Gürtelrose Schmerzen nachts- Ursache & Hilfe

Intro

Eine Gürtelrose entsteht, wenn das Varizella-Zoster-Virus, das Virus, das auch Windpocken verursacht, reaktiviert wird. Gürtelrose Schmerzen können sehr belastend sein, besonders nachts und damit einen erholsamen Schlaf und auch die Fähigkeit, alltägliche Aufgaben zu erledigen, stark beeinträchtigen. Das Leben mit chronischen Nervenschmerzen kann dabei wie ein nicht enden wollendes Karussell von Beschwerden erscheinen. Aber warum scheinen Gürtelrose Schmerzen gerade nachts zuzunehmen?

In diesem Blogbeitrag gehen wir darauf ein, warum Gürtelrose Schmerzen vor allem nachts verstärkt auftreten können und schauen uns an, was wirklich gegen Gürtelrose Schmerzen nachts hilft. 

Alles über Gürtelrose findest du hier 

Gürtelrose Symptome 

Zu den Gürtelrose Symptomen zählen:

  • Kribbelnde oder brennende Schmerzen
  • Ständige oder intermittierende Schmerzen, die sich besonders in der akuten Phase der Gürtelrose verstärken
  • Ein roter Ausschlag, der in Blasen übergeht und sich dabei wie ein Gürtel meist um eine Körperhälfte oder das Gesicht ausbreitet
  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Schüttelfrost

Mehr darüber, warum Gürtelrose Schmerzen vor allem nachts schlimmer werden, gleich.

Mehr über Gürtelrose Symptome und Gürtelrose Ursachen findest du hier

Wann tut Gürtelrose am meisten weh? 

Gürtelrose Schmerzen erreichen ihren Höhepunkt während der aktiven Phase, wenn sich ein Ausschlag mit Blasen auf der Haut bildet, und lassen anschliessend in der Erholungsphase wieder nach. Das aktive Gürtelrose-Stadium gilt als das schmerzhafteste. Bei über 80 % der Menschen klingen Gürtelrose-Schmerzen innerhalb von 3-5 Wochen nach dem Auftreten der ersten Symptome wieder ab. Bei Personen, die eine postherpetische Neuropathie (PHN) entwickeln, können chronische Schmerzen auftreten, die bis zu 12 Monate oder länger andauern. PHN-Schmerzen können konstant oder intermittierend vorhanden sein und treten dabei üblicherweise in der Region auf, in der die Gürtelrose ausgebrochen ist.

Gürtelrose Schmerzen während eines Ausbruchs können konstant oder schubweise auftreten sowie begleitet von einem brennenden oder kribbelnden Gefühl sein, das von schwach bis sehr stark reichen kann. 

Mehr über Gürtelrose Verlauf und Gürtelrose Anfangs- und Endstadium kannst du hier nachlesen

Postherpetische Neuralgie (PHN)

Schätzungsweise 10-18 % der Menschen, bei denen eine Gürtelrose ausbricht, entwickeln eine PHN. Die postherpetische Neuropathie gilt als die häufigste Gürtelrose-Komplikation und tritt meist dort auf, wo der Ausschlag oder die Bläschen waren. Unbehandelt kann eine PHN zu Depressionen oder Schlafstörungen führen sowie eine eingeschränkte Funktionsfähigkeit nach sich ziehen. Postherpetische Neuralgische Schmerzen dauern in der Regel bis zu 3-6 Monate nach der Genesungsphase an, manchmal auch noch länger. Das Risiko auf eine postherpetische Neuralgie steigt mit zunehmendem Alter.

Mehr über ist Gürtelrose Gefahren und Komplikationen findest du hier

Gürtelrose Schmerzen nachts was tun? 

Was kann man gegen starke Schmerzen bei Gürtelrose tun? 

Lidocain-Cremes, -Gele oder -Sprays wirken als lokales Anästhetikum, um den Bereich zu betäuben, in dem extreme Schmerzen auftreten. Einige davon sind frei verkäuflich, andere hingegen müssen vom Arzt verschrieben werden. In ähnlicher Weise kann auch Capsaicin, ein Bestandteil von Chilischoten, angewendet werden, um bei Erwachsenen mit chronischen neuropathischen Schmerzen eine anfängliche Sensibilisierung mit anschließender längerer Unempfindlichkeit der lokalen Schmerznerven zu erreichen. Eine kalte Kompresse auf der betroffenen Stelle kann ebenfalls helfen, Nervenschmerzen vorübergehend zu betäuben.

Was tun, wenn die Schmerzen bei Gürtelrose unerträglich sind?

Sind Gürtelrose Schmerzen besonders nachts unerträglich, wende dich an einen Arzt, er kann dir Medikamente wie z. B. Schmerzmittel verschreiben und auch die Dosierung entsprechend anpassen. 

Was hilft bei Gürtelrose Schmerzen nachts? 

Medikamente

Nächtliche Gürtelrose Schmerzen lassen sich typischerweise mit Schmerzmittel behandeln. Auch das Auftragen von Lidocain oder Capsaicin auf die betroffene Stelle direkt vor dem Schlafengehen und erneut, wenn man mit Schmerzen aufwacht, kann ebenfalls helfen, Gürtelrose Schmerzen zu lindern. Antivirale Medikamente und trizyklische Antidepressiva werden ebenfalls verschrieben, um die Schwere der Symptome und die Dauer des Ausbruchs entsprechend zu verringern.

Positive Gedanken 

Positive Gedanken können für Ablenkung sorgen, auch wenn es darum geht, den Fokus besonders nachts vom Schmerz abzulenken. Denk an was Schönes und versuch dabei deine Gedanken weg vom Schmerz auf irgendetwas anderes zu lenken. Das kann dein Lieblingseis, dein letzter Urlaub oder einfach Menschen, die du liebst, sein. 

