Intro
Der Ferritinwert ist ein Indiz für die Gesamtmenge des im Körper gespeicherten Eisens. Ist das Ferritin zu niedrig, deutet dies darauf hin, dass die Eisenspeicher des Körpers gering sind. Was sind Ursachen, Gefahren und Folgen, wenn das Ferritin zu niedrig ist und wie kann man den Ferritinwert entsprechend erhöhen?
Mehr über Eisen findest du hier
Ursachen und Gründe für niedrige Ferritinwerte
Zu den möglichen Ursachen eines niedrigen Ferritins gehören:
- Unzureichende Eisenaufnahme mit der Nahrung: Häufig zu beobachten bei Vegetarier oder Veganer
- Übermäßige Menstruationsblutungen
- Exzessive körperliche Betätigung
- Erhöhter Eisenbedarf in der Schwangerschaft
Anämie
Die Art der Anämie, die am engsten mit einem niedrigen Ferritinspiegel verbunden ist, ist die Eisenmangelanämie. Sie ist die häufigste Form der Anämie und tritt auf, wenn der Körper nicht genügend Eisen hat, um gesunde rote Blutkörperchen zu produzieren.
Zu geringe Eisenaufnahme
Bedingt durch eine einseitige, vegetarische oder vegane Ernährungsweise sowie chronische Darmerkrankungen oder Verdauungsstörungen.
Erhöhter Eisenbedarf
Zustände eines erhöhten Eisenbedarfes sind:
- Schwangerschaft
- Sport
- Wachstumsphase und Entwicklung
Blutverlust
Aufgrund einer starken Menstruationsblutung oder inneren Blutungen.
Zum Eisenmangel Selbsttest geht’s hier
Anzeichen und Symptome bei niedrigem Ferritin
Symptome bei niedrigem Ferritin sind:
- Kurzatmigkeit
- Unruhe bzw. Reizbarkeit
- Schwindel
- Unerklärliche Müdigkeit
- Ohrensausen
- Blasse, trockene Haut
- Herzrasen
- Haarausfall
Erkrankungen mit niedrigem Ferritin
Zu den Erkrankungen, die mit einem niedrigen Ferritinwert assoziiert werden gehören:
- Anämie (Blutarmut)
- Fatigue (Erschöpfung)
- Haarausfall
- Fibromyalgie
- Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)
- Depression
- Angstzustände
- ADHS
- Zöliakie
- Morbus Parkinson
- Syndrom der ruhelosen Beine
- Entzündliche Darmerkrankungen wie z. B. Morbus Crohn
- Schlafstörungen
Mehr über Eisenmangel Symptome kannst du hier nachlesen
Folgen wenn der Ferritinwert zu niedrig ist
Bleibt ein Eisenmangel unbehandelt, verschlimmern sich die Symptome dabei zunehmend. Bei einem manifesten Eisenmangel spricht man auch von einer Blutarmut. Werden nicht mehr genügend rote Blutkörperchen gebildet, kann dies langfristige Folgen wie z. B.
- Fatigue (chronische Müdigkeit)
- Herzinsuffizienz
- Restless Legs Syndrom
Was ist Ferritin?
Ferritin ist ein Eiweißstoff zur Speicherung von Eisen im Körper. Das meiste Ferritin findet sich im Inneren von Zellen der Leber, Milz sowie des Knochenmarks, ein kleiner Teil auch in der Blutflüssigkeit.
Ferritin-Normwerte Tabelle
Geschlecht | Alter | Ferritin-Normwert |
Weiblich | 1-4 Jahre | 11-53 µg/l |
5-9 Jahre | 12-62 µg/l | |
10-12 Jahre | 17-105 µg/l | |
13-49 Jahre | 13-150 µg/l | |
Ab 50 Jahre | 25-300 µg/l | |
Männlich | 1-4 Jahre | 11-53 µg/l |
5-9 Jahre | 12-63 µg/l | |
10-12 Jahre | 17-105 µg/l | |
Ab 13 Jahre | 10-400 µg/l |
Mehr über den Ferritinwert findest du hier
Behandlung: Wie kann man den Ferritinwert erhöhen?
Gemäß Weltgesundheitsorganisation (WHO) gilt ein Eisenmangel ab einem Ferritinwert unter 150 µg/l als behandlungsbedürftig.
Ernährungsumstellung
Eine Erhöhung der Menge und Qualität des mit der Nahrung aufgenommenen Eisens ist der beste Weg, um den Ferritinspiegel und den allgemeinen Eisenstatus entsprechend zu erhöhen.
