Demenz Symptome- 1. Demenzanzeichen erkennen

Intro

Die ersten Anzeichen und Symptome einer Demenz sind schwach und vage und deshalb möglicherweise auch nicht unmittelbar erkennbar. Doch obwohl die Frühsymptome der Demenz variieren, gibt es doch einige Gemeinsamkeiten.

In diesem Text gehen wir der Frage auf den Grund, wie man Demenz erkennen kann, welches die entsprechenden Warnzeichen sind, welche Erkrankungen mit demenzähnlichen Symptomen einhergehen können und wann man damit zum Arzt sollte. Ausserdem nehmen wir Demenz Symptome im Anfangs- und Endstadium genauer unter die Lupe und gehen dabei speziell auf Demenz, Müdigkeit und Sturheit ein.

Mehr über Demenz findest du hier

Demenz Test: Wie kann man feststellen ob jemand dement ist?

Manchmal übersehen Betroffene, dass Symptome wie Gedächtnisprobleme darauf hindeuten können, dass etwas nicht stimmt und nehmen dabei fälschlicherweise an, dass diese Verhaltensweisen zum normalen Alterungsprozess dazu gehören. Demenz Symptome können sich schleichend entwickeln und damit auch lange Zeit unbemerkt bleiben. Zudem weigern sich einige Betroffene auch zu handeln, selbst wenn sie bemerken, dass etwas nicht in Ordnung ist.

Mehr zum Thema Demenz Test kannst du hier nachlesen

Demenz Symptome Check: 10 Warnzeichen für Demenz

Zu den häufigsten Demenz Symptomen gehören:

Gedächtnisverlust

Gelegentlich Dinge zu vergessen und sich erst später wieder daran zu erinnern, ist normal. Eine Person mit Demenz kann Dinge jedoch häufiger vergessen oder sich überhaupt nicht mehr daran erinnern.

Schwierigkeiten bei der Bewältigung von täglichen Aufgaben

Betroffene können sich leicht ablenken lassen oder auch Schwierigkeiten haben, mehrere Schritte hintereinander korrekt durchzuführen.

Desorientierung

Demenzkranke können Schwierigkeiten haben, den Weg zu einem vertrauten Ort zu finden, sind irritiert darüber, wo sie sich gerade befinden oder glauben, sie seien in einen vergangenen Lebensabschnitt zurückversetzt.

Sprachprobleme

Jedem passiert es manchmal, dass einem das richtige Wort einfach nicht einfällt. Ein Demenzkranker aber kann einfache Wörter vergessen oder diese durch andere unpassende Wörter ersetzen, so dass Sätze nur schwer verständlich werden. Auch kann es ihnen schwerfallen, den Gesprächen ihrer Mitmenschen zu folgen.

Veränderungen im Denkvermögen 

Finanzen verwalten ist keine leichte Aufgabe, aber für Demenzerkrankte kann es noch schwieriger sein, Zahlen zu erkennen und entsprechend mit ihnen umzugehen.

Mangelndes Urteilsvermögen

Hier hat eine demenzkranke Person Probleme, angemessene Entscheidungen zu treffen, wie z. B. was sie bei kaltem Wetter anziehen soll.

Schlechte räumliche Orientierung

Eine Person mit Demenz kann Probleme haben, beim Autofahren Entfernungen oder Richtungen richtig einzuschätzen.

Verlegen von Gegenständen

Geldbörse oder Schlüssel können jedem mal abhanden kommen. Ein Demenzkranker mag sich jedoch möglicherweise nicht mehr daran erinnern, wofür er die Schlüssel überhaupt braucht.

Stimmungsschwankungen und Persönlichkeits- oder Verhaltensänderungen 

Wir alle sind von Zeit zu Zeit mal traurig oder schlecht gelaunt. Bei Menschen mit Demenz kann es jedoch ohne ersichtlichen Grund zu rapiden Stimmungsschwankungen kommen. Betroffene können dabei verwirrt, misstrauisch, stur oder auch verschlossen wirken, sich zurückziehen sowie plötzlich völlig ungehemmt erscheinen.

Antriebslosigkeit

Eine Demenzerkrankung kann dazu führen, dass Betroffene das Interesse an Aktivitäten verlieren, die ihnen früher grossen Spass machten. 

Erkrankungen mit demenzähnlichen Symptomen

Viele Krankheiten können demenzähnliche Symptome aufweisen. Schlaganfälle, Depressionen, exzessiver und langfristiger Alkoholkonsum, Infektionen, hormonelle Störungen, Nährstoffmängel sowie Hirntumore können allesamt demenzähnliche Symptome hervorrufen. 

Verschiedene Untersuchungen wie z. B. Anamneseerhebung, körperliche Untersuchungen, Labortests (Blut- und Urinuntersuchungen) sowie kognitive Testungen, Bildgebungen des Gehirns und psychiatrische Beurteilungen können dazu beitragen, eine Demenzdiagnose zu bestätigen oder entsprechend auszuschliessen.

Demenz Symptome wann zum Arzt?

Manchen Menschen widerstrebt der Gedanke, einen Arzt aufzusuchen. Häufig erkennen Betroffene nicht, dass mit ihnen etwas nicht stimmt, oder sie leugnen es. Andere wiederum haben aber vielleicht auch einfach nur Angst davor, ihre Befürchtungen bestätigt zu bekommen. Eine wirkungsvollste Vorgehensweise zur Überwindung dieser Problematik besteht darin, einen anderen Grund für einen Arztbesuch zu finden, wie z. B. eine Kontrolluntersuchung, eine Überprüfung einer Langzeiterkrankung oder die Einstellung eines Medikaments.

