Ferritinwert- Was bedeutet mein Laborwert?

Intro

Der Ferritinwert ist die wichtigste Messgröße in der Eisendiagnostik und zeigt an, wie gut die Eisenspeicher im Körper gefüllt sind. Zu niedrige Ferritinwerte können auf einen Eisenmangel hindeuten. Zu hohe Ferritinwerte hingegen sprechen für eine Eisenspeicherkrankheit, eine Leberentzündung oder andere Infektionen. In der Schwangerschaft ist gerade der Eisenbedarf besonders erhöht. Was sagt der Ferritinwert genau aus, welches sind die Ferritin-Normwerte und was, wenn der Ferritinwert zu hoch oder zu niedrig ist? 

Mehr zum Thema Eisen findest du hier

Keyfacts

  • Ferritin steht für lat. Eisen = Ferrum und ist das wichtigste Eisenspeicherprotein im Körper
  • Der Ferritinwert wird gemessen, wenn entweder ein Eisenmangel oder ein Überschuss an Eisen vermutet wird
  • Der Ferritinwert lässt sich anhand eines Bluttests aus venösem Blut bestimmen
  • Frauen haben in der Regel niedrigere Ferritinwerte als Männer
  • Zu niedrige Ferritinwerte finden sich bei Erkrankungen mit einer gestörten Eisenaufnahme, Fehl- oder Mangelernährung, Eisenverlust durch Blutungen sowie erhöhtem Eisenbedarf
  • Erhöhte Ferritinwerte können auf eine Eisenspeicherkrankheit oder chronisch entzündliche Erkrankungen sowie bestimmte Krebsarten hinweisen oder auf einen übermässigen Alkoholkonsum hindeuten
  • Der Ferritinwert kann bei Vorliegen einer akuten Entzündung verfälscht sein

Was sagt der Ferritinwert aus?

Der Ferritinwert misst den Gehalt an Ferritin, dem wichtigsten Eisenspeicherprotein im Körper und lässt sich dabei anhand eines Bluttests aus venösem Blut bestimmen.

Er wird meist im Rahmen einer Beurteilung des Eisenstatus durchgeführt und bei Verdacht auf einen Eisenmangel entsprechend ausgewertet. Bei Patienten mit Eisenmangel werden in der Regel neben Ferritinwerten auch das Blutbild mit MCV, MCH und Hb mitbestimmt.

Ferritin-Normwerte Tabelle: Wie hoch sollte der Ferritinwert sein?

Geschlecht  Alter  Ferritin-Normwert
Weiblich  1-4 Jahre 11-53 µg/l
5-9 Jahre  12-62 µg/l
10-12 Jahre  17-105 µg/l
13-49 Jahre  13-150 µg/l
Ab 50 Jahre  25-300 µg/l
Männlich  1-4 Jahre  11-53 µg/l
5-9 Jahre 12-63 µg/l
10-12 Jahre  17-105 µg/l
Ab 13 Jahre  10-400 µg/l

Ferritin-Normwerte variieren leicht von Labor zu Labor. Referenzwerte müssen deshalb immer individuell beachtet und mit den jeweiligen Referenzwerten des Labors abgeglichen werden.

Ferritin Laborwert Frauen

Frauen haben in der Regel niedrigere Ferritinwerte als Männer. Frauen im Alter von 13-49 Jahren sollten einen Ferritinwert von 13-150 µg/l aufweisen. Ab 50 Jahren gilt für Frauen entsprechend ein Normwert von 25-300 µg/l.

Ferritin zu niedrig 

Ein niedriger Ferritinwert bedeutet, dass die Eisenspeicher des Körpers gering sind. Ein Zustand, der auch als Eisenmangel bezeichnet wird. Ein Eisenmangel kann zu einer Blutarmut (Anämie) führen. Ohne genügend Eisen kann der Körper keine ausreichende Menge an Hämoglobin produzieren, ein Bestandteil der roten Blutkörperchen, die den Sauerstofftransport ermöglichen. Niedrige Ferritinwerte finden sich bei:

  • Erkrankungen mit einer gestörten Eisenaufnahme wie beispielsweise Zöliakie oder entzündliche Darmerkrankungen 
  • Fehl- bzw. Mangelernährung
  • Eisenverlust durch Blutungen 
  • Erhöhter Eisenbedarf in Schwangerschaft sowie Stillzeit 
  • Eiweißverlust bei Nierenerkrankungen 

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Wie kann man den Ferritinwert erhöhen?

