Intro
Der Sommer ist endlich da! Aber nicht jeder kann die Sonnenstrahlen dabei völlig unbeschwert und in vollen Zügen geniessen. In Deutschland leiden ca. 10-20 % der Bevölkerung unter den Beschwerden einer Sonnenallergie. Eine Sonnenallergie manifestiert sich in roten Ausschlägen, die jucken und sich entzünden. Sonnenschutzmittel können dabei zwar einen gewissen Schutz bieten, es gibt jedoch auch ein paar ganz simple und einfache Hausmittel im Kampf gegen die Sonnenallergie. Was ist eine Sonnenallergie, wie wird sie diagnostiziert und wie behandelt? Welches sind die wirksamsten Hausmittel im Kampf gegen eine Sonnenallergie und welche einfachen Tipps helfen dabei unversehrt durch den Sommer zu kommen?
Keypoints
- Einige Stunden oder Tage nach der Sonnenexposition beginnen bei Menschen mit Sonnenallergien gewisse Hautstellen plötzlich stark zu jucken oder brennen. An den betroffenen Stellen kommt es zudem zu Hautrötungen, Bläschen sowie roten Flecken
- Nicht hinter jedem Hautausschlag steckt automatisch eine Sonnenallergie
- Zu den wirksamsten Sonnenallergie Hausmittel zählen Hagebuttenöl, Aloe Vera, schwarzer- oder grüner Tee, Vitamin-E, Milch und Quark, Gurke, Apfelessig, Heilerde oder Backpulver
- Zu den medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten einer Sonnenallergie zählen u. a. kortikosteroidhaltige Cremes und Salben sowie die Einnahme von Kortikosteroiden
- Eine etwas andere Form der Behandlung besteht darin, die Haut bereits schon im Frühjahr schrittweise mit Fototherapie an das Sonnenlicht zu gewöhnen
- Vorbeugen ist besser als heilen, dies gilt auch bei einer Sonnenallergie
- Genau genommen handelt es sich bei der Sonnenallergie nicht wirklich um eine Allergie, sondern viel mehr um ein Sonnenekzem
- Egal ob Kinder oder Erwachsene: Bessern sich die Beschwerden nicht innerhalb von wenigen Tagen, ist ein Arztbesuch unausweichlich
Die 10 wirksamsten Hausmittel gegen Sonnenallergie
Hagebuttenöl
Hagebuttenöl ist ein wirksames Mittel gegen sonnenbedingte Hautirritationen, da es reich an Vitamin-C ist, welches wiederum entzündungshemmende Eigenschaften besitzt. Ein paar Tropfen auf die betroffenen Stellen auftragen kann hier helfen und Linderung verschaffen.
Aloe Vera
Aloe Vera ist ein sehr beliebtes Hausmittel, wenn es um Hautprobleme jeglicher Art geht, so auch bei Sonnenallergien. Ein Aloe Vera Gel wirkt kühlend, kann die Haut dabei innerhalb von wenigen Minuten beruhigen, Schmerzen und Juckreiz lindern und ebenso helfen, Rötungen deutlich zu reduzieren.
Dafür kann das Aloe Vera Gel direkt auf die Haut aufgetragen werden. Da Duftstoffe die gereizte Haut zusätzlich noch mehr irritieren können, sollten hierfür nur unparfümierte Aloe Vera Produkte angewendet werden.
Schwarzer und grüner Tee
Studien haben ergeben, dass sowohl schwarzer wie auch grüner Tee entzündungshemmende wie auch antioxidative Wirkungen aufweisen. Zudem können sie helfen, Sonnenbrände zu verringern und schützen die Hautzellen bis zu einem gewissen Grad sogar vor UV-Schäden. Beide Tees, zusammen mit dem Sonnenschutzmittel aufgetragen, helfen dabei, die Haut zu beruhigen und durch Sonnenallergie verursachte Hautausschläge zu verringern.
