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Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland rund 400000 Menschen an Gürtelrose. Gürtelrose (Herpes Zoster) wird durch ein Virus verursacht und löst einen schmerzhaften Ausschlag auf der Haut aus. Es gibt keine Heilung für Gürtelrose. Die spezifische Behandlung der Gürtelrose wird anhand von Kriterien wie z. B. dem Alter, dem Risiko für Komplikationen sowie dem Ausmass der Erkrankung festgelegt.
Welche Medikamente, Cremes und Salben gibt es zur Behandlung einer Gürtelrose, welche alternativen Methoden, Hausmittel und Hautpflegetipps helfen und wie bekommt man eine Gürtelrose am schnellsten wieder weg? Wie schnell muss eine Gürtelrose behandelt werden und kann man eine Gürtelrose zu Hause behandeln? Antworten auf all diese Fragen in diesem Text.
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Keypoints Gürtelrose Behandlung: Wie wird eine Gürtelrose behandelt?
- Es gibt keine Heilung für Gürtelrose, die Behandlung der Gürtelrose konzentriert sich hauptsächlich auf die Schmerzlinderung
- Die Gürtelrose Behandlung wird auf der Grundlage von Kriterien wie Alter, Gesundheitszustand, medizinische Vorgeschichte, Risiko von Komplikationen, Dauer und Ausmaß der Erkrankung sowie der Verträglichkeit von bestimmten Medikamenten, Verfahren oder Therapien festgelegt
- Eine schnellstmöglich eingeleitete Behandlung hilft, den Schweregrad der Krankheit zu verringern
- Antivirale Medikamente können helfen, einige der Symptome zu lindern und Nervenschäden entsprechend zu reduzieren
- Schmerzmittel können Gürtelrose Schmerzen lindern
- Eine Gürtelrose Impfung hilft schwere Verläufe und Komplikationen zu verhindern
Gürtelrose Behandlung Medikamente
Zu den Medikamenten, die bei Gürtelrose verschrieben werden können gehören neben Schmerzmitteln auch antivirale Medikamente, Antikonvulsiva, Antidepressiva sowie lokale Betäubungsmittel, Antibiotika und Injektionen mit Kortikosteroiden oder Lokalanästhetika. Diese können helfen, die Infektion zu bekämpfen, die Heilung zu beschleunigen, die Entzündung zu verringern sowie Schmerzen zu lindern.
Antivirale Medikamente
Antivirale Medikamente können das Fortschreiten des Gürtelrose-Ausschlags verlangsamen, vor allem, wenn sie innerhalb der ersten 72 Stunden nach Auftreten der Symptome eingenommen werden. Eine frühzeitige Behandlung mit verschreibungspflichtigen antiviralen Medikamenten kann die Heilung beschleunigen und dabei auch das Risiko von Komplikationen verringern. Zu diesen Medikamenten gehören:
- Aciclovir (Zovirax)
- Famciclovir
- Valaciclovir (Valtrex)
Wann sollten antivirale Medikamente eingenommen werden?
Sie wirken am besten, wenn sie möglichst rasch eingenommen werden, spätestens jedoch 3 Tage nach Auftreten des Hautausschlages. Deshalb: Wenn du glaubst, dass du eine Gürtelrose hast, wende dich so bald wie möglich an deinen Arzt, um die Behandlung zu besprechen. Wenn du schwanger bist, sprich mit deinem Arzt darüber, ob antivirale Medikamente für dich geeignet sind.
Wer sollte antivirale Medikamente einnehmen?
Virostatika werden empfohlen bei Personen ab 50, einer Gürtelrose im Kopf-Hals-Bereich oder Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder dem Risiko auf einen schweren Verlauf und Komplikationen.
Zum Gürtelrose Selbsttest geht’s hier, alles über Gürtelrose Schwangerschaft kannst du hier nachlesen
Schmerzmittel
Eine Gürtelrose verursacht neben Entzündungen auch Schmerzen. Schmerzlindernde Medikamente können hier Abhilfe schaffen. Zur Schmerzlinderung bei Gürtelrose können dabei freiverkäufliche Medikamente wie z. B. Paracetamol oder NSAR (nicht steroidale Antirheumatika) eingesetzt werden. Diese Medikamente können auch gegen die postherpetische Neuralgie helfen, eine Komplikation der Gürtelrose, bei der auch nach dem Abklingen des Gürtelrose-Ausschlags weiterhin Schmerzen bestehen.
