Intro
Psoriasis zählt zu den entzündlichen Autoimmunerkrankungen. Doch was bedeutet die Diagnose für Betroffene? Welche verschiedenen Formen der Schuppenflechte gibt es und wie können diese behandelt werden? Was sind die Ursachen, wie verläuft sie und was sind die Begleiterscheinungen? Was sind Psoriasis-Trigger und Risikofaktoren und welche Tipps können Psoriasispatienten helfen? Schauen wir uns die Psoriasis etwas genauer an …
Definition: Was ist Psoriasis?
Psoriasis ist eine chronisch entzündliche Autoimmunerkrankung die rote, juckende und schuppige Flecken auf der Haut hinterlässt. Am häufigsten davon befallen sind dabei der untere Rücken, die Ellenbögen, die Knie oder die Beine, die Fusssohlen, die Kopfhaut, das Gesicht sowie die Handflächen. Die Schuppenflechte neigt dazu zyklisch zu verlaufen, was bedeutet, dass sie für einige Wochen oder Monate aufflammt und nach einer Weile dann wieder abklingt … bevor sie wieder auftaucht.
Bei einer Psoriasis teilen sich die Zellen fast 10 mal schneller als normal. Die abgestorbenen Hautzellen können dabei nicht schnell genug abgestossen werden, dadurch verdickt sich an dieser Stelle die Haut und schuppt. Entzündungen sowie eine verstärkte Durchblutung führen oft dazu, dass die Haut sich stellenweise auch rötet.
Schuppenflechte, die Krankheit
Psoriasis, auch Schuppenflechte genannt, ist eine weitverbreitete und chronische Krankheit, die bis heute leider als nicht heilbar gilt. Es gibt jedoch verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die helfen können Psoriasissymptome zu lindern. Ebenso können Lebensgewohnheiten und Bewältigungsstrategien in den Alltag integriert werden die helfen können besser mit der Erkrankung zu leben.
Psoriasis ist eine systemische Erkrankung, betrifft also den ganzen Körper und erhöht dabei zusätzlich das Risiko auf andere Erkrankungen wie z. B. entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn sowie Colitis ulcerosa), Stoffwechselstörungen wie Diabetes oder Übergewicht, sowie Bluthochdruck oder koronare Herzerkrankungen.
Psoriasissymptome
Die Symptome der Schuppenflechte sind sehr verschieden und individuell und können von Person zu Person entsprechend unterschiedlich ausfallen.
Die häufigsten Anzeichen und Symptome der Psoriasis sind:
- Trockene, rissige, rote, schuppende und teilweise blutende Hautstellen, die Jucken oder Brennen
- Verdickte sowie gekerbte Nägel (Rillen in den Nägeln)
- Geschwollene, steife und schmerzhafte Gelenke
Aussehen
Schuppenflechten können von einigen wenigen schuppenartigen Hautstellen, bis hin zu großflächigen Ausschlägen reichen, die ganze Körperregionen bedecken und Betroffene dabei stark in ihrer Lebensqualität einschränken. Sie ist psychisch sehr belastend und kann neben einer sozialen Ausgrenzung auch nicht selten zu psychischen Erkrankungen wie z. B. Depressionen führen. Genauer gehen wir später noch auf die psychischen Belastung der Schuppenflechte ein.
Psoriasis-Formen
Es gibt verschiedene Arten von Schuppenflechte.
Psoriasis vulgaris, Plaque-Psoriasis
Die Plaque-Psoriasis, auch Psoriasis vulgaris genannt ist die häufigste Form der Schuppenflechte. 80-90% der Psoriasis-Betroffenen leiden unter der dieser Form der Erkrankung.
Die Psoriasis vulgaris ruft trockene, erhabene, rote Hautflecken (Läsionen) hervor die mit silberfarbenen Schuppen bedeckt sind. Die Plaques können in ca. 70% der Fälle Jucken und es können einzelne wenige oder sehr viele davon auftreten. Sie treten in der Regel an den Ellenbogen, an den Ohren, den Knien, dem unteren Rücken sowie der Kopfhaut auf. Die Plaques können auch eher weniger ausgeprägt sein und sich dafür als dunkelrote Flecken auf der Haut manifestieren. Auch können sich dabei die Nägel verändern, was sich in Form von Flecken oder Deformationen auf den Nägeln bemerkbar macht. Diese Art der Schuppenflechte tritt im Allgemeinen vor Erreichen des 40. Lebensjahres auf und kommt familiär gehäuft vor.
Mehr zu trockene Haut hier
Die Psoriasis-Arthritis
Die Psoriasis-Arthritis kann chronisch oder in Schüben auftreten und gilt nicht nur als reine Erkrankung der Haut, verursacht häufig geschwollene und schmerzhafte Gelenke und zählt zu den entzündlich-rheumatischen Krankheiten. Jeder 3. Psoriasispatient kann eine entsprechende Form der Erkrankung entwickeln, üblicherweise im Alter von 35-55 Jahren. Manchmal treten die Gelenkbeschwerden als erstes oder gar einziges Symptom auf, auch können nur Nagelveränderungen beobachtet werden.
Die Symptome der Psoriasis-Arthritis reichen von leicht bis sehr schwer und jedes Gelenk des Körpers kann davon betroffen sein, am häufigsten jedoch die Finger- und Zehengelenke. Es kann zu Versteifungen und fortschreitenden Gelenkschäden der betroffenen Gelenke führen und in schweren Fällen sogar dauerhafte Gelenkschäden zur Folge haben. Bezieht sich die Erkrankung auf grössere Gelenke, wie z. B. die Wirbelsäule geht, sie immer mit chronischen Rückenschmerzen und einer Bewegungseinschränkung einher und kann unbehandelt zu bleibenden Schäden führen.