Dafür mischt man einfach beide Tees in eine Sprühflasche, lässt diese abkühlen und sprüht sie anschliessend vor dem Auftragen der Sonnencreme direkt auf die exponierten Körperregionen auf. Alternativ können auch nach dem Sonnenbad in schwarzen Tee getränkte Kompressen direkt auf die betroffenen Körperstellen aufgetragen werden.
Vitamin-E
Vitamin-E kann lokal auf betroffene Hautstellen aufgetragen werden. Studien haben ergeben, dass Vitamin-E die Haut vor Sonnenschäden schützen kann und hilft die, durch Sonnenallergien verursachte Rauheit der Haut, zu reduzieren.
Mehr zu Vitamin-E gibt es hier
Milch & Quark
Milch beruhigt die Haut. Dazu kann ein in kalte Milch getränktes Tuch direkt auf die betroffenen Hautstellen gelegt und anschliessend mit kaltem Wasser wieder gut abgespüht werden. Auch Quark aus dem Kühlschrank kann Abhilfe schaffen bei gereizter Haut.
Kalte Umschläge oder Kompressen
Das Auflegen von kalten Umschlägen oder Kompressen auf die betroffenen Hautstellen kann helfen Juckreiz sowie Ausschläge zu lindern.
Gurkenpüree
Gurken sind dafür bekannt, dass sie bei verschiedenen Hautbeschwerden hilfreich sein können. Streiche dafür einfach kühles Gurkenpüree auf die betroffene Stelle. Dies kann helfen, die Ausbreitung des Ausschlags zu stoppen und gleichzeitig das Brennen lindern.
Heilerde
Heilerde wirkt entzündungshemmend und kann sich somit auch positiv auf sonnengeschädigte Haut auswirken. Dafür einfach die Heilerde mit kaltem Wasser zu einer Paste vermischen, diese auf die betroffenen Hautstellen auftragen, trocknen lassen und anschliessend mit Wasser alles wieder abspülen.
Apfelessig
Lösung aus 2 EL Apfelessig und 2.5 dl abgekochtem Wasser vermischen und die Haut damit einreiben. Die Tinktur muss nicht abgespült werden.
Backpulver
Ein weiterer Geheimtipp aus der Küche ist Backpulver. Dafür einfach ein Päckchen Backpulver in ein kaltes Bad geben und die Haut für ca. 15 min. darin baden.
Was hilft gegen Hitzepickel?
Die Behandlung der Sonnenallergie hängt ganz davon ab, welche wie ausgeprägt diese ist. Bei milden Ausprägungen kann es je nachdem schon ausreichen, einfach die Sonne für ein paar Tage zu meiden, um die Anzeichen und Symptome damit zu beheben.
Andere Arten von schwereren Sonnenallergien hingegen benötigen ärztliche Unterstützung. Wer bei sich eine Sonnenallergie vermutet, sollte sich bei einem Haus- oder Hautarzt (Dermatologe) vorstellen. Wichtig:
Medikamentöse Behandlung bei Sonnenallergie
Kortikosteroidhaltige Cremes und Salben zur Behandlung einer Sonnenallergie sind rezeptfrei und in stärkeren Formen auch rezeptpflichtig in jeder Apotheke erhältlich. Bei einer schweren allergischen Hautreaktion kann der Arzt auch eine kurzzeitige Einnahme von Kortikosteroiden, wie z. B. Prednison, verordnen. Auch das Malariamedikament Hydroxychloroquin (Plaquenil) kann die Symptome einiger Arten von Sonnenallergien lindern.
Mit Fototherapie schrittweise an die Sonne angewöhnen
Eine etwas andere Form der Behandlung besteht darin, die Haut bereits schon im Frühjahr schrittweise an das Sonnenlicht zu gewöhnen. Bei der sogenannten Fototherapie werden dabei vor allem die Körperstellen, die häufig der Sonne ausgesetzt sind, mit einer speziellen Lampe mit ultraviolettem Licht bestrahlt. Die Behandlung erfolgt in der Regel einige Male pro Woche und über einen Zeitraum von mehreren Wochen hinweg.
