Psychogener Schwindel Test- Psychische Schwindelattacken

Intro

Nicht immer stecken nur körperliche Ursachen hinter einem Schwindel. Psychische Beschwerden sind auf sehr komplexe Weise mit Schwindel verbunden und können dabei sowohl eine Ursache als auch eine Folge des Schwindels sein. Eine Trennung, der Jobverlust oder auch Trauer können alle dafür sorgen, dass das Leben wortwörtlich aus dem Gleichgewicht gerät. In diesem Text zeigen wir, wie du anhand eines Test psychogener Schwindel erkennst.

Ausserdem erklären wir, welchen Einfluss die Psyche auf Schwindel hat, was ein psychogener Schwindel genau ist und welche entsprechenden Formen und Arten es dabei gibt. Zudem zeigen wir einen Fragenkatalog sowie einen Symptomcheck der als Test beim Erkennen von psychogener Schwindel helfen kann und zeigen Übungen, Therapie und Behandlung bei psychisch bedingten Schwindelursachen. Ebenso gehen wir auf den Zusammenhang zwischen Stress, Schwindel und Benommenheit und speziell den Angstschwindel genauer ein.

Zusammenhang Psyche und Schwindel: Kann die Psyche Schwindel auslösen?

Die Diagnose psychogener Schwindel ist oft schwierig und langwierig. Es gibt mehr als 100 Ursachen für Schwindel. Psychogener Schwindel kann dabei vor allem im Zusammenhang mit Angsterkrankungen entstehen. Studien deuten darauf hin, dass etwa 50 % der Menschen, die sich wegen Schwindel in eine Klinik begeben, eine psychische Beeinträchtigung haben, meist sind dies Angstzustände und Depression. Schwindel kann unter bestimmten unangenehmen Situationen auftreten und sich aus Krisen und Belastungssituationen heraus entwickeln, manchmal auch dann, wenn die Krise eigentlich schon längst überstanden scheint.

Was ist psychogener Schwindel? 

Neben einer Funktionsstörung des Gleichgewichtssinns kann auch die Psyche Ursache von Schwindel sein. In diesem Fall wird von nicht-organischem, psychogenem oder auch somatoformem Schwindel gesprochen. Bei psychogenem Schwindel handelt es sich um ein Bewegungsgefühl, ein Drehen, Schaukeln, Kippen oder Schwanken, das mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine psychische Störung zurückgeführt werden kann, wie z. B. Angst oder Depression.

Psychogener Schwindel gehört zu einer Unterkategorie einer breiteren Gruppe von Patienten, zu der etwa 15 % aller Schwindelpatienten gehören, bei denen sowohl Untersuchungen als auch Laborwerte normal ausfallen. Häufig geht dem psychogenen Schwindel auch eine organische Erkrankung mit Schwindelanfällen voraus.

Hinter psychogenem Schwindel verbergen sich primär keine organischen, sondern psychische Belastungen bzw. emotionale Konflikte und gehen mit Stand- bzw. Gangunsicherheiten sowie einer Fallneigung einher. Übelkeit und Erbrechen sind dabei eher selten. Mehr über Schwindel und Übelkeit findest du hier. Mehr über psychogener Schwindel Test später im Text.

Vorkommen: Wann tritt psychogener Schwindel auf? 

Bei Frauen tritt ein psychogener Schwindel bevorzugt zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr auf, bei Männern zwischen dem 40. und 50. Viele ursprünglich organisch bedingte Schwindelerkrankungen können im Verlauf in einen psychogenen Schwindel übergehen. Die Gefahr, dass dieser Schwindel chronisch wird, ist sehr hoch. Psychogener Schwindel lässt sich in der Regel therapieren. Mehr über Therapie und Behandlung von psychogenem Schwindel gleich. 

