Intro
In jüngster Zeit hat Kollagen als Nahrungsergänzungsmittel und Bestandteil von Shampoos und Cremen deutlich an Beliebtheit zugelegt. Doch was ist Kollagen und wie wirkt es? Wie wirkt sich ein Kollagenmangel aus? Welchen Einfluss hat das Protein auf unsere Haut, Knochen, Haare sowie Wundheilung und wie können wir von Kollagen sonst noch profitieren? Wo finden wir kollagenhaltige Lebensmittel und Drinks in der Ernährung und welches sind die besten Kollagenpräparate? Antworten auf all diese Fragen in diesem Text.
Definition: Was ist Kollagen?
Kollagen ist ein bei Menschen und Tieren vorkommendes Strukturprotein der extrazellulären Matrix und besteht aus einzelnen, langen Proteinketten, welche sich wiederum aus verschiedenen Aminosäuren zusammensetzen. Es ist das am häufigsten vorkommende Protein im menschlichen Körper und wird in Knochen, Muskeln, Haut sowie Sehnen vorgefunden. Es ist die Substanz, die unseren Körper zusammenhält und ein Gerüst bildet das für Stabilität und Struktur sorgt.
Kollagenabbau
Die Kollagenproduktion nimmt mit dem Alter und durch Faktoren wie Zigarettenrauchen und UV-Licht ab. Damit nimmt auch die strukturelle Widerstandsfähigkeit der Haut automatisch ab, es bilden sich Falten und die Gelenkknorpel werden schwächer. Bei Frauen nimmt die Kollagensynthese nach der Menopause drastisch ab.
Kollagenaufbau
Es gibt 11 nicht essenzielle Aminosäuren, die der Körper selbst herstellen kann und 9 essenzielle, die über die Ernährung aufgenommen werden müssen. Kollagen besteht hauptsächlich aus den 3 nicht-essenziellen Aminosäuren Prolin, Glycin und Hydroxyprolin.
Endogenes Kollagen
Endogenes Kollagen ist natürliches Kollagen, wird vom Körper synthetisiert und hat eine Reihe von wichtigen Aufgaben. Sein Abbau wird mit einer Reihe von gesundheitlichen Problemen in Verbindung gebracht.
Exogenes Kollagen
Exogenes Kollagen ist synthetisch und stammt somit aus einer externen Quelle wie z. B. Nahrungsergänzungsmitteln. Es wird hauptsächlich für medizinische und kosmetische Zwecke verwendet, u. a. für die Regeneration von Körpergewebe.
Vorkommen: Wo finden wir Kollagen?
Kollagen ist ein Eiweiss, das im gesamten Körper vorkommt, insbesondere jedoch in der Haut, in Knochen, Bändern und Sehnen, Zähnen sowie dem Bindegewebe. In Lebensmitteln kommen sowohl Kollagen als auch Nährstoffe welche bei der körpereigenen Kollagenproduktion helfen, vor. Mehr zu kollagenhaltigen Nahrungsmitteln später im Text.
Struktur: Wie ist Kollagen aufgebaut?
Kollagen ist ein hartes, unlösliches sowie faseriges Protein und macht etwa ein Drittel des Proteins im menschlichen Körper aus. In den meisten Kollagenen sind die Moleküle dabei zu langen und dünnen Fasern zusammengepackt. Diese fungieren als stützende Strukturen, verankern die Zellen miteinander und verleihen der Haut dadurch Festigkeit und Elastizität. Die Kollagene im menschlichen Körper sind stark und gleichzeitig aber auch sehr flexibel.
Wirkung und Aufgaben
Einige Kollagene dienen als Schutzhüllen für empfindliche Organe im Körper, wie z. B. die Nieren. In der Medizin wird es oft als Füllmaterial in der plastischen Chirurgie sowie als Verband für schwere Verbrennungen verwendet.
Kollagen ist resorbierbar, was bedeutet, dass es abgebaut, umgewandelt und wieder in den Körper aufgenommen werden kann. Auch kann es zu kompakten Festkörpern oder gitterartigen Gelen geformt werden. Seine vielfältigen Funktionen und die Tatsache, dass es in der Natur vorkommt, machen es klinisch sehr vielseitig und für verschiedene medizinische Zwecke einsetzbar.