Bei 90% der Psoriasis-Arthritis-Betroffenen treten die Gelenkschmerzen im Anschluss an eine Hautveränderung auf. Hier ist ein Besuch beim Rheumatologen indiziert. Dieser kann Schmerzmittel wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) z. B. Ibuprofen oder Diclofenac verordnen. Diese sind sowohl schmerz- wie auch entzündungshemmend, können jedoch die Gelenkdegeneration an sich nicht aufhalten.
Psoriasis inversa
Die Psoriasis inversa oder auch Psoriasis intertriginosa genannt betrifft vor allem die Hautfalten der Leisten, Achselhöhlen, des Gesässes sowie der Brüste und verursacht glatte und rote Hautstellen, die sich bei Reibung oder Schwitzen verschlimmern und selten Schuppen bilden. Sie können Jucken, Schmerzen sowie auch Nässen und u.a. durch Pilzinfektionen ausgelöst werden.
Psoriasis capitis
Typisch für die Schuppenflechte der Kopfhaut sind rote, scharf begrenzte und schuppende Plaques auf der gesamten Kopfhaut. Etwa 50% der Psoriasispatienten leiden unter diesen Hautläsionen welche auch das Gesicht, die Schläfen und den Nacken betreffen können. Zudem kann diese Form zu Haarausfall führen. Die Behandlung erfolgt in Form von Shampoos, Lotionen sowie systemischen Medikamenten.
Die 3 Schweregrade der Psoriasis capitis
- Die leichte Form (weniger als 50% der Kopfhaut betroffen, milde Rötung, Schuppenbildung und Juckreiz)
- Die mittelschwere Form (weniger als 50% der Kopfhaut betroffen, jedoch starke Rötung, Schuppenbildung sowie Juckreiz)
- schwere Form (mehr als 50% der Kopfhaut betroffen mit sehr stark ausgeprägter Rötung, Schuppung und Juckreiz)
Die Psoriasis capitis kann leicht mit einer Pilzerkrankung verwechselt werden, deshalb sollte zur Differentialdiagnose der Rat eines Fachmannes eingeholt werden.
6 Tipps für die Haarpflege bei Schuppenflechte
Der Köbner-Effekt (auch isomorpher Reizeffekt genannt) besagt, dass wo die Haut gereizt wird anschliessend auch vermehrt Schuppenflechten-Herde auftreten.
Deshalb:
- Die Haare nicht zu heiss föhnen
- Chemische Produkte meiden: Eine Dauerwelle z. B. kann die Kopfhaut stark reizen
- Kein Färben oder Tönen der Haare: Auch hier Reizen die chemischen Substanzen die betroffene Kopfhaut. Beim Haare färben sollte daher eher auf zertifizierte Produkte auf Naturbasis geachtet und den direkten Kontakt mit der Kopfhaut dabei vermieden werden
- Verzicht auf Haarsprays bei entzündeter Kopfhaut
- Keine stark kratzenden Bürsten oder Kämme auf der Kopfhaut verwenden
- Nicht Kratzen: Denn Kratzen an den betroffenen Hautstellen kann die Schübe zusätzlich noch mehr verschlimmern
Nagel-Psoriasis
Bei der Nagel-Psoriasis können sowohl Finger wie auch Zehennägel beeinträchtig sein und nicht selten schmerzen. Oft schmerzen auch die Finger der betroffenen Nägel mit und können dabei auch in der Bewegung eingeschränkt sein. Diese Art tritt fast bei jedem 2. Psoriasispatienten auf und die betroffenen Nägel können dabei stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Eine schwere Nagel-Psoriasis kann mit Biologika wirksam therapiert werden, erfordert aber sehr viel Geduld, da die Behandlung sehr lange andauern kann.
Symptome der Nagel-Psoriasis
Verfärbungen der Nagelenden oder Verfärbungen unter den Nägeln, Kerben in der Nagelplatte sowie eine Nagelfalz-Schwellung. Die Diagnose Nagel-Psoriasis wird, wie alle anderen Formen auch, einzig und alleine durch den Fachmann (Dermatologen) gestellt, welcher differentialdiagnostisch andere Nagelerkrankungen ausgelöst durch Pilzinfektionen oder Ekzeme ausschliessen muss. Zur Differentialdiagnose werden hierfür oft auch Gewebeproben entnommen.
5 Tipps für die Nagelpflege bei Psoriasis
- Die Nägel kurz schneiden
- Betroffene Hände und/oder Füsse in warmem Salzwasser baden
- Eincremen, am besten mit fettenden Cremen oder Salben
- Keine enge Schuhe tragen, um Druckstellen an den Füssen zu verhindern
- Optische Verschönerung der Nägel durch Nagellack oder künstliche Nägel
Psoriasis pustulosa
Bei dieser Art der Erkrankung bildet die Haut zusätzlich Bläschen (Pusteln), die mit Eiter gefüllt sind. Diese Eiterbläschen sind, wie jede andere Form der Schuppenflechte auch, nicht ansteckend. Eine Psoriasis pustulosa kann allein auftreten oder im Zusammenhang mit einer Psoriasis vulgaris.