Antikonvulsiva
Antikonvulsiva wie z. B. Gabapentin sind Medikamente gegen Krampfanfälle. Sie dämpfen die Nervenzellenerregbarkeit und wirken deshalb auch bei Nervenschmerzen wie bei einer Gürtelrose.
Antidepressiva
Trizyklische Antidepressiva, wie z. B. Amitriptylin können dazu beitragen, die Schmerzen zu lindern, die nach der Abheilung der Haut noch bestehen bleiben. Sie können außerdem bei Depressionen eingesetzt werden, wenn diese zusätzlich zur Gürtelrose auftreten.
Lokale Betäubungsmittel
Lokale Betäubungsmittel, wie Lidocain, gibt es in Form einer Creme, eines Gels, eines Sprays oder eines Hautpflasters und können dabei direkt auf der Haut angewendet werden. Lokaltherapeutische Optionen nach Abheilen der Bläschen sind auch 8%-ige Capsaicin- oder 5%-ige Lidocain-Pflaster.
Antibiotika
Diese Arzneimittel sind erforderlich, wenn Bakterien die Haut und den Ausschlag infizieren. Liegt kein bakterieller Infekt vor, sind Antibiotika allerdings nicht wirksam.
Injektionen mit Kortikosteroide oder Lokalanästhetika
Eine Metaanalyse zeigte, dass Nervenblockaden mit Lokalanästhetika und/oder Steroiden die Inzidenz für eine postherpetische Neuropathie bei Herpes-Zoster-Patienten signifikant senken konnten, besonders die epidurale und paravertebrale Nervenblockade.
Auch kann die Kombination aus systemischer Standardtherapie und epiduraler Nervenblockade sowohl bei akuten wie auch bei chronischen Herpes-zoster-Schmerzen eine bis zu 5-fach höhere Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Schmerzbehandlung und eine bis zu 3-fach höhere Chance auf vollständige Remission als die Standardtherapie alleine erreichen.
Gürtelrose Behandlung mit Aciclovir
Unter Aciclovir werden sowohl die Abheilung der Hautläsionen beschleunigt als auch die Schmerzen reduziert. Ebenso wird dadurch das Risiko für das Auftreten einer Post-Zoster-Neuralgie (PHN) verringert.
Gürtelrose Behandlung Kortison
Ist das Ohr an der Gürtelrose beteiligt, wird oft zusätzlich mit Kortison behandelt. Es wirkt entzündungshemmend und reduziert dabei die körpereigene Immunantwort.
Gürtelrose Behandlung Creme und Salbe
Weitere Behandlungsmöglichkeiten einer Gürtelrose sind Cremes, Lotionen oder Salben zur Linderung von Schmerzen oder Juckreiz. Bei einer Gürtelrose wird eine sorgfältige Hautpflege empfohlen. Um den Juckreiz zu lindern und um Bläschen abheilen zu lassen, werden oft antiseptische oder juckreizstillende Lotionen empfohlen. Die meisten enthalten dabei Gerbstoffe, Zink oder Menthol.
Gürtelrose Behandlung Alternativ: Hausmittel bei Gürtelrose
Ein kühles Bad oder kühle, feuchte Kompressen auf den Bläschen können helfen, sowohl Juckreiz als auch Schmerzen zu lindern. Achte zudem darauf, den Ausschlag immer trocken und sauber zu halten und Kratze nicht am Ausschlag, da dies Narben hinterlassen könnte.
Decke den Ausschlag ausserdem ab, da die Flüssigkeit in den Bläschen ansteckend ist. Aus einigen Studien geht hervor, dass verschiedene alternative Behandlungen, die von Akupunktur bis zu Nahrungsergänzungsmitteln reichen, Linderung verschaffen können. Zu den alternativen Behandlungsmöglichkeiten bei Gürtelrose gehören:
TENS (transkutane elektrische Nervenstimulation)
Bei diesem Verfahren werden kleine elektrische Impulse zur Schmerzlinderung eingesetzt.
Traditionelle chinesische Medizin (TCM)
Ziel dieser Behandlungen ist es, das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen. Zur TCM gehört u. a. die Akupunktur, eine Methode, bei der sehr dünne Nadeln an bestimmten Punkten in die Haut gestochen werden. Auch Moxibustion und Schröpfen sind zwei Arten, die dazu dienen sollen, Giftstoffe auszuleiten.