8 Wirkungsspektren von Kollagen
1. Hautfüller
Kollageninjektionen können die Konturen der Haut verbessern und Hautvertiefungen auffüllen. Kollagenhaltige Füllstoffe können kosmetisch eingesetzt werden um z. B. Falten im Gesicht zu glätten. Auch Narben können damit ausgebessert werden, sofern diese nicht scharfkantig sind. Mit Kollagen können vor allem oberflächliche Bereiche aufgefüllt werden, grössere Vertiefungen werden in der Regel eher mit Substanzen wie Fett, Silikon oder Implantaten aufgefüllt. In der Dermis, der mittleren Hautschicht, trägt es dazu bei, ein faseriges Netz von Zellen, den Fibroblasten, zu bilden auf deren Grundlage neue Zellen wachsen können. Ausserdem spielt Kollagen auch eine Rolle bei der Erneuerung und Wiederherstellung abgestorbener Hautzellen.
2. Kosmetische Lotionen
Viele kollagenhaltige Produkte, darunter Cremen und Puder, behaupten die Haut zu revitalisieren, indem sie den Kollagengehalt im Körper erhöhen. Dies ist jedoch eher unwahrscheinlich, da die Kollagenmoleküle zu gross sind, um von der Haut absorbiert werden zu können. Ein möglicher Nutzen ist wahrscheinlich auf die feuchtigkeitsspendende Wirkung dieser Produkte zurückzuführen und nicht auf die direkte Erhöhung des Kollagengehalts.
3. Wundheilung
Kollagen kann zur Wundheilung beitragen, indem es neue Hautzellen an die Wundstelle bindet und somit die Wundheilung fördert.
Kollagenverbände können die Heilung unterstützen bei:
- Chronischen Wunden, die auf andere Behandlungen nicht ansprechen
- Wunden, die Körperflüssigkeiten wie Urin oder Schweiss absondern
- Granulierende Wunden auf denen anderes Gewebe wächst
- Nekrotische Wunden
- Verbrennungen II. Grades
- Hautspenderstellen sowie Hauttransplantationen
Cave: Kollagenverbände werden nicht empfohlen für Verbrennungen III. Grades, Wunden mit trockenem Schorf oder für Patienten, die empfindlich auf Produkte von Kühen reagieren.
4. Gezielte Geweberegeneration
Membrane auf Kollagenbasis werden in der Zahnmedizin sowie der Implantatbehandlung eingesetzt, um das Wachstum bestimmter Zelltypen zu fördern. In der Kieferchirurgie können Kollagenbarrieren verhindern, dass schnell wachsende Zellen um das Zahnfleisch herum in eine Zahnwunde eindringen. So bleibt ein Raum erhalten, in dem sich die Zellen regenerieren können. Membrane auf Kollagenbasis können in diesen Fällen die Heilung unterstützen und sind resorbierbar, so dass sie nach dem Eingriff nicht chirurgisch entfernt werden müssen.
5. Gefässprothetik
Gewebetransplantate aus Kollagen werden für die Regeneration peripherer Nerven, für Gefässprothesen und für die Rekonstruktion von Arterien verwendet.
6. Behandlung von Osteoarthritis
Kollagenergänzungen können bei der Behandlung von Gelenk- sowie Knochenentzündungen helfen. Untersuchungen ergaben, dass kollagenhaltige Nahrungsergänzungsmittel dazu beitragen können, schmerzhafte Gelenksymptome zu lindern und dabei die Gelenkfunktion zu verbessern. Bei der Aufnahme des Präparates reicherte sich das Kollagen im Knorpel an, was zum Wiederaufbau der extrazellulären Matrix beiträgt. Mehr zu kollagenhaltigen Nahrungsergänzungsmittel später im Text.
7. Verhinderung von Kollagenverlust
Eine Lasertherapie kann bei der Behandlung von Dehnungsstreifen helfen, da sie das Wachstum von Kollagen, Elastin sowie auch Melanin anregen kann.
8. Antioxidans
Kollagen kann als Antioxidans wirken und durch freie Radikale verursachte Schäden bekämpfen. Freie Radikale sind Verbindungen, die im Körper durch Stress, Luftschadstoffe, Rauchen, schlechte Ernährung, Alkohol und andere Umwelteinflüsse entstehen. Zu viele freie Radikale können Proteine, Zellen sowie auch DNA schädigen. Mehr zum Thema Antioxidantien und freie Radikale hier.
