Intro
Ein Schleudertrauma, HWS-Distorsion, tritt meist dann auf, wenn der Kopf schnell nach hinten und dann mit Wucht wieder nach vorne gerissen wird und kann nach einem Unfall (Auffahrunfall), einer Verletzung sowie auch nach einem Sturz auftreten. Beschwerden können dabei noch lange nach dem Ereignis bestehen bleiben. In diesem Blog zeigen wir einen Schleudertrauma Selbsttest mit Fragebogen und Symptom-Check, der erste Anzeichen auf ein Schleudertrauma liefern kann. Zudem gehen wir auf Schleudertrauma Diagnose und Behandlung ein und zeigen wann man damit zum Arzt sollte.
Schleudertrauma selber testen: Wie erkenne ich, ob ich ein Schleudertrauma habe?
Schleudertrauma Symptom-Check
Folgende Anzeichen und Symptome können auf ein Schleudertrauma hindeuten:
- Nackenschmerzen
- Nackensteifigkeit
- Schmerzen, die sich beim Drehen des Kopfes entsprechend verschlimmern
- Schmerzhaft eingeschränkte Bewegung des Nackens
- Kopfschmerzen, welche dabei meist an der Schädelbasis beginnen
- Verspannungen bzw. Schmerzen in der Schulter, im oberen Rückenbereich oder in den Armen
- HWS Schwindel
- Kribbeln oder Taubheitsgefühl in den Armen
- Ohrgeräusche wie z. B. Tinnitus
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- Schlafstörungen
- Gedächtnislücken
- Verschwommenes Sehen
- Gangunsicherheit
Je mehr Symptome hier angegeben werden, desto höher ist die Möglichkeit eines Schleudertraumas. Insbesondere wenn ein Ereignis wie z. B. ein Unfall, Zusammenstoss oder Sturz vorausgegangen ist.
Schleudertrauma: Die wichtigsten Fragen
Um herauszufinden ob du von einem Schleudertrauma betroffen bist hilft das Beantworten folgender Fragen:
- Treten oben genannte Anzeichen und Symptome auf, die auf ein Schleudertrauma hindeuten könnten?
- Gab es ein Ereignis wie beispielsweise einen Unfall (Auto, Sport), einen heftigen Zusammenprall oder einen Sturz vor Beginn der Symptome?
Ein Schleudertrauma Selbsttest ist keine Diagnose für ein Schleudertrauma, kann jedoch helfen, erste Warnzeichen zu erkennen.
Diagnose: Wie kann man ein Schleudertrauma nachweisen?
Körperliche Tests bei Schleudertrauma
Bei einer körperlichen Untersuchung wird bei Verdacht auf ein Schleudertrauma u. a. der Bewegungsumfang des Nackens und der Schultern, die Empfindlichkeit im Nacken, in den Schultern oder im Rücken sowie Reflexe, Kraft und Gefühl in den Gliedmaßen überprüft.
Bildgebende Tests bei Schleudertrauma
Zu den bildgebenden Untersuchungen, die bei Verdacht auf ein Schleudertrauma durchgeführt werden, gehören:
- Röntgenaufnahmen der Halswirbelsäule
- CT der Halswirbelsäule und des Schädels
- MRT der Halswirbelsäule und des Kopfes
Was ist ein Schleudertrauma?
Ein Schleudertrauma ist eine Verletzung der Halswirbelsäule, die durch eine heftige, plötzliche sowie ruckartige Hin- und Herbewegung des Nackens verursacht wird. Häufig passiert dies durch:
- Auffahrunfälle
- Sportunfälle
- Körperlicher Gewalteinwirkung
- Anderen Traumata
- Sturz
Die meisten Betroffenen erholen sich innerhalb weniger Wochen davon, manche Menschen jedoch leiden noch sehr lange unter Beschwerden wie Nackenschmerzen, Kopfschmerzen sowie anderen Beeinträchtigungen. In der Medizin wird ein Schleudertrauma in die Schweregrade 0-4 eingeteilt.
Schleudertrauma Symptome
Die Anzeichen und Symptome eines Schleudertraumas treten meist innerhalb weniger Tage nach dem Ereignis auf. Dazu gehören:
- Nackenschmerzen sowie Nackensteifigkeit
- Schmerzen, die sich bei Nackenbewegungen verschlimmern
- Verlust des Bewegungsspielraums des Nackens
- Kopfschmerzen, die dabei meist an der Schädelbasis beginnen
- Verspannungen oder Schmerzen in Schulter, oberer Rücken oder Armen
- Kribbeln bzw. Taubheitsgefühl in den Armen
- Abgeschlagenheit
- HWS Schwindel
- Tinnitus
- Schlafstörungen
- Gedächtnislücken
- Verschwommenes Sehen
- Gangunsicherheit
Schleudertrauma, wann treten Symptome auf?
Die Symptome eines Schleudertraumas treten in der Regel innerhalb von 24 Stunden nach dem Vorfall auf. Manchmal manifestieren sich Beschwerden aber auch erst einige Tage später. Deshalb ist es wichtig, einige Tage nach einem Unfall oder einer anderen Verletzung auf körperliche Veränderungen zu achten.
