Lupus Forschung- Neue Medikamente und Therapien

Intro

Lupus ist eine unberechenbare Krankheit, die jeder Betroffene anders erlebt. Forschung fördert Therapiestandards und kann damit die Lebensqualität von Betroffenen verbessern helfen. Dabei gilt: Je mehr Menschen an Studien teilnehmen, desto aussagekräftiger wird auch das Ergebnis. In diesem Blog gehen wir auf die neuesten Forschungsergebnisse zu Lupus ein und zeigen dabei neue Medikamente in der Lupus Forschung.

Mehr über Lupus erfährst du hier

Keypoints

  • Es wurde viel Zeit und Energie in die Entwicklung neuer Lupustherapien gesteckt, die gezielter agieren und dabei nur ein kleines Element der Funktionsweise des Immunsystems beeinflussen
  • Zu den neuen, zielgerichteten Medikamenten in der Lupus Behandlung zählen u. a. Belimumab, Voclosporin, Anifrolumab, Obinutuzumab, Obexelimab sowie Daratumumab
  • Auch neue genetische Erkenntnisse zum systemischen Lupus erythematodes (SLE) eröffnen Perspektiven für künftige Therapieansätze, wie z. B. UNC93B1
  • Als weiterer Durchbruch bei der Lupustherapie zählt die CART-T-Zellen-Therapie, genetisch veränderte Immunzellen, mit denen bereits schon seit einigen Jahren Krebsleiden wie B-Zellen-Leukämie und Lymphome behandelt werden

Neueste Forschungsergebnisse zu Lupus

Lupus ist eine Krankheit, bei der das Immunsystem überaktiv ist und dabei das körpereigene Gewebe angreift, wodurch es zu Schäden in vielen verschiedenen Körperregionen kommen kann. Lupus kann die Haut, die Gelenke oder aber auch Organe wie z. B. die Nieren angreifen. 

In der Vergangenheit wurde Lupus vor allem mit Medikamenten behandelt, die das Immunsystem weitgehend unterdrücken, wie z. B. Steroide wie Prednison. Diese Therapien sind zwar wirksam, haben jedoch auch Nebenwirkungen, weshalb man sie auch nicht über einen längeren Zeitraum hinweg anwenden sollte. Gewichtszunahme, schlechte Knochengesundheit sowie ein erhöhtes Risiko für Infektionen gehören dabei zu den häufigsten unerwünschten Nebeneffekten.

Neue Medikamente gegen Lupus

Es wurde viel Zeit und Energie in die Entwicklung neuer Lupus Therapien gesteckt, die gezielter agieren, d. h. nur ein kleines Element der Funktionsweise des Immunsystems beeinflussen. Diese sogenannten zielgerichteten Medikamente sind inzwischen verfügbar und haben damit einen entscheidenden Unterschied in der Lupus Behandlung gemacht. 

Belimumab 

Belimumab ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der humanen monoklonalen Antikörper und wird als Immunsuppressiva bei der Behandlung des autoantikörper-positiven systemischen Lupus erythematodes eingesetzt und als Infusion intravenös appliziert.  

Voclosporin 

Ein weiteres neues Medikament in der Lupus Behandlung ist das oral verabreichte Voclosporin, eine Art Calcineurin-Inhibitor. Es wird zur Therapie der Lupus-Nephritis verwendet. 

Anifrolumab 

Anifrolumab, zielt auf eine bestimmte Art von Proteinrezeptor ab und bindet an die Interferon-alpha-Rezeptoren, von denen man annimmt, dass sie bei der Entstehung von Lupus eine wichtige Rolle spielen. Das Medikament Anifrolumab (Saphnelo) ist seit Februar 2022 bei Erwachsenen zur Behandlung von aktivem Autoantikörper-positivem systemischen Lupus erythematodes (SLE) zugelassen.

Obinutuzumab 

Obinutuzumab ist ein Medikament, das in klinischen Studien sehr gut abgeschnitten hat, obwohl es noch nicht offiziell für die Behandlung von Lupus zugelassen ist. Hierbei handelt es sich um einen monoklonalen Antikörper, der die B-Zellen des Blutes abbaut. Einige Untersuchungen haben ergeben, dass es Menschen mit systemischem Lupus helfen kann, die auf andere Medikamente nicht gut angesprochen haben. 

Obexelimab 

Obexelimab trägt dazu bei, die Remission der Symptome bei Lupuspatienten zu verlängern. 

Daratumumab

Forschungen haben ergeben, dass Daratumumab bei bestimmten Patientengruppen einen Vorteil gegenüber bestehenden Medikamenten bieten kann.