Kollagentypen
Es gibt mind. 16 verschiedene Kollagentypen und alle haben dabei unterschiedliche Strukturen und Funktionen.
Die 3 Haupt-Kollagentypen
Typ I
Dieser Typ macht mit 90 % das am häufigsten vorkommende Kollagen aus. Er verleiht der Haut, den Bändern sowie Sehnen ihre Elastizität und Festigkeit und sorgt im Knochen für Stabilität und Flexibilität. Vorkommen in der Ernährung: Haut und Knochen von Rind- und Schweinefleisch sowie von Süsswasser- und Meeresfischen.
Typ II
Dieser Typ kommt mit einem Anteil von 80 % überwiegend im Knorpelgewebe vor. Er besteht aus eher lockeren Fasern und polstert dabei die Knorpel der Gelenke, Bandscheiben oder den Glaskörper im Auge. Vorkommen in der Ernährung: Knorpelgewebe von Hühnerfleisch.
Typ III
Unterstützt die Struktur von Muskeln, Organen, Haut, Sehnen, Knochen, Knorpel sowie auch Blutgefässen, ist für die elastischen Eigenschaften von Geweben und inneren Organen zuständig und wird im Körper häufig in Verbindung mit Typ I gefunden. Vorkommen in der Ernährung: Haut und Knochen von Rindfleisch. Fibroblasten (Bindegewebszellen) und Osteoblasten (Zellen des Knochengewebes) stellen vor allem Kollagen Typ I und III her. Chondrozyten (Zellen des Knorpelgewebes) bilden hingegen hauptsächlich Kollagen Typ II.
Kollagenquellen
Eine gesunde Ernährung kann dem Körper helfen Kollagen zu produzieren. Zu den Nährstoffen, welche die Kollagenbildung unterstützen können gehören:
Vitamin-C
Grosse Mengen Vitamin-C sind in Zitrusfrüchten wie Orangen sowie in Paprika, Broccoli und Erdbeeren enthalten. Der Anfang des Kollagens bildet das Prokollagen. Unser Körper stellt Prokollagen her, indem er die beiden Aminosäuren Glycin und Prolin kombiniert. Für diesen Prozess wird u. a. Vitamin-C verwendet.
Mehr zu Vitamin-C hier
Prolin
Prolin ist in Eiweiss, Fleisch, Weizenkeimen, Milchprodukten, Käse, Soja, Kohl, Spargel sowie auch Pilzen enthalten.
Glycin
Glycin findet man in Schweinehaut, Hühnerhaut sowie Gelatine und kommt auch in verschiedenen proteinhaltigen Lebensmitteln vor.
Kupfer
Kupfer ist in Schalentieren, rotem Fleisch, Nüssen wie z. B. Cashewnüssen, Sesamsamen, Kakaopulver und Linsen enthalten.
Anthocyanidine
Anthocyanidine sind in Brombeeren, Heidelbeeren, Kirschen und Himbeeren enthalten.
Vitamin-A
Kommt in tierischen Lebensmitteln aber auch als Beta-Carotin in pflanzlichen Lebensmitteln vor.
Mehr über Vitamin-A hier
Tierische Lebensmittel
Kollagen ist im Bindegewebe von tierischen Lebensmitteln enthalten. Eine besonders reichhaltige Kollagenquelle ist somit auch Knochenbrühe, die durch das Kochen der Knochen von Hühnern und anderen Tieren hergestellt wird. Gelatine ist im Grunde gekochtes Kollagen und enthält sehr viele Aminosäuren. Es ist umstritten, ob der Verzehr von kollagenreichen Lebensmitteln tatsächlich den Kollagengehalt im Körper erhöhen kann. Beim Konsum von Proteinen werden diese in Aminosäuren aufgespalten und dann wieder zusammengesetzt, so dass sich der Verzehr von Kollagen nicht direkt in einer höheren Konzentration im Körper auswirkt.
Kollagen Tagesbedarf
Der Bedarf an Kollagen ist individuell. Je nach Darreichungsform wird eine tägliche Menge zwischen 2500-10000 gr. empfohlen.