Psychogener Schwindel Test Formen und Arten

Der phobische Schwankschwindel 

Die häufigste psychogene Schwindelform ist der phobische Schwankschwindel bzw. Angstschwindel, welcher meist im Zusammenhang mit einer psychischen Belastungssituation steht. Oft sind es zudem spezielle Situationen, die diese Art von Schwindel auslösen, wie z. B. das Überqueren von Brücken oder der Aufenthalt in leeren Räumen, langen Warteschlangen oder grossen Menschenmengen. Ein Beispiel dafür ist die Platzangst

Die Furcht vor der nächsten Attacke fördert dabei zudem die Entwicklung eines phobischen Schwankschwindels. Mehr über Angstschwindel, der phobische Schwindel gibt es später im Text detaillierter.

Paniksyndrom

Angst und Panik können zu Schwindel führen. Hier ist es schwierig zu unterscheiden, was zuerst da ist, die Angst oder der Schwindel. Tritt ein Schwindel zusammen mit Herzrasen, Furcht und Schweissausbrüchen auf, spricht man dabei auch von einer Panikattacke. Häufig ist psychogener Schwindel eine Folge unterschiedlicher Ängste und die Reaktion auf Konflikte oder psychosoziale Stressfaktoren. Mehr über Schwindel und Stress gibt es hier. 

Depression

Bei depressiven Patienten wird psychogener Schwindel überdurchschnittlich oft diagnostiziert. 

Angststörungen 

Vielfach tritt psychogener Schwindel bei Menschen mit Angsterkrankungen auf. Dabei schwindelt es z. B. im vollen Kaufhaus oder beim Gehen über eine schwindelerregende Brücke. Angstschwindel kann sich auch zur Phobie ausweiten und damit zum Teufelskreis werden, denn bereits die Angst vor Schwindel sorgt für das Auftreten von Schwindel. 

Symptome bei psychogenem Schwindel

Psychogener Schwindel kann in Form von Dreh- oder Schwankschwindel auftreten. Auch kommt es zusätzlich dazu zu Benommenheit, Anspannung sowie einer Gangunsicherheit. Mehr über Schwindel und Benommenheit findest du hier. 

Die Schwindelanfälle treten dabei vor allem bei psychischen Belastungssituationen oder in extrem stressigen Situationen auf oder werden dadurch entsprechend verstärkt. Häufig kommen zum psychogenen Schwindel auch Symptome wie Atemnot, Herzrasen, Schweissausbrüche oder Zittern hinzu. Auch Kopfschmerzen sowie Schlafstörungen sind hier nicht selten. Mehr über Schwindel bei Kopfbewegung hier, alles über gesunden und erholsamen Schlaf findest du hier. Mit Schwindel durch Stress gehts hier weiter.

Test auf psychogener Schwindel: Leide ich unter psychogenem Schwindel?

Derzeit gibt es keine Methode, um zuverlässig zwischen Schwindel, der durch eine psychische Erkrankung verursacht wird oder nicht lokalisiertem Schwindel zu unterscheiden.

Typisch für den psychogenen Schwindel ist die Diskrepanz zwischen dem Gefühlten und der Realität. Denn obwohl Betroffenen schwindelig ist und sie Angst haben zu fallen, absolvieren sie Gleichgewichtstests ohne Fehler, da die Gleichgewichtsorgane einwandfrei funktionieren. Nachfolgende Fragen und Checks können helfen festzustellen, ob man unter psychogenem Schwindel leidet:

Der Fragenkatalog Test auf psychogener Schwindel 

Um zu testen, ob es sich beim Schwindel um einen psychogenen Schwindel handelt, können die Beantwortung folgender Fragen zu möglichen Auslösern weiterhelfen: 

  • Bin ich zurzeit besonders gestresst oder stehe gerade unter ausserordentlichem Druck?
  • Stehen gerade irgendwelche Beziehungskonflikte oder andere Streitigkeiten an? 
  • Leide ich unter Existenzängsten? Sehe ich meinen Arbeitsplatz in Gefahr oder habe ich das Gefühl nicht mehr über die Runden zu kommen?
  • Bin ich zurzeit chronisch belastet z. B. durch Krankheit oder andere Probleme?
  • Fühle ich mich einsam? 
  • Bin ich in letzter Zeit häufig deprimiert?
  • Schlafe ich in letzter Zeit schlecht und fühle mich unausgeruht?
  • Tritt der Schwindel häufig in speziellen Situationen auf?
  • Verspüre ich zum Schwindel Angst?