Nahrungsergänzungsmittel
Es gibt eine lange Liste von Kräutern, Kapseln und Ölen, die angeblich gegen Gürtelrose helfen. Für die meisten gibt es jedoch keine wissenschaftlichen Belege, aber es gibt ein paar Ausnahmen. Papain, ein in Papayas enthaltenes Protein und wird in Kapseln verkauft. Manuka- und Kleehonig kann direkt auf die Haut aufgetragen werden. Erste Studien zu beiden sind vielversprechend und zeigen, dass beide hilfreich sein könnten.
Haferflocken Bäder
Füge deinem Badewasser zusätzlich kolloidale Haferflocken hinzu, die aus fein gemahlenem Hafer bestehen. Das beruhigende Bad kann helfen Juckreiz zu lindern.
Kalte Kompressen
Halte einen Waschlappen unter kühles Wasser und leg diesen jeweils etwa 20 Minuten lang auf die Bläschen. Das lindert nicht nur den Juckreiz, sondern sorgt auch dafür, dass die Blasen sauber bleiben.
Lockere Kleidung
Den besten Komfort bieten hier lockere Passformen aus Naturfasern wie z. B. Baumwolle oder Leinen.
Galmei-Lotion
Pflege deine Haut mit diesem sanften, kühlen und beruhigenden Balsam.
Stressvermeidung
Stress kann die ganze Situation zusätzlich verschlimmern. Tipps zur Stressvermeidung sind:
- Ernähr dich ausgewogen und gesund
- Sorge für erholsamen Schlaf
- Leichte körperliche Bewegung sorgt für Ablenkung
- Lenk dich ab: Hör entspannende Musik, telefoniere mit Bekannten, lies ein Buch oder schalte den Fernseher ein
- Sorg für regelmässige Entspannung mit Entspannungstechniken wie Thai Chi, Meditation oder Yoga
Hautpflege: Unterstütze deine Haut beim Heilen
Es gibt einige Dinge, die man tun kann, um die Heilung der Haut zu unterstützen. Dazu gehören:
- Halte die betroffene Stelle sauber und trocken
- Versuch nicht zu kratzen oder die Blasen zum Platzen zu bringen
Gürtelrose Behandlungsdauer: Wie bekommt man am schnellsten eine Gürtelrose weg?
Bei einem normalen komplikationslosen Verlauf dauert es bei gesunden Erwachsenen in der Regel 2-4 Wochen, bis eine Gürtelrose abheilt. Am schnellsten bekommt man eine Gürtelrose wieder weg, indem man sich bei ersten Anzeichen und Symptomen in medizinische Behandlung gibt. Ein früher Behandlungsbeginn kann den Ausschlag schneller abklingen lassen und verringert zudem das Risiko auf Komplikationen. Normalerweise dauert eine antivirale Therapie 7 Tage. Zudem hilft eine gute Hautpflege Infektionen und Entzündungen entgegenzuwirken.
Mehr zu Gürtelrose Symptome und zur Frage wie sieht eine Gürtelrose aus? gehts hier
Wie schnell muss eine Gürtelrose behandelt werden?
Die Behandlung der Gürtelrose sollte möglichst früh begonnen werden, optimalerweise innerhalb von 72 Stunden nach Auftreten der Hautveränderungen. Bei frühzeitiger Therapie wird sowohl die Heilung der Läsionen als auch die Linderung der Beschwerden sowie das Risiko für das Auftreten von Komplikationen wie z. B. eine Post-Zoster-Neuralgie (PHN) verringert.
Zur Frage: Ist Gürtelrose gefährlich? gehts hier
Gürtelrose Behandlung Krankenhaus
Schwere Gürtelroseverläufe lassen sich nicht ambulant behandeln und erfordern einen entsprechenden Krankenhausaufenthalt. Eine Gürtelrose Behandlung im Krankenhaus ist nötig, wenn Komplikationen bestehen oder ein erhöhtes Risiko für solche existiert. Im Krankenhaus gibt es zudem die Möglichkeit, Infusionen mit Virostatika zu verabreichen.
Kann man eine Gürtelrose zu Hause behandeln?