7 Tipps bei Sonnenallergie
Absetzen von Medikamenten, welche die Haut lichtempfindlich machen können
Wer Medikamente einnimmt, welche die Haut lichtempfindlich machen können, sollte dies unbedingt im ärztlichen Gespräch erwähnen.
Sonnenabszinenz
Die Haut kann sich nur erholen, wenn wir ihr eine Sonnenpause gönnen. Die meisten Sonnenallergiebeschwerden bessern sich in 1-2 Tagen, wenn die Haut entsprechend vor der Sonne geschützt wird.
Auftragen von Feuchtigkeitscremes
Feuchtigkeitsspendende Hautlotionen können helfen, Reizungen durch trockene und schuppige Haut zu lindern, dazu zählen z. B. Lotionen mit Aloe Vera.
Die Haut langsam an die Sonne gewöhnen
Lege dich anfangs nur am späteren Nachmittag und nur für wenige Minuten in die Sonne. Steigere dann langsam und schrittweise die Dauer deines Sonnenbades.
Die richtige Sonnencreme
Sonnencremes- und Lotionen für Sonnenallergiker sollten vor allem drei Dinge: 1. einen Schutz vor UVA und UVB bieten. 2. einen hohen Lichtschutzfaktor von mind. 30 oder höher aufweisen und 3. keine Duftstoffe beinhalten.
Vorbeugen ist besser als heilen
Der beste Schutz vor der Sonne besteht darin, sich im Schatten aufzuhalten und die Haut dabei mit langer Kleidung oder Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF 30-50) vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Mit Parfum oder Kosmetika sollte man sich zudem auf keinen Fall in die Sonne legen. Denn die darin enthaltenen Inhaltsstoffe lösen in Verbindung mit Sonnenlicht bei manchen Menschen eine fototoxische Reaktion aus.
Kalzium, Folsäure, Vitamin-B3 sowie auch Zink können, einige Wochen vor dem Sonnenbaden eingenommen, ebenfalls helfen einer entsprechenden Hautreaktion vorzubeugen.
Mehr zum Einfluss von Vitaminen und Mineralstoffen auf unsere Haut hier
Finger weg von der Haut
Was Sonnenallergiker auf keinen Fall tun sollten ist Kratzen, denn die Haut braucht Zeit, um sich zu beruhigen. Zusätzliches Kratzen verschlimmert nur die Beschwerden und kann dabei zusätzlich das Auftreten von Entzündungen fördern.
Mehr Tipps und Tricks zur richtigen Hautpflege findest du hier
Sonnenallergie Hausmittel bei Kindern
Entwickeln Kinder nach dem Sonnenbad Bläschen oder Quaddeln auf der Haut, gilt es vor allem als erstes das Kind augenblicklich aus der Sonne zu holen. Weiter eignen sich:
- Wechsel der Sonnencreme
- Kühlende Umschläge und Kompressen
- Aloe Vera
- Hagenbuttenöl
- Gurkenpüree
- Heilerde
- Apfelessig
- Umschläge mit schwarzem Tee, Milch oder Quark
- Lebensmittelallergie und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten ausschliessen
Was ist eine Sonnenallergie?
Einige Stunden oder Tage nach der Sonnenexposition beginnen bei von Sonnenallergie Betroffenen gewisse Hautstellen plötzlich stark zu jucken. Manchmal fühlt sich die Haut sogar regelrecht an, als würde sie brennen. An den betroffenen Stellen kommt es zudem zu Hautrötungen, Bläschen sowie roten Flecken und dies vor allem an den Armen, auf der Brust und seltener auch im Gesicht.
Genau genommen handelt es sich bei der Sonnenallergie nicht wirklich um eine Allergie im eigentlichen Sinne, sondern viel mehr um ein Sonnenekzem, auch polymorphe Lichtdermatose (PLD) genannt.
