Bauchspeicheldrüse Symptome und Schmerzen

Intro

Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung kann plötzlich als akute Pankreatitis auftreten und einige Tage andauern. Manche Menschen entwickeln aber auch eine chronische Pankreatitis, d. h. eine Bauchspeicheldrüsenentzündung, die über viele Jahre hinweg immer wieder auftritt. Leichte Pankreatitisfälle verbessern sich mit der richtigen Behandlung, schwere Fälle hingegen können lebensbedrohliche Komplikationen mit sich bringen. Welche Bauchspeicheldrüse Symptome und Schmerzen gibt es und wie unterscheiden sich Symptome und Schmerzen bei einer akuten oder chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung?

In diesem Text werden wir ausserdem die häufigsten und wichtigsten Fragen zur Bauchspeicheldrüsenentzündung beantworten, wie z. B: Was ist eine Pankreatitis, wie kommt es dazu und wer bekommt sie? Wie wird eine Pankreatitis diagnostiziert und wie behandelt? 

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Symptome und Schmerzen bei akuter und chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung

Akute Bauchspeicheldrüsenentzündung

Bei einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung können folgende Symptome auftreten:

  • Mässige bis starke Schmerzen im Oberbauch, die entsprechend bis in den Rücken ausstrahlen können
  • Schmerzen, die plötzlich auftreten oder sich im Laufe einiger Tage immer weiter verstärken
  • Schmerzen, die sich beim Essen verschlimmern
  • Ein geschwollener sowie empfindlicher Unterleib
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Fieber
  • Eine beschleunigte Herzfrequenz

Diagnostik der akuten Pankreatitis

Blutuntersuchung

Bei einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung kann der Arzt eine Blutuntersuchung anordnen, bei der die Konzentration von 2 Verdauungsenzymen (Amylase und Lipase) gemessen wird. Beides Enzyme, die von der Bauchspeicheldrüse produziert werden. Erhöhte Werte dieser beiden Enzyme weisen entsprechend auf eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung hin. 

Mehr zu Bauchspeicheldrüse Blutwerte hier

Ultraschall oder CT

Ein Ultraschalluntersuchung oder eine Computertomographie (CT) liefern beide Bilder von Bauchspeicheldrüse, Gallenblase sowie Gallengang, auf denen sich Anomalien zeigen können.

Chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung

Die chronische Pankreatitis kann dieselben Symptome hervorrufen wie die akute. Zusätzlich dazu können sich noch folgende Symptome entwickeln:

Konstante Oberbauchschmerzen, welche in den Rücken ausstrahlen

Ein unerklärlicher Gewichtsverlust

Schaumiger Durchfall mit sichtbaren Öltröpfchen (Steatorrhoe)

Diabetes (hoher Blutzucker) durch die Schädigung der insulinproduzierenden Pankreaszellen

Diagnostik der chronischen Pankreatitis

Die Diagnose der chronischen Pankreatitis ist aufwändiger und beinhaltet folgende Untersuchungen:

Sekretin-Pankreasfunktionstest

Mit diesem Test wird die Reaktion der Bauchspeicheldrüse auf ein vom Dünndarm ausgeschüttetes Hormon (Sekretin) untersucht. Sekretin veranlasst die Bauchspeicheldrüse dazu, einen Verdauungssaft freizusetzen. Der Arzt führt dafür einen Schlauch vom Hals aus durch den Magen und in den oberen Teil des Dünndarms ein, um das Sekretin einzuführen.

Oraler Glukosetoleranztest

Dieser Test kann erforderlich sein, wenn der Arzt den Verdacht hat, dass die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse durch die Pankreatitis geschädigt sind und misst, wie der Körper mit Zucker umgeht. Dazu wird jeweils vor und nach dem Trinken einer zuckerhaltigen Flüssigkeit ein entsprechender Bluttest durchgeführt.

Stuhltest

Der Arzt kann einen Stuhltest anordnen, bei dem eine entsprechende Stuhlprobe entnommen wird, um festzustellen, ob der Körper Schwierigkeiten beim Abbau von Fett hat.

Endoskopische Ultraschalluntersuchung (Endosonographie)

Ein endoskopischer Ultraschall macht klare Bilder von der Bauchspeicheldrüse sowie deren Verbindungsgängen. Eine medizinische Fachkraft führt dafür einen dünnen Schlauch mit einem winzigen Ultraschallaufsatz in den Hals, durch den Magen und in den Dünndarm ein. Der endoskopische Ultraschall macht dabei detaillierte Aufnahmen der inneren Organe, einschliesslich der Bauchspeicheldrüse, eines Teils der Leber, der Gallenblase sowie des Gallengangs.

