Intro
Fersenschmerzen betreffen meist die Unterseite oder den hinteren Teil der Ferse, sind nur selten ein Symptom für etwas Gravierendes und können aber dennoch sehr störend sein. Stress und Ängste können die Ursache für körperliche Schmerzen und Beschwerden sein, auch wenn es um Fersenschmerzen geht. Denn Ängste und Stress verursachen nicht nur psychische Symptome. Gibt es keine offensichtlichen Anzeichen und Anhaltspunkte für Fersenschmerzen, ist es vielleicht an der Zeit herauszufinden, inwiefern die Psyche dafür verantwortlich sein könnten und die Fersenschmerzen eine seelische Ursache haben könnten.
Warum tut die Ferse weh und welche seelische Ursache gibt es für Fersenschmerzen? Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Schmerz und Psyche und kann emotionaler Stress Fersenschmerzen verursachen? Was bedeuten Fersenschmerzen nach dem Aufstehen, nachts und seitlich der Ferse und welche Rolle spielt Magnesium dabei? Was kann man gegen Fersenschmerzen die eine seelische Ursache haben tun, welche Übungen, Stressmanagement, Haus- und Arzneimittel helfen und wann sollte man damit zum Arzt?
Fersenschmerzen Ursachen: Warum tut die Ferse weh?
Zu den häufigsten Ursachen von Fersenschmerzen gehören:
- Achillessehnenentzündung oder Riss
- Schleimbeutelentzündung (Bursitis)
- Fersensporn (ein knöcherner Auswuchs am Fersenbein)
- Osteomyelitis
- Periphere Neuropathie
- Plantarfasziitis (Entzündung des unter der Fusssohle befindlichen Sehnenstranges der vom Fersenbein ausgeht)
- Fusssohlenwarzen
- Psoriasis-, rheumatoide- oder reaktive Arthritis
- Stressfrakturen
- Tarsaltunnelsyndrom (Einklemmung bzw. Reizung des Schienbeinnerves)
Seelische Ursache bei Fersenschmerzen
Beschwerden, die auf Stress und Angst zurückzuführen sind erhöhen die Schmerzempfindlichkeit … auch wenn es um Fersenschmerzen geht. Eine Plantarfasziitis, eine Entzündung der Sehnenplatte an der Fussunterseite, ist eine körperliche Erkrankung, kann aber auch eine tiefgreifende emotionale Angelegenheit sein.
Leidet die Seele, leidet auch der Körper mit. Ärzte, Wissenschaftler und Psychologen nennen dieses Phänomen Psychosomatik. Es beschreibt die Auswirkungen von psychischen Belastungen auf den Körper. Erkrankt man an Depression verändert sich auch die Körperhaltung und es kann dabei zu falschen Belastungen durch eine veränderte Gangart kommen, was dazu führen kann, dass auch die Ferse anders belastet wird und dabei zu einem Fersensporn oder einer Plantarfasziitis führt.
Zusammenhang Schmerz und Psyche
Körperliche und seelische Schmerzen sind eng miteinander verstrickt. Von den 9 Stellen im Gehirn, an denen Schmerz auftritt, sind 6 davon die Stellen, an denen wir Stimmungsstörungen wie Depressionen und Angstzustände erleben. Bei Angst spannen sich die Muskeln im Körper an, eine ganz natürliche Reaktion auf Stress. Über einen längeren Zeitraum hinweg kann diese Anspannung jedoch starke Muskelschmerzen verursachen. Obwohl Stress selbst keine Schmerzen verursacht, kann die Art und Weise, wie der Körper auf den Stress reagiert, durchaus zum Problem werden.
Sind wir ängstlich, setzt unser Körper Stresshormone frei, die das Blut in unseren Adern schneller pumpen lassen, die Herzfrequenz erhöhen sowie auch unsere Muskeln anspannen. Der Grund, weshalb chronischer Stress und Angst mit der Zeit auch die Schmerzempfindlichkeit erhöhen können. Studien haben ergeben, dass Menschen, die unter chronischen Schmerzen leiden, dreimal häufiger auch mit einer psychischen Beeinträchtigung zu kämpfen haben.
Können Angstzustände, Depression oder emotionaler Stress Fersenschmerzen verursachen?
Depressionen oder Angstzustände können Nebenprodukte chronischer Schmerzen sein. Es gibt aber durchaus auch Hinweise darauf, dass emotionaler Stress das Risiko einer Plantarfasziitis erhöhen kann. Denn der oxidative Stress, der nachweislich stark mit Depression, Angstzuständen sowie anderen Arten von emotionalem Stress korreliert, in engem Verhältnis zu Entzündungen im Körper steht.
