Doping-Geschichte, Substanzen, Wirkung & Gefahren

Intro

In Zeiten, in denen Zuschauer Sensationen sehen wollen ist es leider nicht verwunderlich, dass viele Sportler mit Doping nachhelfen. Schlecht nur, dass es dabei manchmal zum Spiel um Leben und Tod wird … Ist Sport ohne Doping überhaupt noch denk- und realisierbar?

Welche Wirkstoffgruppen gibt es im Doping und was macht Doping unfair und gefährlich? Was sagen Zahlen, Fakten sowie Ethik zum Thema Doping?

Definition: Was ist Doping?

Unter Doping versteht man die Einnahme von unerlaubten Substanzen oder die Nutzung unerlaubter Methoden zur Steigerung bzw. zum Erhalt der meist sportlichen Leistung. Leistungssteigernde Mittel sind ein anderer Begriff für Medikamente sowie Methoden, die von Sportlern zur Verbesserung ihrer sportlichen Leistung verwendet werden.

Anti-Doping-Programm

Wie die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) erklärt, besteht der Zweck eines Anti-Doping-Programms darin, das Grundrecht der Athleten auf Teilnahme an dopingfreiem Sport zu schützen und so die Gesundheit, Fairness und Gleichheit der Athleten weltweit zu fördern. 

Einige Substanzen sind aufgrund ihrer leistungssteigernden Eigenschaften sowohl IM als auch AUSSERHALB des Wettkampfs verboten, während andere nur IM Wettkampf verboten sind. Ein weiterer Grund für das Verbot einer bestimmten Substanz ist ihre Fähigkeit bei Tests das Vorhandensein einer anderen verbotenen Substanz zu verschleiern. 

Gründe

Athleten stehen unter erheblichem Druck ständig Höchstleistungen erbringen zu müssen. Hohe Ansprüche an sich selbst erledigen den Rest und führen entsprechend in Versuchung auf Doping zurückzugreifen, um die Chancen auf den Sieg zu erhöhen. Junge Sportler, die am Anfang ihrer Karriere stehen sind besonders gefährdet für diesen Druck. Athleten die schwere Verletzungen erlitten haben sind versucht zu Dopen in der Hoffnung dabei den Heilungsprozess zu beschleunigen. 

Unwissen, Gruppenzwang sowie mangelnde Aufklärung über die negativen Auswirkungen des Dopings führen dazu, dass einige Sportler Substanzen einnehmen, von denen sie nicht wissen das sie verboten sind, was zu positiven Dopingtests durch falsche Ernährung oder verbotenen Nahrungsergänzungsmittel führt … Unwissenheit schützt jedoch nicht vor langwierigen Sperren.

Doping Geschichte

Im Laufe der Geschichte waren Sportler bereit so ziemlich Alles auf sich zu sich zu nehmen, um ihre Performance auf dem Parkett damit zu verbessern. 

Rückblick

Von den Olympischen Spielen der Antike über die Inka-Kultur, bis zum Doping im 21. Jahrhundert. Die Geschichte des Dopings hat eine jahrtausendealte Tradition.

Schon die Olympiateilnehmer der Antike kannten damals Mittel zur Leistungssteigerung. Um die Kraft vor Wettkämpfen zu steigern, nahmen viele Athleten bestimmte Substanzen wie Stierblut, Stierhoden sowie Atropin zu sich … Atropin ist ein giftiges Tropanalkaloid. Die alten Griechen und Römer griffen z.B. zu Mohn und Opium. 

Um 1500 nutzten die Inka stimulierende Mittel wie Mate-Tee und Kaffee sowie Kokablätter um ihre Laufleistung zu steigern. Die alten Ägypter glaubten, dass gemahlene Maultierhufe ihre sportlichen Fähigkeiten steigern könnten. Im Jahr 1807 nahm ein britischer Langstreckenläufer Laudanum ein um bei einem Wettkampf rund um die Uhr wach zu bleiben. Laudanum ist eine Flüssigkeit, die aus Alkohol in gelöstem Opium besteht. Ein Läufer, der 1904 am Olympischen Marathon teilnahm nahm eine Mischung aus Strychnin, rohen Eiern sowie Brandy zu sich. Strychnin ist ein hoch giftiges Alkaloid. Er gewann sein Rennen … überlebte dabei nur knapp.

Heute

In jüngster Zeit werden leistungssteigernde Substanzen wie Steroide, menschliche Wachstumshormone und blutbildendes Erythropoetin (EPO) verwendet deren Einnahme sowohl mit Gefahren als auch mit Kritik verbunden ist. Doping im 20. und 21. Jahrhundert hat zu schmutzigen Siegen sowie berüchtigten Skandalen geführt … ein paar eindrückliche Beispiele dazu später im Text. 

