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Ein Eisenmangel macht sich durch Anzeichen wie blasser Haut, Müdigkeit, Antriebslosigkeit oder brüchigen Nägeln bemerkbar. Ärzte gehen davon aus, dass jede 10. Frau im gebärfähigen Alter unter einem Eisenmangel leidet. Doch wie erkennt man einen Eisenmangel und welche Eisenmangel Selbsttest gibt es? In diesem Text schauen wir uns an welche Anzeichen, Symptome, Ursachen, Risikofaktoren, Behandlungsmöglichkeiten, Komplikationen sowie Tipps zur Vorbeugung es gibt.
Mehr zum Thema Eisen gibt es hier
Symptome: Was sind die Anzeichen eines Eisenmangels?
Die Symptome einer Eisenmangelanämie können zunächst nur mild und wenig ausgeprägt erscheinen und werden möglicherweise kaum bemerkt. Zu den Symptomen einer mässigen bis schweren Eisenmangelanämie gehören:
- Allgemeine Erschöpfung und Müdigkeit
- Schwäche
- Blasse und trockene Haut
- Kurzatmigkeit
- Schwindel (Hausmittel gegen Schwindelgefühl gibt es hier)
- Kribbeln in den Beinen
- Kalte Hände und Füsse
- Schneller sowie unregelmässiger Herzschlag
- Brüchige Nägel, Rillen in den Fingernägeln
- Kopfschmerzen
- Haarausfall
Mehr über Eisenmangel Symtpome findest du hier
Selbsttests auf Eisenmangel
Symptom Check
Ein Eisenmangel kann sich in verschiedenen sowie unterschiedlichen Symptomen zeigen. Diese beginnen oft schleichend und verstärken sich dabei mit zunehmendem Mangel. Hier hilft es, die typischen Anzeichen und Symptome eines Eisenmangel zu kennen, diese sind:
- Müdigkeit
- Verminderte körperliche Leistungsfähigkeit
- Mangelnde Konzentrationsfähigkeit
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Haarausfall
- Unruhige Beine
- Blasse Gesichtsfarbe
- Kurzatmigkeit
- Trockene Haut
- Brüchige Nägel oder Rillen in den Fingernägeln
Eisenmangel Bluttest: Selbsttest für zu Hause
Im Handel gibt es verschiedene Eisenmangel Selbsttests für zu Hause, bei welchen man Blut aus dem Finger entnimmt und dieses anschliessend zur Probe einschickt. Zur Probeentnahme wird eine Lanzette sowie eine detailierte Anleitung mitgeliefert inklusive einem Proberöhrchen und einem Rücksendecouvert.
Ein Eisenmangel Selbsttest für zu Hause gibt den Ferritin-Wert im Blut an. Ferritin ist ein Indikator für den Eisenpeicher im Körper.
Gehöre ich zur Eisenmangel Risikogruppe?
Folgender Fragekatalog kann dir helfen herauszufinden, ob du zur Eisenmangel Risikogruppe gehörst:
- Bin ich Weiblich?
- Leide ich unter einer verstärkten oder verlängerten Menstruationsblutung?
- Leide ich unter chronischen Darmerkrankungen, z. B. Morbus Crohn oder Zöliakie?
- Ernähre ich mich vegetarisch oder vegan? (Mehr zu Veganismus und Vegetarismus hier)
- Betreibe ich Leistungssport?
- Bin ich schwanger oder stille ich?
- Hatte ich in der Vergangenheit schon Eisenmangel?
Je mehr Fragen hier mit Ja beantwortet werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit auf einen bestehenden Eisenmangel. Selbsttests ersetzen keine ärztliche Diagnose. Bei Verdacht auf einen Eisenmangel sollte man deshalb immer ärztlichen Rat aufsuchen.