Schleudertrauma nach Sturz
Ein Schleudertrauma entsteht, wenn sich die Weichteile (Muskeln und Bänder) des Nackens über ihren typischen Bewegungsspielraum hinaus ausdehnen. Heftige Zusammenstöße oder Stürze mit dem Fahrrad, bei denen der Kopf heftig nach hinten geschleudert wird, können beispielsweise ein Schleudertrauma verursachen.
Schleudertrauma wann zum Arzt?
Suche einen Arzt auf, wenn du Nackenschmerzen oder andere Schleudertrauma-Symptome nach einem Autounfall, einer Sportverletzung oder anderen Verletzungen verspürst. Dazu gehören:
- Schmerzen oder Steifheit im Nacken, die verschwinden und dann wiederkommen
- Starke Nackenschmerzen
- Schmerzen, Taubheit oder Kribbeln in Schultern, Armen sowie den Beinen
- Probleme mit der Blase oder dem Stuhlgang
- Schwäche in einem Arm oder einem Bein
Schleudertrauma Behandlung
Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung sind bei einem Schleudertrauma extrem wichtig, um chronische Beschwerden zu vermeiden. Ziel einer Schleudertrauma-Behandlung ist es:
- Die Schmerzen zu lindern
- Die Wiederherstellung des Bewegungsumfangs im Nacken
- Die Wiederaufnahme der normalen Aktivität
Der Behandlungsplan hängt dabei immer vom Ausmass des Schleudertraumas ab. Manche Patienten sind lediglich auf nicht verschreibungspflichtige Medikamente und Schonung angewiesen, andere hingegen benötigen eine stärkere Schmerztherapie, Physiotherapie sowie alternative Behandlungsmethoden wie z. B. Massagen, chiropraktische Behandlungen oder Akupunktur.
Medikamentöse Behandlung bei Schleudertrauma
Zur medikamentösen Therapie eines Schleudertraumas zählen:
- Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen
- Muskelrelaxantien
Alternative Behandlungsmöglichkeiten bei Schleudertrauma
Zu den alternativen Behandlungsmethoden nach einem Schleudertrauma gehören:
- Physiotherapie
- Chiropraktiker
- Massage
- Elektrische Nervenstimulation
- Akupunktur
- Übungen zum Aufbau und Flexibilität des Nackens
- Entspannungstechniken
Was passiert, wenn ein Schleudertrauma nicht behandelt wird?
Manche Menschen haben noch Monate oder Jahre nach einem Schleudertrauma Beschwerden. Ein nicht behandeltes Schleudertrauma kann zu Spätfolgen führen wie:
- Schwindel
- Nackenschmerzen
- Kopfschmerzen
- Kalkablagerungen
- Verschleißerscheinungen
Ausserdem ist nach einem unbehandelten Schleudertrauma auch das Risiko erhöht, an einem HWS-Syndrom zu erkranken.
Mehr zu HWS Schwindel findest du hier
Schleudertrauma was hilft?
Zur Schmerzlinderung bei einem Schleudertrauma können folgende Maßnahmen beitragen:
- Ruhe und Schonung. Für ein oder zwei Tage nach der Verletzung kann Ruhe hilfreich sein. Zu viel Bettruhe kann jedoch auch die Heilung verlangsamen
- Wärme oder Kälteanwendung. Warme oder kalte Umschläge etwa alle drei Stunden für 15 Minuten auf den Nacken legen
- Rezeptfreie Schmerzmittel wie beispielsweise Paracetamol oder Ibuprofen können leichte bis mittelschwere Schmerzen häufig lindern. Bei stärkeren Schmerzen können auch andere verschreibungspflichtige Medikamente verordnet werden
- Die kurzfristige Einnahme von Muskelrelaxantien kann helfen, verspannte Muskeln zu lockern und Schmerzen entsprechend zu lindern
- Lokalanästhesien mit Lidocain (Xylocain) in schmerzhafte Muskelbereiche kann Schmerzen lindern
Schleudertrauma Übungen
Geht es um Schleudertrauma, können auch Dehnungs- und Bewegungsübungen für zu Hause sinnvoll sein. Diese können dazu beitragen, die Beweglichkeit des Nackens wiederherzustellen. Zu den Übungen die bei Schleudertrauma helfen können gehören:
- Das Drehen des Kopfes zu beiden Seiten
- Den Kopf zur Seite neigen
- Den Kopf in Richtung Brust neigen
- Die Schultern rollen
Fazit
Ein Schleudertrauma Selbsttest inklusive Symptom-Check kann erste Hinweise auf ein Schleudertrauma liefern. Zu den ärztlichen Tests bei Verdacht auf ein Schleudertrauma gehören neben einer körperlichen Untersuchung auch bildgebende Verfahren.
Symptome eines Schleudertraumas treten in der Regel innerhalb von 24 Stunden nach entsprechendem Vorfall auf, manchmal jedoch auch erst Tage danach. Weshalb es wichtig ist, sich nach einem Ereignis besonders auf körperliche Veränderungen zu achten. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung sind wichtig, um chronische Beschwerden und Folgeerkrankungen entsprechend zu vermeiden.