Ganzheitliche Ansätze gehen zudem davon aus, dass jedes Körperteil mit bestimmten Themen verbunden ist. Die Füsse stehen dabei für die Standhaftigkeit, das Vorankommen sowie für das innere Gleichgewicht und die Fähigkeit auf eigenen Füssen zu stehen. Damit sind es vor allem Unsicherheit, Zukunftsangst und der Verlust des Gleichgewichts sowie die Unfähigkeit voranzukommen, die seelische Ursache für Fersenschmerzen sein können.
Fersenschmerzen nach dem Aufstehen
Ein Fersensporn ist eine Verkalkung im Bereich des Ansatzes der Fusssohlensehne (Plantarfaszie) am Fersenbein, die zu einer Entzündung der Fusssohlensehne führt. Typischerweise tritt dabei ein morgendlicher Belastunsschmerz beim Auftreten auf.
Fersenschmerzen nachts
Pocht die Ferse in der Nacht können Ursachen dafür für eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis) an der Fussunterseite oder eine Flüssigkeitsansammlung (Ödem) sein, welche zu einer Schwellung und Überwärmung der Ferse führen. Bei einer Schleimbeutelentzündung kann eine Ultraschalltherapie, Kortison oder körpereigenes Plasma zur Behandlung eingesetzt werden. Ein Ödem kann mit Ultraschall oder Schmerztabletten therapiert werden.
Fersenschmerzen seitlich
Mögliche Verursacher von seitlichen Fersenschmerzen können eine Einengung des Schienbeinnerves (Tarsaltunnelsyndrom) oder eine Baxter-Neuropathie sein. Erkrankungen, welche die Nervenversorgung des Fusses betreffen und oft bei Laufsportlern beobachtet werden. Aber auch Schonhaltung oder übermässige Belastung können Bänder und Sehnen am Fuss reizen. Schuheinlagen und abschwellende, entzündungshemmende Medikamente wie NSAR oder Kortisoninjektionen können Abhilfe schaffen.
Fersenschmerzen Magnesium
Wer unter seelischen Ursachen für Fersenschmerzen leidet und dabei auf natürliche Hausmittel zurückgreifen möchte, liegt bei Magnesium richtig. Denn dem Mineralstoff werden entzündungshemmende Eigenschaften nachgesagt. Wissenschaftlich bestätigt ist die Wirkung nicht. Eine ausreichende Magensiumzufuhr gilt als eine von mehreren Voraussetzungen, um das Risiko für Entzündungsprozesse und damit im Zusammenhang stehende Erkrankungen zu vermindern.
Behandlung: Was tun gegen Fersenschmerzen seelischer Ursache?
Geht es um eine seelische Ursache für Fersenschmerzen, muss der ständige Kreislauf aus Schmerz und Angst unterbrochen werden. Denn verschlimmern sich die Schmerzen, wird man dabei ängstlicher, was wiederum dazu führt, dass der Schmerz nur noch grösser wird. Der Schlüssel? Eine gute Stressbewältigung! Hier kann ein Besuch beim Hausarzt, einem Psychologen oder Psychiater Abhilfe schaffen. Ein Podologe kann zudem Übungen, progressive Muskelentspannung, tiefe Atmung sowie eine Umstellung der Ernährung empfehlen, um Angstzustände und die dadurch verursachten chronischen Schmerzsymptome zu lindern. Auch Yoga und Meditation sind hervorragende alternative Behandlungsmöglichkeiten, die helfen können, Stress besser zu bewältigen.
Hilfe bei Fersenschmerzen seelische Ursache
Selbstfürsorge
Man kann einiges tun, um für das eigene emotionale Wohlbefinden zu sorgen, während man die körperlichen Schmerzen behandelt, wie z. B. Zeit, um sich auszuruhen, ausreichend Wasser trinken und sich gesund und ausgewogen zu ernähren, sich regelmässig bewegen sowie Zeit für geliebte Menschen zu haben.
Anschluss und Austausch mit Gleichgesinnten
Manchmal hilft es, sich einer Gruppe von Menschen anzuschliessen, die gerade dieselben Erfahrungen machen. Im Netz findet man Online-Selbsthilfegruppen. Wer den persönlichen Kontakt bevorzugt, kann auch nach lokalen Gruppen suchen oder sich an das örtliche Krankenhaus wenden, um diesbezüglich Anregungen und Auskünfte zu erhalten. Gespräche mit Menschen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, hilft nicht nur sich weniger einsam zu fühlen, sondern ist auch eine ausgezeichnete Quelle für neue Ideen, Inspiration sowie Freundschaften.
Gesprächstherapie
Eine Gesprächstherapie kann ein ideales Mittel sein, um die emotionale Seite des Umgangs mit chronischen Schmerzen besser zu bewältigen. Ein Gespräch mit einer geschulten, objektiven Fachkraft kann zudem dabei helfen, nicht nur emotionale Traumata zu verarbeiten, sondern auch die Beziehungen zu Freunden und Familie auf positive Weise zu stärken.
