Bauchspeicheldrüse Blutwerte- Verdauungsenzyme im Fokus

Intro

Die Bauchspeicheldrüse, auch Pankreas genannt, erfüllt 2 Hauptaufgaben: Die Bildung von Hormonen (Insulin und Glukagon) sowie die Produktion von Verdauungsenzymen, welche Kohlenhydrate, Eiweisse und Fette in ihre Bestandteile zerlegen. Bei Problemen mit der Bauchspeicheldrüse gelangen dabei vor allem 2 Verdauungsenzyme in den Fokus: Amylase und Lipase. Bei Symptomen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung oder einer anderen Erkrankung der Bauchspeicheldrüse kann der Arzt eine Blutuntersuchung der beiden Enzyme anordnen. Ein Wert, der dreimal höher ist als der Normwert, kann auf eine Bauchspeicheldrüsenentzündung oder eine Schädigung der Bauchspeicheldrüse hindeuten. Welche Bauchspeicheldrüse Blutwerte gibt es? Wozu dienen Bluttest der Bauchspeicheldrüse und wie läuft entsprechend die Blutentnahme ab? Was sind Pankreasenzyme, wie sind die Normwerte von Amylase und Lipase und was bedeuten erhöhte oder erniedrigte Bauchspeicheldrüse Blutwerte? 

Hier geht’s zum Bauchspeicheldrüse Selbsttest 

Bauchspeicheldrüsenbeschwerden 

Bevor wir zu Bauchspeicheldrüse Blutwerten kommen, schauen wir uns kurz an, welche Symptome uns im Zusammenhang mit der Bauchspeicheldrüse aufhorchen lassen sollten und schlussendlich auch zu einer Blutentnahme beim Arzt führen.  

Symptome

Zu den Symptomen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung gehören u. a:

  • Schmerzen im Oberbauch, die in den Rücken ausstrahlen können 
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Fieber
  • eine beschleunigte Herzfrequenz

Mehr zu Bauchspeicheldrüse Symptome und Schmerzen hier

In rund 50% aller akuten Pankreaserkrankungen ist ein Gallenstau durch Gallensteine dafür verantwortlich. Oft sind hier auch Leberwerte wie z. B. Gamma-GT im Blut erhöht. Deshalb werden bei Verdacht auf eine akute Pankreatitis zusätzlich zu Amylase und Lipase auch oft die Leberwerte untersucht. Zum Gallensteine Selbsttest geht es hier.

Bauchspeicheldrüse Bluttest

Ein Bauchspeicheldrüse Bluttest ist ein Bluttest zur Überprüfung der Funktion der Bauchspeicheldrüse. Er misst die Menge bestimmter Verdauungsenzyme, welche entsprechend von unserer Bauchspeicheldrüse produziert werden. Mit Hilfe dieser Tests kann festgestellt werden, wie viele dieser Enzyme in der Blutbahn vorhanden sind.

Wozu dienen Bluttests der Bauchspeicheldrüse?

Bauchspeicheldrüse Blutwerte können Aufschluss über Probleme mit der Bauchspeicheldrüse geben. und zur Diagnose einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung sowie anderer Erkrankungen verwendet werden. Blutuntersuchungen der Bauchspeicheldrüse werden ebenfalls verwendet, um eine Pankreatitis zu bestätigen oder auszuschliessen.

Wie wird die Blutuntersuchung der Bauchspeicheldrüse durchgeführt?

Der Bauchspeicheldrüse Bluttest erfolgt durch eine Blutentnahme aus der Vene. Mehr zum Ablauf einer entsprechenden Blutuntersuchung später im Text detaillierter.

Wie bereite ich mich auf die Blutuntersuchung der Bauchspeicheldrüse vor?

Da das Blut aus dem Arm entnommen wird, sollte zur geplanten Blutentnahme ein locker sitzendes oder kurzärmeliges Hemd oder Shirt getragen werden. Dies macht es einfacher auf den Arm zuzugreifen. Zudem empfiehlt es sich nüchtern zur entsprechenden Blutentnahme zu erscheinen. Mit Nüchtern ist nicht ohne Alkohol konsumiert zu haben gemeint … Nüchtern = 8 Stunden nichts gegessen. Klares Wasser hingegen ist vor der Blutentnahme immer erlaubt.