Doping Chemie 

Bei der Klassifizierung der Dopingvarianten unterscheidet die NADA (Nationale Anti Doping Agentur) zwischen Wirkstoffen (z.B. Anabolika) und Methoden (z.B. Gen- oder Blut-Doping). 

In der Regel werden die enthaltenen Substanzen durch eine entsprechende Detektionsmethode nachgewiesen, hierfür eignen sich insbesondere Gas- sowie flüssig chromatographische Methoden. Im Allgemeinen werden jeweils Urinproben untersucht, alternativ kann jedoch auch das Blut untersucht werden.

Doping Gesetz

Jede Einrichtung hat eine andere Liste mit verbotenen Substanzen. 

Kategorien von verbotenen Substanzen

Straßendrogen, Aufputschmittel, anabole Steroide, Peptidhormone (z.B. menschliches Wachstumshormon HGH), Alkohol und Betablocker, Diuretika, Antiöstrogene, Blut-Doping sowie Genmanipulation.

Ausnahmeregelungen

Für Athleten die ein verbotenes Medikament aus berechtigten medizinischen Gründen benötigen gibt es die Möglichkeit eine Ausnahmegenehmigung für den therapeutischen Gebrauch (TUE) zu beantragen, damit der Athlet das Medikament verwenden kann. Dazu muss ein von einem Arzt ausgefülltes Formular vorliegen, aus dem hervorgeht, dass der Athlet das Medikament zur Behandlung seiner Krankheit benötigt und das ein alternatives, nicht verbotenes Medikament nicht verfügbar ist oder die Krankheit nicht ausreichend behandelt.

Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel

Auch einige rezeptfreie Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel sind auf gewissen Doping-Listen. In jedem Fall sollte der Athlet eng mit dem betreuenden medizinischen Team zusammenarbeiten, um festzulegen, welche Medikamente und Substanzen sicher und zugelassen sind. Mehr zu Nahrungsergänzungsmittel hier.

Sowohl in wie auch ausserhalb von Wettkämpfen verbotene Substanzen

Anabolika, Peptidhormone, Wachstumshormone, Mimetika, Beta-2-Agonisten, Hormon– und Stoffwechsel Modulatoren sowie Diuretika. 

Unter Peptidhormonen versteht man Botenstoffe (Hormone), die chemisch gesehen Peptide sind, die aus mehreren Aminosäuren aufgebaut sind. Als Mimetika bezeichnet man chemische Verbindungen bzw. Arzneistoffe, die an die gleichen Rezeptoren binden wie der tatsächliche Wirkstoff. Beta-2-Agonisten wirken Bronchienerweiternd und werden üblicherweise bei der obstruktiven Lungenerkrankung sowie Asthma eingesetzt. Diuretika sind harntreibende- und blutdrucksenkende Arzneimittel. 

Verbotene Methoden

  • Manipulation von Blut sowie Blutbestandteilen
  • Chemische und physikalische Manipulation, z.B. Austausch oder Verfälschung des Urins für Urinproben – Gen- und Zell Doping

Wer stellt fest ob ein Dopingverstoss vorliegt?

Die Organisationen, welche die Dopingverstöße überwachen sind je nach Sportart unterschiedlich. 

WADA 

Die größte Anti-Doping-Organisation ist die WADA. Sie hat ein koordiniertes, weltweites Anti-Doping-Programm entwickelt, das für Sportarten gilt die sich zur Einhaltung des WADA-Codes verpflichtet haben. Im WADA-Code sind ihre Anti-Doping-Politik, -Regeln und -Vorschriften mit Sportorganisationen und Behörden auf der ganzen Welt beschrieben. Mehr als 660 Sportorganisationen haben den WADA-Code unterzeichnet, darunter z.B. die Internationalen Olympischen und Paralympischen Komitees. Seit 2004 ist die Definition der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) im Welt-Anti-Doping-Code als internationaler Standard anerkannt.

Verbotene Substanzen in Wettkämpfen gemäss WADA

  • Stimulanzien
  • Narkotika
  • Cannabinoide
  • Glucocorticoide
  • Diuretika 

Darüber hinaus sind Betablocker (Blutdrucksenker) in gewissen Sportarten wie z.B. Skifahren, Bogenschiessen, Golf oder Auto- und Motorsport ebenfalls verboten. Teils nur in Wettkämpfen, teils auch außerhalb davon.

