Heilfasten nach Buchinger- Methodik, Ablauf & Wirkung

Intro

Neben Diäten gibt es eine ganze Reihe verschiedener Fasten- und Heilfastenkuren, die helfen sollen, lästige Extrapfunde loszuwerden und den Körper zu reinigen. Das Fasten nach Buchinger gilt dabei als Klassiker unter den Heilfastenmethoden. Beim Fasten nach Buchinger kommt zudem ein ganzheitlicher Fastenansatz zu Tage, wo nicht nur allein die Ernährung, sondern auch begleitende Massnahmen eine entscheidende Rolle spielen und dabei Saftfasten mit Entspannung und Bewegung vereinen. 

Wie geht Fasten nach Buchinger? Was sind Methodik, Idee und Ablauf und was darf man beim Fasten nach Buchinger Essen und Trinken? Wie sieht ein Fasten nach Buchinger Wochenprogramm aus, welches sind die Pro und Contras und was sagt die Wissenschaft dazu?

Mehr über Intervallfasten und Heilfasten gibt es hier nachzulesen

Keyfacts

  • Heilfasten ist der freiwillige Verzicht auf feste Nahrungsmittel und Genussmittel für einen begrenzten Zeitraum zur Vorbeugung oder Behandlung von Krankheiten
  • Unter den verschiedenen Formen des Heilfastens ist das traditionelle Heilfasten nach Buchinger eine der wohl bekanntesten
  • Otto Hermann Ferdinand Buchinger war ein deutscher Arzt und Philosoph, 1935 veröffentlichte er „Die Heilfastenkur“. Die Idee hinter Buchingers Methode: Fasten aktiviert die Selbstheilungskräfte des Körpers
  • Buchinger spricht bei seiner Fastenkur von einer „Diät für die Seele“ und empfiehlt dabei während des Fastens viel Musik zu hören, zu lesen oder sich der Kunst oder Meditation zu widmen
  • Das Fasten nach Buchinger gliedert sich in 5 Phasen und dauert dabei in der Regel zwischen 2-4 Wochen
  • Nach der Buchinger-Methode sollten Fastende auf alle festen Nahrungsmittel verzichten und dabei nur Gemüsebrühe, Tee, Säfte sowie Wasser und davon mind. 2-3 Litern täglich zu sich nehmen
  • Die tägliche Zufuhr von 500 Kilokalorien darf beim Fasten nach Buchinger nicht überschritten werden
  • Menschen mit Vorerkrankungen sollten vor einer Fastenkur immer mit ihrem Arzt Rücksprache halten
  • In einem Punkt stösst Otto Buchinger auf Kritik aus der Schulmedizin: Aus wissenschaftlicher Sicht ist es nämlich fraglich, ob seine Begriffe „Entschlackung“ und „Entgiftung“ überhaupt gerechtfertigt sind

So funktioniert die Buchinger-Methode

Die Idee hinter Fasten nach Buchinger

Nach Buchinger ermöglicht das Heilfasten dem Körper, sich zu reinigen und seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren, und das nicht nur auf medizinischer Ebene, sondern auch auf der psychosozialen sowie geistlichen Ebene

Er spricht bei seiner Fastenkur ebenfalls von einer „Diät für die Seele“ und empfiehlt dabei während des Fastens viel Musik zu hören, zu lesen oder sich der Kunst oder Meditation zu widmen. Lange Spaziergänge in der Natur z. B. sollen helfen, den Kopf freizubekommen und den Gedanken dabei freien Lauf zu lassen. Zum Fasten nach Buchinger gehören darüber hinaus Kneippanwendungen, Massagen, Gymnastik und sogar Saunagänge, um Kreislauf und Stoffwechsel anzukurbeln sowie Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern. Mehr über Stoffwechsel anregen gibt es hier.

Ablauf und Phasen beim Fasten nach Buchinger

Die Vorbereitung: Entlastungstage 

Das Fasten nach Buchinger beginnt mit einer ein- bis zweitägigen Vorbereitungsphase, den so genannten Entlastungstagen, an welchen leichte Kost wie z. B. Gemüse, Gemüsesuppen oder Haferflocken auf dem Plan stehen und der Körper dabei auf das Fasten entsprechend vorbereitet wird. Dabei gilt es ca. 600 Kalorien überwiegend aus Kohlenhydraten, wenig Eiweiss aber nicht aus Fett zu sich zu nehmen. 

1. Fastentag: Die Darmentleerung 

Zu Beginn des ersten Fastentages findet eine Darmreinigung mit einem Glaubersalz-Trunk statt. Dazu nimmt man 30-40 g Glaubersalz aufgelöst in einem Liter Wasser ein, welches innerhalb von 20 Minuten getrunken werden sollte. Mehr über Darmsanierung hier.