Ein Besuch beim Dermatologen kann Aufschluss über Form und Schweregrad der verschiedenen Psoriasisformen geben und die entsprechenden Therapien einleiten.
Ursachen
Es wird davon ausgegangen, dass Psoriasis eine Störung des Immunsystems darstellt, bei der sich die Haut schneller als normal regeneriert. Bei der häufigsten Form der Psoriasis, der so genannten Plaque-Psoriasis oder Psoriasis vulgaris, führt diese schnelle Zellneubildung zu den entsprechenden Schuppen und roten Flecken.
Was genau die Störung des Immunsystems verursacht, ist nicht ganz klar. Wissenschaftler gehen davon aus, dass sowohl genetische Faktoren wie auch Umweltfaktoren dabei eine entscheidende Rolle spielen. Menschen, die eine Veranlagung für Psoriasis haben sind oft jahrelang symptomfrei, bis die Krankheit durch irgendeinen x-beliebigen Umweltfaktor dann plötzlich aktiviert wird.
7 Psoriasis-Trigger
Ein Auslöser (Trigger) kann eine Veränderung des Immunsystems verursachen, die zu einem Ausbruch von Symptomen führt.
Zu den häufigsten Psoriasis-Trigger zählen:
- Infektionen
- Wetter (insbesondere kalte, trockene Bedingungen)
- Verletzungen der Haut (z. B. ein Schnitt oder Kratzer, ein Insektenstich oder einen schweren Sonnenbrand)
- Stress
- Rauchen (und Passivrauchen)
- Verstärkter Alkoholkonsum
- Bestimmte Medikamente (Blutdrucksenker wie Betablocker oder ACE-Hemmer, Antidepressiva, Cholesterinsenker (Statine), Rheumamedikamente sowie bestimmte Antibiotika (Makrolide)
Verlauf
Der Krankheitsverlauf bei der Psoriasis ist nicht vorhersehbar. Einige Patienten haben eine milde Erkrankung, die über viele Jahre hinweg stabil ist und bleibt, während bei anderen die leichteste Erkrankung rasch in eine mittelschwere bis schwere Schuppenflechte übergeht. Die meisten Psoriasiserkrankungen beginnen mit einer Hautveränderung und entwickeln dann innerhalb von 7 bis 10 Jahren zusätzlich Gelenkschmerzen. Ein Drittel der Psoriasispatienten entwickelt im Verlauf eine Psoriasis-Arthritis, eine Gelenkerkrankung die unbehandelt zu bleibenden Bewegungseinschränkungen führen kann.
Schuppenflechte Schweregrad: Der NAPPA Score
Der Schweregrad der Psoriasis hängt u. a. davon ab, wie viel Haut betroffen ist:
- Leichte Psoriasis: Weniger als 5% der Haut ist betroffen
- Mittelschwere Psoriasis: 5-10% der Haut ist betroffen
- Schwere Psoriasis: Über 10% der Haut ist betroffen
Von einer mittelschweren oder schweren Schuppenflechte sprechen Medizinerinnen und Mediziner zudem, wenn Kopf, Hände, Nägel, Füsse sowie empfindliche Körperstellen wie z. B. die Geschlechtsteile betroffen sind, oder die Lebensqualität sehr stark beeinträchtigt ist.
Einteilung NAPPA Score
Anhand des internationalen NAPPA Score (Nail Assessment in Psoriasis and Psoriatic Arthritis) wird der Schweregrad eingeteilt und je nach Grad medikamentös äusserlich (lokal durch kortisonhaltige Salben oder Lichttherapien) oder innerlich (systemisch mit Biologika) behandelt.
Psoriasis-Foren
Manchmal tut es gut zu wissen das man nicht alleine dasteht …
Hier geht es zu den Psoriasis-Foren.
Auch Selbsthilfegruppen bieten Menschen mit Schuppenflechte und ihren Angehörigen die Möglichkeit sich zu informieren und beraten zu lassen, sowie persönliche Erfahrungen miteinander auszutauschen.
Unterschied Psoriasis und Neurodermitis
Auftreten
Eine Neurodermitis tritt meist erstmals zwischen dem 3. und 6. Lebensmonat auf. Bei der Schuppenflechte liegt das Alter der Erstmanifestation hingegen zwischen dem 20. und dem 30. Lebensjahr und somit deutlich höher.
Psoriasis tritt vor allem an den Streckseiten von Armen und Beinen, am hinteren unteren Rücken, oberhalb des Gesässes, sowie auf der Kopfhaut auf und oft sind ebenfalls die Fingernägel mit betroffen. Bei Neurodermitis hingegen finden sich die juckenden und geröteten Hautstellen meist an den Armbeugen, in den Kniekehlen sowie dem Kopf- und Halsbereich.
Begleitsymptome
Im Gegensatz zur Neurodermitis leidet der Psoriasispatient eher selten unter Juckreiz und/oder trockener Haut.
Aussehen
Schuppenflechte weist im Gegensatz zur Neurodermitis auch stark abgegrenzte und gerötete Hautstellen auf, die von Schuppen bedeckt sind. Bei Neurodermitis sind die Hautveränderungen dagegen meist eher unscharf begrenzt, gerötet sowie trocken.
Erkrankungsform
Neurodermitis gehört zu den Erkrankungen des atopischen Formenkreises und tritt häufig gemeinsam mit anderen Erkrankungen des atopischen Formenkreises auf (z. B. Asthma, allergischer Schnupfen, Bindehautentzündung oder Heuschnupfen). Psoriasis hat rein gar nichts mit einer Allergie zu tun.
