lupus Komplikationen
Eine durch Lupus verursachte Entzündung kann viele Bereiche des Körpers beeinträchtigen, darunter:
- Die Nieren: Nierenversagen ist eine der häufigsten Todesursachen bei Lupuspatienten. Lupus kann eine Nierenerkrankung namens Lupusnephritis verursachen, die zu Symptomen wie Schwellungen der Beine, Füsse und des Gesichts, häufiges Wasserlassen und einem hohen Blutdruck führt. Mehr zu Wasser in den Füssen hier. Alles über Symptome wenn die Nieren nicht richtig arbeiten hier.
- Das zentrale Nervensystem: Wird das Gehirn von Lupus geschädigt, kann es zu Kopfschmerzen, Schwindel, Verhaltensänderungen, Sehstörungen und sogar zu Schlaganfällen oder Krampfanfällen kommen. Viele Lupuskranke leiden dabei unter Gedächtnisstörungen und haben oft Schwierigkeiten, ihren Gedanken Ausdruck zu verleihen. Mehr zum Zusammenhang Lupus und Nervensystem später detaillierter
- Blut und Gefässe: Lupus kann zu einer Beeinträchtigung des Blutkreislaufs führen, z. B. zu einer verminderten Anzahl roter Blutkörperchen (Anämie) sowie zu einem erhöhten Risiko von Blutungen oder Blutgerinnseln. Darüber hinaus kann es auch zu einer Entzündung der Blutgefässe kommen
- Die Lunge: Bei Lupus erhöht sich das Risiko, dass sich die Innenwand der Brusthöhle entzündet (Rippenfellentzündung), was zu entsprechenden Atembeschwerden führen kann. Auch Lungenblutungen und Lungenentzündungen sind hier häufig. Zum Lungenentzündung Selbsttest geht’s hier.
- Das Herz: Lupus kann eine Herzmuskelentzündung, eine Entzündung der Arterien sowie der Herzmembran verursachen. Auch das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Herzinfarkten steigt dadurch erheblich. Zum Herzmuskelentzündung Selbsttest geht’s hier
- Erhöhtes Infektionsrisiko: Eine Lupuserkrankung erhöht ebenfalls das Risiko für Infektionen wie z. B. Harnwegsinfekte, Herpes oder Gürtelrose (Zum Gürtelrose Selbsttest geht es hier) sowie das Absterben von Knochengewebe und Komplikationen während der Schwangerschaft (Früh- und Fehlgeburten sowie Präeklampsie).
Lupus Behandlung
Die Behandlung von Lupus zielt darauf ab, Entzündung zu verringern, um die Organe vor Schäden zu schützen und ein erneutes Ausbrechen zu verhindern. Sie hängt dabei weitgehend von den Anzeichen und Symptomen der Erkrankung ab und erfordert dabei eine sorgfältige Abwägung von Nutzen und Risiken.
Medikamentöse Behandlung
Zu den Medikamenten, die am häufigsten zur Behandlung von Lupus eingesetzt werden, gehören nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie z. B. Ibuprofen, Malariamedikamente wie z. B. Plaquenil, Kortikosteroide wie Prednison sowie Immunsuppressiva wie Methotrexat oder Biologika.
Lifestyle und Hausmittel
Einfache Massnahmen können helfen, Lupusschübe zu begrenzen und falls sie doch auftreten, die Symptome besser in den Griff zu bekommen. Dazu gehören z. B. ein gutes Stressmanagement, eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie viel Bewegung und ein vorsichtiger Umgang mit der Sonne. Ausserdem gibt es Hinweise darauf, dass Menschen mit Lupus von einer zusätzlichen Vitamin-D- oder Kalziumzufuhr profitieren können. Mehr über Vitamin-D und Kalzium hier.
Alternativmedizin
Es gibt keine alternativen Therapien, die nachweislich den Verlauf von Lupus beeinflussen, aber einige können die Symptome der Krankheit lindern. Zu den komplementären und alternativen Behandlungsmethoden für Lupus gehören Nahrungsergänzungsmittel mit Dehydroepiandrosteron (DHEA), Omega-3-Fettsäuren oder Akupunktur.
Lupus Lebenserwartung
Die meisten Lupuserkrankten haben heutzutage eine ganz normale Lebenserwartung, allerdings ist die Lebensqualität aufgrund der Symptome bei vielen eingeschränkt.
Typische Blutwerte: Welche Blutwerte sind bei Lupus typisch und auffällig?
Häufig ist im Blutbild von Lupuserkrankten eine Verminderung der weissen Blutkörperchen, Leukopenie zu beobachten. Auch kann eine verringerte Zahl der roten Blutkörperchen sowie eine Verringerung der Blutplättchen vorkommen. Bei fast allen Lupuspatienten finden sich zudem antinukleäre Antikörper (ANA) im Blut.
Lupus und Gewichtszunahme
Zu den Nebenwirkungen einer langfristigen Therapie mit Steroiden und Kortisonmedikamenten gehört eine Gewichtszunahme.