Es gibt zwei Arten von Eisen: Häm-Eisen (aus tierischen Quellen) und nicht-Häm-Eisen (aus pflanzlichen Quellen). Häm-Eisen wird dabei vom Körper viel besser aufgenommen. Um den Eisenstatus zu verbessern, sollten dabei jeweils beide Eisenquellen kombiniert verzehrt werden, z. B. Steak mit Spinat.
Quellen für Häm-Eisen
Häm-Eisen-Quellen in der Nahrung sind:
- Rindfleisch
- Lamm
- Schweinefleisch
- Fisch
- Geflügel
Quellen für Nicht-Häm-Eisen
Zu den Nicht-Häm-Eisen Quellen in der Nahrung zählen:
- Hülsenfrüchte
- Dunkles Blattgemüse
- Tofu
- Nüsse
- Samen
Eisenpräparate und Eisentabletten
Ist der Körper nicht in der Lage, Eisen richtig zu speichern oder zu verwerten, besteht die Behandlung dabei meist in der Einnahme von Eisenpräparaten. Diese kann helfen, eventuelle Defizite auszugleichen. Die orale Eisengabe sollte dabei auf nüchternen Magen erfolgen. Es wird diskutiert, ob eine Eisengabe alle zwei Tage sinnvoller ist als die tägliche Gabe.
Vitamin-C unterstützt die Eisenaufnahme
Vitamin-C kann die Eisenaufnahme unterstützen. Versuch daher, eine Vitamin-C-Quelle wie z. B. Zitrusfrüchte oder grünes Blattgemüse kombiniert mit eisenhaltigen Lebensmitteln zu essen.
Mehr über Vitamin-C sowie Vitamin-C-haltige Lebensmittel findest du hier
Eiseninfusion
Eisen sollte intravenös nur substituiert werden, wenn eine orale Eisentherapie entsprechend ausgeschöpft ist. Die intravenöse Eisengabe hat den Vorteil eines schnelleren Therapieerfolgs und besserer Verträglichkeit, birgt jedoch umgekehrt das Risiko von allergischen und anaphylaktischen Reaktionen.
Welcher Ferritinwert ist gefährlich?
Niedrige Ferritinwerte sollten immer abgeklärt werden. Ein Serum-Ferritin von <30 µg/l ist ein Zeichen für einen Eisenmangel. Bleibt dieser unentdeckt und unbehandelt, verschlimmern sich die Symptome dabei zunehmend.
Ferritin zu niedrig was essen?
Beruht der Ferritinmangel auf einer zu niedrigen Zufuhr von Eisen durch die Nahrung, sollten Betroffene entsprechend mehr eisenhaltige Nahrungsmittel in ihren Speiseplan aufnehmen. Reich an Eisen sind Lebensmittel wie:
- Fleisch
- Fisch
- Nüsse
Eine geringere Eisenmengen enthalten auch:
- Milch
- Eier
- Hülsenfrüchte
- Getreide
Mehr über Eisen sowie eisenhaltige Lebensmittel gibt es hier
Ferritin zu niedrig in der Schwangerschaft
Bei Schwangeren kommt es häufig zu einer Anämie aufgrund eines Eisenmangels. Der Ferritin-Spiegel sollte deshalb in der Schwangerschaft nicht unter 12 µg/l liegen.
Eine schwere Anämie in der Schwangerschaft kann zu Komplikationen führen wie z. B. einem erhöhten Infektrisiko. Ebenso steigt das Risiko, dass das Baby bei der Geburt zu wenig wiegt.
Fazit
Zu den möglichen Ursachen eines niedrigen Ferritins gehören u. a. eine zu geringe Eisenaufnahme sowie ein erhöhter Eisenbedarf oder ein übermässiger Blutverlust.
Symptome bei niedrigem Ferritin sind neben Kurzatmigkeit und Müdigkeit auch Schwindel sowie blasse, trockene Haut, Herzrasen oder Haarausfall. Zu den Erkrankungen die mit niedrigem Ferritin einhergehen können gehören Anämie (Blutarmut), Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion), Depression, Angstzustände, ADHS, Zöliakie, Morbus Parkinson sowie Schlafstörungen.
Niedrige Ferritinwerte sollten immer abgeklärt werden, denn bleibt ein Eisenmangel unentdeckt und unbehandelt, verschlimmern sich die Symptome dabei zunehmend.
Die Behandlung eines niedrigen Ferritinspiegels besteht aus einer Ernährungsumstellung mit einer erhöhten Zufuhr von eisenhaltigen Lebensmitteln sowie Eisenpräparaten in Form von Tabletten oder Infusionen.