Jedes Tattoo birgt auch gewisse Risiken. Ist ein Tattoo entzündet, ist dies schmerzhaft und kann dabei auch gefährlich werden. Durch das Einbringen einer mit Tinte bedeckten Nadel in die Haut besteht die Gefahr, dass Fremdkörper oder eine Infektion in den Körper gelangen. Laut einer Studie treten bei 0.5 – 6% der frischtätowierten Komplikationen nach dem Stechen auf.
In diesem Beitrag erfährst du wie du ein entzündetes Tattoo erkennst, was du dagegen tun kannst und wie du ein entzündetes Tattoo vermeiden kannst. Zudem gehen wir auf Risikofaktoren, Hausmittel und Salben ein, zeigen No Goes und Vorbeugemassnahmen auf und klären, wann man mit einem entzündeten Tattoo zum Arzt sollte.
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Tattoo entzündet Anzeichen: Wie sieht ein entzündetes Tattoo aus?
Unsauberes Arbeiten, Arbeitsinstrumente, die nicht korrekt gereinigt werden oder eine unsachgemässe Tattoo Pflege können zu Infektionen sowie anderen gesundheitlichen Problemen führen. Auch ist es möglich, sich durch eine Tätowiernadel mit einer Krankheit wie Hepatitis oder HIV anzustecken.
Wie erkennt man ein entzündetes Tattoo?
Das häufigste Symptom einer Tattoo-Infektion ist ein Ausschlag an der Tätowierungsstelle oder eine rote bzw. unebene Haut im Bereich des Tattoos. Die Anzeichen und Symptome, die auftreten können, wenn sich deine Tätowierung infiziert, können sehr unterschiedlich sein und hängen dabei von der Art und dem Ort der Infektion, der Größe der Wunde, der Art und Weise, wie dein Immunsystem die Infektion bekämpft sowie der Dauer der Infektion ab. Häufige Anzeichen und Symptome einer Tattoo-Infektion sind:
- Anhaltende Schmerzen die sich verschlimmern
- Ein Ausschlag der sich verschlimmert oder ausbreitet
- Extreme Hautrötung die nicht innerhalb einer Woche nach dem Stechen abklingt
- Heiße Haut
- Juckreiz (Pruritus): Juckreiz kann Teil des Heilungsprozesses sein, aber wenn er nicht verschwindet oder sich verstärkt kann auch eine Infektion die Ursache sein
- Ausfluss: Weiße, gelbe oder grüne Flüssigkeit sind ein Zeichen für eine Infektion
- Fieber über 38.8 °C
- Extremer Durst
- Übelkeit
- Erbrechen
- Durchfall
- Extreme Müdigkeit
- Allgemeines Schwächegefühl
Wenn du eines der oben genannten Anzeichen und Symptome bemerkst und den Verdacht hast, dass es sich dabei um eine Tattoo-Infektion handeln könnte, solltest du sofort einen Arzt oder die Notaufnahme aufsuchen.
Staphylokokkeninfektion
Eine Staphylokokkeninfektion ist eine Art von Infektion, die auch bei einer Tätowierung vorkommen kann. Obwohl diese Infektionen behandelbar sind, können Staphylokokken-Bakterien häufig auch eine Resistenz gegen herkömmliche Antibiotika entwickeln, wodurch verschreibungspflichtige Behandlungen unwirksam werden. Staphylokokken-Bakterien, insbesondere der Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA), können in den Blutkreislauf sowie die internen Organe gelangen und damit andere Erkrankungen wie Blutvergiftung (Sepsis), Arthritis oder das toxische Schocksyndrom verursachen. Häufige Symptome einer Staphylokokkeninfektion sind:
- Schmerzen in den Knochen oder Muskeln
- Fieber von 38,9° oder mehr
- Starkes Anschwellen der infizierten Stelle
- Extremer Durst
- Wunden im infizierten Bereich, die mit Eiter oder Flüssigkeit gefüllt sind
Such sofort einen Arzt auf oder gehe in die Notaufnahme, wenn du eines dieser Symptome nach einer Tätowierung bemerkst.