Ärztliche Tests auf Eisenmangel
Bluttests auf Eisenmangel
Ein Arzt kann eine Anämie mit Hilfe von verschiedenen Bluttests diagnostizieren. Dazu gehört eine Untersuchung des vollständigen Blutbildes inkl. rote Blutkörperchen (RBC), weisse Blutkörperchen (WBC), Hämoglobin (Hb), Hämatokrit (Hkt), MCV Wert, MCHC Wert, Blutplättchen (PLT) sowie Eisen, Ferritin und Transferrin.
Ferritinwert
Das Ferritin gibt Aufschluss darüber, wie gut der Eisenspeicher des Körpers gefüllt ist. Niedrige Ferritin-Werte deuten auf eine geringe Eisenspeicherung hin.
Mehr über den Ferritinwert erfährst du hier
Transferrin
Transferrin transportiert das Eisen über das Blut zu allen Körperzellen.
Hb-Wert
Der Hb-Wert sinkt erst dann ab, wenn die Eisenspeicher alle leer sind und somit nicht mehr genügend rote Blutkörperchen gebildet werden können. Fällt der Hb-Wert unter den Grenzwert (Frauen 12.0 g/dl, Männer: 13.0 g/dl) spricht man dabei von einer therapiebedürftigen Eisenmangelanämie.
Entzündungswert CRP
Um wirklich aussagekräftige Resultate zu erhalten, wird zudem oft auch ein Entzündungswert, das CRP, mitbestimmt, um damit akute Infektionen oder Entzündungen auszuschliessen, welche die Ferritin– und Transferrin-Werte entsprechend verfälschen könnten.
Test bei Verdacht auf innere Blutungen
Besteht der Verdacht, dass innere Blutungen die Ursache für die Anämie sind, können weitere Tests erforderlich sein, wie z. B. ein Stuhltest auf okkultes Blut im Stuhl (Blut, welches nicht von blossem Auge erkennbar ist). Dieser kann dabei auf Blutungen im Darm hinweisen.
Endoskopie
Bei einer Endoskopie kann eine kleine Kamera an einem beweglichen Schlauch angebracht werden, um damit die Auskleidung des Magen-Darm-Trakts besser einzusehen. Dazu zählen Magen- oder Darmspiegelungen, diese können helfen, den Ursachen von Magen-Darm-Blutungen auf den Grund zu gehen.
Eisen Normwerte
Frauen | Männer | |
Hb-Wert | 12 g/dl | 13 g/dl |
Ferritin | 15 ng/ml | 15 ng/ml |
Transferrin-Sättigung | 16 % | 16% |
Eisen | 18-40 Jahre: 37-165 ug/dl | 18-40 Jahre: 40-155 ug/dl |
Mehr zum Thema Eisen und Ferritinwert findest du hier
Was ist ein Eisenmangel?
Rund 8 % der deutschen Bevölkerung leiden unter einem Eisenmangel. Wird dieser länger nicht erkannt und behandelt, kann eine Eisenmangelanämie die Folge dabei sein.
Die Eisenmangelanämie ist die häufigste Form der Anämie (Blutarmut). Sie tritt auf, wenn der Körper nicht genug Eisen zur Herstellung von Hämoglobin hat. Ist nicht genügend Eisen in unserem Blut vorhanden, kann der Rest des Körpers auch die benötigte Menge Sauerstoff entsprechend nicht mehr aufnehmen.
Faktoren die den Eisenbedarf beeinträchtigen
Unser Körper kann Eisen nicht selbst herstellen, wir müssen es über die Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel aufnehmen. Unser Eisenbedarf ist sowohl von Alter und Geschlecht, als auch von weiteren Faktoren wie z. B. unserem Lebensstil abhängig. Leistungssportler, Vegetarier oder Veganer haben dabei einen erhöhten Eisenbedarf.
Ursachen und Risikofaktoren: Was verursacht einen Eisenmangel?