Stimulanzien sind eine Gruppe von Wirkstoffen mit zentral anregenden Eigenschaften. Sie fördern die Wachheit, Konzentrationsfähigkeit sowie die kognitive Leistungsfähigkeit. Bekannte Bsp. sind Amphetamine und Kokain. Narkotika werden in geringer Dosierung als Schlafmittel (Sedativa) oder Schmerzmittel (Analgetika) verwendet. Glucocorticoide zählen zu den Corticosteroiden, einer Klasse von Steroidhormonen aus der Nebennierenrinde. Diuretika sind harntreibende und blutdrucksenkende Medikamente. 

Strafen

Die Strafen für einen Dopingverstoss variieren und sind je nach Sportart sehr unterschiedlich. In Sportarten, die sich an den WADA-Code halten kann ein einmaliger Verstoss zu einer Sperre von bis zu 2 Jahren führen, während ein 2. Verstoss eine lebenslange Sperre nach sich ziehen kann. 

Ein 1. Regelverstoss gegen den Anti-Doping-Kodex in der NFL (National Football League) wird mit einer Sperre von 4 Spielen geahndet. In der NBA (National Basketball League) mit einer Sperre von 5 Spielen und in der NHL (National Hockey League) mit einer Sperre von 20 Spielen. 

Doping Wirkung: Was passiert beim Doping im Körper? 

Doping kann sowohl einen schnellen Aufbau von Muskelmasse bewirken wie auch die Regenerationsfähigkeit erhöhen. Durch die Einnahme von Stimulanzien wie z.B. Amphetamine und Ephedrin können Kraftreserven mobilisiert und die Konzentrationsfähigkeit erhöht werden. Die Einnahme von Betablockern verhilft zudem zu einem ruhigen Händchen

Blutdoping fördert eine Erhöhung der roten Blutkörperchen und diese erhöhen künstlich die Hämoglobinkonzentration im Blut. Höhere Hämoglobinkonzentrationen verbessern sowohl die Sauerstoffaufnahme wie auch die Sauerstofftransportkapazität des Blutes, was beim Sportler eine Steigerung der Ausdauerleistung ermöglicht.

Viele dieser Substanzen sind jedoch alles andere als ungefährlich …

Doping Gefahr: Was macht Doping so gefährlich? 

Der Hauptgrund warum Doping ein großes Problem darstellt ist die Tatsache, dass viele dieser Substanzen langfristige und sehr schädliche Nebenwirkungen haben können. Dazu gehören: 

  • Herz-Kreislauf-System: Herzrhythmusstörungen, erhöhter Blutdruck, Herzinfarkt bis hin zum plötzlichen Tod. Mehr zur Erkennung von Herzrhythmusstörungen im Text Langzeit EKG Schlafen. 
  • Zentrales Nervensystem: Schlafstörungen, Angstzustände, Depressionen, aggressives Verhalten, Suizidgedanken, Kopfschmerzen, Abhängigkeit inkl. Entzugserscheinungen, Psychosen, Zittern, Schwindel sowie Schlaganfall
  • Atemwege: Nasenbluten oder Nasennebenhöhlenentzündungen 
  • Hormonell: Unfruchtbarkeit, Gynäkomastie (vergrößerte Brüste), verringerte Hodengröße, verminderter Sexualtrieb, Akromegalie (gröbere Knochen in Gesicht, Händen und Füssen) sowie Krebserkrankungen
  • Beeinträchtigung der psychischen Verfassung: Angstzustände, Halluzinationen sowie Psychosen 

Gefahren beim Blutdoping

Durch die Erhöhung der Anzahl der roten Blutkörperchen bewirkt das Blutdoping eine Verdickung des Blutes. Diese Verdickung zwingt das Herz mehr zu arbeiten, um das Blut durch den Körper pumpen zu können. Infolgedessen erhöht sich durch Blutdoping auch das Risiko für Blutgerinnsel, Herzinfarkt und Schlaganfall.

Moralisches Dilemma

Das 2. Problem ist eher ein moralisches. Verbotene Substanzen werden verwendet, um sich einen unfairen Vorteil zu verschaffen was den Wettbewerbsgeist zerstört. 

Doping Deutschland: NADA  

Die Stiftung Nationale Anti Doping Agentur Deutschland (NADA) ist die maßgebliche Instanz für sauberen Sport in Deutschland und setzt sich seit 2002 für Fairness und Chancengleichheit im Sport ein.