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Tattoo entzündet Eiter
Ist eine Wunde entzündet, bildet sich ein Wundsekret. Tritt also Eiter aus deinem Tattoo aus, solltest du damit zum Arzt. Denn Eiter, grippeähnliche Symptome und Fieber sind alles Anzeichen für ein entzündetes Tattoo.
Tattoo entzündet Bläschen
Häufig ist nach dem Tätowieren die Haut geschwollen. Bläschen oder Pusteln an den Rändern eines frisch gestochenen Tattoos können jedoch auch auf eine Entzündung, im schlimmsten Fall sogar auf eine Infektion hinweisen.
Risikofaktoren für Tattoo Entzündungen
Zu den Risikofaktoren die Tattoo Entzündungen auslösen können gehören:
- Schmutz, Viren sowie Bakterien die in die Haut eindringen
- Verunreinigte Tattoonadel oder unsauberes Tattoostudio
- Kontaminierte Tattoofarbe
- Allergische Reaktion auf Tattoofarbe
- Nachlässige Tattoo Nachsorge
Tattoo entzündet Behandlung: Was tun wenn Tattoo entzündet ist?
Geringfügige allergische Reaktionen oder ein schwacher Ausschlag können mit Antihistaminika behandelt werden. Leichte Hautinfektionen werden dabei häufig mit topischen antibiotischen Cremes oder Salben behandelt. Bei schwereren Infektionen können auch orale oder intravenöse Antibiotika erforderlich sein. Häufig wird auch eine Hautprobe entnommen und zur Analyse entsprechend eingesandt, um die genaue Infektionsursache zu ermitteln.
Wie behandelt man ein entzündetes Tattoo?
Antibakterielle Salben
Kleinere Blasen und Hautausschläge können in der Regel zu Hause mit antibakterieller Salbe sowie gründlicher Säuberung behandelt werden.
Antibiotikabehandlung
Kommt es zu einer Infektion, hängt die Behandlung des entzündeten Tattoos von der Art und Ursache der Infektion ab und Antibiotika können zum Einsatz kommen. In schweren Fällen kann eine Antibiotikabehandlung auch über mehrere Wochen bzw. Monate hinweg dauern. Der Arzt kann auch einen Abstrich vom betroffenen Bereich machen oder eine Eiterhöhle aufstechen, um festzustellen, welche Bakterien oder Viren für die Infektion verantwortlich sind.
Chirurgische Interventionen
In seltenen Fällen kann auch ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein. Denn ist das Gewebe aufgrund der Infektion abgestorben (Nekrose), muss dieses möglicherweise entsprechend operativ entfernt werden.
Tattoo entzündet Hausmittel
Ein Hausmittel gegen ein entzündetes Tattoo ist Kälte. Dafür Eiswürfel oder Coldpack in ein Handtuch einschlagen und auf die betroffene Stelle legen. Kälte hilft gegen Juckreiz, heisse Hautstellen sowie Rötungen und Schwellungen. Wichtig: Kühlpad dabei nicht länger als 15 Minuten am Stück auf der Haut lassen. Treten obengenannte Symptome auf sind Hausmittel jedoch nur begrenzt wirkungsfähig. Denn ein entzündetes Tattoo gehört immer zum Arzt!
Tattoo entzündet welche Salbe?
Es gibt speziell für Tattoos entwickelte Heilsalben. Sprich dich diesbezüglich immer mit deinem Tätowierer ab und lass dir dabei Cremes und Salben empfehlen. Auch dein Arzt kann dir Salben gegen Entzündungen verschreiben.
Tattoo entzündet Zinksalbe
Entzündete Tattoos sollten nicht mit Zinksalbe behandelt werden. Entzündete Tattoos gehören immer zum Arzt. Denn ist ein Tattoo entzündet sind Antibiotika oder kortisonhaltige Salben die Mittel der Wahl.
Tattoo entzündet wann zum Arzt?