Je mehr Fragen hier mit einem Ja beantwortet wurden, desto höher ist die Möglichkeit, dass der Schwindel psychische Ursachen haben könnte. 

Der Symptom Check Test auf psychogener Schwindel

Folgende Symptome im Zusammenhang mit Schwindel können auf einen psychogenen Schwindel hinweisen:

  • Atemnot
  • Herzrasen
  • Benommenheit 
  • Schweissausbrüche 
  • Zittern

Wichtig: Erst wenn mögliche körperliche Ursachen für Schwindel ausgeschlossen sind, kann der Schwindel auf psychischer Ebene angegangen werden. Die zuständigen Ansprechpersonen hierfür sind neben Hausärzten auch Psychiater, Psychologen sowie Neurologen.  

Psychogener Schwindel Übungen

Übungen gegen psychogenen Schwindel beinhalten alles, was innerer Unruhe und Anspannung entgegen wirken kann. Dazu gehören Entspannungstechniken wie z. B. Yoga, Meditation, Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation sowie viel Bewegung an der frischen Luft

Ist psychogener Schwindel heilbar?

Psychogener Schwindel als Folge einer psychischen Belastung ist behandelbar. Im Akutfall können Antivertiginosa sowie Hausmittel gegen Schwindel helfen. Bei Schwindelanfällen im Rahmen einer Panikattacke kommt es dabei zu plötzlich auftretenden Symptomen, die wenige Minuten bis hin zu Stunden anhalten können. Die richtige Behandlung kann den Prozess der Heilung beschleunigen. 

Therapie: Was kann man gegen psychogenen Schwindel tun? 

Bei auftretendem Schwindel geht es vorrangig darum, erst mögliche organische Ursachen dafür abzuklären bzw. auszuschliessen. Liegt ein psychogener Schwindel vor, kann versucht werden dieser in Form von Verhaltens- oder Konfrontationstherapien anzugehen. Ebenfalls hilfreich sind hier Entspannungstechniken, wie z. B. die Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen oder autogenes Training. Zudem kann eine gesunde Lebensweise mit viel Bewegung an der frischen Luft sowie ein gutes Stressmanagement helfen die Seele wieder ins Gleichgewicht zu bringen und Ängste zu lindern. Auch ein Gleichgewichtstraining kann dabei helfen das Gefühl zu stärken, auch mit wackeligen Beinen fest im Leben zu stehen.

Psychogener Schwindel Medikamente

Medikamente bei psychogenem Schwindel können durch einen Psychiater oder einen Neurologen verschrieben werden. Liegt dem psychogenen Schwindel eine Angsterkrankung oder eine Depression zu Grunde, können entsprechend Antidepressiva, Stimmungsstabilisierer sowie dämpfende schlaffördernde Medikamente und in schweren Fällen auch SSRI (selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer) eingesetzt werden. Mehr über Hausmittel gegen Schwindelgefühl findest du hier.

Stress, Schwindel und Benommenheit 

Stress kann ein Auslöser für einen Schwindelanfall sein oder kann durch diesen zusätzlich verstärkt werden. Entspannungsübungen sowie ein gutes Stressmanagement können dabei helfen, diesen Schwindel zu lindern oder diesem vorzubeugen.

Umgekehrt kann auch Schwindel den Stress hervorrufen, da dieser zu einer Gangunsicherheit und einem Ohnmachtsgefühl führt. Ein Kreislauf aus Angst, Stress und Schwindel, der so schnell wie möglich durchbrochen werden muss.  Bei Schwindel durch Stress hilft u. a. sich hinzulegen, langsam und gleichmässig zu atmen und versuchen, so zur Ruhe zu kommen. Regelmässige Entspannungsübungen und körperliche Bewegung können erfolgreich dabei unterstützen.

