Intro
Wer viel Zeit im Freien verbringt, ist wahrscheinlich mit Zecken bestens vertraut. Im Frühjahr geht die Hochsaison auch schon wieder los. Ein Zeckenbiss kann Menschen und Tiere mit Bakterien, Viren und Protozoen infizieren, die Krankheiten verursachen können. Zecken sind in der Regel klein und nur schwer zu erkennen, zumindest bis sie sich für einige Zeit festgesaugt haben. Ernähren sie sich von unserem Blut, werden sie grösser und sind auch entsprechend leichter erkennbar. Eine Zecke hat gestochen … was müssen wir tun, wenn wir einen Zeckenbiss entdecken?
In diesem Text zeigen wir, wie man sich nach einem Zeckenbiss verhalten sollte, gehen auf Zeckenbisssymptome ein, erklären wann diese auftreten und auf was wir uns dabei besonders achten sollten. Zudem gehen wir auf Gefahren und Krankheiten ein, die nach einem Zeckenbiss auftreten können. Ausserdem liefern wir euch hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Bild, wie man eine Zecke richtig entfernt, klären was zu tun ist, wenn eine Zecke stecken bleibt und listen Zeckenbiss Hausmittel auf.
Zeckenbiss Symptome
Die meisten Zeckenbisse sind schmerzfrei und verursachen dabei nur geringfügige Anzeichen und Symptome, wie z. B. eine Veränderung der Hautfarbe oder eine Schwellung der Haut an der Bissstelle. Einige Zecken übertragen jedoch gefährliche Infektionskrankheiten, wie FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) oder Borreliose und gehören in ärztliche Behandlung. Treten nach einem Zeckenbiss grippeähnliche Symptome wie Kopf-, Gelenk- oder Gliederschmerzen oder eine grossflächige kreisförmige Rötung (Wanderrötung) auf, gehören diese ebenfalls zum Arzt. Mehr zum Thema Zeckenbiss, wann zum Arzt? gibt es hier nachzulesen. Mehr zum Thema Borreliose Symptome hier.
Bei etwa zwei Drittel der Erkrankten heilt eine Erkrankung folgenlos aus. Wenige Betroffene entwickeln neurologische Symptome und es kann dabei zu einer Hirnhautentzündung (Meningitis) oder einer Entzündung des Rückenmarks kommen, die mit Symptomen wie starken Kopfschmerzen, Fieber, Nackensteifigkeit, Krampfanfällen sowie Lähmungen einhergehen. Zum Hirnhautentzündung Selbsttest geht’s hier.
Wann treten die ersten Symptome nach einem Zeckenbiss auf?
Eine für Borreliose typische Wanderröte (Erythema Migrans) tritt normalerweise innerhalb von 3-14 Tagen nach einem Zeckenbiss auf. Bei FSME kommt es 1-2 Wochen nach der Übertragung zu Fieber sowie grippeähnlichen Symptomen.
Zeckenbiss Krankheiten
Zu den Krankheiten, die von Zecken auf Menschen oder Tiere übertragen werden können, gehören Borreliose und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis). FSME ist eine Viruserkrankung, sie wird symptomatisch behandelt. Die Borreliose zählt zu den bakteriellen Erkrankungen und kann entsprechend mit Antibiotika behandelt werden. Typisch für die Borreliose ist das Erythema Migrans. Mehr dazu später im Text. Alles über Borreliose Symptome hier.
Vorbeugung
Die beste Vorbeugemassnahme gegen beide Erkrankungen: Schütze dich vor Zeckenstichen. Gegen FSME kann man sich zudem impfen lassen. Eine FSME-Grundimmunisierung besteht aus 3 Impfungen und bereits 14 Tage nach der 2. Impfung besteht ein entsprechender Schutz. Nach der 3. Impfung ist ein Langzeitschutz von mind. 10 Jahre gewährleistet. Eine aktuelle FSME Risikogebietkarte findest du auf der Seite des Robert-Koch-Instituts.
Zeckenbiss Gefahren
Wie sieht eine gefährliche Zeckenbissrötung aus?
In den ersten 2-3 Tagen nach einem Zeckenbiss kann die Haut rund um die Einstichstelle leicht gerötet sein. Verschwindet diese Rötung jedoch nicht oder breitet sich sogar aus, sollte dringend ärztlicher Rat eingeholt werden. Das Erythema Migrans (Wanderröte) tritt typischerweise bei einer Borreliose auf und ist ein randbetontes, nicht erhabenes Erythem mit mind. 5 cm Durchmesser. Es breitet sich zunehmend aus und erinnert dabei auch an ein Bullauge. Im Zentrum ist meist eine sichtbare Zeckenbissstelle zu sehen.
Wann ist ein Zeckenbiss gefährlich?