Diagnose Sonnenallergie
Meistens können Mediziner eine Sonnenallergie allein schon durch einen Blick auf die Haut diagnostizieren. Wenn die Diagnose jedoch nicht ganz eindeutig ist, müssen möglicherweise zusätzlich weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um festzustellen, worum es sich bei den Hautbeschwerden genau handelt.
Sonnenallergie Tests
UV-Test (ultraviolettes Licht)
Bei dieser, auch als Fototest bezeichneten Untersuchung, wird geprüft, wie die Haut auf verschiedene Wellenlängen von ultraviolettem Licht aus einer speziell dafür entwickelten Lampe reagiert.
Photopatch-Test
Dieser Test zeigt an, ob die Sonnenallergie durch eine auf die Haut aufgetragene sensibilisierende Substanz verursacht wird. Dafür werden bei diesem Test Pflaster mit den häufigsten Sonnenallergie-Auslösen direkt auf die Haut aufgetragen, in der Regel auf den Rücken.
Einen Tag später wird die Stelle mit einer Dosis ultravioletter Strahlen aus einer UV-Lampe bestrahlt. Tritt die Reaktion nur an der entsprechend lichtexponierten Stelle auf, steht diese sehr wahrscheinlich im Zusammenhang mit der getesteten Substanz.
Bluttests und Hautproben
Der Arzt kann Bluttests oder Hautproben anordnen, wenn er vermutet, dass die Symptome nicht durch eine Sonnenallergie, sondern viel eher durch eine andere zugrundeliegende Hauterkrankung verursacht wird.
Bei diesen Tests wird eine entsprechende Blutprobe oder Biopsie entnommen, die anschliessend in einem Labor näher untersucht wird.
Sonnenallergie vorbeugen
Reagiert die Haut empfindlich auf Sonne sollte sie besonders geschützt werden. Vorbeugende Tipps gegen Sonnenallergie sind:
- Benutze ausreichend Sonnencreme mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 und trag die Creme mindestens 45 Minuten vor dem Sonnenbaden auf
- Trag lange Kleidung um dich vor der Sonne zu schützen
- Meide die Mittagssonne, denn dann ist die Sonneneinstrahlung am intensivsten
Wann zum Arzt?
Egal ob Kinder oder Erwachsene: Bessern sich die Beschwerden nicht innerhalb von wenigen Tagen, ist ein Arztbesuch unausweichlich. Viele Hausmittel können helfen, Symptome und Beschwerden einer Sonnenallergie zu lindern.
Da es jedoch neben der Sonnenallergie auch andere Ursachen für Hautreaktionen nach Sonneneinstrahlung gibt, sollte beim Auftreten von Beschwerden immer ein Hausarzt oder Dermatologe zu Rate gezogen werden.
Fazit
Bei einer Sonnenallergie kommt es einige Stunden oder Tage nach der Sonnenexposition zu stark juckenden oder brennenden Hautstellen, Rötungen, Bläschen sowie roten Flecken, vor allem an den Armen, auf der Brust sowie im Gesicht.
Als wirksame Hausmittel bei einer Sonnenallergie eignen sich z. B. Hagenbuttenöl, Aloe Vera, schwarzer oder grüner Tee, Vitamin-E, Milch oder Quark, kalte Umschläge, Gurkenpüree, Heilerde, Apfelessig oder Backpulver. Auch die Einnahme von Kalzium, Folsäure, Vitamin-B3 sowie auch Zink, einige Wochen vor dem Sonnenbaden eingenommen, kann ebenfalls helfen, einer entsprechenden Hautreaktion vorzubeugen.
Zu den medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten einer Sonnenallergie zählen u. a. kortikosteroidhaltige Cremes und Salben sowie die Einnahme von Kortikosteroiden, wie z. B. Prednison.
Egal ob Kinder oder Erwachsene: Bessern sich die Beschwerden nicht innerhalb von wenigen Tagen, wird ein Arztbesuch unumgänglich.