In manchen Fällen ist die Haut nach dem Tätowieren lediglich durch die Nadel gereizt, insbesondere, wenn du eine empfindliche Haut hast. Die Symptome sollten entsprechend nach ein paar Tagen wieder abklingen. Aber was, wenn nicht? Wenn du Fieber bekommst und ungewöhnlich nässende oder schorfige Stellen an der Tätowierung bemerkst, solltest du einen Arzt aufsuchen. Dies sind häufige Anzeichen einer Infektion. Ebenfalls solltest du einen Arzt aufsuchen, wenn der Ausschlag oder die Schwellung dabei länger als eine Woche anhält. Such einen Arzt auf, wenn du eines oder mehrere der folgenden Symptome hast:
- Fieber
- Wechselndes Hitze- und Kältegefühl
- Schüttelfrost
- Schwellung der tätowierten Stelle
- Eiter der aus dem Bereich
- Rötungen um die Stelle herum
- Rote Streifen im Bereich der Tätowierung
- Bereiche mit hartem, erhabenem Gewebe
Wird eine Infektion nicht früh genug erkannt oder richtig behandelt, können Abszesse entstehen. Kommt es nach einem Tattoo zu einer allergischen Reaktion auf die Farbe kann diese im schlimmsten Fall zu einem anaphylaktischen Schock führen. In diesem Fall kommt es zu Blutdruckabfall und Atemnot und schnelles Handeln ist gefragt.
No-Goes bei entzündetem Tattoo
Folgende Dinge sind bei einem entzündeten Tattoo verboten:
- Langes Duschen oder Baden
- Sauna oder Schwimmbäder
- Anfassen oder Kratzen
- Sonnenbäder
Mehr über Sonne und Tattoo findest du hier
Tattooentzündung vorbeugen
Die Wahl eines kompetenten Tätowierers und die richtige Tattoo Pflege sind entscheidend dafür, dass dein neues Tattoo gut abheilt, sich nicht infiziert und genauso aussieht, wie du es dir wünschst. Mehr zum Thema Tattoo Pflege findest du hier.
Tipps um ein entzündetes Tattoo zu verhindern
- Bevor du dich tätowieren lässt, solltest du herausfinden, ob du gegen Inhaltsstoffe der Tätowiertinte allergisch bist
- Vergewissere dich, dass alle Gegenstände, die mit deiner Haut in Kontakt kommen, ordnungsgemäß gereinigt wurden
- Scheue dich nicht, Sicherheitsstandards zu kontrollieren. Denn es geht dabei um deine Gesundheit!
- Ist das Tattoo-Studio lizenziert? Zugelassene Studios müssen von einer Gesundheitsbehörde kontrolliert werden und bestimmte Sicherheitsanforderungen erfüllen
- Befolgt der Tätowierer die Sicherheitsvorschriften? Der Tätowierer sollte sterile Nadel verwenden, Handschuhe tragen und dir Informationen zur Tattoo-Nachsorge geben
Mehr über Tattoos und Tattoo Pflege findest du hier
Fazit
Unsauberes Arbeiten, Arbeitsinstrumente die nicht korrekt gereinigt werden oder eine unsachgemässe Tattoo Pflege können zu einem entzündeten Tattoo führen. Die Anzeichen und Symptome, die dabei auftreten können, sind unterschiedlich und hängen dabei von der Art und dem Ort der Infektion, der Größe der Wunde, der Art und Weise, wie dein Immunsystem die Infektion bekämpft sowie der Dauer der Infektion ab.
Eine Staphylokokkeninfektion ist eine Art von Infektion, die auch bei einer Tätowierung vorkommen kann und eine Resistenz gegen herkömmliche Antibiotika entwickeln kann.
Eiter, grippeähnliche Symptome sowie Fieber, Bläschen oder Pusteln sind alles Anzeichen für ein entzündetes Tattoo.
Entzündetes Tattoo gehört immer zum Arzt und Hausmittel sind hier nur begrenzt wirkungsfähig. Behandelt werden entzündete Tattoos u. a. mit antibakteriellen Salben, Antibiotika oder selten auch chirurgischen Eingriffen.
Die Wahl eines kompetenten Tätowierers, die richtige Tattoo Pflege sowie wichtige Tipps um ein entzündetes Tattoo zu verhindern sind entscheidend dafür, dass dein Tattoo gut abheilt, sich nicht infiziert und dabei genauso aussieht, wie du es dir wünschst.