Psychogener Schwindel Test- Psychischer Schwindel erkennen

Intro

Nicht immer stecken nur körperliche Ursachen hinter einem Schwindel. Psychische Beschwerden sind auf sehr komplexe Weise mit Schwindel verbunden und können dabei sowohl eine Ursache als auch eine Folge des Schwindels sein. Eine Trennung, der Jobverlust oder auch tiefe Trauer können alle dafür sorgen, dass das Leben aus dem Gleichgewicht gerät. Hier erfährst du, wie du anhand eines Test psychogener Schwindel erkennst.

Leide ich unter psychogenem Schwindel?

Derzeit gibt es keine Methode, um zuverlässig zwischen Schwindel, der durch eine psychische Erkrankung verursacht wird oder nicht lokalisiertem Schwindel zu unterscheiden.

Typisch für den psychogenen Schwindel ist die Diskrepanz zwischen dem Gefühlten und der Realität. Denn obwohl Betroffenen schwindelig ist und sie Angst haben zu fallen, absolvieren sie Gleichgewichtstests völlig fehlerfrei, da die Gleichgewichtsorgane einwandfrei funktionieren. Nachfolgende Fragen und Checks können helfen festzustellen, ob man unter psychogenem Schwindel leidet:

Testfragen auf psychogener Schwindel 

Um zu testen, ob es sich beim Schwindel um einen psychogenen Schwindel handelt, können die Beantwortung folgender Fragen zu möglichen Auslösern weiterhelfen: 

  • Bin ich zurzeit besonders gestresst oder stehe gerade unter ausserordentlichem Druck?
  • Stehen gerade irgendwelche Beziehungskonflikte oder andere Streitigkeiten an? 
  • Leide ich unter Existenzängsten? Sehe ich meinen Arbeitsplatz in Gefahr oder habe ich das Gefühl nicht mehr über die Runden zu kommen?
  • Bin ich zurzeit chronisch belastet z. B. durch Krankheit oder andere Probleme?
  • Fühle ich mich einsam? 
  • Bin ich in letzter Zeit häufig deprimiert?
  • Schlafe ich in letzter Zeit schlecht und fühle mich unausgeruht?
  • Tritt der Schwindel häufig in speziellen Situationen auf?
  • Verspüre ich zum Schwindel Angst?

Je mehr Fragen hier mit einem Ja beantwortet wurden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Schwindel psychische Ursachen haben könnte. 

Symptom Check auf psychogener Schwindel

Folgende Symptome im Zusammenhang mit Schwindel können auf einen psychogenen Schwindel hinweisen:

  • Atemnot
  • Herzrasen
  • Benommenheit 
  • Schweissausbrüche 
  • Zittern

Wichtig: Erst wenn mögliche körperliche Ursachen für Schwindel ausgeschlossen sind, kann der Schwindel auf psychische Ursachen hin angegangen werden.

Zusammenhang Psyche und Schwindel:

Die Diagnose psychogener Schwindel ist oft schwierig und langwierig, Denn es gibt mehr als 100 Ursachen für Schwindel. Psychogener Schwindel kann dabei vor allem im Zusammenhang mit Angsterkrankungen entstehen.

Kann die Psyche Schwindel auslösen?

Studien deuten darauf hin, dass etwa 50 % der Menschen, die sich wegen Schwindel in eine Klinik begeben, eine psychische Beeinträchtigung haben, meist sind dies Angstzustände und Depression. Schwindel kann unter bestimmten unangenehmen Situationen auftreten und sich aus Krisen und Belastungssituationen heraus entwickeln, manchmal auch dann, wenn die Krise eigentlich schon längst überstanden scheint.

Was ist psychogener Schwindel? 

Neben einer Funktionsstörung des Gleichgewichtssinns kann auch die Psyche Ursache von Schwindel sein. In diesem Fall wird von nicht-organischem, psychogenem oder auch somatoformem Schwindel gesprochen.

Wie fühlt sich psychogener Schwindel an?

Bei psychogenem Schwindel handelt es sich um ein Bewegungsgefühl, ein Drehen, Schaukeln, Kippen oder Schwanken, das mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine psychische Störung wie z. B. Angst oder Depression zurückgeführt werden kann.

Psychogener Schwindel gehört zu einer Unterkategorie einer breiteren Gruppe von Patienten, zu der etwa 15 % aller Schwindelpatienten gehören, bei denen sowohl Untersuchungen als auch Laborwerte normal ausfallen.

Was verbirgt sich hinter psychogenem Schwindel?