Um einen Eisenmangel zu beheben, muss zunächst die Ursache dafür geklärt werden. Eisenpräparate können helfen, erniedrigte Ferritinwerte zu erhöhen. Es gibt sie in Form von Tabletten, Brausetabletten, Tropfen sowie Sirup.

Ist eine einseitige, mangelhafte Ernährung der Grund für den Eisenmangel, hilft es, die Ernährung entsprechend umzustellen und mehr eisenreiche Lebensmittel in den Speiseplan aufzunehmen.

Ferritinwert zu hoch

Hohe Ferritinwerte treten auf bei:

  • Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose)
  • Chronisch entzündliche Erkrankungen wie z. B. Lebererkrankungen, Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) sowie rheumatoide Arthritis
  • Bestimmten Krebsarten
  • Übermässigem Alkoholkonsum
  • Bluttransfusionen sowie übermässiger Gebrauch von Eisentabletten

Symptome bei erhöhten Ferritinwerten

Zu den Anzeichen und Symptomen bei erhöhten Ferritinwerten gehören:

  • Müdigkeit
  • Schwäche
  • Gelenkschmerzen
  • Erektionsprobleme
  • Verlust der Körperbehaarung
  • Gewichtsverlust

Was kann den Ferritinwert verfälschen?

Der Ferritinwert kann bei Vorliegen einer akuten Entzündung verfälscht sein und trotz leerem Eisenspeicher hoch ausfallen. Deshalb sollte zur Feststellung einer eventuellen Entzündung unbedingt zum Ferritinwert auch eine Bestimmung des CRP (Entzündungsparameter) erfolgen. 

Welcher Ferritinwert ist gefährlich?

Ein Serum-Ferritinwert von unter 12 µg/l deutet auf einen leeren Eisenspeicher hin. Ein Serum-Ferritinwert von über 220 µg/l weist hingegen auf vorhandenes Speichereisen hin. 

Ferritinwert bei Eisenmangel

Ein Serum-Ferritin von <30 µg/l ist ein Zeichen für einen Eisenmangel. 

Eisenmangel Ursachen

Bei Frauen im gebärfähigen Alter ist eine häufige Ursache für einen Eisenmangel ein starker Blutverlust während der Menstruation. Aber auch unbemerkte Blutungen, oft aus dem Magen oder Darm, sind eine häufige Erklärung dafür. 

Bei Kindern kann es aufgrund einer Fehlernährung zu einer Eisenmangelanämie kommen. Bei Erwachsenen wie auch bei Kindern kann es zudem vorkommen, dass die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung aufgrund von Erkrankungen erschwert und gestört ist. 

Zum Eisenmangel Selbsttest geht’s hier 

Eisenmangel Symptome 

Bei einer schweren Eisenmangelanämie kommt es zu Anzeichen wie:

Mehr über Eisenmangel Symptome findest du hier

Ferritinwert in der Schwangerschaft

Über die gesamte Schwangerschaft werden etwa 1000 mg Eisen benötigt, damit sich das Baby gesund entwickelt, die Mutter ausreichend Blut bildet und um die Gebärmutter und Plazenta entsprechend zu versorgen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät Schwangeren deshalb dazu, täglich 30 gr. Eisen zu sich zu nehmen. Der Ferritinwert einer Schwangeren sollte nicht unter 12 µg/l fallen.

Was ist Ferritin?

Ferritin steht für lat. Eisen = Ferrum und ist das wichtigste Eisenspeicherprotein unseres Körpers. Ferritin findet sich vorwiegend im Knochenmark sowie Leber und Milz. Anhand des Ferritinspiegels lässt sich indirekt messen, wie viel Eisen im Körper vorhanden ist. Der Ferritinwert wird gemessen, wenn entweder ein Eisenmangel oder ein Überschuss an Eisen vermutet wird.

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Fazit

Ferritin ist das wichtigste Eisenspeicherprotein unseres Körpers. Anhand des Ferritinspiegels lässt sich messen, wie viel Eisen im Körper vorhanden ist. 

Der Ferritinwert lässt sich anhand eines Bluttests aus venösem Blut bestimmen und wird gemessen, wenn entweder ein Eisenmangel oder ein Überschuss an Eisen vermutet wird.

Zu niedrige Ferritinwerte finden sich bei Erkrankungen mit einer gestörten Eisenaufnahme, Fehl- oder Mangelernährung, Eisenverlust durch Blutungen oder einem erhöhten Eisenbedarf.

Erhöhte Ferritinwerte können auf eine Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose) oder chronisch entzündliche Erkrankungen sowie bestimmte Krebsarten hinweisen oder auf einen übermässigen Alkoholkonsum hindeuten.