Forschung zu Lupus erythematodes

Der systemische Lupus erythematodes ist eine Autoimmunerkrankung, bei welcher sich das Immunsystem gegen eigene Zellen richtet. Aktuelle Behandlungsansätze zielen momentan darauf ab, die Krankheitsaktivität mit Medikamenten zu unterdrücken, was jedoch häufig auch mit Nebenwirkungen behaftet ist. Neue genetische Erkenntnisse zum systemischen Lupus erythematodes (SLE) eröffnen Perspektiven für künftige Therapieansätze. 

Eine Forschergruppe der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden hat sich intensiv mit der Forschung zu Lupus erythematodes befasst. Die Untersuchungen konzentrierten sich dabei vor allem auf mögliche genetische Ursachen für die Erkrankung. 

UNC93B1

UNC93B1 ist ein membrangebundenes Strukturprotein, das für Reifung und Transport von Rezeptoren verantwortlich ist, die eine entscheidende Rolle bei der Abwehr von Virusinfekten spielen. 

Studienergebnisse

Ergebnisse dieser Studie zeigen vielversprechende Ansätze für die Entwicklung neuer Therapien. Darunter zeigte sich, dass Menschen mit fehlendem funktionellem UNC9B1 anfälliger für schwere Virusinfektionen sind und somit ein direkter Zusammenhang zwischen einer überaktiven UNC93B1/TLR7-Achse und der Lupus Pathogenese besteht. Eine medikamentöse Blockade von überaktiven TLR7 könnte daher therapeutisch wirksam sein. 

Mehr über systemischer Lupus erythematodes gibt es hier nachzulesen

Durchbruch bei der Lupus Behandlung?

CART-T-Zellen-Therapie bei Lupus

CART-T-Zellen sind genetisch veränderte Immunzellen, mit denen bereits schon seit einigen Jahren Krebsleiden wie B-Zellen-Leukämie und Lymphome behandelt werden. Forschende des Uniklinikums Erlangen behandeln seit kurzem damit weltweit auch Patienten mit schwerem systemischen Lupus erythematodes (SLE).  

Zur Herstellung von CAR-T-Zellen werden körpereigene T-Zellen aus dem Blut isoliert und anschließend im Labor gentechnisch so verändert, dass sie chimäre Antigen-Rezeptoren (CAR) auf der Oberfläche ausbilden. Modifizierte CAR-T-Zellen erhalten die Patienten jeweils über eine Infusion.

Ergebnisse zeigten, dass die zuvor hohe Krankheitsaktivität bei SLE, welche bereits die Niere in Mitleidenschaft gezogen hatte, durch die Therapie drastisch zurückging. Laut Angaben der Studienteilnehmer nahmen dabei sowohl die krankheitstypischen Antikörper wie auch Symptome wie Müdigkeit stark ab. Zugleich verbesserte sich die Nierenfunktion deutlich. 

Kann Lupus geheilt werden?

Lupus kann nicht geheilt werden. Dank der Lupus Forschung und neuer Medikamente haben Betroffene jedoch heutzutage eine annähernd normale Lebenserwartung. Je früher die Erkrankung erkannt und entsprechend behandelt wird, desto besser stehen auch die Chancen dafür. 

Alles zur Lupus Behandlung findest du hier

Kann man Lupus aufhalten?

Lupus ist nicht heil- oder aufhaltbar, aber behandelbar und die Symptome lassen sich in der Regel mit der richtigen Therapie gut in Schach halten. Eine Behandlung sollte so rasch wie möglich erfolgen, da ein unbehandelter SLE das Risiko für Infektionen, koronare Herzkrankheiten sowie Osteoporose und bösartige Neubildungen erhöht. 

Fazit

Lupus ist eine Krankheit, bei der das Immunsystem das körpereigene Gewebe angreift, wodurch es zu Schäden in vielen verschiedenen Körperregionen kommen kann. Es wurde viel Zeit und Energie in die Entwicklung neuer Lupus Therapien gesteckt, die gezielter agieren, d. h. nur ein kleines Element der Funktionsweise des Immunsystems beeinflussen.

Zu neuen, zielgerichteten Medikamenten in der Lupus Behandlung zählen u. a. Belimumab, Voclosporin, Anifrolumab, Obinutuzumab, Obexelimab sowie Daratumumab.

Auch neue genetische Erkenntnisse zum systemischen Lupus erythematodes (SLE), wie z. B. UNC93B1 eröffnen Perspektiven für künftige Therapieansätze. Die CART-T-Zellen-Therapie gehört zum Durchbruch in der Lupus Behandlung.

Dank der Lupus Forschung sowie neuen Medikamenten und Therapien haben Betroffene heutzutage eine annähernd normale Lebenserwartung.