ERCP (endoskopische retrograde Cholangiopankreatographie)

Dafür wird ein Schlauch mit einer winzigen Kamera vom Hals aus in den Magen und in den Dünndarm eingeführt, genau an die Stelle, wo sich die Bauchspeicheldrüse und der Gallengang öffnen. Dabei wird ein Farbstoff in den Bauchspeicheldrüsengang und/oder den Gallengang injiziert. Mit dem Test kann der Untersucher das Innere der Bauchspeicheldrüse sowie auch den Gallengang sehen und beurteilen. Alles, was die Bauchspeicheldrüse oder den Gallengang blockiert, wie z. B. ein Gallenstein oder Pankreassteine, können dabei direkt entfernt werden. Zum Galleinsteine Selbsttest geht es hier.

Die wichtigsten Fragen zur Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)

Wir haben euch hier die wichtigsten Fragen im Zusammenhang mit Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) aufgelistet.

Welche Funktion hat die Bauchspeicheldrüse?

Die Bauchspeicheldrüse hat 2 Hauptfunktionen. Zum einen stellt sie Verdauungsenzyme her und gibt sie in den Dünndarm ab. Diese Enzyme spalten Kohlenhydrate, Eiweisse und Fette aus der Nahrung auf. Zum anderen produziert die Bauchspeicheldrüse ebenfalls verschiedene Hormone und gibt diese ins Blut ab. Eines dieser Hormone ist z. B. das Insulin, das die Menge des Zuckers im Blut (Glukose) reguliert und dazu beiträgt unsere Energieversorgung zu sichern.

Was ist eine Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)?

Eine Pankreatitis ist eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Sie entsteht, wenn die Bauchspeicheldrüse gereizt und entzündet (geschwollen) ist. Dafür gibt es mehrere Ursachen, Hauptursachen sind Gallensteine oder starker Alkoholkonsum. Die Erkrankung kann plötzlich und akut auftreten oder aber auch zu einem langfristigen Problem werden und dauerhafte Schäden verursachen.

Wer bekommt eine Bauchspeicheldrüsenentzündung?

Die Wahrscheinlichkeit, an einer Pankreatitis zu erkranken, ist höher, wenn man:

  • Männlich ist
  • Afroamerikaner ist
  • Andere Personen in der Familie ebenfalls Problem mit der Bauchspeicheldrüse haben
  • Selbst an Gallensteinen leidet oder Familienmitglieder mit Gallensteinleiden hat. Zum Gallensteine Selbsttest geht es hier
  • Unter Fettleibigkeit, hohen Triglyzeriden (erhöhte Fettwerte im Blut) oder Diabetes leidet
  • Raucher ist
  • Starker Trinker ist (3 oder mehr alkoholische Getränke pro Tag)

Wie kommt es zu einer Bauchspeicheldrüsenentzündung?

Meistens sind Gallensteine sowie starker Alkoholkonsum die Ursache für eine Pankreatitis. Selten kann eine Bauchspeicheldrüsenentzündung auch ausgelöst werden durch:

  • Medikamente 
  • Hohe Triglyzeridwerte (Blutfette)
  • Infektionen
  • Verletzungen des Unterleibs
  • Stoffwechselerkrankungen wie z. B. Diabetes
  • Genetische Erkrankungen wie z. B. Mukoviszidose (eine angeborene Stoffwechselerkrankung, bei welcher in den Zellen zäher Schleim entsteht und lebenswichtige Organe verstopft)

Was sind Symptome einer Pankreatitis?

Die Symptome der Pankreatitis sind je nach Art der Erkrankung unterschiedlich. Mehr akute und chronische Bauchspeicheldrüse Symptome und Schmerzen später detaillierter.  

Wie wird eine Bauchspeicheldrüsenentzündung diagnostiziert?

Der Verdacht auf eine Bauchspeicheldrüsenentzündung kann sich aus den Symptomen oder aus Risikofaktoren ergeben, wie z. B. starker Alkoholkonsum oder Gallensteinleiden. Um die Diagnose zu verifizieren, können weitere Tests durchgeführt werden. Auf die verschiedenen Tests gehen wir später im Text genauer ein, ebenso auf typische Bauchspeicheldrüse Symptome und Schmerzen.

Wie wird eine Bauchspeicheldrüsenentzündung behandelt?