Das Infektionsrisiko ist gering, wenn die Zecke frühzeitig und korrekt entfernt wird und steigt nach längerem Saugen von mehr als 12 Stunden deutlich an. In Deutschland führt einer von 100 Zeckenstichen zu einer Borreliose. Zecken bevorzugen grasige, buschige sowie bewaldete Gegenden, triff deshalb besondere Sicherheitsvorkehrungen, wenn du dich in diesen Gegenden aufhältst. Trage langärmelige und helle Kleidung, wenn du nach draussen gehst. Ausserdem empfiehlt es sich zusätzlich, die Hosen wenn möglich in Schuhe oder Socken zu stecken. Dadurch haben die Zecken nur begrenzten Zugang zur Haut und sind auf der Kleidung auch leichter zu erkennen. Verwende zudem Insekten- und Zeckenschutzmittel.
Zecke richtig entfernen: Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Bild

Je länger eine Zecke auf der Haut bleibt, desto grösser ist auch das Risiko, sich mit einer Krankheit anzustecken. Entferne deshalb die Zecke, sobald du eine entdecktest. Hier haben wir dir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur richtigen Zeckenentfernung:
- Wasch oder desinfizier dir die Hände
- Verwende keine Vaseline, Öl oder irgendwelche anderen Flüssigkeiten
- Greif die Zecke mit einer spitzen Pinzette oder Zange so nah wie möglich an deiner Haut
- Zieh die Zecke dann ohne zu drehen oder zu stark zu drücken gerade und mit gleichmässigem Zug nach oben hinaus
- Reinige die betroffene Hautstelle anschliessend mit einem alkoholhaltigen Desinfektionsmittel oder Wasser und Seife
- Schiess ein Foto der Zecke oder verpack sie gut verschlossen, falls du damit zum Artzt möchtest
- Lege die entfernte Zecke zur Entsorgung in einen gut verschlossenen Beutel oder spül sie die Toilette runter
Diese Anleitung zur Zeckenentfernung gilt sowohl für Menschen als auch für Tiere.
Was tun, wenn die Zecke stecken bleibt?
Kann eine Zecke nicht richtig entfernt werden und der Kopf bleibt dabei in der Haut stecken, stellt dies kein erhöhtes Gesundheitsrisiko dar. Denn dieser wird als Fremdkörper erkannt und in der Regel von selbst nach einiger Zeit von unserem Körper abgestossen. Desinfiziere die Einstichstelle gut und beobachte diese die nächsten Tage auf Entzündungszeichen wie z. B. Schwellung oder Rötung.
Zeckenbiss wann zum Arzt?
Achte nach einem Zeckenbiss 14 Tage lang auf auftretende Symptome wie z. B. Ausschlag, Fieber, Kopf- Gelenk oder Gliederschmerzen und informiere dich über die aktuelle Lage der Risikogebiete für FSME in Deutschland auf der Seite des Robert-Koch-Instituts. Alles zum Thema Zeckenbiss, wann zum Arzt? gibt es hier.
5 Zeckenbiss Hausmittel
- Spitzwegerich: Zerstosse die Blätter und lege diese auf die betroffene Hautstelle
- Frische Zwiebeln: Sie wirken antibakteriell und antiseptisch. Schneide die Zwiebel dafür in Scheiben und lege diese auf die Bissstelle
- Essig
- Saure Tonerde
- Calendula- oder Kamillentinktur
Fazit
Die meisten Zeckenbisse sind schmerzfrei und verursachen dabei nur geringfügige Anzeichen und Symptome. Einige Zecken übertragen jedoch gefährliche Infektionskrankheiten, wie FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) oder Borreliose und gehören in ärztliche Behandlung. Grippeähnliche Symptome wie Kopf-, Gelenk- oder Gliederschmerzen oder eine grossflächige kreisförmige Rötung nach einem Zeckenbiss gehören ebenfalls zum Arzt.
Eine für Borreliose typische Wanderröte (Erythema Migrans) tritt normalerweise innerhalb von 3-14 Tagen nach einem Zeckenbiss auf. Bei FSME kommt es 1-2 Wochen nach der Übertragung zu Fieber sowie grippeähnlichen Symptomen. Die beste Vorbeugemassnahme gegen beide Erkrankungen: Schütze dich vor Zeckenstichen. Das Infektionsrisiko ist gering, wenn die Zecke frühzeitig und korrekt entfernt wird und steigt nach längerem Saugen von mehr als 12 Stunden an. Je länger die Zecke also auf der Haut bleibt, desto grösser ist auch das Risiko, sich mit einer Krankheit anzustecken. Entferne deshalb die Zecke sobald du eine entdecktest. Kann eine Zecke nicht richtig entfernt werden und der Kopf bleibt dabei in der Haut stecken, stellt dies kein erhöhtes Gesundheitsrisiko dar.