Doping im Sport

Je nach ausgeübter Sportart und den dafür erforderlichen körperlichen Eigenschaften suchen die Athleten nach den folgenden Vorteilen durch Doping: 

  • Genesung von einer Verletzung
  • Erhöhung der Regenerationsfähigkeit des Körpers nach dem Training
  • Zunahme der Muskelmasse und -kraft 
  • Verringerung des Fettgewebes
  • Erhöhung der Ausdauer

Doping im Breitensport 

Heutzutage wird aber nicht nur bei Profis im Spitzensport gedopt. Studien belegen, dass auch im Breitensport (Amateursport) Doping eine immer größere Rolle spielt, vor allem im Fitnessbereich und Bodybuilding, wo oft Anabolika und Wachstumshormone zum Einsatz kommen. Mit ihnen wachsen die Muskeln. Auch immer mehr Hobbysportler greifen zu verbotenen Substanzen. Die Einnahme verbotener Substanzen im Freizeitsport fällt nicht unter den Begriff Doping, sondern unter Medikamentenmissbrauch und ist entsprechend nicht strafbar. 

Anti-Doping-Bestimmungen gelten für alle Sportler und es ist die Aufgabe jedes Einzelnen sich zu vergewissern, dass die eingenommenen Arzneimittel, Nahrungsergänzungsmittel oder sonstige Präparate keine verbotenen Substanzen enthalten. 

Zugang zu Wirkstoffen

Der Zugang zu Wirkstoffen wird immer einfacher. Schmerzmittel kann man in jeder Apotheke kaufen und Anabolika wird mittlerweile auch im Netz angeboten. Der Traum vom perfekt geformten Körper und dicken Muskeln führt dazu nachhelfen zu wollen, um dieses Schönheitsideal auch schnellstmöglich zu erreichen. Studien zeigen, dass ca. 10-20% aller Fitnessstudiogänger leistungssteigernde oder muskelaufbauende Substanzen einnehmen, bei Bodybuildern im Amateurbereich gehen die Zahlen sogar hoch bis auf 60%. Im Unterschied zum Profibereich gibt es bei Hobbysportler keine Kontrollen

Doping im Leistungssport

Sportler Dopen, um ihre natürlichen Grenzen zu übersteigen oder schneller zum Erfolg zu kommen. Der Drang dabei immer mehr Leistung in noch kürzerer Zeit zu erbringen und ein zunehmendes Medieninteresse verstärken dabei zusätzlich den Druck auf die Athleten. 

Sportler im Leistungsbereich müssen sich an die angewandten und geltenden Dopingregeln halten, inkl. Anti-Doping Kontrollen.

Doping im Jugendsport

Besonders kritisch ist der Dopingmissbrauch bei heranwachsenden Jugendlichen, weil die meisten gebräuchlichen Steroide ein noch vorhandenes Wachstum des Körpers durch vorzeitigen Verschluss der Epiphysenfugen in Knochen beenden. 

Die Zahl der Dopingmissbräuche in der Altersgruppe von 20 Jahren nimmt immer weiter zu. Gerade Jugendliche in der Pubertät sind sehr beeinflussbar. Das Schönheitsideal setzt Jugendliche unter Druck und führt zum Irrglauben ihr Ziel ohne unterstützende Mittel nicht erreichen zu können.

Doping im Fussball 

Im Gegensatz zu anderen Sportarten wie Radsport und Leichtathletik, die in den letzten Jahren von zahlreichen Dopingskandalen erschüttert wurden, werden Dopingfälle im Fussball nur selten gemeldet.

Im Fussball bedeutet Doping, dass die Ausdauer oder Kraft gesteigert wird. Ein Spieler, der dopt ist vielleicht in der Verlängerung im entscheidenden Vorteil oder kann dank der Einnahme von verbotenen Substanzen seine Sprintgeschwindigkeit bei spielentscheidende Zweikämpfen erhöhen.

Gemäß den FIFA-Richtlinien sind alle Spieler verpflichtet sich Dopingkontrollen zu unterziehen, welche aus Urin- und Blutproben bestehen. Der biologische Pass wurde bei der Weltmeisterschaft 2014 eingeführt und wird bei allen FIFA- und UEFA-Wettbewerben eingesetzt. Die Verweigerung einer Kontrolle kann eine mehrjährige Sperre nach sich ziehen. 

Doping im Radsport

Nach einer Reihe von Vorfällen, darunter der Tod des dänischen Fahrers Knud Enemark Jensen beim Mannschaftszeitfahren bei den Olympischen Spielen 1960, der zu dieser Zeit Amphetamine nahm, wurden nach und nach Bestimmungen zur Bekämpfung des Dopings eingeführt.

Lance Armstrong, der siebenmal in Folge die Tour de France gewonnen hat, bis er 2012 der Einnahme von Dopingmitteln für schuldig befunden wurde, gehört zu den wohl bekanntesten Dopingbetrügern des Radsports, wenn nicht sogar der Sportgeschichte.