Falsche Atmung

Für Schwindel und Benommenheit bei Stress kommen als Ursache die Atmung in Frage, welche bei Stress automatisch schneller und flacher wird. Durch eine dauerhaft falsche Atmung, bei welcher man nicht mehr komplett ausatmet, gelangt dabei zu wenig Sauerstoff ins Gehirn und Signale können entsprechend schlechter verarbeitet werden. 

Muskelspannung

Eine weitere Ursache für diese Symptome sind unsere Muskeln. Diese ziehen sich bei Stress zusammen. Konstante Anspannung kann neben Fehlhaltungen auch zu Verspannungen im Nacken, Kiefer oder Rücken führen und damit ein Schwindelgefühl verursachen. Mehr über HWS Schwindel was tun? findest du hier.

Mehr über Schwindel durch Stress findest du hier

Angstschwindel, der phobische Schwindel

Ein Angstschwindel ist ein diffuser Schwindel, den Betroffene als Unsicherheit, Benommenheit oder das Gefühl, den Boden unter den Füssen zu verlieren, beschreiben. Dazu kann auch Schwindel und Übelkeit hinzukommen.  

Ein Angstschwindel tritt plötzlich auf und ist gekennzeichnet durch ein starkes Gefühl der Angst, einer Gangunsicherheit bis hin zu einer Fallneigung und geht dabei auch immer mit Angst vor einer weiteren Schwindelattacke einher. Therapiert wird ein Angstschwindel, indem die zugrundeliegende Angsterkrankung behandelt wird. Dies kann in Form einer Psychotherapie mit dem Ziel den Selbstbeobachtungs-Teufelskreis zwischen Schwindel und Symptomen zu durchbrechen sowie aus einer medikamentösen Behandlung bestehen.

Fazit

Die Diagnose psychogener Schwindel ist schwierig und langwierig. Diese Schwindelart kann vor allem im Zusammenhang mit Angsterkrankungen entstehen, unter bestimmten unangenehmen Situationen auftreten oder sich aus Krisen und Belastungssituationen heraus entwickeln. 

Bei psychogenem Schwindel wird auch von nicht-organischem, psychogenem oder somatoformen Schwindel gesprochen. 

Hinter psychogenem Schwindel verbergen sich primär keine organischen, sondern psychische Belastungen bzw. emotionale Konflikte. Viele ursprünglich organisch bedingte Schwindelerkrankungen können im Verlauf in einen psychogenen Schwindel übergehen. Die Gefahr, dass dieser Schwindel chronisch wird, ist sehr hoch aber lässt sich in der Regel therapieren.

Zu den psychogenen Schwindelformen gehören neben dem phobischen Schwankschwindel (Angstschwindel) auch das Paniksyndrom, Depressionen sowie Angststörungen. Zusätzliche Symptome sind Benommenheit, Anspannung, Gangunsicherheit, Atemnot, Herzrasen, Schweissausbrüche, Zittern, Kopfschmerzen oder auch Schlafstörungen. Typisch für den psychogenen Schwindel ist dabei auch die Diskrepanz zwischen dem Gefühlten und der Realität. 

Erst wenn mögliche körperliche Ursachen für Schwindel ausgeschlossen sind, kann der Schwindel psychologisch angegangen werden. Als Test auf psychogener Schwindel können der Fragenkatalog sowie eine Symptomcheckliste hilfreich sein.

Übungen gegen psychogenen Schwindel sind Entspannungstechniken wie z. B. Yoga, Meditation, Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation sowie viel Bewegung an der frischen Luft.

Behandelt wird psychogener Schwindel wird mit Verhaltens- bzw. Konfrontationstherapien, Gleichgewichtstraining sowie gutem Stressmanagement, Antidepressiva, Stimmungsstabilisierer sowie SSRI.

Stress kann ein Auslöser für einen Schwindelanfall sein oder diesen zusätzlich verstärken. Aber auch umgekehrt kann Schwindel zu Stress führen, ein Kreislauf, der so schnell wie möglich durchbrochen werden muss.