Demenz Symptome- Erste Anzeichen erkennen

Intro

Die ersten Anzeichen und Symptome einer Demenz sind schwach und deshalb möglicherweise auch nicht direkt unmittelbar erkennbar. Doch obwohl die Frühsymptome der Demenz variieren, gibt es doch einige Gemeinsamkeiten. In diesem Blog gehen wir der Frage auf den Grund, wie man eine Demenz erkennen kann, welches die entsprechenden Warnzeichen dafür sind, welche Erkrankungen mit demenzähnlichen Symptomen einhergehen können und wann man damit zum Arzt sollte. Ausserdem nehmen wir Demenz Symptome im Anfangs- und Endstadium genauer unter die Lupe.

Mehr über Demenz findest du hier

Keypoints: Alles was du über Demenz Symptome wissen musst

  • Zu den häufigsten Demenz Symptomen gehören Gedächtnisverlust, Desorientierung, Sprachprobleme, Stimmungsschwankungen sowie Persönlichkeits- oder Verhaltensänderungen 
  • Im Endstadium der Demenz sind Betroffene auf Hilfe und Unterstützung angewiesen und können sich dabei nicht mehr selbst versorgen
  • Viele Krankheiten können demenzähnliche Symptome aufweisen
  • Häufig erkennen Betroffene lange nicht, dass mit ihnen etwas nicht stimmt, oder leugnen Anzeichen und Symptome aus Schamgefühl
  • Demenz Symptome können sich schleichend entwickeln, lange Zeit unbemerkt bleiben sowie fälschlicherweise auch auf normale Alterungsprozesse zurückgeführt werden

10 Warnzeichen für Demenz

Gedächtnisverlust

  • Gelegentlich Dinge zu vergessen und sich erst später wieder daran zu erinnern, ist normal
  • Eine Person mit Demenz kann Dinge jedoch häufiger vergessen oder sich überhaupt nicht mehr daran erinnern

Schwierigkeiten bei der Bewältigung von täglichen Aufgaben

Betroffene können sich leicht ablenken lassen oder auch Schwierigkeiten haben, mehrere Schritte hintereinander korrekt durchzuführen.

Desorientierung

  • Demenzkranke haben Schwierigkeiten, den Weg zu einem vertrauten Ort zu finden
  • Häufig sind sie dabei auch verwirrt darüber, wo sie sich gerade befinden
  • Oder glauben, sie seien in einen vergangenen Lebensabschnitt zurückversetzt

Sprachprobleme

Jedem passiert es manchmal, dass einem das richtige Wort einfach nicht einfällt.

  • Ein Demenzkranker aber kann einfache Wörter vergessen oder diese durch andere unpassende Wörter ersetzen
  • Sätze werden dadurch schwer verständlich
  • Auch kann es dementen schwerfallen, den Gesprächen ihrer Mitmenschen zu folgen

Veränderungen im Denkvermögen 

Finanzen verwalten ist keine leichte Aufgabe, aber für Demenzerkrankte kann es noch schwieriger sein, Zahlen zu erkennen und entsprechend mit ihnen umzugehen.

Mangelndes Urteilsvermögen

Eine demenzkranke Person hat Probleme, angemessene Entscheidungen zu treffen, wie z. B. was sie bei kaltem Wetter anziehen soll.

Schlechte räumliche Orientierung

Eine Person mit Demenz kann Probleme haben, beim Autofahren Entfernungen oder Richtungen richtig einzuschätzen.

Verlegen von Gegenständen

Geldbörse oder Schlüssel können jedem mal abhanden kommen. Ein Demenzkranker mag sich jedoch möglicherweise nicht mehr daran erinnern, wofür er die Schlüssel überhaupt braucht.

Stimmungsschwankungen und Persönlichkeits- oder Verhaltensänderungen 

Wir alle sind von Zeit zu Zeit mal traurig oder schlecht gelaunt. Bei Menschen mit Demenz kann es jedoch ohne ersichtlichen Grund zu rapiden Stimmungsschwankungen kommen. Betroffene erscheinen dabei:

  • Verwirrt
  • Misstrauisch
  • Stur
  • Verschlossen
  • Ziehen sich zurück
  • Sind plötzlich völlig ungehemmt

Antriebslosigkeit

Eine Demenzerkrankung kann dazu führen, dass Betroffene das Interesse an Aktivitäten verlieren, die ihnen früher grossen Spass machten. 

Demenz Symptome im Anfangsstadium

Zu den häufigsten Frühsymptomen der Demenz gehören:

  • Gedächtnislücken, insbesondere die fehlende Erinnerung an kürzliche Ereignisse
  • Zunehmende Verwirrtheit
  • Nachlassende Konzentration, Lern- und Reaktionsfähigkeit
  • Persönlichkeits- oder Verhaltensänderungen
  • Stimmungsschwankungen
  • Teilnahmslosigkeit, Zurückgezogenheit oder depressive Verstimmung
  • Verlust der Fähigkeit, alltägliche Aufgaben zu meistern

Demenz Symptome im Endstadium 

Im 3. Stadium einer schweren Demenz sind Betroffene komplett auf Hilfe und Unterstützung angewiesen und können sich dabei nicht mehr selbst versorgen. Die Symptome einer fortgeschrittenen Demenz im Endstadium sind: 

  • Inkontinenz 
  • Bettlägerigkeit 
  • Massiver Gedächtnis- und Persönlichkeitsverlust 
  • Erhöhte Anfälligkeit für Infektionskrankheiten wie z. B. Lungenentzündung 
  • Schluckstörungen oder Aspiration von Nahrung oder Flüssigkeiten 

Erkrankungen mit demenzähnlichen Symptomen

Viele Krankheiten können demenzähnliche Symptome aufweisen wie z. B.:

  • Schlaganfälle
  • Depression
  • Exzessiver und langfristiger Alkoholkonsum
  • Infektionen
  • Hormonelle Störungen
  • Nährstoffmängel
  • Hirntumore

Verschiedene Untersuchungen wie z. B. Anamneseerhebung, körperliche Untersuchungen, Labortests (Blut- und Urinuntersuchungen) sowie kognitive Testungen, Bildgebungen des Gehirns und psychiatrische Beurteilungen können dazu beitragen, eine Demenzdiagnose zu bestätigen oder entsprechend auszuschliessen.