Doping im Pferdesport

Um die Schnelligkeit der Pferde zu steigern verabreichten römische Wagenlenker den Tieren ein Gemisch aus Honig und Wasser. Mit den Fortschritten der pharmazeutischen Industrie gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde Doping auch im Pferdesport ein Thema. 1910 wurde erstmals in Österreich Pferdedoping nachgewiesen. Im Pferdespeichel wurden Spuren von Alkaloiden nachgewiesen. 

Doping im Tennis

Derzeit gilt Tennis allgemein als „sauberer“ Sport. Ein berühmtes Bsp. für Doping im Tennis ist Andre Agassi der in seiner preisgekrönten Autobiografie „Open“ enthüllte, dass er 1997 Crystal Methamphetamine nahm, um seine Leistung zu steigern. Nachdem er positiv auf die Substanz getestet wurde, wandte sich Agassi schriftlich an die ATP und erklärte, er habe die Drogen unwissentlich eingenommen. Die ATP akzeptierte Agassis Version der Ereignisse und er wurde nicht gesperrt, denn als Agassi sein Dopinggeständnis abgab war die achtjährige Verjährungsfrist der WADA bereits abgelaufen. 

Maria Scharapowa ist ein weiterer Name auf der Tennis-Dopingliste. Die Russin wurde 2016 bei den Australian Open gesperrt, nachdem sie der Einnahme von Meldonium für schuldig befunden wurde, ein Medikament das die Durchblutung erhöht.

Doping im Biathlon 

Mehrere Untersuchungen haben ergeben, dass Biathlon zu den Sportarten gehört, die am stärksten von Doping betroffen sind.

Russland wurde bereits mehrmals für staatlich organisiertes Doping bestraft. Bis Dezember 2022 dürfen russische Athleten bei Olympischen Spielen deswegen nur als neutrale Teilnehmer auftreten. Seinen Anfang hat die Geschichte im Dezember 2016, wo mehr als 1000 Sportler aus Russland in einen Dopingskandal aus Manipulation und Vertuschung verwickelt wurden. 

Doping im Triathlon 

Zu den 1. spektakulären Dopingfällen zählte der positive Test auf Nandrolon von Scott Molina beim Triathlon Longue Distance 1988. 

Am 16. Oktober 2004 fand der spektakulärste Dopingfall im Triathlon statt: Nina Kraft läuft als 1. Deutsche Frau über die Ziellinie des Ironman Hawaii … wenige Wochen später gestand sie Epo-Doping. 

Doping im Bodybuilding

Bodybuilding gehört zu den Kraftsportarten und ein zentrales Element im Bodybuilding ist ein starkes Wachstum der Muskelmasse. Im professionellen Bodybuilding liegt die Dopingrate bei praktisch 100%, weil das dort gezeigte Niveau ohne den Einsatz von Steroiden gar nicht möglich ist. 

Muskelmasse

Dem Muskelwachstum sind durch genetische Anlagen Grenzen gesetzt. Selbst bei intensivem Training und einer perfekt darauf abgestimmten Ernährung stößt der Athlet irgendwann an seine natürliche Grenze, auch genetisches Limit genannt. Ab dieser ist kein Muskelwachstum mehr möglich. Doping mit Hilfe von Steroiden kann diese natürliche Grenze überwinden und so bei gleichzeitig intensivem Training mehr Muskelmasse erzielen.

Durch Doping wird grosses Muskelwachstum innerhalb von relativ kurzer Zeit möglich. Nach Absetzen der Substanzen bilden sich diese Muskelzuwächse meist wieder auf ein Normalmaß zurück, was einen Einstieg in die Abhängigkeit begünstigen kann. Es gibt eine 4-5 fach höhere Sterblichkeitsrate bei Anabolikakonsumenten.

Doping im Langlauf

Der 1. erschütternde Fall von systematischem Blutdoping im Wintersport betraf ausgerechnet das Land des damaligen Gastgebers. Bei 6 finnischen Langläufern wurde bei der Weltmeisterschaft in Lahti die Einnahme eines Blutplasma-Expanders nachgewiesen. Dieses Mittel sollte dabei helfen auffällige Werte bei Dopingproben zu senken. 

Bei den Olympischen Spielen in Sotschi 2014 steht abermals der Gastgeber im Fokus eines Doping-Skandals. Über 40 russische Sportler werden sanktioniert, darunter ein grosser Teil des Langlauf Teams. Wie sich später herausstellte, wurden Russlands Sportler systematisch mit Dopingmitteln versorgt und Proben der betroffenen Sportler ausgetauscht. 