Lupus und Rückenschmerzen
Die Häufigkeit von chronischen Rückenschmerzen bei Personen mit systemischem Lupus erythematodes liegt bei 26 %. Lupus kann Rückenschmerzen verursachen, da sich die Muskeln durch die Erkrankung entzünden. Schmerzen im unteren Rücken treten in der Regel auch dann auf, wenn das Immunsystem die Nieren angreift. Zu Rückenschmerzen Übungen geht es hier.
Lupus und Nervensystem
Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist ein entzündlicher Prozess, der sowohl das zentrale wie auch das periphere Nervensystem betreffen kann. Das zentrale Nervensystem (ZNS) besteht aus Gehirn und Rückenmark. Bei Lupus ist eine Beteiligung beider Komponenten nicht selten. Periphere Nervensystemerkrankungen sind häufig Bestandteil einer Lupuserkrankung und haben somit erheblichen Einfluss auf die Gesundheit sowie Lebensqualität von Betroffenen. Bei einigen Lupuspatienten ist das Gehirn betroffen und es kann zu epileptischen Anfällen, migräneartigen Kopfschmerzen, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen sowie psychische Veränderungen kommen.
Lupus und Gelenkschmerzen: Welche Gelenke schmerzen bei Lupus?
Etwa 90% der Lupuspatienten leiden unter Gelenkerkrankungen. Gelenkschmerzen und Gelenkentzündungen betreffen hier vor allem Finger, Hände, Schultern und Knie und Beschwerden treten dabei bevorzugt am frühen Morgen auf.
Selbsttest: Lupus selbst testen
Folgende Lupus Selbsttest können erste Anzeichen auf Lupus liefern:
Lupus Selbsttest: Die wichtigsten Fragen
- Gibt es Familienangehörige mit der Diagnose Lupus oder anderen Autoimmunerkrankungen?
- Treten nach dem Sonnenbaden Hautausschläge oder Hautveränderungen auf?
- Ist ein schmetterlingsförmiger Ausschlag im Gesicht sichtbar?
- Hast du Probleme mit dem Gedächtnis oder der Konzentration?
- Leidest du häufig unter Muskel – und Gelenkschmerzen?
- Liegen Durchblutungsstörungen vor? Werden z. B. die Finger bei Kälte blass oder taub? Zum Durchblutungsstörung Selbsttest gehts hier
- Erkennst du Leistungseinbussen?
- Fühlst du dich oft aus unerklärlichen Gründen müde und abgespannt?
- Reagiert deine Haut besonders empfindlich auf Sonne?
- Leidest du häufig unter Fieber?
Diese Fragen dienen dazu, sich auf etwaige Symptome zu achten und diese im Auge zu behalten. Je mehr Fragen hier mit Ja beantwortet werden, desto mehr verhärtet sich die Diagnose Lupus. Solltest du bei dir Lupussymptome erkennen und dabei mehr als 4 dieser oben genannten Fragen mit Ja beantwortet haben, ist der Rheumatologe die richtige Anlaufstelle. Dieser kann diverse Untersuchungen veranlassen, um den Verdacht damit zu bestätigen oder auszuschliessen. Mehr zu den ärztlichen Lupus Tests gleich.
Lupus Selbsttest: Der Lupus Symptom Check
Die Beantwortung folgender Fragen können bei Verdacht auf die Diagnose Lupus helfen und werden u. a. auch vom American College of Rheumatology zur Diagnose von Lupus hinzugezogen.
- Besteht ein schmetterlingsförmiger Ausschlag auf den Wangen und der Nase?
- Bilden sich auf der Haut erhabene rote Flecken?
- Tritt ein Hautausschlag auf, nachdem die Haut dem Sonnenlicht ausgesetzt war?
- Kommt es häufig zu Geschwüren im Mund oder in der Nase?
- Treten Empfindlichkeiten oder Schwellungen der Gelenke auf?
- Kommt es zu Entzündungen des Herzbeutels (Perikarditis) oder des Rippenfells (Pleuritis)?
- Finden sich im Urin hohe Eiweisswerte?
- Kommt es zu neurologischen Störungen wie Krampfanfällen, Psychosen oder Problemen beim Denken und Schlussfolgern?
- Zeigt das Blutbild eine niedrige Anzahl roter Blutkörperchen (Anämie), eine niedrige Anzahl weisser Blutkörperchen (Leukopenie) oder eine niedrige Anzahl von Blutplättchen (Thrombozytopenie)?
- Gibt es Hinweise auf eine immunologische Störung wie Anti-Doppelstrang-DNA-Antikörper, Anti-Smith-Antikörper oder Antiphospholipid-Antikörper (APL)?
- Liegt ein positives ANA-Testergebniss vor?
Werden hier 4 der 11 Kriterien erfüllt, wird ein Arzt eine Lupusdiagnose in Betracht ziehen.