Während des Fastens

Nach der Buchinger-Methode sollten Fastende auf alle festen Nahrungsmittel verzichten und dabei nur Gemüsebrühe, Tee, Säfte sowie Wasser und davon mind. 2-3 Litern täglich zu sich nehmen. Ausreichend zu trinken ist wichtig und hilft dabei, Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme oder Blähungen zu verhindern. Eine Gemüsebrühe mit Kräutern, Tee sowie Gemüse- und Obstsäfte werden dabei am besten frisch zubereitet, zum Süssen auch mit etwas Honig am Morgen. Ein Rezept zur Zubereitung einer Fastenbrühe nach Buchinger findest du später im Text. 

Ebenfalls ist es beim Fasten nach Buchinger erlaubt, zum Muskelerhalt den Ernährungsplan um Eiweiss zu erweitern, mit z. B. 200 gr. Quark, Joghurt oder Milch pro Tag. Die entsprechende Fastenzeit kann dabei 5 Tage oder länger dauern. Mehr darüber was man beim Fasten nach Buchinger essen und trinken darf und was nicht gleich.

Während des Fastens sollten alle Ausscheidungsvorgänge gefördert werden. Tägliche körperliche Bewegung steigert die Durchblutung und erhöht die Atmung, was zur besseren Sauerstoffaufnahme und Kohlenstoffabatmung beiträgt. Zudem fördert Schwitzen die Ausscheidung über die Haut und das Trinken die Ausscheidung über die Nieren. 

Fastenbrechen und Aufbauzeit: Übergang in den Alltag

Bei den Aufbautagen handelt es sich um etwa 5 Tage, an denen man schrittweise den täglichen Kaloriengehalt der Mahlzeiten immer weiter anhebt. Am letzten Fastentag wird mittags 1 Apfel gegessen. Am besten jeden Bissen dabei mindestens 25x kauen. Dieses langsame und bewusste Essverhalten sollte dabei möglichst lange beibehalten werden. Am Abend des Fastenbrechtages gibt es statt Gemüsebrühe eine dicke Kartoffel-Gemüsesuppe

In den ersten Aufbautagen wird der durch das Fasten gesunkene Stoffwechsel langsam und schrittweise wieder angehoben. Dafür sollten am 1. Aufbautag ca. 800, am 2. ca. 1000 und am 3. ca. 1200 Kalorien zugeführt werden, danach 1500 und 1800. Wird die Kalorienmenge hier zu schnell gesteigert, führt dies auch zu einer schnellen Gewichtszunahme … der Jojo-Effekt lässt grüssen. 

Wegen des hohen Kaloriengehaltes sollten dabei Fett und Alkohol die ersten Tage gemieden werden. Im Aufbau sollte spätestens an Tag 3 wieder eine spontane Darmentleerung stattfinden. Nach 5-7 Tagen hat einen der Alltag wieder … aber hoffentlich bewusster und achtsamer für Lebensstil, gute Ernährung, Bewegung sowie Gleichgewicht zwischen Körper, Seele und Geist

Aufbauernährung 

In dieser Phase wird der Körper über mehrere Tage hinweg durch leichte, vegetarische Ernährung wieder an feste Nahrung gewöhnt, bevor anschliessend die Umstellung auf Vollwerternährung erfolgt. 

Getränke und Nahrungsaufnahme beim Fasten nach Buchinger

Beim Fasten nach Buchinger ist keine feste Kost erlaubt. Neben 2 – 3 Litern Wasser und ungesüsstem Tee pro Tag ist nur der Verzehr von Gemüsebrühe zur Mittagszeit, ein Glas Obst- oder Gemüsesaft morgens und abends sowie etwas Honig erlaubt und das alles sollte nicht über 500 Kalorien täglich kommen.

In der zwei- bis dreitägigen Vorbereitung, der Entlastungsphase dürfen bis zu 600 Kalorien aus Kohlenhydraten, wenig Eiweiss aber kein Fett zu sich genommen werden. Vitaminpower gibt es z. B. in Form eines Obsttages mit 1.5-2 kg frischem Obst auf 4-5 Mahlzeiten über den Tag verteilt oder einem Reistag mit 3 x 50 gr. Naturreis und 200 gr. ungesüsstem Kompott oder 200 gr. gedünstetem Gemüse sowie einem Haftertag mit 3 x 35 gr. Vollkornflocken dazu 100 gr. Obst oder Gemüse. 