Doping im Kampfsport 

Ab einer gewissen Muskelmasse erscheint es ziemlich offensichtlich, dass Unterstützung mit im Spiel ist. Je mehr Verletzungen mit im Spiel sind desto näher liegt die Versuchung sich ärztliche Hilfe, inklusive Doping zu holen. Anabolika sind die am häufigsten genutzten und nachgewiesenen Substanzen im Boxsport. Im Profibereich der UFC und MMA sind Kämpfer einem enormen Trainingsvolumen ausgesetzt … der Konkurrenzdruck erledigt den Rest. 

Immer mehr Boxer werden positiv auf verbotene Substanzen getestet. Seit die Voluntary Anti-Doping Association (Vada) 2011 begonnen hat Dopingtests im Profisport durchzuführen gibt es immer mehr positive Fälle. Im Gegensatz zu anderen Agenturen unterscheidet die Vada nicht zwischen Training und Wettkampf. Verbotene Substanzen sind zu jedem Zeitpunkt verboten. 

Doping im Handball 

Die allerersten Dopingkontrollen im Handball wurden 1972 im Zusammenhang mit der Wiederaufnahme der Sportart in die Olympischen Sommerspiele durchgeführt. Der rumänische Torhüter Adrian Simion war 1986 der erste gemeldete Dopingfall im Handball.

Aufgrund der vorliegenden Daten kann davon ausgegangen werden, dass Doping im Handball wahrscheinlich nicht weit verbreitet ist.

Doping im Kraftsport 

Im Bereich des Kraftsports sind leistungssteigernde Medikamente schon lange keine Seltenheit mehr.

Stimulanzien wie Amphetamine, Anabolika, Speed oder Kokain werden kurz vor oder während des Wettkampfes eingesetzt. Auch Ephedrin zählt hier zu den häufig verwendeten Substanzen. Sie sind ähnlich aufgebaut wie die körpereigenen Hormone Adrenalin und Noradrenalin. Zu den negativen Nebenwirkungen zählen Akne, wie auch Bluthochdruck, Haarausfall sowie schlechte Leberwerte. Zudem können auch Reizbarkeit, Aggressivität und Depressionen auftreten.

Doping-Test

Je nach den zu testenden Substanzen können Urin- und/oder Blutproben untersucht werden. Die Häufigkeit und Art der Kontrollen variiert von Sportart zu Sportart und hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Darunter die Dopingvergangenheit in der Sportart, die Art der Sportart (z. B. Ausdauer-, Kraft- und Leistungssport), die eingenommenen Substanzen und die Dauer der Saison. Angeordnete Dopingtests können nicht verweigert werden. 

Arten von Doping: Doping Wirkstoffgruppen 

Klassifizierung leistungssteigernde Substanzen:

  • Stimulanzien: Alkohol, Cannabis, Amphetamine und Ephedrin 
  • Anabolika 
  • Peptidhormone: EPO (Erythropoetin) und HGH 
  • Betablocker
  • Narkotika 
  • Diuretika, Harntreibende Mittel
  • Physikalische Methoden: Blut – und Gen-Doping 

Stimulanzien

Stimulanzien sind Aufputschmittel. Alkohol, Schmerzmittel und Cannabinoide (Cannabis), Kokain und Ecstasy sind vor, sowie auch während eines Wettkampfes verboten, dürfen aber während der Trainingsphase eingenommen werden. 

Vorsicht: Einige Substanzen lassen sich über längere Zeit nachweisen und können noch lange nach der Einnahme zu positiven Tests führen. 

Zu den beliebtesten Stimulanzien gehören Amphetamine und Ephedrin. Beide wirken stimulierend und euphorisierend auf das zentrale Nervensystem und steigern das motorische Aktivitätslevel. Durch die Einnahme solcher Substanzen können letzte Kraftreserven mobilisiert und die Konzentrationsfähigkeit, sowie die Aufmerksamkeit erhöht werden. Die Einnahme von Stimulanzien deaktiviert das körpereigene Warnsystem, weshalb die letzten Kraftreserven aufgebraucht werden können, ohne dass der Sportler dies merkt. 

Risiken

Die Einnahme von Stimulanzien beinhaltet ein erhöhtes Suchtpotenzial und könnte zu Erschöpfung, Ohnmacht und im Extremfall zum Tod führen.

Anabolika 

Anabolika zählen zu den bekanntesten Dopingmitteln und werden dabei hauptsächlich im Kraftsport verwendet. Zu den Anabolika gehören vor allem anabole Steroide. Sie bewirken einen schnellen Aufbau von Muskelmasse ohne Einlagerung von Körperfett und sind dem männlichen Sexualhormon Testosteron sehr ähnlich.