Die Symptome eines Eisenmangels können jahrelang existieren, ohne dass man die Ursache dafür kennt. Zu den häufigsten Eisenmangel Ursachen gehören:
Ungenügende Eisenaufnahme
Wer über einen längeren Zeitraum hinweg zu wenig Eisen zu sich nimmt, kann damit einen Eisenmangel verursachen. Lebensmittel wie z. B. Fleisch, aber auch einige grüne Blattgemüse enthalten besonders viel Eisen. Da Eisen in Zeiten des schnellen Wachstums und Entwicklung besonders wichtig ist, benötigen Schwangere und Kleinkinder unter Umständen zusätzliche eisenhaltige Lebensmittel in ihrer Ernährung.
Mehr eisenhaltige Lebensmittel findest du hier
Schwangerschaft oder menstruationsbedingter Blutverlust
Starke Menstruationsblutungen sind eine sehr häufige Ursache für eine Eisenmangelanämie bei Frauen im gebärfähigen Alter. Gleiches gilt auch für eine Schwangerschaft, da der Körper in dieser Zeit mehr Eisen benötigt, um genügend Sauerstoff für das Baby mitzuproduzieren.
Innere Blutungen
Bestimmte Erkrankungen können innere Blutungen verursachen, welche zur Entstehung einer Eisenmangelanämie beitragen können. Beispiele hierfür sind Magengeschwüre, Darmpolypen sowie Darmkrebs. Auch die häufige Einnahme bestimmter Schmerzmittel, wie z. B. Aspirin, kann zu Magenblutungen führen.
Die Unfähigkeit Eisen zu absorbieren
Bestimmte Erkrankungen oder Operationen, die sich auf den Darm auswirken, können die Eisenaufnahme des Körpers entsprechend beeinträchtigen. Auch wenn die Ernährung ausreichend Eisen enthält, können Menschen mit Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) z. B. die Eisenmenge, die der Körper aufnehmen kann, beeinträchtigen und begrenzen.
Endometriose
Bei einer Endometriose kann es während der Regelblutung zu einem sehr starken Blutverlust kommen. Zum Endometriose Selbsttest gehts hier.
Genetik
Gerade Erkrankungen wie z. B. Zöliakie, welche eine optimale Eisenaufnahme erschweren können, werden in der Familie weitergegeben. Zwei weitere Beispiele hierfür sind auch die Von-Willebrand-Krankheit und die Hämophilie, welche ebenfalls weitervererbt werden können.
Eisenmangel Risikofaktoren
Einige Menschen haben ein höheres Risiko für eine Eisenmangelanämie als andere, dazu gehören:
- Frauen im gebärfähigen Alter
- Schwangere
- Menschen, mit schlechten Ernährungsgewohnheiten
- Säuglinge, Kinder sowie Teenager im Wachstumsschub
- Vegetarier oder Veganer
- Über 65-jährige
- Hochleistungs- und Ausdauersportler, z. B. Langstreckenläufer
Besteht bei dir ein erhöhtes Risiko für eine Eisenmangelanämie? Dann solltest du dich mit einem Arzt zusammensetzen, um herauszufinden, ob eine Blutkontrolle der Eisenwerte oder eine Ernährungsumstellung für dich von Vorteil sein könnte.
Komplikationen einer Eisenmangelanämie
In den meisten Fällen sind Eisenmangelanämien leicht zu behandeln. Bleibt der Eisenmangel jedoch unentdeckt oder unbehandelt, können andere Gesundheitsprobleme auftreten, dazu gehören:
Schneller oder unregelmässiger Herzschlag
Bei einer Blutarmut muss das Herz mehr Blut pumpen, um die geringe Sauerstoffmenge damit wieder auszugleichen. Dies kann zu einem schnellen sowie auch unregelmässigen Herzschlag führen. In schweren Fällen sogar zu einer Herzinsuffizienz oder Herzvergrösserung.
Schwangerschaftskomplikationen
In schweren Fällen von Eisenmangel kann es zu einer Frühgeburt oder einem niedrigen Geburtsgewicht des Kindes kommen. Eisenpräparate können bei einem Mangel entsprechend helfen, dies zu verhindern.