Temperaturunterschiede

Wenn die Temperatur sinkt, verschiebt sich oft auch die Wahrnehmung von Schmerzen. Die peripheren Nerven, die dem Gehirn signalisieren, ob es kalt oder warm ist, können auch Schmerzsignale aussenden.

Stressmanagement

Emotionaler und körperlicher Stress können zusätzliche Schmerzen verursachen und den Körper damit belasten. Um emotionalen Stress abzubauen, bietet sich z. B. ein 10-minütiger Spaziergang an der frischen Luft kurz vor dem Schlafengehen an.

Alles über Gürtelrose Behandlung kannst du hier nachschlagen

Gürtelrose Schmerzen nachts schlimmer 

Nachtruhe fördert ja bekanntlich die Heilung des Körpers. Schmerzen erschweren es dem Nervensystem jedoch, sich vor dem Schlafengehen und auch zwischen den Schlafzyklen optimal zu erholen. Gürtelrose Schmerzen vor allem nachts können damit durchaus einen erholsamen Schlafzyklus unterbrechen.

Studien legen zudem nahe, dass diese Unterbrechungen Schmerzen verstärken oder die Schmerztoleranz damit verringern können. Schlafprobleme sind deshalb signifikant mit einer geringeren Schmerztoleranz verbunden. 

Warum sind Gürtelrose Schmerzen nachts schlimmer?

Auch ohne viele Schlafunterbrechungen, nehmen bestimmte Hormone, die entzündungshemmend wirken (z. B. Cortisol), während der Nacht ab und Entzündungen wiederum zu, wodurch gerade neuropathische Schmerzen wie bei einer Gürtelrose verstärkt werden. Weitere Gründe, warum Gürtelrose Schmerzen besonders nachts schlimmer sein können sind:

  • Die Schlafposition kann zusätzlichen Druck auf den schmerzhaften Bereich ausüben
  • Es gibt keine Ablenkungen die von den Beschwerden ablenkt
  • Die Schmerzmittel lassen nachts möglicherweise zu schnell nach

Weniger Ablenkung

Wenn es an der Zeit ist, ins Bett zu gehen, gibt es keine Besprechungen, keine Telefonanrufe und auch keine Besorgungen, die erledigt werden müssen. Vielmehr gibt es nur dich, das Bett und deine Gedanken. Eine Situation, in welcher man seine Umgebung automatisch klarer und bewusster wahrnimmt und dazu veranlasst, sich auch eindringlicher auf Schmerz zu fokussieren. Unser Gehirn beschäftigt sich mit dem Nervenschmerz, anstatt einfach abzuschalten und einzuschlafen. 

Gürtelrose Schmerzen nur nachts 

Häufig berichten Gürtelrose Patienten von Schmerzen, die vor allem nachts zunehmen. Infolgedessen kommt es dabei häufig auch zu Schlafstörungen, die den Heilungsverlauf entsprechend verzögern können. Es gibt verschiedene Ursachen, warum Schmerzen verstärkt nachts auftreten, diese reichen dabei von der Liegeposition der Betroffenen durch zusätzlichen Druck auf das betroffene Hautareal bis hin zu fehlender Ablenkung. Ausserdem besteht nachts im Liegen durch das Wälzen im Bett auch die Gefahr, dass man den Hautausschlag aufkratzt und dadurch die Schmerzen kurzzeitig zunehmen. 

Gürtelroseschmerzen strahlen aus 

Weil das Varizella-Zoster-Virus bei einem Ausbruch entlang von Nervenzellfasern wandert, können auch Schmerzen entlang genau dieser Strecke auftreten. Am häufigsten treten Gürtelrose Symptome im Brust- und Lendenbereich auf. Theoretisch aber können sie auch an jedem anderen Körperteil, wie etwa am Kopf, Hals oder auch im Gesicht vorkommen. Bei Berührung der betroffenen Hautareale können die Schmerzen ebenfalls in naheliegende Gebiete ausstrahlen. Die Ausstrahlung der Berührungsschmerzen erfolgt dann auch in Gebiete, die eigentlich nicht von der Gürtelrose betroffen sind.

Was darf man bei einer Gürtelrose nicht machen? 

Gürtelrose Betroffene sollten den Kontakt zu Risikopersonen wie Schwangeren, älteren Menschen mit Vorerkrankungen sowie Immungeschwächten dringend vermeiden, besonders körperlichen Kontakt in der Akutphase der Erkrankung, dann wenn ein Ausschlag mit Bläschen sichtbar ist. Ebenfalls sollte man nicht am Ausschlag kratzen, sondern diesen nach Möglichkeit immer entsprechend abdecken.

Zur Frage was man alles bei einer Gürtelrose nicht machen darf gehts hier

Mehr über Gürtelrose findest du hier 

Fazit 

Das aktive Gürtelrose-Stadium gilt als das schmerzhafteste. Bei Personen, die eine postherpetische Neuropathie (PHN) entwickeln, können auch chronische Schmerzen auftreten. 

Häufig berichten Gürtelrose Patienten von Schmerzen, die vor allem nachts zunehmen. Dann, wenn sich unser Gehirn mit dem Nervenschmerz anstatt mit dem Einschlafen und Abschalten beschäftigt. 

Gürtelrose Schmerzen vor allem nachts können einen erholsamen Schlafzyklus unterbrechen, Schmerzen verstärken sowie die Schmerztoleranz verringern

Dafür verantwortlich können neben Hormonen auch die Liegeposition mit Druck auf den schmerzhaften Bereich sowie fehlende Ablenkung sein.

Bei Gürtelrose Schmerzen nachts können Medikamente, ein gutes Stressmanagement sowie positive Gedanken und Ablenkung Linderung schaffen.