Bei Bodybuildern, Gewichthebern, Sprinter und Weitspringer ist die Einnahme von Anabolika aufgrund der Tatsache, dass diese eine hohe Muskelmasse und Schnellkraft brauchen besonders verbreitet. Auch im Ausdauersport wie Radfahren z.B. kommen Anabolika häufig vor. Dort werden sie während intensiven Trainingsphasen eingesetzt, um die Regenerationsfähigkeit und den Sauerstofftransport der Muskeln zu erhöhen.

Anabolika Nebenwirkungen

Bei Männern kommt es unter der Einnahme zur Verweiblichung, da die Substanz im Körper zum weiblichen Sexualhormon Östrogen umgewandelt wird. Männern können bei längerer Einnahme von Anabolika Brüste wachsen, die Hoden schrumpfen und auch die Samenproduktion kann dadurch beeinträchtigt werden. Bei Frauen kommt es bei langer Einnahme zu Vermännlichung wie z.B. Bartwachstum, Glatzenbildung oder Kehlkopfwachstum. Im schlimmsten Fall kann es auch zum Wachstum von Tumoren kommen. Bei Jugendlichen können Anabolika zudem Wachstumsstörungen führen. 

Peptidhormone: EPO und HGH

Seit 1989 stehen Peptidhormone auf der Dopingliste. Zu den wichtigsten Substanzen dieser Gruppe gehören Erythropoetin (EPO) und das Wachstumshormon (HGH, Human Growth Hormone). 

EPO (Erythropoetin) 

EPO verdickt das Blut. Erythropoetin (EPO) ist ein Hormon welches das Wachstum und die Bildung von roten Blutkörperchen fördert, das Blut wird sozusagen damit konzentriert. Dadurch kann mehr Sauerstoff im Blut zu den Muskeln transportiert werden, was die Ausdauerleistung beträchtlich erhöhen kann. Mit genetisch produzieren EPO können die gleichen Effekte erreicht werden wie mit Blut-Doping auch. Diese Verdickung des Blutes kann aber auch sehr gefährlich enden. Gefässe können verstopfen und im schlimmsten Fall kommt es zum Herzinfarkt. Mehr zum Blut-Doping später im Text. 

Wachstumshormon HGH 

Das Wachstumshormon HGH ist ein Peptidhormon und besteht aus insgesamt 191 Aminosäuren. In der Medizin wird HGH zur Therapie von Zwergwuchs bei Kindern eingesetzt. Im Sport wird auf seine anabolen Effekte gesetzt, deshalb ist HGH auch auf der Anti-Doping-Liste zu finden.

Nebenwirkungen

Akromegalie (eine ausgeprägte Vergrößerung der Extremitäten und der nach außen ragenden Körperteilen wie Nase, Ohren und Kinn) sowie ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt.

Betablocker

Betablocker hemmen die Wirkung von Stresshormonen und finden vor allem bei Sportarten Anwendung bei denen entweder ein ruhiges Händchen (Bogenschiessen) oder einen kühlen Kopf (z.B. Schach) benötigt wird. 

Narkotika

Bei der Gruppe der Narkotika unterscheidet man zwischen opioidartigen Analgetika (Morphintyp) und nicht opioidartige Analgetika wie z.B. Aspirin oder Voltaren. Erstere stehen auf der Verbotsliste. Narkotika wirken schmerzlindernd und beruhigend und werden oft bei Sportarten wie Sportschießen oder Golf eingenommen. 

Narkotika können süchtig machen und bei zu hoher Dosierung zu Bewusstseinstrübungen, Ohnmacht bis hin zum Tod führen. 

Diuretika, harntreibende Mittel

Diuretika werden zur Entwässerung eingesetzt und vermindern so eigentlich die Leistung des Sportlers. Sie können jedoch einen starken Wasserverlust herbeiführen und dadurch das Körpergewicht um 1-3 kg. verringern. 

Im Sport werden Diuretika hauptsächlich im Gewichtsklassen Kampft eingesetzt (z.B. Judo, Ringen oder Boxen) und kurz vor dem Wiegen eingenommen, um das Körpergewicht zu senken um in einer leichteren Gewichtsklasse kämpfen zu können. In der Zeit zwischen dem offiziellen Wiegetermin und dem eigentlichen Wettkampf holt der Sportler den Gewichtsverlust wieder auf. Nebenwirkungen von Diuretika sind ein Mangel an Mineralstoffen und zum Teil schwere Nierenschäden und Muskelkrämpfe. 

Blut-Doping

Blut-Doping ist ein Verfahren zur Steigerung der roten Blutkörperchen durch Bluttransfusionen, wobei das Hämoglobin erhöht wird, so dass die Muskeln eines Sportlers mit einer höheren Menge an Energie versorgt werden können. Dies kann die sowohl die Ausdauer, wie auch die sportliche Leistungsfähigkeit verbessern, insbesondere bei Langstreckenläufen.