Die Unterscheidung der beiden Krankheiten ist relevant für die jeweilige Therapie. Bei der Schuppenflechte steht vordergründig die verstärkt ablaufende Verhornung und Entzündung der Haut im Vordergrund. Die Psoriasis-Therapie soll in erster Linie eine Auflösung der überschüssigen Hornhautzellen sowie eine Reduktion der Zellvermehrung und Hautentzündung bewirken. Bei der Neurodermitis hingegen ist es wichtig, auf die Vermeidung von Trigger-Faktoren und Allergenen zu achten, sowie der Feuchtigkeitsverlust der Haut zu verhindern.
Mehr zum Thema Neurodermitis hier
Therapie
Eine Psoriasis ist nicht heilbar, es gibt aber verschiedene Therapiemöglichkeiten um sie zu behandeln und die Symptome entsprechend zu lindern.
Die Hautbehandlungen sind sehr zeitintensiv. Die Basistherapie um die Haut zu behandeln besteht in der Pflege der betroffenen Hautstellen mit rückfettenden Cremen oder Lotionen. Mehr Haut-Pflegetipps hier.
Behandlungsmöglichkeiten
Zu den Behandlungsoptionen gehören Cremen und Salben (topische Therapie), Lichttherapie (Phototherapie) und oral eingenommene oder injizierte Medikamente. Zur äusserlichen Behandlung (topische Therapie) werden für gewöhnlich Produkte mit entzündungshemmendem Kortison oder sogenannte Vitamin-D3-Analoga genutzt. Sie reichen bei einer leichter Schuppenflechte meist aus.
Alle Psoriasisbehandlungen haben zum Ziel, das schnelle Wachstum der Hautzellen zu stoppen und die Schuppen zu entfernen. Welche Behandlungen in Frage kommen hängt vom jeweiligen Schweregrad ab. Möglicherweise müssen auch verschiedene Medikamente oder eine Kombination von Behandlungen ausprobiert werden, um die Schuppenflechte in den Griff zu bekommen.
Tendenziell besteht der traditionelle Behandlungsansatz darin, bei Menschen mit typischen Hautläsionen (Plaques) mit den mildesten Behandlungen (topischen Cremen und UV-Lichttherapie/Phototherapie) zu beginnen, um dann bei Bedarf zu stärkeren Behandlungen überzugehen. Menschen mit pustulöser oder erythrodermischer Psoriasis oder damit verbundener Arthritis benötigen in der Regel jedoch von Beginn an gleich eine systemische Therapie.
Topische Therapie: Kortikosteroide
Diese Medikamente sind die am häufigsten verschriebenen Mittel zur Behandlung von leichter bis mittelschwerer Schuppenflechte und sind als Salben, Cremen, Lotionen, Gele, Schäume, Sprays sowie Shampoos erhältlich. Milde Kortikosteroid-Salben (Hydrokortison) werden in der Regel für empfindliche Bereiche wie das Gesicht oder Hautfalten sowie zur Behandlung grossflächiger Flecken empfohlen. Topische Kortikosteroide können dazu während akuten Schüben einmal täglich und zur Aufrechterhaltung der Remission nur an abwechselnden Tagen oder nur an Wochenenden eingesetzt werden. Der Facharzt (Dermatologe) kann auch eine stärkere Kortikosteroid-Creme oder -salbe verschreiben für kleinere, weniger empfindliche oder schwieriger zu behandelnde Stellen.
Vitamin-D-Analoga
Synthetische Formen von Vitamin-D, wie Calcipotriol, verlangsamen das Wachstum der Hautzellen und können alleine oder in Kombination mit topischen Kortikosteroiden verwendet werden.
Retinoide
Sie sind als Gel und Cremen erhältlich und werden ein- oder zweimal täglich lokal aufgetragen. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Hautreizungen, sowie eine erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut. Von diesen Medikamenten wird in der Schwangerschaft sowie in der Stillzeit abgeraten. Mehr zur medikamentösen Behandlung von Psoriasis im nächsten Titel.
Calcineurin-Hemmer
Calcineurin-Inhibitoren reduzieren Entzündungen und Plaquebildung. Sie können vor allem in Bereichen mit dünner Haut, z. B. um die Augen hilfreich sein, wo Steroid-Cremen oder Retinoide zu reizend sind. Calcineurin-Inhibitoren sind ebenfalls sowohl in der Schwangerschaft wie auch in der Stillzeit kontraindiziert. Dieses Arzneimittel ist nicht für die Langzeiteinnahme bestimmt, da es das Risiko von Hautkrebs und Lymphomen erhöhen kann.
Salicylsäure
Salicylsäure-Shampoos und -Lösungen für die Kopfhaut verringern die Schuppung der Kopfhaut-Psoriasis. Salicylsäure kann allein oder zur Verbesserung der Fähigkeit zusammen mit anderen Medikamenten verwendet werden.
Steinkohlenteer
Steinkohlenteer lindert die Schuppenbildung, Juckreiz sowie Entzündungen und ist z. B. als Shampoo, Creme sowie Öl erhältlich.
Cave: Teerprodukte können die Haut reizen. Ausserdem machen sie Flecken auf Kleidung und Bettwäsche und können einen starken Geruch haben. Gewisse Teer-Shampoos sind heute, aufgrund verschiedener Gesundheitsrisiken vom Markt genommen worden. Schwangeren und stillenden Frauen wird von einer Behandlung mit Steinkohlenteer abgeraten.