Demenz Symptome Anfangsstadium: Welche Symptome zeigt ein Demenzkranker im ersten Stadium?

Zu den häufigsten Frühsymptomen der Demenz gehören:

  • Gedächtnislücken, insbesondere die fehlende Erinnerung an kürzliche Ereignisse
  • Zunehmende Verwirrtheit
  • Nachlassende Konzentration, Lern- und Reaktionsfähigkeit
  • Persönlichkeits- oder Verhaltensänderungen
  • Stimmungsschwankungen
  • Teilnahmslosigkeit, Zurückgezogenheit oder depressive Verstimmung
  • Verlust der Fähigkeit, alltägliche Aufgaben zu meistern

Demenz Symptome Endstadium 

Im 3. Stadium der schweren Demenz sind Betroffene auf Hilfe und Unterstützung angewiesen und können sich dabei nicht mehr selbst versorgen. Die Symptome einer fortgeschrittenen Demenz sind: 

  • Inkontinenz 
  • Bettlägerigkeit 
  • Massiver Gedächtnis- und Persönlichkeitsverlust 
  • Erhöhte Anfälligkeit für Infektionskrankheiten wie z. B. Lungenentzündung 
  • Schluckstörungen oder Aspiration von Nahrung oder Flüssigkeiten 

Gesichtsausdruck Demenz 

Eine Demenz kann man grundsätzlich nicht im Gesicht erkennen, aber es gibt einige Merkmale, die auf eine solche hinweisen könnten. Mehr über Gesichtsausdruck Demenz kannst du hier nachlesen.

Die 4 Phasen der Demenz 

Was das Fortschreiten einer Demenz betrifft, gibt es grosse individuelle Unterschiede. Bei einer Demenzdiagnose ist es sowohl für Betroffene wie auch Angehörige wichtig zu wissen was auf sie zukommt. Eine primäre Demenz schreitet in 4 Phasen langsam fort. Die 1. der 4 Demenzphasen beginnt dabei mit leichten Gedächtniseinschränkungen, bei der 2. Phase lässt auch die Orientierung zunehmend nach. In Phase 3 lässt sich die Erkrankung nicht mehr verbergen und Betroffene haben zunehmend Probleme mit dem Langzeitgedächtnis. In der 4. Phase wirkt sich die Demenz auf zahlreiche Körperfunktionen aus und Betroffene werden pflegebedürftig.  

Mehr über die 4 Phasen der Demenz findest du hier

Was ist der Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz?

Alzheimer ist nicht dasselbe wie Demenz. Aber Alzheimer ist eine spezifische Form der Demenz, genauer gesagt die häufigste. 

Mehr über den Unterschied Alzheimer und Demenz findest du hier

Demenz und Müdigkeit 

An Demenz erkrankte Menschen leiden häufig unter Schlafstörungen. Im extremsten Fall kommt es dabei sogar zu einer kompletten Tag-Nacht-Umkehrung. Als Sundowning Syndrom wird eine zunehmende Verschlechterung des kognitiven Zustands von Demenzkranken ab dem späten Nachmittag bezeichnet. Dabei werden Betroffene zunehmend unruhig, aggressiv oder halluzinieren. Wissenschaftler vermuten, dass es dabei einen Zusammenhang zwischen dem Teil des Gehirns gibt, das die innere Uhr beinhaltet und dem Teil, der die Aggressionen steuert.

Was hilft gegen Schlafstörungen bei Demenz?

Gewohnheiten zu etablieren, den gewohnten Schlaf-Wach-Rhythmus aufrechtzuerhalten sowie eine angenehme Schlafumgebung zu schaffen, können hier genauso hilfreich sein wie genügend Aktivität tagsüber an der frischen Luft und beruhigende Düfte wie z. B. Lavendel oder Melisse. Auch Schlafmittel oder Neuroleptika können zum Einsatz kommen. Mehr zum Thema Schlaf sowie Tipps für einen gesunden und erholsamen Schlaf findest du hier.

Demenz und Sturheit 

Demenzkranke verändern im Verlaufe der Krankheit zunehmend ihr Verhalten. Aggressives, stures und scheinbar bösartiges Verhalten tritt dabei sehr häufig auf und kann damit zur grossen Herausforderung für Nahestehende und Pflegende werden. Auch die Frustration über den eigenen kognitiven Abbau kann zu sturem oder aggressivem Verhalten bei Betroffenen führen. Verständnis in einer solchen Situation aufzubringen ist nicht immer einfach, besonders für nahestehende Personen. 

Mehr über Demenz findest du hier

Fazit 

Demenz Symptome können sich schleichend entwickeln und damit auch lange Zeit unbemerkt bleiben. Auch weigern sich einige Betroffene zu handeln, selbst wenn sie bemerken, dass etwas nicht in Ordnung ist … vielleicht weil sie Angst davor haben, dass sich ihre Befürchtungen bestätigen.

Viele Krankheiten können demenzähnliche Symptome aufweisen. Zu den häufigsten Demenz Symptomen gehören neben Gedächtnisverlust und Desorientierung auch Sprachprobleme, Schlafstörungen, Veränderungen im Denken und Urteilen sowie Persönlichkeits- und Verhaltensveränderungen. Im fortgeschrittenen Stadium kommen dabei weitere Symptome hinzu, die Hilfe und Unterstützung unumgänglich machen.