Am Entlastungstag sollte auf Kaffee und Alkohol verzichtet werden, genauso wie auf Süssigkeiten und vorzugsweise auch auf Nikotin. Zudem sollte während dieser Zeit mind. 2 Liter kalorienfreie Flüssigkeit (Wasser oder Tee) getrunken werden.

Klassische Fastengetränke beim Fasten nach Buchinger

  • Morgens und nachmittags je 250 ml Tee mit Honig, Schwarztee, Grüntee oder Ingwertee
  • Mittags: 250 ml Fruchtsaft, wenn möglich frisch gepresst 
  • Abends: 250 ml Gemüsebrühe: Ein Rezept für Fastenbrühe später im Text
  • Zusätzlich dazu mind. 2 Liter kalorienfreie Flüssigkeit wie Wasser oder Tee
  • Vor oder nach körperlicher Betätigung sind 2-3 TL Honig zum Süssen für den Blutzucker hilfreich, Zitronenschnitze peppen Getränke zusätzlich auf 
  • Bei empfindlichem Magen zu Kamillen- oder Fencheltee und/oder etwas Hafer- oder Reisschleim, Butter oder Magermilch greifen

Fasten nach Buchinger Wochenprogramm

Tag 1 (Entlastungstag)

  • Morgens: Obst oder Birchermüsli 
  • Mittags: Kartoffeln, Gemüse oder Quark
  • Nachmittags: 1 Apfel
  • Abends: Obstsalat mit Leinsamen oder Weizenkleie, 1 Joghurt oder Knäckebrot
  • Sonstiges: Spazieren an der frischen Luft um den Alltag hinter sich zu lassen und zur Ruhe zu kommen und viel Trinken

Tag 2. (erster Fastentag)

  • Morgens: Tee, Wasser und Glaubersalz-Lösung
  • Mittags: Gemüsebrühe oder Gemüse 
  • Nachmittags: Früchte- oder Kräutertee 
  • Abends: Obstsaft, Gemüsesaft oder Gemüsebrühe
  • Sonstiges: Bewegung, Mittagsruhe

3. Tag (2. Fastentag)

  • Morgens: Wasser oder Tee mit etwas Honig
  • Mittags: Gemüsebrühe oder Gemüse 
  • Abends: Obstsaft, Gemüsesaft oder Gemüsebrühe 
  • Sonstiges: Zügiges Spazieren an der frischen Luft, Mittagsruhe und viel Trinken 

4. Tag (3. Fastentag)

  • Morgens: Tee mit etwas Honig oder Wasser
  • Mittags: Tomatenbrühe 
  • Abends: Obstsaft, Gemüsesaft oder Gemüsebrühe 
  • Sonstiges: Spazieren, Gymnastik

Tag 5 (erster Aufbautag)

  • Morgens: Tee oder Wasser 
  • Vormittags: Fastenbrechen mit 1 Apfel 
  • Mittags: Kartoffel-Gemüsesuppe
  • Abends: Tomaten- oder Spargelsuppe, Leinsamen, Knäckebrot 
  • Sonstiges: Behutsam an die Nahrungsaufnahme gewöhnen, viel Trinken und Bewegung

Tag 6 (zweiter Aufbautag) 

  • Morgens: Tee, Haferschleimsuppe oder Wasser 
  • Mittags: Salat, Kartoffeln, Gemüse, Joghurt 
  • Abends: Gemüsesuppe, Leinsamen, Knäckebrot 
  • Sonstiges: Auf Darmentleerung achten, körperliche Bewegung 

Fasten

Fasten ist mehr als eine Diät. Fasten kann zur Unterstützung der Behandlung zahlreicher Krankheiten eingesetzt werden wie z. B. Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Diabetes Typ II oder Hypercholesterinämie. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere therapeutische Anwendungsgebiete für das Fasten, die zunehmend auch durch wissenschaftliche Studien belegt werden und reichen dabei von Gelenkbeschwerden, Rheuma, Verdauungsbeschwerden bis hin zu Migräne.

Fasten bewirkt heilsame Veränderungen

Schon seit Uhrzeiten ist der menschliche Stoffwechsel auf Fastenzeiten eingestellt. Nach einer längeren Phase ohne Nahrung beginnt der Körper Stoffe auszuschütten, die den Fettabbau aktivieren und es kommt zu heilsamen bochemischen Veränderungen wie etwa einem verbesserten Zucker- und Fettstoffwechsel.