Goeckerman-Therapie
Einige Ärzte kombinieren die Behandlung Steinkohlenteer mit Lichttherapie, diese Therapie ist auch als Goeckerman-Therapie bekannt. Die beiden Therapien sind dabei zusammen wirksamer als jede für sich, weil Steinkohlenteer die Haut empfänglicher für UVB-Licht macht.
Lichttherapie
Die Lichttherapie ist eine Behandlung für mittelschwere bis schwere Schuppenflechte, entweder allein oder in Kombination mit Medikamenten. Es sind mehrere Lichttherapiebehandlungen erforderlich. Dabei wird die Haut kontrolliert mit natürlichem oder künstlichem Licht bestrahlt.
Bei der Lichttherapie werden die Haut-Plaques mit ultraviolettem Licht (UV-Licht) bestrahlt. Das UV-Licht hemmt die Entzündung in der Haut und verlangsamt die Zellteilung. Ergänzend zur Lichttherapie werden auch Psoralene eingesetzt. Psoralene sind Medikamente, welche die Haut lichtempfindlicher machen. Diese Form der Therapie ist für Menschen geeignet, die eine mittelschwere oder schwere Psoriasis haben und die mit einer äusserlichen Behandlung allein nicht zurechtkommen. Mehr zur Lichttherapie mit Psoralenen weiter unten im Text (Titel PUVA).
Heliotherapie (Sonnenlicht)
Kurze, tägliche Aufenthalte im Sonnenlicht können die Schuppenflechte verbessern.
UVB-Breitband: Kontrollierte Dosen von UVB-Breitband-Licht aus einer künstlichen Lichtquelle können einzelne Flecken sowie grossflächige Psoriasis behandeln, die sich durch topische Behandlungen nicht bessert. Zu den kurzfristigen Nebenwirkungen können Rötungen, Juckreiz sowie trockene Haut gehören. Regelmässige Feuchtigkeitszufuhr kann zudem helfen diese Beschwerden zu lindern.
UVB-Schmalband: Die UVB-Schmalband-Lichttherapie ist möglicherweise wirksamer als die UVB-Breitband-Behandlung und ersetzt die Breitband-Therapie. Sie wird in der Regel zwei- bis dreimal wöchentlich verabreicht, bis sich die Haut verbessert hat und dann seltener zur entsprechenden Erhaltungstherapie. Die Schmalband-UVB-Phototherapie kann schwere Verbrennungen verursachen.
Psoralen plus Ultraviolet A (PUVA)
Bei dieser Behandlung wird vor der Bestrahlung mit UVA-Licht ein licht-sensibilisierendes Medikament (Psoralen) eingenommen. Das UVA-Licht kann somit tiefer in die Haut eindringen ein als UVB-Licht. Denn das Psoralen macht die Haut empfindlicher für die UVA-Bestrahlung. Diese sehr aggressive Behandlung führt zu einer kontinuierlichen Verbesserung der Haut und wird häufig bei schwereren Fällen von Psoriasis eingesetzt. Zu den kurzfristigen Nebenwirkungen gehören Übelkeit, Kopfschmerzen, Brennen sowie Juckreiz. Zu den langfristigen Nebenwirkungen gehören trockene und faltige Haut, Sommersprossen, erhöhte Sonnenempfindlichkeit und ein erhöhtes Risiko für Hautkrebs (Melanom).
Steroide
Bei einige kleinen und hartnäckigen Psoriasisflecken kann der Arzt eine Injektion von Steroiden direkt in die Läsionen vorschlagen.
Wichtig: Eine Psoriasis wir immer ausschliesslich durch einen Facharzt, Dermatologen diagnostiziert und behandelt.
Ziel aller Therapien ist es, die wirksamste Methode zur Verlangsamung des Zellwachstums mit möglichst wenigen Nebenwirkungen zu finden. Die meisten Therapieformen lassen sich nicht mit einer Schwangerschaft vereinbaren und sollten in diesem Fall nur auf ärztlichen Rat hin angewendet werden.
Psoriasis und Medikamente
Wer an mittelschwerer bis schwerer Psoriasis leidet oder wenn andere Behandlungen nicht genug angeschlagen haben, kann der Arzt auf orale oder injizierte (systemische) Medikamente zurückgreifen. Diese Medikamente hemmen die Abwehrreaktionen des Immunsystems. Dazu gehören Methotrexat (MTX), Fumarsäureester, Apremilast, Ciclosporin und sogenannten Biologika.
Wenn insgesamt mehr als 10 % der Körperoberfläche von einer Psoriasis betroffen sind (PASI>10), liegt eine mittelschwere oder schwere Form der Schuppenflechte vor. Diese kann systemisch behandelt werden, mit Biologika z. B., welche als Tabletten oder Spritzen verabreicht werden können. Diese Arzneimittel finden oft erst dann Verwendung, wenn sich die äusserlichen Therapien als nicht wirksam genug gezeigt haben. Biologika können dazu beitragen im Körper gezielt entzündungsfördernde Stoffe zu hemmen was die Beschwerden entsprechend reduzieren kann.
Retinoide
Sie können die Produktion von Hautzellen reduzieren und werden oral eingenommen. Zu den Nebenwirkungen können neben trockener Haut auch Muskelkater gehören. Retinoide werden in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht empfohlen … auch nicht, wenn eine Schwangerschaft geplant ist.
