Zeckenbiss wann zum Arzt? Alarmsymptome erkennen

Intro

Steigen die Temperaturen, werden auch die Zecken wieder aktiv. Dabei sind Zeckenbisse nicht nur lästig, sondern manchmal auch gefährlich. Beisst eine Zecke zu, ist es wichtig zu wissen, auf was man achten sollte und wann man mit einem Zeckenbiss zum Arzt muss. In diesem Text zeigen wir, auf welche Alarmsymptome man nach einem Zeckenbiss achten sollte. Zudem erklären wir, wie ein entzündeter Zeckenbiss aussieht und was ein Erythema Migrans ist. Ausserdem beantworten wir die Frage, wie man einen gefährlichen Zeckenbiss erkennt?

Keypoints

  • In den meisten Fällen ist ein Arztbesuch nach einem Zeckenbiss nicht erforderlich, es sei die Zecke kann nicht vollständig entfernt werden oder es treten Anzeichen und Symptome auf
  • Beobachte nach einem Zeckenbiss die Einstichstelle über einen Zeitraum von rund 14 Tagen
  • Zu den Borreliose Symptomen gehören u. a. eine Wanderröte (Erythema Migrans)
  • Bei FSME treten grippeähnliche Symptome wie beispielsweise Fieber und Gliederschmerzen auf
  • Ein entzündeter Zeckenbiss gehört immer zum Arzt

Alarmsymptome erkennen: Wann gehört ein Zeckenbiss zum Arzt?

In den meisten Fällen ist ein Arztbesuch nach einem Zeckenbiss nicht erforderlich. Treten jedoch folgende Anzeichen und Symptome auf, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden:

  • Die Zecke kann nicht entfernt werden oder Teile davon bleiben in der Wunde stecken
  • Die Zecke befindet sich an einer Körperstelle, die man selber nicht erreichen kann
  • Um die Bissstelle herum bildet sich eine grosse Rötung mit einem typisch kreisförmigen Ausschlag (Wanderröte), der sich immer weiter ausbreitet
  • 2-3 Wochen nach einem Zeckenbiss treten grippeähnliche Symptome wie z. B. Fieber, Kopf- oder Gliederschmerzen auf
  • Der Zeckenbiss infiziert sich, beginnt zu eitern oder verheilt schlecht 

Beobachte die Einstichstelle über einen Zeitraum von 14 Tagen und kontaktiere bei Unsicherheit immer einen Arzt.

Mehr zum Thema Zeckenbiss, was tun? findest du hier

Muss ich nach der Entfernung einer Zecke zum Arzt?

Hat eine Zecke zugebissen ist es wichtig diese korrekt zu entfernen. Dabei gilt es auch folgendes zu achten:

  • Pack die Zecke so hautnah wie möglich
  • Kein Drehen oder Quetschen sondern einfach gerade herausziehen
  • Kontrolliere ob die ganze Zecke entfernt wurde

Kann die Zecke nicht vollständig entfernt werden, lohnt sich ein Gang zum Arzt. Ebenso wenn sich die Zecke an einer Körperstelle befinden die nur schwer zugänglich ist.

Da Zecken Krankheitserreger übertragen können ist es wichtig die Hautstelle gut zu beobachten und sich bei Aufreten einer Rötung, Entzündung oder Symptomen wie Kopfschmerzen, Fieber oder Gelenkschmerzen raschmöglichst in ärztliche Behandlung zu begeben.

Zeckenbiss Rötung: Wie sieht ein entzündeter Zeckenbiss aus? 

Ist die Zecke abgefallen, unterscheidet sich ein Zeckenbiss zunächst kaum von einem Mückenstich. In der Folge können sich anhand von Veränderungen wie Schwellungen oder Rötungen erste Anzeichen von Krankheitserregern zeigen.

  • Eine Borreliose erkennt man typischerweise durch eine Wanderröte (Erythema Migrans). Deshalb ist es vorteilhaft, mit einem Stift die Einstichstelle zu markieren
  • Bei FSME treten grippeähnliche Symptome wie Fieber und Gliederschmerzen auf

Ein entzündeter Zeckenbiss gehört immer zum Arzt.  

Erythema Migrans 

  • Handelt es sich um eine reine Hautirritation nach einem Zeckenbiss, verschwindet diese dabei meist innerhalb von wenigen Tagen.
  • Verbleibt die Verfärbung jedoch bestehen, kann auch eine Borrelieninfektion dahinterstecken.
  • Ein mögliches Anzeichen dafür ist ein Erythema Migrans, auch Wanderröte genannt. Diese zeigt sich durch eine kreisförmig vergrösserte Rötung. Das Zentrum der Einstichstelle bleibt dabei blass.  

Wie gefährlich ist ein Zeckenbiss? 

Problematisch ist ein Zeckenbiss, wenn das Tier Träger von FSME oder Borreliose ist. Hier sind schwerwiegende Folgen möglich.

Wie erkennt man einen gefährlichen Zeckenbiss?

Erste Anzeichen für eine Infektion nach einem Zeckenstich sind:

  • Verfärbungen der betroffenen Hautstelle
  • Wanderröte
  • Symptome wie Kopfschmerzen, grippeähnliche Symptome, Lähmungserscheinungen oder Gelenkschmerzen

Zeckenbiss oder Zeckenstich?

Genaugenommen beisst eine Zecke nicht, sondern sie sticht. Auch wenn das Wort Zeckenbiss häufig verwendet wird, ist es wissenschaftlich gesehen eigentlich falsch. Zeckenbisse sind nicht schmerzhaft, weshalb sie oft auch lange unbemerkt bleiben. Gerade deshalb ist es wichtig, nach Aufenthalten im Freien jeweils Kleider UND Körper nach Zecken abzusuchen.