Kollagenmangel
Einige Faktoren können den Kollagengehalt im Körper verringern:
Hoher Zuckerkonsum
Eine zuckerreiche Ernährung erhöht die Glykationsrate, ein Prozess, bei dem sich Blutzucker an Proteine anlagert und neue Moleküle bildet, die sogenannten fortgeschrittenen Glykationendprodukte (AGEs). AGEs schädigen benachbarte Proteine und können das Kollagen somit trocken und brüchig machen.
Tabakrauchen
Viele im Tabakrauch enthaltene Chemikalien schädigen sowohl das Kollagen als auch das Elastin in der Haut. Zudem verengt Nikotin die Blutgefässe in den äusseren Hautschichten, was wiederum die Hautgesundheit beeinträchtigt, da die Nährstoff- und Sauerstoffzufuhr zur Haut dadurch verringert wird.
Sonnenlicht
Ultraviolette Strahlen im Sonnenlicht führen dazu, dass Kollagen schneller abgebaut wird. Dabei werden die Kollagenfasern geschädigt und es sammelt sich abnormales Elastin an. Die UV-Strahlen des Sonnenlichts schädigen das Kollagen in der Dermis, die Haut kann es nicht richtig wieder aufbauen und es entstehen Falten.
Autoimmunerkrankungen
Einige Autoimmunerkrankungen führen dazu, dass sich Antikörper gegen das Kollagen richten.
Genetische Veränderungen
Genetisch bedingte Veränderungen können die extrazelluläre Matrix beeinflussen. Es kann weniger Kollagen produziert werden oder es kann sich dabei um gestörtes Kollagen handeln.
Alterungsprozess
Auch der natürliche Alterungsprozess führt dazu, dass der Kollagenspiegel mit der Zeit auf natürliche Weise abnimmt … und es gibt keine Möglichkeit dem entgegenzuwirken. Der Verzicht auf Tabakkonsum und übermässige Sonneneinstrahlung sowie eine gesunde Ernährung und körperliche Betätigung können dazu beitragen, die sichtbare Hautalterung zu verringern, das Kollagen dabei entsprechend zu schützen und damit Haut, Knochen, Muskeln sowie auch Gelenke länger gesund zu halten.
Kollagen und Ernährung
In der Lebensmittelindustrie wird Kollagen u. a. zur Herstellung von Gelatine erhitzt und für die Herstellung von Wursthüllen z. B. genutzt.
10 Kollagenhaltige Nahrungsmittel
1. Rotes Obst und Gemüse
Erdbeeren, Kirschen, rote Beete, Tomaten, rote Paprika sowie auch Heidelbeeren enthalten Lycopin, eine antioxidative Substanz und gleichzeitig ein natürlicher Kollagenbooster.
2. Eier
Hühnereier enthalten viel Eiweiss und Carotinoide, Antioxidantien, welche helfen freie Radikale zu neutralisieren.
3. Süsskartoffeln
Süsskartoffeln sind Vitamin-A-reich und Vitamin-A regt wiederum die Kollagenproduktion an.
4. Lachs
Lachs enthält viele Omega-3-Fettsäuren und liefert dem Körper damit gute Eiweisse.
5. Haferflocken
Haferflocken liefern Vitamin-B1, Selen, Mangan, Eisen sowie L-Arginin.
6. Huhn mit Haut
Hühnerhaut ist eine exzellente natürliche Kollagenquelle. Zudem enthält Hühnerfleisch essenzielle Aminosäuren, die der Körper benötigt, um die Kollagenproduktion zu steigern.
7. Zitrusfrüchte
Obwohl Zitrusfrüchte wie Zitronen, Limetten oder Orangen selbst kein Kollagen enthalten, können sie trotzdem die Kollagensynthese steigern. Durch den wesentlichen Cofaktor Vitamin-C wird die Kollagenproduktion erhöht.
8. Grünes Gemüse
Kohl, Broccoli, Mangold sowie Spinat haben alle einen hohen Vitamin-C-Gehalt. Blattgrün ist reich an Chlorophyll, welches dem Gemüse die grüne Farbe verleiht und den Zellen bei der Produktion von Prokollagen, die Kollagenvorstufe, hilft.