Methotrexat
Methotrexat ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Zytostatika und Immunsuppressiva, gehört zu den wichtigsten Mitteln im Kampf gegen Krebserkrankungen und ist, in niedriger Dosis, auch gegen Schuppenflechte, rheumatoide Arthritis sowie entzündlichen Darmerkrankungen wirksam.
MTX wird in der Regel wöchentlich als einmalige orale Dosis verabreicht. Es verringert die Produktion von Hautzellen und unterdrückt Entzündungen. Zu den Nebenwirkungen zählen Magenverstimmungen, Appetitlosigkeit und Müdigkeit. Menschen, die Methotrexat über einen längeren Zeitraum einnehmen, müssen ihre Blutwerte und dabei speziell ihre Leberfunktion regelmässig überprüfen lassen. Unter der Einnahme kann es auch zu einem vorübergehenden Haarausfall kommen.
Unabhängig von seiner Dosierung hemmt Methotrexat auch in gesunden Körperzellen die Folsäure-Aktivierung und damit die Zellteilung. Um diese Nebenwirkung abzuschwächen wird zusätzlich zeitlich versetzt Folinsäure gegeben. Männer und Frauen sollten die Einnahme von Methotrexat mindestens 3 Monate vor dem Versuch schwanger zu werden beenden.
Ciclosporin
Ciclosporin wird bei schwerer Psoriasis oral eingenommen und unterdrückt das Immunsystem. Es ist ähnlich wirksam wie Methotrexat, kann aber nicht länger als ein Jahr kontinuierlich angewendet werden. Wie andere Immunsuppressiva erhöht auch Ciclosporin das Risiko von Infektionen sowie anderen Gesundheitsproblemen, einschliesslich Krebs. Menschen, die Ciclosporin einnehmen müssen ihren Blutdruck und ihre Nierenfunktion ständig überwachen. Auch diese Medikamente werden sowohl in der Schwangerschaft wie auch in der Stillzeit nicht empfohlen.
Biologika
Diese Medikamente, die in der Regel per Injektion verabreicht werden, verändern das Immunsystem auf eine Weise die den Krankheitszyklus unterbricht und die Symptome und Anzeichen der Krankheit dabei innerhalb weniger Wochen verbessert. Mehrere dieser Medikamente sind für die Behandlung von mittelschwerer bis schwerer Psoriasis bei Patienten zugelassen, die auf Erstlinientherapien nicht angesprochen haben.
Biologika sind mit Vorsicht zu Geniessen, da sie das Risiko bergen das Immunsystem in einer Weise zu unterdrücken, die das Risiko für schwere Infektionen erhöht. Psoriasispatienten welche eine Therapie mit Biologika anstreben müssen auf Tuberkulose untersucht werden, da die Einnahme dieses Medikamentes eine Tuberkulose reaktivieren könnte. Apremilast (Otezla) ist ein Immunsuppressiva, das zweimal täglich oral eingenommen wird. Es ist besonders wirksam bei der Verringerung des Juckreizes.
Vor der Einnahme solcher Medikamente ist eine Konsultation bei einem Facharzt vorausgesetzt, dieser kann auch über mögliche Nebenwirkungen dieser Medikamente informieren. Aufgrund der möglichen schweren Nebenwirkungen werden einige dieser Medikamente nur für kurze Zeit eingesetzt und können mit anderen Behandlungen kombiniert werden. All diese medikamentösen Therapien werden nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt und bedürfen entsprechend regelmässigen ärztlichen Kontrollen.
Alternative Psoriasis-Therapien
Es gibt eine Reihe von alternativen Therapien, welche die Symptome der Schuppenflechte lindern können. Dazu zählen spezielle Diäten, Cremen, Nahrungsergänzungsmittel und Kräuter. Einige dieser alternativen Therapien können Juckreiz und Schuppenbildung bei Menschen mit leichter bis mittelschwerer Psoriasis lindern. Andere sind alleine deshalb nützlich, um Auslöser wie Stress weitgehend vermeiden zu können.
Aloe-Vera
Das aus den Blättern der Aloe-Vera-Pflanze gewonnene Aloe-Extrakt kann Rötungen, Schuppung, Juckreiz sowie auch Entzündungen lindern.
Fischöl-Präparate
Eine orale Fischöltherapie in Kombination mit einer UVB-Therapie kann die Menge der betroffenen Hautstellen reduzieren. Das Auftragen von Fischöl auf die betroffene Haut und das Abdecken mit einem Verband für 6 Stunden pro Tag über 4 Wochen kann zudem die Schuppenbildung verbessern.
Psoriasis und Ernährung
Es gibt KEINE Psoriasis-Diät, aber es gibt Ernährungstipps, die helfen die Lebensqualität von Betroffenen zu verbessern.
Ernährungstipps bei Psoriasis
Eine ausgewogene Ernährung mit einem hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren kann die Psoriasistherapie positiv unterstützen. Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und kommen in Pflanzenölen (Raps, Walnuss und Leinöl) sowie fettem Fisch (Lachs, Hering oder Thunfisch) vor. Einen Überschuss an Omega-6-Fettsäuren (Sonnenblumenöl, rotes Fleisch und Eigelb) wirken sich hingegen eher ungünstig auf die Psoriasis aus.
Mehr zu den Omega-3-Fettsäuren hier
Kein Fischliebhaber … keine Sorge, man muss nicht zwingend Fischliebhaber sein, um zu genügend Omega-3-Fettsäuren zu kommen. Wer kein Fisch isst: Es gibt auch Fischöl. Fischöle schmecken relativ neutral. Fischölkapseln sind in der Regel eher niedrig dosiert.