Mehr über das Intervallfasten gibt es hier

Heilfasten 

Heilfasten, auch medizinisches Fasten genannt, ist der freiwillige Verzicht auf feste Nahrungsmittel und Genussmittel für einen begrenzten Zeitraum zur Vorbeugung oder Behandlung von Krankheiten. Unter den verschiedenen Formen des Heilfastens ist das traditionelle Heilfasten nach Buchinger eine der wohl bekanntesten. 

Alles über Heilfasten: Methoden, Wirkung und Nebenwirkungen findest du hier

Dr. Otto Buchinger 

Otto Hermann Ferdinand Buchinger war ein deutscher Arzt und Philosoph, der selber an massivem Gelenkrheumatismus litt. 1919 begann er eine dreiwöchige Fastenkur. Diese war so erfolgreich bei seinen rheumatischen Beschwerden, dass er sich fortan für die alternative Naturheilkunde sowie für das Fasten begeisterte. 1935 veröffentlichte er „Die Heilfastenkur“, die bis heute gedruckt wird. Die Idee hinter Buchingers Methode: Fasten aktiviert die Selbstheilungskräfte des Körpers.

Otto Buchinger war ein sehr naturverbundener und zutiefst spiritueller Mensch, der das Fasten nicht als Verzicht empfand, sondern als einen Zustand der Genügsamkeit und der inneren Einkehr. Nach Angaben seiner Familie schätzte er Lebensweisheiten und prägte mitunter den Satz „Beim Fasten geht es dem Körper gut, aber die Seele hat Hunger“, weshalb man sich seiner Meinung nach beim Fasten auch mehr auf geistige Nahrung in Form von Natur und Musik konzentrieren sollte. Otto Buchinger eröffnete seine 1. Fastenklinik 1920. ln dritter und vierter Generation werden die Fastenkliniken von Otto Buchinger bis heute von seiner Familie weitergeführt.

Fastenkrise, ganz normal

Eine Fastenkrise kann auftreten. Dabei kommt es meist nach dem dritten oder vierten Tag Fastentag typischerweise zu Symptomen wie Kopfschmerzen und einem allgemeinem Unwohlsein. Auch Kreislaufstörungen, Schwindel, Blähungen oder Schlafstörungen können dabei auftreten.

Kann man mit Heilfasten nach Buchinger entschlacken?

Schlacken sind gemäss Buchinger Abfallprodukte des Stoffwechsels, die sich im Körper ablagern und zu Krankheiten führen können. Wissenschaftlich bewiesen ist jedoch, dass Endprodukte des Stoffwechsels über unsere Nieren, Darm, Lunge sowie Haut ausgeschieden werden.

Wie lange dauert Fasten nach Buchinger?

Das Fasten nach Buchinger gliedert sich in 5 Phasen und dauert dabei in der Regel zwischen 2-4 Wochen.  

Wie viele Kalorien sind beim Fasten nach Buchinger erlaubt?

Die tägliche Zufuhr von 500 Kilokalorien darf beim Fasten nach Buchinger nicht überschritten werden.

Alles über Kalorien: Bedeutung, Bedarf und Verbrauch gibt es hier nachzulesen

Rezept Fastenbrühe nach Buchinger

Zutaten

  • 3 Liter Wasser
  • Frische oder getrocknete Kräuter wie z. B. Thymian, Salbei oder Rosmarin 
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 Zwiebel 
  • 2 Knoblauchzehen 
  • 600 gr. Gemüse wie z. B. Lauch, Kartoffeln, Karotten, Fenchel, Zucchini oder Sellerie 

Die Gemüsebrühe kann in Glasflaschen abgefüllt und im Kühlschrank bis zu 1 Woche aufbewahrt werden. 

Zubereitung 

  • Gemüse waschen, schneiden oder raffeln und Gewürze und Kräuter dazugeben 
  • Alles im Wasser 30 Minuten köcheln lassen und anschliessend pürieren

Fasten nach Buchinger Vor- und Nachteile

Fasten nach Buchinger Vorteile

Positive Wirkung auf Krankheiten

Wissenschaftliche Untersuchungen haben mehrere Krankheiten ermittelt, auf die sich das Fasten positiv auswirken kann. Dazu gehören chronische Entzündungen, Schmerzzustände oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, das Metabolische Syndrom sowie atopische und psychosomatische Erkrankungen. Auch für die Behandlung der rheumatoiden Arthritis gibt es Nachweise. Darüber hinaus hilft Heilfasten auch bei Bluthochdruck, Arthrose und Migräne, fördert das psychische Wohlbefinden, unterstützt die Änderung des Lebensstils und kann zudem die Nebenwirkungen einer Chemotherapie lindern helfen.

