Intro
In Deutschland erleiden rund 340000 Menschen im Jahr eine Blutvergiftung, rund ein Drittel stirbt daran. Besonders in der frühen Phase einer Blutvergiftung sind die Symptome sehr unspezifisch, umso wichtiger ist es, die Anzeichen einer Blutvergiftung früh zu erkennen, richtig zu deuten und entsprechend zu handeln. Denn mit einer frühen Behandlung steigen die Heilungschancen. In diesem Blog zeigen wir, wie man eine Blutvergiftung erkennt, welche eindeutigen Anzeichen und Warnsignale es dafür gibt und wann man damit zum Arzt sollte.
Keypoints
- Jede Infektion kann zu einer Blutvergiftung führen
- Eine Blutvergiftung kann sich anfangs anfühlen wie eine Grippe, schnell fortschreiten und plötzlich sofortige medizinische Hilfe erforderlich machen
- Fieber ist das häufigste Anzeichen für einen Infekt und auch für eine Sepsis
- Eine Wunde oder ein Insektenstich der stark gerötet ist, schmerzt, anschwillt, pocht oder eitert, spricht für eine Wundinfektion und erhöht dabei die Gefahr einer Blutvergiftung
Warnsignale: Wie erkennt man eine Blutvergiftung?
Infektionszeichen können unterschiedlich sein. Fieber ist dabei das häufigste Anzeichen für einen Infekt und auch für eine Sepsis. Eine Blutvergiftung kann sich anfangs anfühlen wie eine Grippe, schnell fortschreiten und plötzlich sofortige medizinische Hilfe erforderlich machen. Warnsignale für eine Sepsis sind:
- Blutdruckabfall, oberer Wert unter 100
- Schneller Puls über 120 Schläge pro Minute
- Erhöhte Atemfrequenz von mehr als 22 Atemzügen pro Minute
- Feuchtkalte und fleckig marmorierte Haut
- Verwirrtheit oder Bewusstseinsveränderung
Blutvergiftung Anzeichen und Symptome
Die Anzeichen und Symptome einer Blutvergiftung sind unspezifisch und können deshalb von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausfallen. Sie können den Symptomen einer Erkältung oder einer Grippe ähneln und umfassen dabei u. a.:
- Frösteln, Schüttelfrost
- Fieber über 38°C
- Schneller Herzschlag
- Schweissausbrüche
- Beschleunigte und flache Atmung
- Unregelmässiger Herzschlag (Rhythmusstörungen)
- Desorientierung oder Verwirrung
- Starke Schmerzen oder Unwohlsein
- Kurzatmigkeit
- Feuchte oder schwitzige Haut
- Schwindel
Blutvergiftung Wunde Symptome
Eine Wunde, die stark gerötet ist, schmerzt, anschwillt, pocht oder Flüssigkeit (Eiter) absondert, spricht für eine Wundinfektion und erhöht dabei die Gefahr einer Blutvergiftung.
Wer vor kurzem operiert wurde oder eine Wunde hat, die infiziert sein könnte, sollte die oben genannten Symptome unbedingt ernst nehmen und dringend einen Arzt aufsuchen.
Blutvergiftung nach Insektenstich Symptome
Bei einer Blutvergiftung zeigt sich nur selten der berüchtigte rote Strich Richtung Herz. Dieser entsteht, wenn sich Lymphbahnen entzünden. Aber nur ein kleiner Teil der Blutvergiftungen beruht auf einer Wunde, die sich entzündet und selten sieht man dabei den charakteristischen roten Strich, der Richtung Herz wandert, da mehr als 90% der Blutvergiftungen andere Ursachen haben.
Blutvergiftung wann zum Arzt?
Jede Infektion kann zu einer Blutvergiftung führen. Such einen Arzt auf, wenn du oben genannte Symptome oder eine infizierte Wunde hast, die sich nicht bessert.
Was ist eine Blutvergiftung?
- Eine Blutvergiftung (Sepsis) kann durch Infektionen, Wunden, Verbrennungen sowie auch Schnitt- oder Schürfwunden hervorgerufen werden und lässt sich anhand einer Blutprobe diagnostizieren wo u. a. die Zahl der weissen Blutkörperchen sowie Entzündungszeichen geachtet wird
- Bei Wunden mit Verdacht auf eine Blutvergiftung kann auch ein entsprechender Abstrich abgenommen werden, um auf Bakterien zu testen
Was passiert bei einer Blutvergiftung?
