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Schwindel ist ein Gefühl der Ohnmacht, kann das Gleichgewicht beeinträchtigen und dabei die Sensation vermitteln, dass man sich selbst oder sich die Umgebung dreht. Obwohl sich Schwindel und Benommenheit ähnlich anfühlen können, haben sie unterschiedliche Ursachen. Benommenheitsschwindel ist nicht immer ein Grund zur Sorge, kann aber auch ein Zeichen für ein ernstes Gesundheitsproblem sein, wo schnelles Handeln angezeigt ist.
Was ist der Unterschied zwischen Schwindel und Benommenheit und welche Ursachen kommen dafür in Frage? Welche Symptome treten bei Benommenheit auf, welche Gefahren gibt es dabei, was hilft bei Schwindel und Benommenheit und wann sollte man damit zum Arzt? Antworten auf alle diese Fragen findest du in diesem Text.
Unterschied zwischen Schwindel und Benommenheit
Obwohl es oft schwer ist, zwischen Schwindel und Benommenheit zu unterscheiden, kann dieser feine Unterschied einen entscheidenden Einfluss auf die Diagnose haben. Häufige Ursachen für Schwindel sind neben Medikamentennebenwirkungen auch Infektionen oder Erkrankungen des Innenohrs wie z. B. die Menière-Krankheit oder der gutartiger paroxysmaler Lagerungsschwindel sowie die Parkinson-Krankheit.
Im Gegensatz zum Schwindel entsteht die Benommenheit, bei der es sich um eine diffuse Veränderung der Wahrnehmung handelt, durch eine das gesamte Gehirn betreffende Herz-Kreislaufstörung.
Ursachen für Schwindel und Benommenheit: Was führt zu Benommenheitsschwindel?
Benommenheitsschwindel kann eine Reihe von Ursachen haben, darunter:
Dehydrierung
Zu einer Dehydrierung kann es bei Überhitzung durch einen Flüssigkeitsmangel kommen. Ohne eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sinkt das Blutvolumen, wodurch sich der Blutdruck senkt und das Gehirn dabei nicht mehr ausreichend durchblutet wird. Unter Umständen ist hier auch eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr (Infusion) erforderlich.
Plötzlicher Blutdruckabfall: Orthostatische Hypotonie
Das vegetative Nervensystem hilft unserem Körper, die Blutdruckschwankungen beim Aufstehen entsprechend zu regulieren. Mit zunehmendem Alter kann sich dieses verschlechtern und damit zu einem vorübergehenden Blutdruckabfall beim schnellen Aufstehen führen, auch bekannt als orthostatische Hypotonie. Mehr zum Schwindel bei Kopfbewegung gibt es hier nachzulesen.
Arzneimittelnebenwirkungen
Manche Medikamente verursachen Schwindel, vor allem solche, die den Blutdruck senken oder den Harndrang fördern und machen eine Anpassung der Dosis oder einen Medikamentenwechsel erforderlich.
Niedriger Blutzucker
Ist der Blutzuckerspiegel zu niedrig, schaltet der gesamte Organismus auf Reserve, um dabei so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen. Bei Benommenheitsschwindel ist es deshalb ratsam, den Blutzuckerspiegel kontrollieren zu lassen.
Herzinfarkt und Schlaganfall
Im Extremfall können Benommenheit und Schwindel auch ein Anzeichen für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall sein. Weitere Symptome, die bei einem Herzinfarkt zusätzlich auftreten, sind Schmerzen in der Brust, Kurzatmigkeit, Übelkeit, Arm- oder Rückenschmerzen. Mehr über Schwindel und Übelkeit findest du hier.
Zusätzliche Symptome, die auf einen Schlaganfall hindeuten, sind neben plötzlich auftretenden Kopfschmerzen auch Taubheit, Schwäche, Sehstörungen, Schwierigkeiten beim Gehen oder eine undeutlich verwaschene Sprache. Hier zählt jede Sekunde! Denn diese Symptome erfordern sofortige ärztliche Hilfe.