Heilfasten als Auslöser für positive Veränderungen

Fastende berichten, dass der bewusste mehrtätige Verzicht auf Nahrung dem Körper gut tut und dabei zu innerer Ruhe sowie einem verbesserten Körpergefühl beiträgt.

Fasten nach Buchinger Nachteile

Heilfasten führt nicht zu dauerhaftem Gewichtsverlust

Wer seine Ernährung nach dem Fasten nicht grundlegend umstellt, wird auch nicht dauerhaft an Gewicht verlieren, da die Gewichtsabnahme durch Fasten nur vorübergehend ist und es dabei nach dem Fasten, wie bei Diäten auch, zum gefürchteten Jojo-Effekt kommen kann. Heilfasten ist nicht geeignet für Menschen, die abnehmen wollen, der Gewichtsverlust ist gemäss Buchinger dabei nur ein netter Nebeneffekt.

Risiken und Nebenwirkungen beim Fasten nach Buchinger

Beim Fasten kann es allgemein zu Nebenwirkungen wie Kreislaufprobleme, niedriger Blutdruck, Magen-Darm-Beschwerden, Muskelkrämpfe, Müdigkeit, Schwindel sowie auch Zyklusstörungen kommen.

Fasten bei Vorerkrankungen nur unter ärztlicher Aufsicht

Auch wenn Heilfasten die Gesundheit fördern kann dürfen Menschen mit gewissen Vorerkrankungen wie z. B. Herz- und Nierenerkrankungen, Krebs, Gicht oder Gallenproblemen nicht fasten.

Menschen mit Vorerkrankungen sollten vor einer Fastenkur immer mit ihrem Arzt Rücksprache halten. Denn einfach drauflos fasten ist hier keine gute Idee. Buchinger empfiehlt, dass jeder vor Beginn einer Fastenkur zumindest einen Bluttest und ein EKG beim Arzt machen lassen sollte.

Wissenschaftliche Erkenntnisse

Kritikpunkt Entschlackung und Entgiftung

In einem Punkt stösst Otto Buchinger auf Kritik aus der Schulmedizin: Aus wissenschaftlicher Sicht ist es nämlich fraglich, ob seine Begriffe „Entschlackung“ und „Entgiftung“ überhaupt gerechtfertigt sind. Denn Buchinger definiert Schlacken als Stoffwechselnebenprodukte, die sich im Körper ablagern und dabei Krankheiten verursachen können. Nach Ansicht einiger Experten scheidet der Körper diese Stoffwechselprodukte jedoch selbst über Nieren, Darm, Lunge sowie Haut aus.

Kritikpunkt Optimale Fastenzeit

Die optimale Fastenzeit beträgt nach Otto Buchinger 2 – 4 Wochen, wobei immer die individuellen Gesundheitsaspekte zu berücksichtigen sind. Die Medizinische Gesellschaft für Heilfasten und Ernährung empfiehlt, für eine Heilfastenkur eine Standarddauer von 7 – 10 Tagen einzuplanen, plus 1 Vorbereitungstag, gefolgt von 3 Tagen zur Normalisierung des Essverhaltens.

Wo kann man Fasten nach Buchinger?

In folgenden Fastenkliniken kann man Fasten nach Buchinger:

  • Falkenstein-Klinik – Bad Schandau
  • Klinik Buchinger-Wilhelmi am Bodensee – Überlingen 
  • Klinik Dr. Otto Buchinger – Bad Pyrmont
  • Kurpark-Klinik – Überlingen 
  • Schlossklinik Warnsdorf – Warnsdorf

Fazit 

Otto Hermann Ferdinand Buchinger war ein deutscher Arzt und Philosoph, der 1935Die Heilfastenkur“ veröffentlichte. Die Idee hinter Buchingers Methode: Fasten aktiviert die Selbstheilungskräfte des Körpers. ln dritter und vierter Generation werden die Fastenkliniken von Otto Buchinger bis heute von seiner Familie weitergeführt.

Nach Buchinger ermöglicht das Heilfasten dem Körper, sich zu reinigen und seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren und das nicht nur auf medizinischer Ebene, sondern auch auf psychosozialer sowie geistlicher. Er spricht bei seiner Fastenkur ebenfalls von einer „Diät für die Seele“.

Das Fasten nach Buchinger gliedert sich in 5 Phasen und dauert dabei in der Regel zwischen 2-4 Wochen

Zu den Fasten nach Buchinger Vorteilen gehören die positive Wirkung auf Krankheiten, zu den Nachteilen gehört, dass Fasten nach Buchinger nicht zum Gewichtabnehmen geeignet ist, Fastennebenwirkungen sowie Kritikpunkte aus der Wissenschaft.