Eine Sepsis entsteht, wenn eine Infektion eine Kettenreaktion im Körper auslöst und es die körpereigene Abwehr dabei nicht mehr schafft, den Infektionsherd im Zaum zu halten sondern sich über die Blutbahn im ganzen Körper ausbreitet und eine überschiessende Reaktion des Immunsystems zur Folge hat, welche den gesamten Organismus angreift und dabei zu einem lebensgefährlichen Versagen mehrerer Organe führen kann.
Ursachen: Was führt zu einer Blutvergiftung?
- Auch wenn eine Blutvergiftung oftmals die Folge einer bakteriellen Infektion ist, kann es auch bei viralen grippalen Infekten sowie Pilzinfektionen zu einer Blutvergiftung kommen
- Bakterielle Infektionen, die zu einer Sepsis führen können, beginnen am häufigsten in der Lunge, den Harnwegen, der Haut oder dem Magen-Darm-Trakt
- Bakterien können auf verschiedene Weise in den Blutkreislauf gelangen, so kann z. B. auch eine einfache Zahnreinigung oder Knie- bzw. Hüftprothesen dazu führen
- Auch durch harmlos wirkende Schürfwunden oder Verbrennungen können Bakterien in die Blutbahn gelangen, ebenso wie durch Harnwegsinfekte oder Nebenhöhlenentzündungen
Blutvergiftung Prognose, Gefahren und Folgen
Die meisten Menschen erholen sich vollständig von einer Blutvergiftung. Eine unbehandelte oder zu spät erkannte Blutvergiftung kann sich jedoch zu einer schweren Sepsis ausweiten, bei welchen Schäden an wichtigen Organen irreversibel ausfallen können.
Nach einer Blutvergiftung besteht zudem ein erhöhtes Risiko, künftig an Infektionen zu erkranken. Geht die Blutvergiftung in einen septischen Schock über, kommt es dabei zu einem drastischen Blutdruckabfall, der Lunge, Nieren, Leber sowie andere Organe schädigt und tödlich enden kann. Die Sterblichkeitsrate bei einem septischen Schock liegt bei 30-40 %.
Behandlung: Was kann man gegen eine Blutvergiftung tun?
- Die Behandlung einer Blutvergiftung kann eine Krankenhauseinweisung erforderlich machen, wo intravenös Antibiotika verabreicht werden können
- Wird eine Blutvergiftung frühzeitig erkannt und verursacht dabei keine gravierenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen, kann auch auf eine orale Antibiotikatherapie in Tablettenform zu Hause umgestellt werden
Wie lange hat man Zeit bei einer Blutvergiftung?
Bei einer Sepsis zählt jede Minute. Denn ohne rechtzeitige Behandlung kann eine Blutvergiftung schnell zu Gewebeschäden, Organversagen und sogar bis zum Tod führen. Eine Blutvergiftung ist unberechenbar, sehr gefährlich und schreitet schnell voran. Unbehandelt kann sie dabei innerhalb von Stunden zum tödlichen Mehrfachorganversagen und septischem Schock führen.
Eine bakterielle Sepsis entwickelt sich rasch und innerhalb von wenigen Stunden. Wird der Patient bereits in der ersten Stunde behandelt, sind die Überlebenschancen bei 90%, nach 5 Stunden bereits schon nur noch bei 60%, sind mehr als 36 Stunden vergangen, schafft es kaum jeder 5. Patient.
Fazit
Besteht der Verdacht auf eine Blutvergiftung, ist schnelles Handeln gefragt. Durch eine frühzeitige Behandlung verbessern sich die Überlebenschancen deutlich.
Deutliche Warnsignale für eine Sepsis sind Blutdruckabfall, schneller Puls, erhöhte Atemfrequenz sowie feuchtkalte und fleckig marmorierte Haut oder Verwirrtheit bzw. Bewusstseinsveränderungen.
Die Symptome einer Blutvergiftung können von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausfallen und ähneln dabei den Symptomen einer Erkältung oder einer Grippe.
Eine Wunde oder ein Insektenstich der stark gerötet ist, schmerzt, anschwillt, pocht oder Flüssigkeit (Eiter) absondert, spricht für eine Wundinfektion und erhöht dabei die Gefahr einer Blutvergiftung.