9. Austern
Austern sind die reichhaltigste natürliche Zinkquelle und liefern ebenso Kupfer für die Kollagenproduktion.
10. Gelatine
Gelatine wird aus dem Bindegewebe von Rindern oder Schweinen gewonnen und ist somit ebenfalls eine natürliche Kollagenquelle.
Kollagen-Drinks
Kann man sich eigentlich schön trinken? Die Zugabe von Kollagenpulver zu Getränken ist der neueste Trend … die Wissenschaft jedoch unterstützt diese Behauptungen nicht wirklich. Die Inhaltsstoffe in Trink-Ampullen sind beispielsweise Hyaluronsäure, Kollagen-Peptide sowie verschiedene Vitamine und sollen aufgenommen werden, um in die Zellen zu gelangen. Dort sollen sie neues Kollagen produzieren und damit ein Aufpolstern der Haut bewirken.
Trinkfertiges Kollagen gibt es hier:
Kollagenpräparate: Kapseln, Pulver und Tabletten
Kollagenhaltige Nahrungsergänzungsmittel gibt es in Kapsel- sowie Pulverform. Das Pulver lässt sich dabei problemlos ins Essen rühren. Expertinnen und Experten halten die Aussage ein Kollagenpulver könne Gelenkprobleme verbessern oder verhindern jedoch für nicht haltbar. Da es sich um ein Nahrungsergänzungsmittel handelt, müssen die Hersteller eine Wirksamkeit NICHT in Studien nachweisen.
2 Arten von kollagenhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln
- Hydrolysiertes Kollagen (Kollagenhydrolysat)
- Gelatine: Gelatine entsteht, wenn Kollagen entsprechend gekocht wird
Kollagenpeptid ist als Pulver erhältlich das in Lebensmittel eingemischt werden kann. Die Peptid-Form verklebt nicht und kann deshalb auch in Smoothies, Suppen sowie Backwaren eingerührt werden, ohne dass sich dabei die Textur verändert. Gelatine kann z. B. auch zur Herstellung von selbst gemachten Gummibärchen verwendet werden.
Studien zufolge kann die zusätzliche Einnahme von Kollagen zur Verbesserung der Hautbeschaffenheit und der Muskelmasse sowie zur Verringerung von arthrosebedingten Beschwerden beitragen. Bisher existieren nur wenige zuverlässige Informationen über die Sicherheit und Wirksamkeit von Kollagenpräparaten. Zu den möglichen Nebenwirkungen von Gelatinepräparaten gehören ein anhaltender unangenehmer Geschmack im Mund sowie ein Völlegefühl oder Sodbrennen. Ausserdem kann es zu einer allergischen Reaktion kommen, wenn eine Allergie gegen die Quelle der Nahrungsergänzung besteht. Nahrungsergänzungsmittel enthalten dabei meist den Kollagen Typ I, der ideal als Anti-Aging-Produkt geeignet ist, sowie Kollagen Typ II, der Knorpel und Gelenke unterstützt.
Mehr über Nahrungsergänzungsmittel hier
Kollagen und Abnehmen
Bis jetzt ist noch nicht viel über Kollagenzusätze und Gewichtsabnahme bekannt. Es gibt jedoch einige Hinweise darauf, dass Kollagen indirekt bei der Gewichtsabnahme helfen kann. Kollagenpräparate können das Sättigungsgefühl verstärken. Dies könnte bei der Gewichtsabnahme und -kontrolle helfen, indem das Hungergefühl und die damit verbundene Kalorienzufuhr pro Tag reduziert wird. Kollagen könnte diese Wirkung haben, weil es ein Protein ist. Nahrungsergänzungsmittel können die Gesamteiweisszufuhr erhöhen und so möglicherweise auch das Sättigungsgefühl verbessern.