Dumpfes schummriges Gefühl im Kopf: Symptome bei Benommenheit
Die Häufigkeit, sich benommen zu fühlen, steigt mit zunehmendem Alter. Das Gefühl von Benommenheit kann dabei zeitweilig auftreten oder auch anhaltend sein. Benommenheit ist ein Begriff, der verschiedene Empfindungen beschreibt, wie z. B. das Gefühl, ohnmächtig zu werden oder das Bewusstsein oder das Gleichgewicht zu verlieren.
Vertigo ist eine Benommenheitsform, bei welcher man das Gefühl hat, dass sich etwas bewegt, auch wenn dies nicht der Fall ist, ähnlich dem Gefühl, wenn man nach längerer Drehung zum Stillstand kommt, wie z. B. nach einer Karussellfahrt. Bei Vertigo kann es zusätzlich dazu auch zu Übelkeit und Erbrechen oder einer entsprechenden Gangunsicherheit kommen. Mehr über Schwindel und Übelkeit gibt es hier nachzulesen.
Benommenheitsschwindel Gefahren: Ist Benommenheitsschwindel gefährlich?
Benommenheit und Schwindel sind unangenehm. Gerade bei älteren Betroffenen erhöht sich dadurch auch die Gefahr von Stürzen und Verletzungen und führt zudem dazu, dass dadurch alltägliche Tätigkeiten sowie die Selbstständigkeit eingeschränkt werden.
Bei jedem plötzlich auftretenden, heftigen oder wiederholt vorkommenden unerklärlichem Schwindel und Benommenheit sollte nach der Ursache dafür gefahndet werden, besonders wenn weitere Symptome dazukommen. Mehr darüber, wann man mit Schwindel und Benommenheit zum Arzt sollte, später im Text.
Benommenheitsschwindel loswerden: Was hilft bei Schwindel und Benommenheit?
Die Behandlung von Schwindel und Benommenheit hängt von der Ursache der Symptome ab. Werden die Beschwerden von einem Arzneimittel ausgelöst, kann die Dosis entsprechend angepasst oder durch ein anderes Medikament ersetzt werden. Schwindel, der durch Erkrankungen des Innenohrs verursacht wird, kann mit Antihistaminika oder Benzodiazepinen gelindert werden. Gegen Schwindel bei benignen paroxysmalen Lagerungsschwindel helfen verschiedene Manöver, die auch zu Hause durchgeführt werden können. Mehr über Hausmittel gegen Schwindelgefühl und entsprechende Anleitungen zu Lagerungsmanöver findest du hier.
Tipps die bei Schwindel und Benommenheit helfen das Risiko eines Sturzes oder einer Ohnmacht zu verringern
- Langsames Aufstehen nach dem Sitzen oder Liegen
- Viel Wasser trinken, vor allem bei grosser Hitze oder bei sportlicher Betätigung
- Iss oder trink etwas Zuckerhaltiges oder etwas mit einfachen Kohlenhydraten wenn du dich schlapp fühlst
- Leg oder setz dich hin, bis der Anfall ganz vorbei ist
- Sorge für ausreichenden Schlaf
- Verzichte auf Koffein, Tabak sowie Alkohol
Prophylaxe: Massnahmen die helfen Schwindel und Benommenheit vorzubeugen
Zu den Massnahmen, die helfen Schwindel und Benommenheit vorzubeugen gehören:
- Genug Trinken
- Regelmässig Essen
- Ausreichend und erholsamer Schlaf
Soforthilfe bei Schwindel und Benommenheit
Folgende Massnahmen können wirksam gegen Schwindel und Benommenheit helfen:
- Trink ein Schluck Wasser oder Orangensaft
- Leg dich hin und lagere deine Beine dabei hoch, höher als das Herz
- Sorge für frische Luft, bitte zur Not jemanden das Fenster zu öffnen, um frische Luft reinzulassen
Mehr Hausmittel gegen Schwindelgefühl findest du hier
Schwindel und Sehstörungen
Sehen und Gleichgewicht sind im Gehirn verschaltet. Ein Sehfehler, eine Erhöhung des Augendruckes oder auch Augenerkrankungen können eine Ursache für Schwindel und Benommenheit sein. Manchmal tritt Schwindel blutdruckbedingt auch in Kombination mit Sehstörungen auf. Bei Bluthochdruck kommt es dabei zu Irritationen im Bereich des Sehnervs der Netzhaut und im Bereich des Gleichgewichtsorgans. Bei erniedrigtem Blutdruck kommt es hingegen zu einer entsprechenden Minderdurchblutung, was ebenfalls zu Schwindel und Sehstörungen führen kann.