Wachstumsretardierung
Bei Säuglingen und Kindern mit starkem Eisenmangel kann es zu Wachstums- sowie Entwicklungsverzögerungen kommen. Zudem können die Kinder auch anfälliger für Infektionskrankheiten sein.
Eisenmangel Behandlung
Wie eine Eisenmangelanämie behandelt wird, hängt vor allem davon ab, wie gravierend das Problem ist und wodurch es verursacht wird. Die meisten Formen dieser Erkrankung sind dabei auf eine unzureichende Eisenaufnahme über die Ernährung oder auf Probleme bei der Aufnahme und Verwertung von Eisen zurückzuführen. Behandlungsmöglichkeiten sind:
Eisenpräparate gegen Eisenmangel
Eisentabletten können dazu beitragen den Eisenhaushalt im Körper wiederherzustellen. Wenn möglich, sollten Eisentabletten immer auf nüchternen Magen eingenommen werden, um damit die Eisenaufnahme zu erleichtern. Oral eingenommene Eisenpräparate können neben Verstopfung auch zu schwarzem Stuhlgang führen. Optimal zu kombinieren sind hier Vitamin-C-Präparate.
Mehr dazu, warum Vitamin-C und Eisen eine optimale Kombination abgeben hier
Ernährungsumstellung gegen Eisenmangel
Eine Ernährung, die eisenhaltige Lebensmittel enthält, kann dabei helfen, einen Eisenmangel zu bekämpfen oder diesem vorzubeugen. Zu den eisenhaltigen Lebensmittel gehören u. a.:
- Rotes Fleisch
- Grünes Blattgemüse
- Trockenfrüchte
- Nüsse
Mehr eisenhaltige Lebensmittel gibt’s hier
Behandlung der Blutungsursache
Eisenpräparate helfen bei Blutungsstörungen nur bedingt, wenn übermässige Blutungen die Ursache des Mangels sind. Frauen mit starken Regelblutungen kann hier deshalb auch die Antibabypille verschrieben werden, um auf diese Weise die Monatsblutung abzuschwächen.
Ist die Blutung auf eine Verletzung oder ein anderes Ereignis zurückzuführen, könnten unter Umständen auch chirurgische Eingriffe erforderlich sein, um die Blutung zu stoppen. In besonders schweren Fällen kann eine Transfusion roter Blutkörperchen oder intravenöses Eisen den Blut- und Eisenverlust schnell ausgleichen.
Tipps zur Vorbeugung eines Eisenmangels
Einer Eisenmangelanämie, die durch eine unzureichende Eisenaufnahme verursacht wird, kann durch eine Ernährung mit eisen- sowie auch vitamin-C haltigen Lebensmitteln entgegengewirkt werden.
Mehr zum Eisen Tagesbedarf sowie mehr eisenhaltige Lebensmittel gibt es hier
Fazit
Die Symptome einer Eisenmangelanämie können zunächst nur mild und wenig ausgeprägt erscheinen und werden möglicherweise sogar kaum bemerkt. Einige Menschen haben dabei ein höheres Risiko für eine Eisenmangelanämie als andere.
Ärztliche Eisenmangel Tests oder Eisenmangel Selbsttest, wie z. B. der Symptom Check, der Bluttest für zu Hause oder der Fragenkatalog, ob ich zur Risikogruppe gehöre, können bei der Erkennung eines Eisenmangels helfen.
Rund 8 % der deutschen Bevölkerung leiden unter einem Eisenmangel. Wird dieser länger nicht erkannt und behandelt, kann es zu einer Eisenmangelanämie kommen, die häufigste Form der Anämie (Blutarmut).
Unser Eisenbedarf ist sowohl von Alter und Geschlecht als auch von weiteren Faktoren wie z. B. unserem Lebensstil abhängig. Leistungssportler, Vegetarier oder Veganer haben dabei einen erhöhten Eisenbedarf.
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