Schmerztagebuch: Schreibe deine Erlebnisse nieder
Ein Tagebuch kann ein wichtiges Instrument zur Schmerzbewältigung sein, auch im Hinblick auf Fersenschmerzen seelischer Ursache. Sich selbst ausdrücken und seine Ängste, Frustrationen und Entmutigungen zu benennen, hilft, diese besser zu erfassen, ins rechte Licht zu rücken sowie auch Emotionen zu verarbeiten. Das konsequente Führen eines Tagebuchs kann zudem dazu beitragen, Behandlungen, Schmerzmuster und Auslöser sowie Strategien für den Umgang mit Schmerzen besser zu verfolgen.
Salben gegen Fersenschmerzen
Gegen akute Fersenschmerzen, auch Fersenschmerzen seelischer Ursache, können schmerzstillende Medikamente mit entzündungshemmenden Wirkstoffen wie z. B. Ibuprofen oder Diclofenac helfen, die es auch als Salbe oder Schmerzgel gibt. Salben mit Murmeltierfett sollen zudem eine natürliche Alternative zu Kortison darstellen. Denn dem Fett des Nagetiers wird nachgesagt, gegen Gelenk- und Muskelbeschwerden zu helfen. Auch Arnikasalben unterstützen das Abschwellen und lindern den Schmerz.
Fersenschmerzen kühlen oder wärmen?
Bei einer Reizung der Plantarfaszie hilft es, die betroffene Ferse zu kühlen und zwar mit Coldpacks oder Eis in einem Tuch eingewickelt für 15 Minuten, idealerweise stündlich.
Entzündung in der Ferse was tun?
Die Plantarfasziitis ist eine Entzündung der Sehnenplatte an der Fusssohle auf der Höhe des Sehnenansatzes und äussert sich dabei durch Fersenschmerzen, insbesondere bei Belastung. Bei Entzündungen und Schmerzen der Ferse helfen Massnahmen wie z. B. ein Schuhwechsel oder eine Veränderung der Trainingstechnik im Sport sowie regelmässige Fussübungen. Mehr über Übungen bei Fersenschmerzen gleich.
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Fersenschmerzen wann zum Arzt?
Zum Arzt gehören:
- Starke Fersenschmerzen direkt nach einer Verletzung
- Heftige Schmerzen und Schwellungen in der Nähe der Ferse
- Nicht in der Lage zu sein, den Fuss nach unten zu beugen, sich auf die Zehen zu stellen oder zu belasten
- Fersenschmerzen im Zusammenhang mit Fieber, Taubheit oder Kribbeln in der Ferse
- Beschwerden, die länger als ein paar Wochen anhalten, auch in Ruhe auftreten und durch Eis und andere Hausmittel nicht bessern
Übungen bei Fersenschmerzen
Übungen, die bei Fersenschmerzen helfen, sind eine Dehnung der Wadenmuskulatur im Sitzen, die Dehnung des Fussgewölbes, wobei mit der Hand die Zehen des betroffenen Fusses nach hinten gezogen werden, Fusskreisen sowie barfuss ein auf dem Boden liegendes Handtuch mit den Zehen zu fassen.
Fazit
Zu den häufigsten Ursachen von Fersenschmerzen gehören Achillessehnenentzündung oder Riss, Schleimbeutelentzündung, Fersensporn, Plantarfasziitis oder das Tarsaltunnelsyndrom. Fersenschmerzen können aber auch seelische Ursachen haben. Denn Beschwerden, die auf Stress und Angst zurückzuführen sind erhöhen die Schmerzempfindlichkeit, auch wenn es um Fersenschmerzen geht.
Leidet die Seele, leidet auch der Körper mit, denn körperliche und seelische Schmerzen sind eng miteinander verstrickt. Ärzte, Wissenschaftler und Psychologen nennen dieses Phänomen Psychosomatik. Oxidativer Stress, der nachweislich stark mit Depressionen, Angstzuständen sowie anderen Arten von emotionalem Stress korreliert, steht in engem Verhältnis zu Entzündungen im Körper.
Ganzheitliche Ansätze gehen davon aus, dass jedes Körperteil mit bestimmten Themen verbunden ist. Die Füsse stehen dabei für Standhaftigkeit, Vorankommen, inneres Gleichgewicht sowie die Fähigkeit auf eigenen Füssen zu stehen. Damit sind es vor allem Unsicherheit, Zukunftsangst und der Verlust des Gleichgewichts sowie die Unfähigkeit voranzukommen, die eine seelische Ursache bei Fersenschmerzen darstellen.
Was man dagegen tun kann? Der ständige Kreislauf aus Schmerz und Angst muss unterbrochen werden. Der Schlüssel dazu? Eine gute Stressbewältigung.