Sind die Augen für Beschwerden wie Schwindel und Benommenheit verantwortlich, spricht man dabei von einem okulären Schwindel. Auch Sehschwächen, eine Hornhautverkrümmung sowie der graue oder der grüne Star können Schwindel als Folge haben.
Neurologischer Schwindel
Vielen, vor allem akut einsetzenden Schwindelattacken liegt dabei eine neurologische Störung zugrunde. Ursachen für zentralen Schwindel und Benommenheit sind u. a. ein Hirnstamminfarkt, Blutungen in den Hirnstammstrukturen, Tumore, Infekte, Abszesse oder Schädel-Hirn-Traumen nach Verletzungen. Zentraler Schwindel tritt ebenfalls bei MS-Patienten auf.
Der neurologische Schwindel geht häufig mit einer Läsion des Hirnstammes einher, deshalb muss bei Anzeichen eines neurologischen Schwindels sofortige ärztliche Hilfe hinzugezogen werden.
Schwindel und Benommenheit wann zum Arzt?
Dauern Schwindel und Benommenheitsanfälle länger als 15 Minuten an, sollten diese immer ärztlich abgeklärt werden. Notfallmässig zum Arzt gehören Schwindel und Benommenheit im Zusammenhang mit:
- Einem grossen Blutverlust
- Empfindungsstörungen oder Taubheitsgefühl
- Schmerzen oder Druck in der Brust, den Armen oder dem Rücken
- Sprachstörungen oder Verwirrtheit
- Atemprobleme
- Starkes Erbrechen
- Sehstörungen
Mehr über Schwindel durch Stress und zur Frage HWS Schwindel was tun? findest du hier. Zum Psychogenen Selbsttest gehts hier
Fazit
Obwohl sich Schwindel und Benommenheit ähnlich anfühlen, haben sie unterschiedliche Ursachen. Im Gegensatz zum Schwindel entsteht die Benommenheit, eine diffuse Veränderung der Wahrnehmung, durch eine das gesamte Gehirn betreffende Herz-Kreislaufstörung.
Ursachen für Benommenheitsschwindel sind neben Arzneimittelnebenwirkungen auch Dehydrierung, plötzlicher Blutdruckabfall (orthostatische Hypotonie), niedriger Blutzuckerspiegel sowie Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Bei Vertigo, einer Benommenheitsform bei welcher man das Gefühl hat, dass sich etwas bewegt, auch wenn dies nicht der Fall ist, kommt es zusätzlich auch zu Schwindel und Übelkeit oder Erbrechen sowie einer entsprechenden Gangunsicherheit.
Benommenheit und Schwindel erhöhen gerade bei älteren Menschen die Gefahr von Stürzen und Verletzungen und führen zudem zu einer Einschränkung der Selbstständigkeit.
Die Behandlung von Schwindel und Benommenheit hängt von der Ursache der Symptome ab und kann z. B. eine Medikamentenanpassung, verschiedene Lagerungsmanöver oder auch Arzneimittel beinhalten. Auch können verschiedene Tipps, Soforthilfemassnahmen und Massnahmen zur Vorbeugung helfen.
Sehfehler, eine Erhöhung des Augendruckes oder Augenerkrankungen können ebenfalls eine Ursache für Schwindel und Benommenheit sein, manchmal tritt Schwindel blutdruckbedingt auch in Kombination mit Sehstörungen auf. Sind die Augen für die Beschwerden verantwortlich, spricht man dabei von einem okulären Schwindel.
Vielen, vor allem akut einsetzenden Schwindelattacken liegt eine neurologische Störung zugrunde welche dabei häufig mit einer Läsion des Hirnstammes einher geht.
Notfallmässig zum Arzt gehören Schwindel und Benommenheit im Zusammenhang mit einem grossen Blutverlust, Empfindungsstörungen oder Taubheitsgefühl sowie Schmerzen oder Druck in der Brust, den Armen oder dem Rücken, Sprachstörungen oder Verwirrtheit, Atemproblemen, starkem Erbrechen oder Sehstörungen.