Wie läuft eine Blutuntersuchung auf Verdauungsenzyme ab? 

Die Blutuntersuchung bei einer Bauchspeicheldrüsenproblematik oder den Verdacht darauf, besteht in einer Blutentnahme aus einer Armvene. Dafür wird als erstes nach einer geeigneten Vene für die Punktion gesucht und die Haut um die Einstichstelle desinfiziert. Anschliessend wird ein Gummiband mit Zug um den Oberarm gebunden, wodurch sich die Vene mit Blut füllt und staut. Anschliessend wird mit einer Nadel in die Vene gestochen und das Blut mit einem entsprechenden Röhrchen dabei aufgefangen. Sobald das Blut läuft, wird die Stauung am Oberarm wieder gelöst und die Einstichstelle mit einem Pflaster versorgt.

Bei Unwohlsein oder Angst vor der bevorstehenden Blutentnahme kann und sollte die Entnahme im Liegen durchgeführt werden. Danach sollte man ebenfalls noch einige Minuten liegen bleiben, um Schwindel oder im schlimmsten Fall eine Ohnmacht und eine darauffolgende Sturzgefahr zu vermeiden. 

Möglicherweise kann sich die Einstichstelle am Arm leicht blau verfärben. Ist dies der Fall, kann die Stelle lokal gekühlt werden, um das Abheilen des Hämatoms zu beschleunigen. Infektionen sind bei sauberem Arbeiten sehr selten

Pankreasenzyme 

Pankreasenzyme sind Verdauungsenzyme und werden von der Bauchspeicheldrüse gebildet. Täglich produziert sie dafür etwa 1.5-3 Liter Pankreassaft, welcher über den Hauptgang in den Zwölffingerdarm fliesst. Unsere Bauchspeicheldrüse produziert verschiedene Verdauungsenzyme, 2 der wichtigsten Enzyme in diesem Zusammenhang sind Amylase und Lipase, auf welche im Blut entsprechend getestet wird.

Amylase 

Das Enzym Amylase hilft unserem Körper bei der Verdauung von Kohlenhydraten. Ein Bluttest auf Amylase prüft, ob die Werte für dieses Enzym erhöht sind. Innert wenigen Stunden nach Symptombeginn steigt die Amylase im Blut an, Spitzenwerte werden nach ca. 20-30 Stunden erreicht und fallen entsprechend nach 3-5 Tagen wieder ab. Zeitlich versetzt steigt ebenfalls die Amylase im Urin an. Urintests werden hier jedoch eher selten eingesetzt. 

Lipase 

Das Enzym Lipase hilft dem Körper, Fette zu verdauen. Mit dem Bluttest auf Lipase prüft man, ob die Lipase-Konzentration entsprechend erhöht ist. In der Regel ist die Lipase hier aussagekräftiger, denn sie ist stabiler und länger nachweisbar als die Amylase. Im Blut steigt dabei die Lipase innerhalb von 4-8 Stunden nach Krankheitsbeginn und sinkt innerhalb von 8-14 Tagen wieder ab. Damit bleibt sie auch länger erhöht als die Amylase

Tabelle: Pankreasenzyme Normwerte 

Normwerte Lipase 

Erwachsene  30-60 U/l
Kinder Bis 40 U/l

Normwerte Amylase 

Serum  < 100 U/l
Spontanurin  <460 U/l
Sammelurin  <270 U/l

Die Normbereiche können je nach Labor variieren, unterschiedlich ausfallen und entsprechend leicht abweichen.  

Was bedeuten erhöhte Bauchspeicheldrüse Blutwerte?

Bei einer akuten Pankreatitis sind die Amylase- sowie Lipase Werte in der Regel bis zum Dreifachen der Normwerte erhöht. Lipasewerte zeigen im Vergleich zu Amylasewerte auch hier spezifischere Ergebnisse. Leicht erhöhte Pankreaswerte sind meist kein Grund zur Sorge. Denn auch Gesunde weisen in bis zu 5% der Fälle leicht erhöhte Pankreasenzyme im Blut auf. Meist sind dies Menschen, die an Störungen des Magen-Darm-Traktes leiden.