  • Krankenhausaufenthalt evtl. mit Überwachung
  • Schmerzmittel zur Erleichterung
  • Endoskopischer Eingriff oder Operation zur Entfernung eines Gallensteins, einer anderen Blockade oder eines beschädigten Teils der Bauchspeicheldrüse
  • Zusätzliche Bauchspeicheldrüsenenzyme und Insulin, wenn die Bauchspeicheldrüse nicht mehr richtig arbeitet 

Verfahren zur Behandlung der Pankreatitis

Die meisten Pankreatitis-Komplikationen wie z. B. Pankreas-Pseudozysten (eine Art entzündliche Zyste) oder infiziertes Pankreasgewebe werden durch endoskopische Verfahren behoben, ebenso wie Gallensteine und Steine in der Bauchspeicheldrüse. Wird eine Operation empfohlen, können Chirurgen hier häufig einen laparoskopischen Eingriff vornehmen. Bei dieser Operationstechnik werden nur kleine Schnitte gesetzt, die auch eine entsprechend kürzere Heilungszeit erfordern. Der Arzt kann, wenn nötig, auch die Entfernung der gesamten Gallenblase empfehlen.

Mehr zur Frage kann man ohne Bauchspeicheldrüse leben? im Text wo befindet sich die Bauchspeicheldrüse?

Wie lange dauert eine Pankreatitis?

In der Regel dauert eine akute Pankreatitis nur wenige Tage. Bei schwereren Fällen kann es jedoch mehrere Wochen bis Monate dauern, bis man sich davon erholt. Eine chronische Pankreatitis erfordert eine lebenslange Behandlung.

Wird eine Pankreatitis wieder abheilen?

Mit einer Behandlung erholen sich die meisten Menschen mit akuter Pankreatitis vollständig. Die chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung jedoch ist eine langwierige Erkrankung. Ist die Bauchspeicheldrüse erst einmal schwer geschädigt, funktioniert sie nicht mehr richtig und man benötigt kontinuierliche Unterstützung, um Nahrung zu verdauen und den Blutzucker zu kontrollieren.

Kann eine Bauchspeicheldrüsenentzündung zurückkehren?

Bei einer chronischen Pankreatitis können schmerzhafte Schübe kommen und gehen, wie auch über einen längeren Zeitraum hinweg dauerhaft anhalten. Es kann auch zu einem erneuten Anfall sowie erneuten Bauchspeicheldrüse Symptome und Schmerzen kommen, vor allem, wenn das zugrunde liegende Problem dabei nicht behoben wurde.

Kann man einer Pankreatitis vorbeugen?

Der beste Weg, einer Pankreatitis vorzubeugen ist eine gesunde Lebensweise. Achte deshalb vor allem darauf:

  • Halte ein gesundes Gewicht
  • Bewege dich regelmässig
  • Gib das Rauchen auf
  • Vermeide Alkohol

Diese gesunden Lebensgewohnheiten helfen übrigens auch bei der Vermeidung von Gallensteinen, die immerhin 40 % der Fälle von akuter Pankreatitis verursachen. Zum Gallensteine Selbsttest gehts hier. 

Mehr interessante Fakten zur Bauchspeicheldrüse sowie einen Bauchspeicheldrüse Selbsttest gibt es hier

Fazit 

Eine Pankreatitis ist eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse, die entsteht, wenn die Bauchspeicheldrüse gereizt und entzündet (geschwollen) ist. Hauptursachen dafür sind Gallensteine sowie starker Alkoholkonsum. Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung kann plötzlich und akut auftreten oder auch zu einem langfristigen Problem werden und dauerhafte Schäden verursachen. In der Regel dauert eine akute Pankreatitis nur wenige Tage und mit einer Behandlung erholen sich die meisten Menschen vollständig davon. Eine chronische Pankreatitis jedoch erfordert eine lebenslange Behandlung.

Der Verdacht auf eine Bauchspeicheldrüsenentzündung kann sich aus Symptomen wie auch aus Risikofaktoren ergeben. Bauchspeicheldrüse Symptome und Schmerzen sind je nach Art der Erkrankung unterschiedlich. Bei einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung können Symptome wie z. B. plötzlich auftretende Schmerzen im Oberbauch, die bis in den Rücken ausstrahlen, auftreten und sich im Laufe weniger Tage verstärken. Die Schmerzen verschlimmern sich zusätzlich beim Essen und können neben Übelkeit auch Erbrechen, Fieber oder eine beschleunigte Herzfrequenz hervorrufen. Die chronische Pankreatitis kann zusätzlich dazu auch Symptome wie konstante Oberbauchschmerzen, einen unerklärlichen Gewichtsverlust, schaumigen Durchfall mit sichtbaren Öltröpfchen oder Diabetes verursachen.