Zeckenbiss was tun? Verhalten nach einem Zeckenbiss

Intro

Wer viel Zeit im Freien verbringt, ist wahrscheinlich mit Zecken bestens vertraut. Im Frühjahr geht die Hochsaison wieder los. Ein Zeckenbiss kann Menschen und Tiere mit Bakterien, Viren und Protozoen infizieren, die Krankheiten verursachen können. Eine Zecke hat gestochen … was muss ich tun, wenn ich einen Zeckenbiss entdecke? 

In diesem Text zeigen wir, wie man sich nach einem Zeckenbiss richtig verhält, gehen auf Zeckenbisssymptome ein, erklären, auf was man sich dabei besonders achten sollte und reden über Gefahren und Krankheiten, die nach einem Zeckenbiss auftreten können. Ausserdem liefern wir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Bild, wie man eine Zecke richtig entfernt, klären was zu tun ist, wenn eine Zecke stecken bleibt und listen Zeckenbiss Hausmittel auf. 

Keypoints

  • Zecken können beim Blutsaugen Krankheitserreger wie Borrelien oder FSME-Viren übertragen
  • Je eher man die Zecke erkennt und richtig entfernt, desto kleiner ist das Risiko einer Erkrankung
  • Nach einem Zeckenbiss ist es wichtig sich auf etwaige Anzeichen und Symptome zu achten, einige davon gehören zum Arzt
  • Die beste Vorbeugemassnahme: Schütze dich vor Zeckenstichen

Zeckenbiss, was tun wenn es mich erwischt hat?

Sie lauern in hohem Gras oder in Gebüschen und lassen sich dabei von Menschen und Tiere abstreifen. Zecken können beim Blutsaugen Krankheitserreger wie Borrelien oder FSME-Viren übertragen. Dabei gilt: Je eher man die Zecke erkennt und entfernt, desto kleiner ist das Risiko einer Erkrankung.

Wichtige Tipps nach einem Zeckenbiss

Rasches Handeln

Zeit ist ein wichtiger Faktor wenn eine Zecke zugebissen hat. Denn je eher die Zecke erkennt und entfernt wird, desto kleiner auch das Risiko auf Komplikationen. Deshalb gilt: Entdeckte Zecke sofort entfernen.

FSME-Viren im Speichel der Zecke können bereits beim Stich bzw. Biss übertragen werden. Das Bakterium Borelia burgdorferi hingegen befindet sich im Magen-Darm-Trakt der Zecke. Beginnt diese Blut zu saugen, dauert es in der Regel 12-16 Stunden, bis der Erreger übertragen wird.

Zecke herausziehen, nicht quetschen

Um eine Zecke zu entfernen ist eine Pinzette das ideale Werkzeug. Vor dem Entfernen der Zecke sollte weder Öl noch Alkohol verwendet werden, den beides könnte dazu führen, dass die Zecke ihren infektiösen Mageninhalt in die Wunde übergibt. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung wie man eine Zecke richtig entfernt gleich.

Beschwerden notieren

Notier dir das Datum des Zeckbisses sowie die betroffene Körperstelle. Behalte die Bissstelle im Auge, achte dich dabei besonders auf eine sich ausbreitende Rötung sowie auf andere auftretende Beschwerden wie z. B. Fieber, Kopf-, Glieder- oder Gelenkschmerzen.

Hautrötung im Auge behalten

Bei einer Borrelien-Infektion kommt es innerhalb von 1-3 Wochen zu einer sogenannten Wanderröte (Erythema migrans), eine kreisförmige Rötung, die sich von der Stichstelle ausbreitet, oft auch begleitet von grippeähnliche Symptomen.

Treten solche Symptome auf, muss sofortige ärztliche Hilfe aufgesucht werden. Denn ohne antibiotische Therapie breiten sich die Bakterien weiter aus und es kann in der Folge zu Gelenk, Nerven- oder Herzenentzündung kommen.