Ärztliche Lupus Tests
Labortests
Besteht der Verdacht auf Lupus, zeigen Blut- und Urintests, ob entsprechende Biomarker vorhanden sind. Zu diesen gehören:
- Blutbild inkl. Anzahl der roten und weissen Blutkörperchen, Blutplättchen sowie des Hämoglobins. Ergebnisse können hier auf eine Anämie hindeuten, die bei Lupus häufig zu beobachten ist. Eine niedrige Anzahl weisser Blutkörperchen oder Blutplättchen kommt bei Lupus häufig vor
- Blutsenkungsgeschwindigkeit (Erythrozytensedimentationsrate): Die Blutsenkungsgeschwindigkeit kann erhöht sein, wenn eine Infektion oder eine entzündliche Erkrankung vorliegt und u. a. auch auf Lupus hindeuten
- Nieren- und Leberwerte
- Eine Urinanalyse auf das Vorhandensein von Eiweiss, roten und weissen Blutkörperchen sowie zellulären Ablagerungen kann Aufschluss darüber geben, wie gut die Nieren arbeiten
- ANA-Test auf antinukleäre Antikörper: Ein positiver Test auf das Vorhandensein dieser vom Immunsystem produzierten Antikörper weist auf ein aktiviertes Immunsystem hin
- Anti-DNA-Antikörper-Test: Bei etwa 30 % der Lupuspatienten werden diese Antikörper positiv getestet
Bildgebende Untersuchungen
Röntgenaufnahmen und andere bildgebende Verfahren können helfen, die von Lupus betroffenen Organe zu erkennen. Dazu gehören:
- Thoraxröntgen: Auf dem Röntgenbild des Brustkorbs können abnormale Schatten zu sehen sein, die auf Flüssigkeit oder Entzündungen in der Lunge hinweisen
- Echokardiogramm: Bei dieser Untersuchung werden mithilfe von Ultraschallwellen Echtzeitbilder des schlagenden Herzens erstellt und können so auf etwaige Herzprobleme hinweisen
Biopsie
Lupus kann die Nieren auf unterschiedliche Weise schädigen. Hier kann mit einer Nadel oder mit einem kleinen Hautschnitt eine Probe des Nierengewebes entnommen und entsprechend untersucht werden. Eine Hautbiopsie wird mitunter durchgeführt, um die Diagnose von Lupus auf der Haut zu bestätigen. Mehr über Symptome wenn die Nieren nicht richtig arbeiten hier.
Mehr zum Selbsttest bei Lupus weiter oben im Text.
Fazit
Lupus ist eine Autoimmunerkrankung, die durch einen Angriff des eigenen Immunsystems auf körpereigenes Gewebe und Organe entsteht und verursacht Entzündungen, die viele verschiedene Bereiche des Körpers betreffen, darunter Gelenke, Haut, Nieren, Blutzellen, Gehirn, Herz sowie Lunge. Das charakteristischste Anzeichen von Lupus ist ein Ausschlag im Gesicht, der den Flügeln eines Schmetterlings ähnelt und sich dabei über beide Wangen ausbreitet.
Es gibt verschiedene Arten von Lupus, darunter systemischer Lupus erythematodes, kutaner Lupus, medikamenteninduzierter Lupus und neonataler Lupus. Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist mit einem Anteil von rund 70 % die häufigste Lupusform.
Kein Lupus-Fall gleicht dem anderen. Welche Anzeichen und Symptome auftreten, hängt davon ab, welche Körpersysteme von der Krankheit betroffen sind. Die meisten Menschen mit Lupus haben einen milden Krankheitsverlauf, der durch Schübe gekennzeichnet ist.
Lupus kann sich als Reaktion auf verschiedene Faktoren entwickeln, die sowohl hormonell, als auch genetischer oder umweltbedingter Natur sein können. Bei Menschen mit einer erblichen Veranlagung für Lupus entwickelt sich die Krankheit, wenn sie mit etwas in der Umwelt in Kontakt kommen, das Auslöser für Lupus sein kann. In den meisten Fällen ist die Ursache von Lupus jedoch unbekannt.
Obwohl es keine Heilung für Lupus gibt, können Behandlungen helfen, die Symptome unter Kontrolle zu halten. Die Behandlung von Lupus zielt darauf ab, Entzündung zu verringern, um die Organe vor Schäden zu schützen und ein erneutes Ausbrechen zu verhindern und hängt dabei weitgehend von den Anzeichen und Symptomen der Erkrankung ab. Die meisten Lupuserkrankten haben heutzutage eine ganz normale Lebenserwartung, allerdings ist die Lebensqualität aufgrund der Symptome bei vielen eingeschränkt.
Lupus Selbsttest, wie die wichtigsten Fragen und der Lupus Symptom Check, können erste Anzeichen auf Lupus liefern. Ärztliche Lupus Tests bestehen aus einer Kombination von Blut- und Urintests, der Interpretation von Anzeichen und Symptomen sowie dem körperlichem Beschwerdebild.