Ausserdem stellte eine Studie fest, dass eine proteinreiche Ernährung den Muskelproteinanabolismus anregen kann, was den Erhalt von Muskelmasse begünstigt. In einer Studie an der ältere Erwachsene teilnahmen absolvierten Teilnehmer mit Sarkopenie (altersbedingtem Muskelschwund) 12 Wochen lang ein Krafttraining. Die Hälfte der Teilnehmer nahm dabei ein Kollagenpeptidpräparat ein, während die andere Hälfte ein Placebo erhielt. Bei den Teilnehmern die Kollagenpeptide einnahmen verbesserten sich die Muskelmasse sowie auch Muskelkraft deutlicher, sie verloren auch mehr Fettmasse als die Placebogruppe. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Kollagenpräparate den Abbau von Körperfett unterstützen kann, indem die Effekte von Krafttraining auf die Muskelmasse verstärkt werden.
Kollagen und Q10
Das wasserlösliche Coenzym Q10 unterstützt die Kollagenproduktion und trägt dazu bei, die Zellregeneration zu fördern, empfindliche Organe zu schützen, Knochen, Sehnen und Gelenke zu stärken und die Elastizität der Haut zu unterstützen.
Kollagen und Haut
Unser Körper stellt von Natur aus Kollagen her, diese Produktion nimmt jedoch mit zunehmendem Alter entsprechend ab. Es ist ein wichtiger Bestandteil der Haut und spielt eine Rolle bei deren Stärkung und Elastizität sowie der Hydratation. Im Körper kommt Kollagen dabei ausschliesslich in Form von Kollagenfasern vor.
Nahrungsergänzungsmittel können den Körper dazu anregen, selbst Kollagen zu produzieren. Darüber hinaus können Kollagenpräparate die Produktion anderer Proteine fördern, die zur Strukturierung der Haut beitragen, darunter Elastin und Fibrillin.
Mehr zu Funktion und Aufbau der Haut hier
Kollagen und Falten
Ich bin stolz auf die Falten … sie sind das Leben in meinem Gesicht … Brigitte Bardot . Im Laufe der Zeit produziert der Körper weniger Kollagen, was zu trockener Haut und Faltenbildung führt. Nur durch ein kräftiges Kollagengerüst kann unsere Haut länger faltenfrei bleiben. Nahrungsergänzungsmittel enthalten meist den Kollagen Typ I, der ideal als Anti-Aging-Produkt geeignet ist.
Kollagen kann von aussen aufgetragen nicht direkt aufpolstern, aber es kann helfen Feuchtigkeit in der Haut zu speichern. Eine Analyse aus 11 Studien die sich hauptsächlich auf Frauen konzentrierten ergab, dass die Einnahme von 3-10 gr. Kollagen täglich über einen Zeitraum von 69 Tagen zu einer Verbesserung der Hautelastizität und des Feuchtigkeitsgehalts führte.
Kollagen und Wundheilung
Die Rolle von Kollagen bei der Wundheilung besteht darin, Fibroblasten anzuziehen und dabei die Ablagerung von neuem Kollagen im Wundbett zu fördern. Die Technologie der Kollagenverbände hilft das Wachstum von neuem Gewebe zu stimulieren.
Kollagen und Nägel
Während ein Fingernagel ca. 6 Monate benötigt, um vollständig nachzuwachsen, dauert dies bei Fussnägeln ca. 12-18 Monate. Das Nagelwachstum verlangsamt sich mit zunehmendem Alter oder bei bestehenden vaskulären Erkrankungen, kann aber auch infolge von Verletzungen, Krankheiten sowie gewissen Medikamenten verlangsamt oder unterbrochen werden.
In Studien führte die Behandlung mit bioaktiven Kollagenpeptiden zu einer Steigerung um 12 % und zu einem Rückgang der Häufigkeit von abgebrochenen Nägeln um 42 %. Die Einnahme von kollagenhaltigen Ergänzungen kann die Festigkeit der Nägel erhöhen, indem es deren Brüchigkeit verhindert. Zusätzlich hilft es den Nägeln … und übrigens auch den Haaren … stärker zu wachsen.
Kollagen und Haare
Kollagen ist reich an Aminosäuren, die der Körper zum Aufbau von Keratin, dem Protein, aus dem das Haar besteht, benötigt.
Haarfollikel können durch freie Radikale geschädigt werden. Kollagen könnte als Antioxidans wirken, freie Radikale bekämpfen und somit auch Haarschäden verhindern helfen. Forschungsergebnisse dazu sind jedoch begrenzt.