Mehr über Borreliose-Symptome findest du hier

Rechtzeitige ärztliche Hilfe

Die ersten Symptome bei einer Infektion mit FSME-Viren ähneln einer Grippe und sind dabei von Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen begleitet. In einer zweiten Phase kommt es zu Symptomen einer Frühsommer-Meningoenzephalitis mit starken Kopfschmerzen, Nackenstarre sowie Lähmungserscheinungen.

Mehr dazu, wann man nach einem Zeckenbiss zum Arzt sollte gibt es hier

Zecke richtig entfernen: Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Bild

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Je länger eine Zecke auf der Haut bleibt, desto grösser ist auch das Risiko, sich mit einer Krankheit anzustecken. Entferne deshalb die Zecke, sobald du eine entdecktest. Hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur richtigen Zeckenentfernung

  • Wasch oder desinfizier dir die Hände 
  • Verwende keine Vaseline, Öl oder irgendwelche anderen Flüssigkeiten
  • Greif die Zecke mit einer spitzen Pinzette oder Zange so nah wie möglich an deiner Haut 
  • Zieh die Zecke dann ohne zu drehen oder zu stark zu drücken gerade und mit gleichmässigem Zug nach oben hinaus 
  • Reinige die betroffene Hautstelle anschliessend mit einem alkoholhaltigen Desinfektionsmittel oder Wasser und Seife 
  • Schiess ein Foto der Zecke oder verpack sie gut verschlossen, falls du damit zum Artzt möchtest
  • Lege die entfernte Zecke zur Entsorgung in einen gut verschlossenen Beutel oder spül sie die Toilette runter

Diese Anleitung zur Zeckenentfernung gilt sowohl für Menschen als auch für Tiere

Was tun, wenn die Zecke stecken bleibt? 

Kann eine Zecke nicht richtig entfernt werden und der Kopf bleibt dabei in der Haut stecken, stellt dies kein erhöhtes Gesundheitsrisiko dar. Denn dieser wird als Fremdkörper erkannt und in der Regel von selbst nach einiger Zeit von unserem Körper abgestossen. Desinfiziere die Einstichstelle gut und beobachte diese die nächsten Tage auf Entzündungszeichen wie z. B. Schwellung oder Rötung

Zeckenbiss Symptome erkennen

Nach einem Zeckenbiss ist es wichtig sich auf etwaige Anzeichen und Symptome zu achten. Die meisten Zeckenbisse sind schmerzfrei und verursachen dabei nur geringfügige Symptome, wie z. B. eine Veränderung der Hautfarbe oder eine Schwellung der Haut an der Bissstelle.

Einige Zecken übertragen jedoch gefährliche Infektionskrankheiten, wie FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) oder Borreliose und gehören in ärztliche Behandlung. Treten nach einem Zeckenbiss grippeähnliche Symptome wie Kopf-, Gelenk- oder Gliederschmerzen oder eine grossflächige kreisförmige Rötung (Wanderrötung) auf, gehören diese ebenfalls zum Arzt.

Mehr zum Thema Zeckenbiss, wann zum Arzt? gibt es hier nachzulesen

Hirnhautentzündung nach Zeckenbiss

Bei etwa zwei Drittel der Erkrankten heilt eine Erkrankung folgenlos aus. Wenige Betroffene entwickeln neurologische Symptome und es kann dabei zu einer Hirnhautentzündung (Meningitis) oder einer Entzündung des Rückenmarks kommen, die mit Symptomen wie starken Kopfschmerzen, Fieber, Nackensteifigkeit, Krampfanfällen sowie Lähmungen einhergehen.

Zum Hirnhautentzündung Selbsttest geht’s hier

Wann treten die ersten Symptome nach einem Zeckenbiss auf?  

Eine für Borreliose typische Wanderröte (Erythema migrans) tritt normalerweise innerhalb von 3-14 Tagen nach einem Zeckenbiss auf. Bei FSME kommt es 1-2 Wochen nach der Übertragung zu Fieber sowie grippeähnlichen Symptomen. 

Borreliose Symptome

Für die Borreliose typisch ist eine sich kreisförmig ausbreitende Rötung, Wanderröte oder Erythema migrans genannt. Die Borreliose zählt zu den bakteriellen Erkrankungen und kann entsprechend mit Antibiotika behandelt werden.