Wo treten Zeckenbisse überall auf?

Es ist entscheidend, Zecken frühzeitig zu bemerken und entsprechend gleich zu entfernen. Denn je länger eine Zecke am Körper festsitzt, desto wahrscheinlicher ist es, dass Krankheitserreger von der Zecke auf den Menschen übertragen werden. Zecken mögen es feucht, deshalb sollte man dabei ganz besonders sorgfältig folgende Körperstellen inspizieren:

  • Achselhöhlen
  • Schultern
  • Nacken
  • Haaransatz
  • Ohren
  • Hals
  • Kniekehlen
  • Ellenbögen
  • Schambereich
  • Innenseite der Oberschenkel

Zecken sind Überträger von Infektionskrankheiten

  • Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) sind zwei Krankheiten, die durch Zecken auf den Menschen übertragen werden können.
  • Das Risiko, sich durch einen Zeckenstich anzustecken, hängt immer davon ab, wo man lebt, wohin man reist, wie viel Zeit man draussen in wald- und grasreichen Gebieten verbringt und wie gut man sich dabei schützt.
  • Eine aktuelle FSME-Risikogebietkarte findest du auf der Seite des Robert-Koch-Instituts.

Borreliose 

Die Borreliose ist die häufigste von Zecken übertragene Krankheit. Wird sie frühzeitig erkannt, kann sie in der Regel gut mit Antibiotika behandelt werden. Bleibt sie unbehandelt, kann eine Borreliose zu chronischen Erkrankungen führen.

  • Eine Lyme-Borreliose wird durch Bakterien verursacht
  • Nach etwa 12-24 Stunden gelangen diese Bakterien mit dem Speichel in den menschlichen Organismus
  • Einen Impfstoff dagegen gibt es nicht

Symptome bei Borreliose

Borreliosesymptome treten in der Regel 7-10 Tagen nach einem Zeckenbiss auf und sind: 

  • Wanderröte: Eine mind. 5 cm. grosse Hautrötung, die typischerweise in der Mitte blasser ist als am Rand und sich nach aussen hin verbreitet
  • Entzündete und schmerzende Gelenke 
  • Fieber und Kopfschmerzen, vor allem bei Kindern 

Zu weiteren Borreliose Symptomen gehts hier 

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

FSME wird durch ein Virus hervorgerufen. Die Erreger befinden sich dabei im Speichel der Zecke. Das bedeutet, dass sie, anders als bei der Borreliose, bereits schon kurz nach dem Biss in den menschlichen Organismus gelangen können.

  • Nicht jede Zecke überträgt das FSME-Virus und auch nicht jede infizierte Person erkrankt auch entsprechend daran.
  • In seltenen Fällen kann eine FSME-Infektion jedoch schwer oder sogar tödlich verlaufen, denn FSME kann sich im schlimmsten Fall zu einer lebensbedrohlichen Hirnhautentzündung entwickeln.
  • Es gibt einen Impfstoff, der vor FSME schützt.

FSME Symptome

Bei FSME tauchen die ersten Symptome ca. 8 Tage nach dem Zeckenbiss auf und sind:

  • Grippeähnliche Symptome wie z. B. Fieber oder Kopfschmerzen
  • Erbrechen 
  • Schwindel

Eine aktuelle FMSE-Risikogebietliste für Deutschland findest du z. B. auf der Seite des Robert-Koch-Instituts.

Zecke richtig entfernen 

Um eine Zecke zu entfernen, braucht man eine feine, spitze Pinzette oder Zange, eine Zeckenkarte oder einen Zeckenstift.

  • Entferne die Zecke unverzüglich und vorsichtig
  • Greif die Zecke so nah wie möglich an der Bissstelle, am besten am Kopf und zieh sie langsam und mit gleichmässigem Zug geradeheraus
  • Vermeide es dabei, die Zecke zu drehen oder zu quetschen
  • Vergewissere dich, dass du die komplette Zecke entfernt hast und dass keine Teile in der Wunde zurückgeblieben sind

Mehr Tipps zum sicheren Zeckenentfernen gibt es hier

Zeckenbiss vorbeugen

Mit diesen einfachen Schutzvorkehrungen lässt sich die Wahrscheinlichkeit eines Zeckenbisses verringern:

  • Trag geschlossene Schuhe, knielange Socken und am besten auch lange Hosen sowie ein langärmeliges Oberteil. Steck zusätzlich die Hosen in die Socken für einen zusätzlichen Schutz
  • Entscheide dich für helle Kleidung, damit du Zecken besser darauf erkennen kannst
  • Besprühe sowohl deine Haut, als auch deine Kleidung mit einem Insektenschutzmittel
  • Vermeide Spaziergänge durch Gestrüpp, Büsche und hohes Gras
  • Inspiziere deinen Körper sowie deine Kleidung gründlich auf Zecken, besonders oben bereits erwähnte Körperstellen

Fazit

In den meisten Fällen muss man nach einem Zeckenbiss nicht zum Arzt. Kann die Zecke jedoch nicht richtig entfernt werden, bleiben Teile davon in der Wunde stecken oder befindet sich diese an einer Körperstelle, die man selber nicht erreichen kann, ist ein Arztbesuch dabei unumgänglich.

Bildet sich eine grosse kreisförmige Rötung (Erythema Migrans) um die Bissstelle herum, die sich immer weiter ausbreitet oder treten ca. 2-3 Wochen nach einem Zeckenbiss grippeähnliche Symptome wie z. B. Fieber, Kopfund Gliederschmerzen auf, ist ebenfalls ein Arztbesuch indiziert.