Es gibt keine einheitliche Regelung was die Ernährung und deren Zusammenhang mit der Psoriasis betrifft, dafür sind wir und unser Immunsystem zu einzigartig und doch so verschieden. Was helfen kann, ist ein Ernährungsprotokoll zu führen und so den Zusammenhang der Ernährung und den Psoriasisschüben zu erkennen. Häufig reagieren Menschen mit Psoriasisschüben auf den Konsum von glutenhaltigen Lebensmitteln wie z. B. Weizen oder Gerste, Milchzucker, Milcheiweiss oder Nüsse. Was für den einen gut ist und hilft, verstärkt bei anderen evtl. die Psoriasis-Symptome, einfach ausprobieren.
Psoriasis und Übergewicht
Bei Psoriasis sollte Übergewicht vermieden werden. Je weniger die Lebensmittel verarbeitet sind, desto besser für Psoriasispatienten. Eine langfristige Ernährungsumstellung ist dabei besser als eine kurzfristige Crash-Diät. Genussmittel wie Alkohol oder Zigaretten sollten möglichst gemieden werden.
Psoriasis und Immunsystem
Psoriasis ist eine wiederkehrende Autoimmunerkrankung dessen Markenzeichen rote und schuppige Flecken auf der Haut sind. Obwohl sie im Grunde die Haut betrifft beginnt die Schuppenflechte jedoch eigentlich tief im Inneren des Körpers, genauer gesagt beim Immunsystem. Die Schuppenflechte geht von den T-Zellen aus, einer Gruppe von weissen Blutkörperchen. T-Zellen haben die Aufgabe, den Körper vor Infektionen und Krankheiten zu schützen. Wenn diese Zellen fälschlicherweise aktiv werden und andere Immunreaktionen auslösen, kann dies zu Psoriasis-Symptomen führen.
12 Tipps die gegen Psoriasis helfen
- Nahrungsergänzungsmittel: Nahrungsergänzungsmittel können helfen die Psoriasis-Symptome von innen heraus zu lindern. Fischöl, Vitamin-D, Mariendistel, Aloe Vera, Oregon Traube sowie Nachtkerzenöl können nach Angaben der National Psoriasis Foundation helfen leichte Symptome zu lindern
- Trockener Haut vorbeugen: Ein Luftbefeuchter hilft die Luft nicht auszutrocknen und verhindert trockene Haut noch bevor sie überhaupt entsteht. Feuchtigkeitscremes unterstützen die Haut zusätzlich und beugen der Bildung von Plaques vor
- Aloe vera
- Duftstoffe meiden
- Gesunde Ernährung: Der Verzicht auf rotes Fleisch, gesättigte Fette, raffinierter Zucker, Kohlenhydrate und Alkohol kann dazu beitragen, die durch solche Lebensmittel ausgelösten Schübe entsprechend zu reduzieren
- Warme Bäder: Ein lauwarmes Bad mit Bittersalz, Mineralöl, Milch oder Olivenöl kann den Juckreiz lindern und Schuppen und Plaques infiltrieren. Das Wasser sollte dabei nicht zu heiss sein, denn heisses Wasser kann zu weiteren Reizungen führen. Die Haut nach dem Bad sofort mit Feuchtigkeit versorgen um einen doppelten Nutzen zu erzielen
- Lichttherapie: Bei der Lichttherapie wird unter ärztlicher Aufsicht die Haut mit ultraviolettem Licht bestrahlt. Ultraviolettes Licht kann dazu beitragen, dass durch die Psoriasis ausgelöste Wachstum der Hautzellen zu verlangsamen. Für diese Therapie sind oft regelmässige und häufige Sitzungen erforderlich. Ein 10-15 min. Aufenthalt in der Sonne kann alternativ ebenfalls zur Verringerung der Plaques beitragen. Zu viel Sonnenlicht hingegen kann die Psoriasis zusätzlich noch mehr verschlimmern. Sonnenbänke sind keine gute Methode für eine Lichttherapie
- Stress abbauen: Stressreduzierende Praktiken wie Yoga oder Meditation können helfen Stress zu vermeiden. Stress ist ein Killer, wenn es um Psoriasis geht
- Alkohol meiden: Auch Alkohol zählt zu den häufigsten Psoriasis-Triggern
- Kurkuma
- Mit dem Rauchen aufhören
- Ein gesundes Gewicht halten: Übergewicht sowie Fettleibigkeit erhöhen das Risiko an Psoriasis zu erkranken. Eine Gewichtsabnahme kann sich positiv auf die Psoriasis auswirken
Wie gefährlich ist Psoriasis?
Da die Schuppenflechte eine Ganzkörper-Erkrankung ist, erhöht sie das Risiko für andere Erkrankungen wie z. B. Psoriasis-Arthritis (geschwollene, schmerzhafte Gelenke), Atherosklerose (Atherosklerose, auch Arteriosklerose genannt, bezeichnet die krankhafte Einlagerung von Cholesterinestern und anderen Fetten in die innere Wandschicht arterieller Blutgefässe), Bluthochdruck, Diabetes und Fettleibigkeit. Die Schuppenflechte ist im Normalfall für den Erkrankten zwar sehr störend, einschränkend und seelisch belastend, aber zum Glück nicht gefährlich.
Ist Psoriasis ansteckend?
Nein, Psoriasis ist nicht ansteckend, in keiner Form. Auch direkter Hautkontakt ist absolut unproblematisch.