Demenz Symptome wann zum Arzt?

Vielen Menschen widerstrebt der Gedanke, einen Arzt aufzusuchen. Häufig erkennen Betroffene dabei nicht, dass mit ihnen etwas nicht stimmt, oder sie leugnen es aus Schamgefühl. Andere wiederum haben aber vielleicht auch einfach nur Angst davor, ihre Befürchtungen bestätigt zu bekommen.

Eine wirkungsvollste Vorgehensweise zur Überwindung dieser Problematik besteht darin, einen anderen Grund für einen Arztbesuch zu finden, wie z. B. eine Kontrolluntersuchung, eine Überprüfung einer Langzeiterkrankung oder die Einstellung eines Medikaments.

Demenz-Test: Wie kann man feststellen ob jemand dement ist?

Manchmal übersehen Betroffene, dass Symptome wie Gedächtnisprobleme darauf hindeuten können, dass etwas nicht stimmt und nehmen dabei fälschlicherweise an, dass diese Verhaltensweisen zum normalen Alterungsprozess dazu gehören. Demenz Symptome können sich schleichend entwickeln und damit auch lange Zeit unbemerkt bleiben.

Mehr zum Thema Demenz Test kannst du hier nachlesen

Die 4 Phasen der Demenz 

Was das Fortschreiten einer Demenz betrifft, gibt es grosse individuelle Unterschiede. Bei einer Demenzdiagnose ist es sowohl für Betroffene wie auch Angehörige wichtig zu wissen was auf sie zukommt. Eine primäre Demenz schreitet in 4 Phasen langsam fort.

  • Die erste der 4 Demenzphasen beginnt dabei mit leichten Gedächtniseinschränkungen
  • Bei der zweiten Phase lässt auch die Orientierung zunehmend nach
  • In Phase 3 lässt sich die Erkrankung nicht mehr verbergen und Betroffene haben zunehmend Probleme mit dem Langzeitgedächtnis
  • In der vierten Phase wirkt sich die Demenz auf zahlreiche Körperfunktionen aus und Betroffene werden pflegebedürftig

Mehr über die 4 Phasen der Demenz findest du hier

Gesichtsausdruck Demenz 

Eine Demenz kann man grundsätzlich nicht im Gesicht erkennen oder ablesen, aber es gibt einige Merkmale, die auf eine solche hinweisen könnten. Je weiter eine Demenz fortschreitet, desto wichtiger wird dabei Mimik und Körpersprache.

Mehr über Gesichtsausdruck Demenz kannst du hier nachlesen

Demenz und Müdigkeit 

  • An Demenz erkrankte Menschen leiden häufig unter Schlafstörungen. Im extremsten Fall kommt es dabei sogar zu einer kompletten Tag-Nacht-Umkehrung
  • Als Sundowning Syndrom wird eine zunehmende Verschlechterung des kognitiven Zustands von Demenzkranken ab dem späten Nachmittag bezeichnet. Dabei werden Betroffene zunehmend unruhig, aggressiv oder halluzinieren

Was hilft gegen Schlafstörungen bei Demenz?

Gewohnheiten zu etablieren, den gewohnten Schlaf-Wach-Rhythmus aufrechtzuerhalten sowie eine angenehme Schlafumgebung zu schaffen, können hier genauso hilfreich sein wie genügend Aktivität tagsüber an der frischen Luft und beruhigende Düfte wie z. B. Lavendel oder Melisse. Auch Schlafmittel oder Neuroleptika können zum Einsatz kommen.

Mehr zum Thema Schlaf sowie Tipps für einen gesunden und erholsamen Schlaf findest du hier

Demenz und Sturheit 

Demenzkranke verändern im Verlaufe der Krankheit zunehmend ihr Verhalten.

  • Aggressives, stures und scheinbar bösartiges Verhalten tritt dabei sehr häufig auf und kann damit zur grossen Herausforderung für Nahestehende und Pflegende werden
  • Auch die Frustration über den eigenen kognitiven Abbau kann zu sturem oder aggressivem Verhalten bei Betroffenen führen
  • Verständnis in einer solchen Situation aufzubringen ist nicht immer einfach, besonders für nahestehende Personen

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Fazit 

Demenz Symptome können sich schleichend entwickeln und damit auch lange Zeit unbemerkt bleiben. Auch weigern sich einige Betroffene zu handeln … vielleicht weil sie Angst davor haben, dass sich ihre Befürchtungen bestätigen.

Viele Krankheiten können demenzähnliche Symptome aufweisen.

Zu den häufigsten Demenz Symptomen gehören neben Gedächtnisverlust und Desorientierung auch Sprachprobleme, Schlafstörungen, Veränderungen im Denken und Urteilen sowie Persönlichkeits- und Verhaltensveränderungen. Im fortgeschrittenen Stadium kommen dabei weitere Symptome hinzu, die Hilfe und Unterstützung unumgänglich machen.