Die Frage, ob man eine Gürtelrose auch zu Hause selber behandeln kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. der Schwere der Erkrankung und dem aktuellen Gesundheitszustand. Folgende Tipps können bei einer Selbsttherapie von Gürtelrose zu Hause helfen:
- Halte den Ausschlag sauber und trocken um das Risiko einer Infektion zu verringern
- Schmerzmittel wie Paracetamol helfen Schmerzen zu linden
- Trag locker sitzende Kleidung
- Leg kühle Kompressen auf den Ausschlag in Form eines Beutels mit Eiswürfeln oder gefrorenem Gemüse, eingewickelt in ein Handtuch oder ein feuchtes Tuch
Gürtelrose Symptome
Das Hauptsymptom der Gürtelrose ist ein schmerzhafter Ausschlag, der meist auf einer Seite des Körpers oder im Gesicht auftritt. Verursacher der Gürtelrose ist das Varizella-Zoster-Virus, dasselbe, das auch Windpocken verursacht. Selten tritt eine Gürtelrose auch ohne Ausschlag auf.
Mehr über Gürtelrose Symptome und Gürtelrose Ursachen findest du hier
Gürtelrose Behandlung Schmerzen
Schmerzen bei Gürtelrose werden mit handelsüblichen Schmerzmitteln wie z. B. Ibuprofen oder Paracetamol behandelt. Bei sehr starken Schmerzen kommen morphinhaltige Schmerzmittel zum Einsatz. Kommen anhaltende Nervenschmerzen hinzu, werden oft auch Antiepileptika wie z. B. Pregabalin oder Gabapentin eingesetzt. Diese können anfangs auch mit Schmerzmittel kombiniert werden.
Zu den Gürtelrose Schmerzen nachts geht hier
Was sollte man bei einer Gürtelrose nicht tun?
Das Aufkratzen der Bläschen sollte möglichst vermieden werden, 1. weil die Flüssigkeit in den Bläschen ansteckend ist und 2. weil durch das Kratzen Narben zurückbleiben könnten. Ebenso sollte, solange eine Gürtelrose ansteckend ist, der direkte körperliche Kontakt mit Immungeschwächten sowie Menschen gemieden werden, bei denen nicht bekannt ist, ob sie gegen Windpocken immun sind.
Mehr darüber, was man bei einer Gürtelrose nicht tun darf findest du hier
Heilt Gürtelrose von allein?
Bei jungen, gesunden Menschen heilt eine Gürtelrose meist ohne grössere Probleme von allein aus. Eine Gürtelrose am Kopf hingegen kann in jedem Alter gefährlich werden.
Heilt Gürtelrose von alleine? Antworten findest du hier. Alles über die Gürtelrose Gefahren gibts hier
Gürtelrose Ansteckung: Ist eine Gürtelrose ansteckend?
Der Gürtelrose-Ausschlag ist besonders in der akuten Phase hoch ansteckend und kann dabei durch die Flüssigkeit in den Bläschen übertragen werden. Vermeide deshalb in der Akutphase der Erkrankung den direkten Kontakt mit Risikopersonen wie Schwangeren oder Immungeschwächten.
Alles zur Frage ist Gürtelrose ansteckend? gibt es hier nachzulesen
Mehr über Gürtelrose findest du hier
Fazit
Die Gürtelrose Behandlung wird auf der Grundlage von Kriterien wie Alter, Gesundheitszustand, medizinischer Vorgeschichte, Risiko von Komplikationen, Dauer und Ausmaß der Erkrankung sowie der Verträglichkeit von bestimmten Medikamenten, Verfahren oder Therapien festgelegt.
Zu den Medikamenten, die bei Gürtelrose verschrieben werden können gehören neben Schmerzmitteln auch antivirale Medikamente, Antikonvulsiva, Antidepressiva sowie lokale Betäubungsmittel, Antibiotika sowie Injektionen mit Kortikosteroiden oder Lokalanästhetika. Weitere Behandlungsmöglichkeiten einer Gürtelrose sind Cremes, Lotionen oder Salben zur Linderung von Schmerzen oder Juckreiz.
Verschiedene alternative Massnahmen und Hausmittel wie TCM, Nahrungsergänzungsmittel, kalte Kompressen, Galmei- Lotionen, Haferflockenbäder wie auch Stressvermeidung und optimale Hautpflege sowie Tipps zur Selbsthilfe können bei Gürtelrose Linderung schaffen.
Normalerweise dauert eine antivirale Therapie 7 Tage. Bei frühzeitiger Therapie wird sowohl die Heilung der Läsionen, als auch die Linderung der Beschwerden sowie das Risiko für das Auftreten von Komplikationen wie z. B. eine Post-Zoster-Neuralgie (PHN) verringert.