Hinter psychogenem Schwindel verbergen sich primär keine organischen, sondern psychische Belastungen bzw. emotionale Konflikte und gehen mit Stand- bzw. Gangunsicherheiten sowie einer Fallneigung einher. Übelkeit und Erbrechen sind dabei eher selten. Mehr über Schwindel und Übelkeit findest du hier.

Wann tritt psychogener Schwindel auf? 

Bei Frauen tritt ein psychogener Schwindel bevorzugt zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr auf, bei Männern zwischen dem 40. und 50. Viele ursprünglich organisch bedingte Schwindelerkrankungen können im Verlauf in einen psychogenen Schwindel übergehen. Die Gefahr, dass dieser Schwindel chronisch wird, ist sehr hoch. Psychogener Schwindel lässt sich in der Regel therapieren.

Arten und Formen von psychogenem Schwindel

Der phobische Schwankschwindel (Angstschwindel)

Die häufigste psychogene Schwindelform ist der phobische Schwankschwindel bzw. Angstschwindel, welcher meist im Zusammenhang mit einer psychischen Belastungssituation steht. Ein Angstschwindel ist ein diffuser Schwindel, den Betroffene als Unsicherheit, Benommenheit oder das Gefühl, den Boden unter den Füssen zu verlieren, beschreiben.

Wie fühlt sich Angstschwindel an?

Ein Angstschwindel tritt plötzlich auf, ist gekennzeichnet durch ein starkes Gefühl der Angst, einer Gangunsicherheit bis hin zu einer Fallneigung und geht dabei auch immer mit Angst vor einer weiteren Schwindelattacke einher.

Wie wird Angstschwindel behandelt?

Therapiert wird ein Angstschwindel, indem die zugrundeliegende Angsterkrankung behandelt wird. Dies kann in Form einer Psychotherapie mit dem Ziel den Selbstbeobachtungs-Teufelskreis zwischen Schwindel und Symptomen zu durchbrechen sowie aus einer medikamentösen Behandlung bestehen.

Was löst phobischen Schwankschwindel aus?

Oft sind es zudem spezielle Situationen, die diese Art von Schwindel auslösen, wie z. B. das Überqueren von Brücken oder der Aufenthalt in leeren Räumen, langen Warteschlangen oder grossen Menschenmengen. Ein Beispiel dafür ist die Platzangst. Auch die Furcht vor der nächsten Attacke kann die Entwicklung eines phobischen Schwankschwindels fördern.

Paniksyndrom

Angst und Panik können zu Schwindel führen. Hier ist es schwierig zu unterscheiden, was zuerst da ist, die Angst oder der Schwindel. Tritt ein Schwindel zusammen mit Herzrasen, Furcht und Schweissausbrüchen auf, spricht man dabei auch von einer Panikattacke. Häufig ist psychogener Schwindel eine Folge unterschiedlicher Ängste und die Reaktion auf Konflikte oder psychosoziale Stressfaktoren.

Depression

Bei depressiven Patienten wird psychogener Schwindel überdurchschnittlich oft diagnostiziert. 

Angststörungen 

Vielfach tritt psychogener Schwindel bei Menschen mit Angsterkrankungen auf. Dabei schwindelt es z. B. im vollen Kaufhaus oder beim Gehen über eine schwindelerregende Brücke. Angstschwindel kann sich auch zur Phobie ausweiten und damit zum Teufelskreis werden, denn bereits die Angst vor Schwindel sorgt für das Auftreten von Schwindel. 

Symptome bei psychogenem Schwindel

Psychogener Schwindel kann in Form von Dreh- oder Schwankschwindel auftreten. Auch kommt es zusätzlich dazu zu Benommenheit, Anspannung sowie einer Gangunsicherheit. Mehr über Schwindel und Benommenheit findest du hier. 

Wann treten psychogene Schwindel-Symptome auf?

Psyschogene Schwindelanfälle treten vor allem bei psychischen Belastungssituationen oder in extrem stressigen Situationen auf oder werden dadurch entsprechend verstärkt.

Begleitsymptome bei psychogenem Schwindel

Häufig kommen zum Schwindel auch Symptome wie Atemnot, Herzrasen, Schweissausbrüche oder Zittern hinzu. Auch Kopfschmerzen sowie Schlafstörungen sind hier nicht selten.

Übungen gegen psychogenen Schwindel

Übungen gegen psychogenen Schwindel beinhalten alles, was Anspannung entgegen wirken kann. Dazu gehören Entspannungstechniken wie z. B. Yoga, Meditation, Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation sowie viel Bewegung an der frischen Luft

Was kann man gegen psychogenen Schwindel tun? 