Ursachen für erhöhte Amylase- und Lipase Werte

Erhöhte Amylase- und Lipase Werte im Blut können auf eine Bauchspeicheldrüsenentzündung sowie eine Schädigung der Bauchspeicheldrüse hindeuten. Erhöhte Pankreasenzyme im Blut weisen dabei zusammen mit Symptomen wie starken Oberbauchschmerzen, Übelkeit und Fieber auf eine akute Pankreatitis hin. Diese kann z. B. durch eine Erkrankung der Gallenwege, übermässigen Alkoholkonsum, Infektionen sowie auch Medikamente ausgelöst werden. 

Weitere Ursachen dafür könnten zudem sein:

  • Pankreastumore
  • Pseudozysten 
  • Gangverengungen 
  • Andere Erkrankungen mit Beteiligung der Bauchspeicheldrüse wie z. B. Magen-Darm-Perforation oder Darmverschluss  

Mehr zu wo befindet sich die Bauchspeicheldrüse? hier

Erhöhte Pankreaswerte, wie weiter? 

Auf erhöhte Pankreasenzymwerte im Blut folgen meist eine körperliche Untersuchung sowie weitere Labortests und bildgebende Verfahren wie z. B. Ultraschall, CT oder MRT, um mögliche Ursachen für die entsprechende Erhöhung im Blut abzuklären.

Was bedeuten erniedrigte Bauchspeicheldrüse Blutwerte?

Bei einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung sowie auch bei Bauchspeicheldrüsenkrebs kann es vorkommen, dass die Bauchspeicheldrüse nicht mehr genügend Verdauungsenzyme herstellt und die Pankreaswerte demzufolge auch erniedrigt ausfallen können. Bei erniedrigten Pankreasenzymen und damit einer exokrine Pankreasinsuffizienz, muss die Ursache dafür immer abgeklärt werden. Meist wird hier dann als nächstes die Elastase Menge im Stuhl bestimmt.  

Weitere nützliche und interessante Informationen zur Bauchspeicheldrüse sowie ein Bauchspeicheldrüse Selbsttest hier

Fazit 

Ein Bauchspeicheldrüse Bluttest ist ein Bluttest zur Überprüfung der Funktion der Bauchspeicheldrüse. Er misst die Menge bestimmter Verdauungsenzyme, die von unserer Bauchspeicheldrüse produziert werden. 2 der wichtigsten Verdauungsenzyme sind Amylase und Lipase. In der Regel ist die Lipase hier aussagekräftiger, denn sie ist stabiler und länger nachweisbar als die Amylase.

Der Bauchspeicheldrüse Bluttest erfolgt durch eine Blutentnahme aus der Vene. Es empfiehlt sich, nüchtern zur entsprechenden Blutentnahme zu erscheinen. 

Bauchspeicheldrüse Blutwerte können Aufschluss über Probleme mit der Bauchspeicheldrüse geben und werden zur Diagnose einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung sowie anderer Erkrankungen verwendet. Erhöhte Pankreasenzyme im Blut weisen zusammen mit Symptomen wie starken Oberbauchschmerzen, Übelkeit und Fieber auf eine akute Pankreatitis hin. Bei einer akuten Pankreatitis sind die Amylase- und Lipase Werte in der Regel bis zum Dreifachen der Normwerte erhöht. Leicht erhöhte Pankreaswerte sind meist kein Grund zur Sorge, denn auch Gesunde weisen in bis zu 5% der Fälle leicht erhöhte Pankreasenzyme im Blut auf. 

Auf erhöhte Pankreasenzymwerte im Blut folgen meist eine körperliche Untersuchung sowie weitere Labortests und bildgebende Verfahren wie z. B. Ultraschall, CT oder MRT, um mögliche Ursachen für die entsprechende Erhöhung im Blut abzuklären.

Bei einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung sowie auch bei Bauchspeicheldrüsenkrebs kann es vorkommen, dass die Bauchspeicheldrüse nicht mehr genügend Verdauungsenzyme herstellt und die Pankreaswerte im Blut demzufolge auch erniedrigt ausfallen können.