Kollagen Knochen, Knorpel und Gelenke
Als Strukturprotein verleiht das körpereigene Kollagen Knochen, Knorpeln, Gelenken, sowie Muskeln und Sehnen vor allem eines … Halt.
Knochen
Der menschliche Körper enthält insgesamt 206 Knochen. Das Grundgerüst der Knochen besteht dabei aus Typ 1-Kollagen und verleiht den Knochen Stabilität. Gelenke und Sehnen sind hingegen vor allem auf Typ-2-Kollagen angewiesen. Mehr zum Thema wie viele Knochen hat ein Mensch? Anzahl und Verteilung hier.
Gelenke
In den Gelenken kann man sich das Kollagen dabei wie ein Kissen vorstellen, das verhindert, dass die Knochen hart aneinander reiben. Zudem ist es ein Hauptbestandteil der Matrix in Gelenkstrukturen, die auch die Gelenkknorpel beinhaltet. Glycin macht ein Drittel des Kollagens aus und kann Gelenkentzündungen reduzieren. Lysin fördert die Neubildung von Muskelgewebe und beeinflusst ebenso die Knochenstruktur, da es indirekt die Speicherung von Kalzium in den Knochen unterstützt. Lysin fördert ebenso die Aufnahme von Kalzium über den Darm, damit steht mehr Kalzium zur Verfügung das in die Knochen eingebaut werden kann.
Gesunde Gelenke sind wichtig, um sich beim Sport und bei täglichen Aktivitäten sicher bewegen zu können. Eine regelmässige körperliche Betätigung könnte sich wiederum auch positiv auf das Gewichtsmanagement auswirken.
Knieschmerzen und Arthritis
In einer Studie an der Sportler teilnahmen verringerten Kollagenpeptide die mit körperlicher Aktivität verbundenen Kniegelenkschmerzen. Klinische Studien zeigen ebenso, dass sich die Symptome einer Rheumatoiden Arthritis durch die Aufnahmen von Kollagen Typ II verbessern können. Kollagenpeptide sind deswegen vermutlich auch hilfreich bei Arthritis-Erkrankungen, denn sie könnten helfen das durch die Entzündungen zerstörte Gewebe zu reparieren.
Facts
- Einige Arten von Kollagenfasern sind stärker als Stahl
- Es gibt auch marines Kollagen, das aus Fischhaut gewonnen wird
- Jahrtausendelang wurde Kollagen zur Herstellung von Klebstoff verwendet. Heute wird es noch für die Herstellung von Musikinstrumentensaiten benötigt
- Seinen Namen erhielt das Kollagen aus dem Griechischen: „Leim erzeugend“ … ursprünglich aufgrund seiner früheren Nutzung im Holzhandwerk
- Bänder und Sehnen bestehen zum Grossteil aus Kollagenfasern
Fazit
Kollagen ist ein bei Menschen und Tieren vorkommendes Strukturprotein der extrazellulären Matrix und besteht aus einzelnen, langen Proteinketten, die sich wiederum aus verschiedenen Aminosäuren zusammensetzen.
Es ist das am häufigsten vorkommende Protein im menschlichen Körper und wird in Knochen, Muskeln, Haut sowie Sehnen vorgefunden. Das körpereigene Kollagen verleiht dabei Knochen, Knorpeln und Gelenken, sowie Muskeln und Sehnen vor allem eines … Halt. Das Grundgerüst der Knochen besteht aus Typ 1-Kollagen und verleiht den Knochen Stabilität. Gelenke und Sehnen sind auf Typ-2-Kollagen angewiesen.
Die Kollagenproduktion nimmt mit dem Alter sowie durch Faktoren wie z. B. Zigarettenrauchen oder UV-Licht ab. Es gibt mind. 16 verschiedene Typen von Kollagen, alle haben unterschiedliche Strukturen und Funktionen. Nahrungsergänzungsmittel enthalten meist den Kollagen Typ I, der ideal als Anti-Aging-Produkt geeignet ist sowie Kollagen Typ II, der Knorpel und Gelenke unterstützt.
Kollagenhaltige Nahrungsergänzungsmittel gibt es in Kapsel- sowie Pulverform. Gelatine entsteht, wenn Kollagen gekocht wird und kann u. a. zur Herstellung von selbst gemachten Gummibärchen verwendet werden.