Bei Schwindel geht es vorrangig darum, zuerst mögliche organische Ursachen dafür abzuklären bzw. auszuschliessen. Liegt ein psychogener Schwindel vor, kann versucht werden dieser in Form von Verhaltens- oder Konfrontationstherapien anzugehen. Ebenfalls hilfreich sind hier Entspannungstechniken, wie z. B. die Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen oder Autogenes Training. Zudem kann eine gesunde Lebensweise mit viel Bewegung an der frischen Luft sowie ein gutes Stressmanagement helfen die Seele wieder ins Gleichgewicht zu bringen und dadurch Ängste zu lindern. Auch ein Gleichgewichtstraining kann dabei helfen das Gefühl zu stärken, auch mit wackeligen Beinen fest im Leben zu stehen.

Medikamente bei psychogenem Schwindel

Medikamente bei psychogenem Schwindel können durch einen Psychiater oder einen Neurologen verschrieben werden. Liegt dem psychogenen Schwindel eine Angsterkrankung oder eine Depression zu Grunde, können Antidepressiva, Stimmungsstabilisierer sowie dämpfende schlaffördernde Medikamente und in schweren Fällen auch SSRI (selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer) eingesetzt werden.

Ist psychogener Schwindel heilbar?

Psychogener Schwindel als Folge einer psychischen Belastung ist behandelbar. Im Akutfall können Antivertiginosa sowie Hausmittel gegen Schwindel helfen. Bei Schwindelanfällen im Rahmen einer Panikattacke kommt es zu plötzlich auftretenden Symptomen, die wenige Minuten bis hin zu Stunden anhalten können. Die richtige Behandlung kann dabei den Prozess der Heilung beschleunigen. 

Hausmittel gegen Schwindelgefühl

Zu den bewährten Schwindelgefühl Hausmittel zählen:

  • Sich hinlegen
  • Flüssigkeitszufuhr
  • Akupuntur
  • Ingwer
  • Eine gute Stressbewältigungsstrategie
  • Yoga und Thai-Chi
  • Genügend Schlaf
  • Nackenmassage
  • Traubenzucker

Stress als Auslöser für Schwindel

Stress kann ein Auslöser für einen Schwindelanfall sein oder kann durch diesen zusätzlich verstärkt werden. Entspannungsübungen sowie ein gutes Stressmanagement können dabei helfen, diesen Schwindel zu lindern oder diesem vorzubeugen.

Umgekehrt kann auch Schwindel den Stress hervorrufen, da dieser zu einer Gangunsicherheit und einem Ohnmachtsgefühl führt. Ein Kreislauf aus Angst, Stress und Schwindel, der so schnell wie möglich durchbrochen werden muss.  Bei Schwindel durch Stress hilft u. a. sich hinzulegen, langsam und gleichmässig zu atmen und versuchen, so zur Ruhe zu kommen.

Falsche Atmung als Schwindelauslöser

Für Schwindel und Benommenheit kommen als Ursache auch eine falsche Atmung in Frage, welche bei Stress automatisch schneller und flacher wird. Durch eine dauerhaft falsche Atmung, bei welcher man nicht mehr komplett ausatmet, gelangt dabei zu wenig Sauerstoff ins Gehirn und Signale können entsprechend schlechter verarbeitet werden. 

Angespannte Muskeln führen zu Schwindel

Eine weitere Ursache für Schwindel können auch unsere Muskeln sein. Diese ziehen sich bei Stress zusammen. Konstante Anspannung kann neben Fehlhaltungen auch zu Verspannungen im Nacken, Kiefer oder Rücken führen und damit ein Schwindelgefühl verursachen.

Mehr über Schwindel durch Stress findest du hier

Fazit

Die Diagnose psychogener Schwindel ist schwierig und langwierig. Diese Schwindelart kann vor allem im Zusammenhang mit Angsterkrankungen entstehen, unter bestimmten unangenehmen Situationen auftreten oder sich aus Krisen und Belastungssituationen heraus entwickeln. 

Erst wenn mögliche körperliche Ursachen für Schwindel ausgeschlossen sind, kann der Schwindel psychologisch angegangen werden. Als Test auf psychogener Schwindel können ein Fragenkatalog sowie eine Symptomcheckliste hilfreich sein.

Bei psychogenem Schwindel wird auch von nicht-organischem, psychogenem oder somatoformen Schwindel gesprochen. Denn hinter psychogenem Schwindel verbergen sich primär keine organischen, sondern psychische Belastungen bzw. emotionale Konflikte.

Zu den psychogenen Schwindelformen gehören neben dem phobischen Schwankschwindel (Angstschwindel) auch das Paniksyndrom, Depressionen sowie Angststörungen.