Risikofaktoren Psoriasis
Risikofaktoren für Psoriasis können neben einer positive Familienanamnese auch Stress und Rauchen sein. Mehr zum Risikofaktor positive Psoriasis Familienanamnese später bei den Psoriasis Facts.
Psyche und Psoriasis
Psoriasis geht mit einer Vielzahl von psychosozialen Symptomen einher, einschliesslich: Schuldgefühle, Scham, Verlegenheit, Hilflosigkeit sowie ein vermindertes Selbstwertgefühl, was bis hin zu einer sozialen Isolation führen kann.
Der Stressfaktor
Psoriasis kann psychischen Druck sowie Stress auslösen, dieser Stress wirkt sich wiederum negativ auf die Psoriasis aus. Denn Stress führt zu Juckreiz der die Psoriasis noch mehr verschlimmert und somit noch mehr Stress verursacht. Dieser Teufelskreis muss durchbrochen werden.
Stressabbau
Um Stress abzubauen und besser bewältigen zu können gibt es verschiedene Techniken, dazu zählen u. a. die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, Meditation oder Yoga. Leicht erlernbare Entspannungsverfahren können dabei gezielt gegen Stress eingesetzt werden. Der starke Leidensdruck, Ängste oder Depressionen können in psychotherapeutischen Sitzungen therapiert werden. Eine entsprechende Verhaltenstherapie kann Einstellungen und Gedanken unterstützen und verändern und damit helfen die Psoriasisbeschwerden zu verbessern. Das Angebot an verschiedenen Stressbewältigungstherapien und Entspannungstechniken ist breit gefächert und kann nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt in Anspruch genommen werden. Auch ganz nach dem Prinzip…. wenns nicht hilft, schadets auch nicht.
Begleiterscheinungen der Psoriasis
An Schuppenflechte erkrankte Menschen haben ein zwei- bis vierfach erhöhtes Risiko neben der Grunderkrankung auch weitere Erkrankungen (Komorbiditäten), vor allem Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems wie z. B. Bluthochdruck, Atherosklerose (Arterienverkalkung), Herzinfarkt und Schlaganfall, sowie Stoffwechselerkrankungen wie Adipositas (krankhaftes Übergewicht), Diabetes (Zuckerkrankheit) und Fettstoffwechselstörungen zu entwickeln.
Psoriasis Facts
- Schätzungsweise 2% der Weltbevölkerung leiden unter Schuppenflechte
- Ein Drittel der Psoriasisfälle beginnt in den Kinderjahren
- Psoriasis gilt als Autoimmunerkrankung
- Schuppenflechte ist nicht heilbar, aber behandelbar. Es gibt Behandlungen welche die Symptome lindern können
- Niemand kann sich mit Schuppenflechte anstecken, aber jeder der die genetische Veranlagung hat kann sie bekommen. Bei der Psoriasis sind genetische Faktoren der grösste Risikofaktor. Psoriasis tritt somit also familiär gehäuft auf. Leidet ein Elternteil darunter liegt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind ebenfalls daran erkrankt bei ca. 15%. Haben beide Elternteile Psoriasis liegt das Risiko für ein Kind bei ca. 40%
- Nach aktuellem Wissensstand lässt sich nichts zur Vorbeugung von Psoriasis tun, ebenso gibt es keinen Test, der vorhersagen kann, ob jemand eine Psoriasis entwickeln wird.
- Schuppenflechte ist eine entzündliche, nicht ansteckende Hauterkrankung
- Im Sommer bessern sich die Haut-Plaques oft
- Stress kann sich auf das Immunsystem auswirken … und auch auf die Psoriasis
- Das Rauchen von Tabak erhöht nicht nur das Risiko an Psoriasis zu erkranken, sondern kann auch den Schweregrad der Krankheit zu erhöhen
- Studien zeigen, dass der signifikante Verzicht auf Alkohol die Schuppenflechte verbessern kann
- Bei rund 25 % der Psoriasispatientinnen und -Patienten gibt es häufig eine spontane Abheilung der Hauterscheinungen
Fazit
Psoriasis, auch Schuppenflechte genannt, ist eine chronisch entzündliche Autoimmunerkrankung die zyklisch verläuft und sich in Form von roten, juckenden sowie schuppenden Flecken auf der Haut manifestiert.
Bei einer Psoriasis teilen sich die Zellen fast 10 mal schneller als normal. Wissenschaftler gehen davon aus, dass sowohl genetische Faktoren (Veranlagung) wie auch Umweltfaktoren bei der Entstehung eine entscheidende Rolle spielen.
Schuppenflechte gilt bis heute als nicht ansteckend, aber auch nicht heilbar, es gibt jedoch verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die helfen können, die entsprechenden Symptome zu lindern.
Psoriasis kann das Leben von Betroffenen sehr stark einschränken und neben einer sozialen Ausgrenzung auch nicht selten zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen führen. Psoriasis kann psychischen Druck und Stress auslösen, dieser Stress wiederum wirkt sich wieder negativ auf die Psoriasis selbst aus. Ein Teufelskreis, der unbedingt durchbrochen werden muss.
Manchmal tut es ganz einfach gut zu wissen, dass man nicht alleine dasteht. Selbsthilfegruppen bieten Menschen mit Schuppenflechte und ihren Angehörigen die Möglichkeit sich zu informieren und beraten zu lassen. Ausserdem kann man sich im Netz in den verschiedenen Psoriasis-Foren gut miteinander austauschen.