Alles über Borreliose Symptome findest du hier

5 Zeckenbiss Hausmittel 

  • Spitzwegerich: Zerstosse die Blätter und lege diese auf die betroffene Hautstelle
  • Frische Zwiebeln: Sie wirken antibakteriell und antiseptisch. Schneide die Zwiebel dafür in Scheiben und lege diese auf die Bissstelle
  • Essig
  • Saure Tonerde
  • Calendula- oder Kamillentinktur

Zeckenbiss Krankheiten

Zu den Krankheiten, die von Zecken auf Menschen oder Tiere übertragen werden können, gehören Borreliose und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis). FSME ist eine Viruserkrankung, sie wird symptomatisch behandelt.

Vorbeugung

Die beste Vorbeugemassnahme: Schütze dich vor Zeckenstichen. Gegen FSME kann man sich zudem impfen lassen. Eine FSME-Grundimmunisierung besteht aus 3 Impfungen und bereits 14 Tage nach der 2. Impfung besteht ein entsprechender Schutz. Nach der 3. Impfung ist ein Langzeitschutz von mind. 10 Jahre gewährleistet. Eine aktuelle FSME Risikogebietkarte findest du auf der Seite des Robert-Koch-Instituts.

Wie kann man einem Zeckenbiss vorbeugen?

Zecken bevorzugen grasige, buschige sowie bewaldete Gegenden, triff deshalb besondere Sicherheitsvorkehrungen, wenn du dich in diesen Gegenden aufhältst. Trage langärmelige und helle Kleidung, wenn du nach draussen gehst. Ausserdem empfiehlt es sich zusätzlich, die Hosen wenn möglich in Schuhe oder Socken zu stecken. Dadurch haben die Zecken nur begrenzten Zugang zur Haut und sind auf der Kleidung auch leichter zu erkennen. Verwende zudem draussen Insekten- und Zeckenschutzmittel.

Zeckenbiss Gefahren 

In den ersten 2-3 Tagen nach einem Zeckenbiss kann die Haut rund um die Einstichstelle leicht gerötet sein. Verschwindet diese Rötung jedoch nicht oder breitet sich sogar aus, sollte dringend ärztlicher Rat eingeholt werden.

Wie sieht eine gefährliche Zeckenbissrötung aus?

Das Erythema Migrans (Wanderröte) tritt typischerweise bei einer Borreliose auf und ist ein randbetontes, nicht erhabenes Erythem mit mind. 5 cm Durchmesser. Es breitet sich zunehmend aus und erinnert dabei auch an ein Bullauge. Im Zentrum ist meist eine sichtbare Zeckenbissstelle zu sehen. 

Mehr über Borreliose Symptome findest du hier

Wann ist ein Zeckenbiss gefährlich? 

Das Infektionsrisiko ist gering, wenn die Zecke frühzeitig und korrekt entfernt wird und steigt nach längerem Saugen von mehr als 12 Stunden deutlich an. In Deutschland führt einer von 100 Zeckenstichen zu einer Borreliose.

Zeckenbiss wann zum Arzt?

Achte nach einem Zeckenbiss 14 Tage lang auf auftretende Symptome wie z. B. Ausschlag, Fieber, Kopf- Gelenk oder Gliederschmerzen und informiere dich über die aktuelle Lage der Risikogebiete für FSME in Deutschland auf der Seite des Robert-Koch-Instituts.

Alles zum Thema Zeckenbiss, wann zum Arzt? gibt es hier

Fazit

Die meisten Zeckenbisse verursachen nur geringfügige Anzeichen und Symptome. Einige Zecken übertragen jedoch gefährliche Infektionskrankheiten, wie FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) oder Borreliose und gehören in ärztliche Behandlung.

Die beste Vorbeugemassnahme gegen beide Erkrankungen: Schütze dich vor Zeckenstichen. Je länger die Zecke also auf der Haut bleibt, desto grösser ist auch das Risiko, sich mit einer Krankheit anzustecken.