Bluttransfusionen 

In der medizinischen Praxis erhalten Patienten Bluttransfusionen um Blut zu ersetzen das sie aufgrund von Verletzungen oder Operationen verloren haben. Auch werden Bluttransfusionen Patienten verabreicht, die aufgrund von einer Anämie (Blutarmut), Nierenversagen und anderen Erkrankungen oder Behandlungen unter einer niedrigen Anzahl roter Blutkörperchen leiden. Unerlaubte Bluttransfusionen werden von Sportlern verwendet, um die Leistungsfähigkeit zu steigern. 

Nachweis

Es gibt Tests zum Nachweis einiger Arten von Blutdoping, aber nicht aller. Eine indirekte Methode zum Nachweis von Bluttransfusionen ist der Vergleich des Blut-Profils eines Sportlers zum Zeitpunkt der Kontrolle mit Blutproben, die zu einem früheren Zeitpunkt entnommen wurden. Erhebliche Unterschiede zwischen den beiden weisen auf ein mögliches Blutdoping hin. Diese Methode ist auch als Athletenpass bekannt und wird von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) befürwortet.

Blutdoping durch Eigenblut-Transfusionen kann durch Tests nachgewiesen werden. Die Tests wurden erstmals bei den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen durchgeführt. Die Nebenwirkungen sind die gleichen wie bei EPO auch. 

Injektionen von Erythropoietin (EPO)

EPO ist ein Hormon, welches von der Niere produziert wird. Es reguliert die körpereigene Produktion von roten Blutkörperchen. Sportler verwenden EPO, um den Körper anzuregen mehr rote Blutkörperchen zu produzieren und somit die Leistung zu steigern. Blut- und Urintests können das Vorhandensein von synthetischem EPO nachweisen. EPO verbleibt nur für sehr kurze Zeit im Körper, während seine Wirkung viel länger anhält. Das bedeutet, dass das Zeitfenster für einen Test recht kurz ist. 

Injektionen von synthetischen Sauerstoffträgern 

Bei synthetischen Sauerstoffträgern handelt es sich um Chemikalien die Sauerstoff transportieren können. 2 Bsp. dafür sind HBOCs (Sauerstoffträger auf Hämoglobinbasis) und PFCs (Perfluorcarbone). Synthetische Sauerstoffträger haben eine rechtmäßige medizinische Verwendung in der Notfallmedizin und werden eingesetzt, wenn Patienten eine Bluttransfusion benötigen.

Sportler verwenden synthetische Sauerstoffträger um die gleichen leistungssteigernden Wirkungen wie bei anderen Arten von Blutdoping zu erzielen … mehr Sauerstoff im Blut der die Muskeln mit Energie versorgt. Es gibt einen Test, der das Vorhandensein von synthetischen Sauerstoffträgern nachweisen kann. Er wurde erstmals im Jahr 2004 eingesetzt.

Blut-Doping Risiken 

Durch die Erhöhung der Anzahl der roten Blutkörperchen führt Blut-Doping zu einer Verdickung des Blutes. Diese Verdickung zwingt das Herz intensiver als üblich zu arbeiten, um das Blut durch den Körper zu pumpen. Als Folge davon erhöht sich dadurch das Risiko für: Blutgerinnsel, Herzinfarkt und Schlaganfall

Man geht davon aus, dass in den letzten 25 Jahren geschätzte 20 europäische Radsportler an den Folgen von Blut-Doping gestorben sind. Blut-Doping durch Transfusionen birgt zusätzliche Risiken. Verunreinigtes Blut kann Infektionskrankheiten verbreiten, wie z. B: HIV, Hepatitis B und Hepatitis C. Wiederholte Bluttransfusionen können mit der Zeit zu einer gefährlichen Anhäufung und Überschuss von Eisen im Körper führen. Zudem können unsachgemäß verabreichte Bluttransfusionen zu Infektionen, allergischen Reaktionen, Fieber, Hautausschlägen sowie Nesselsucht beitragen.

Risiken von EPO-Injektionen

  • Hyperkaliämie (potenziell gefährlicher Anstieg des Plasma Kaliumspiegels im Körper)
  • hoher Blutdruck
  • leichte grippeähnliche Symptome

Gen-Doping 

Beim Gen-Doping handelt es sich um die nicht-therapeutische Verwendung von Zellen, Genen, genetischen Elementen oder der Modulation der Genexpression welche die Fähigkeit haben die sportliche Leistung zu verbessern. Beim Gendoping wird die Erbsubstanz verändert und damit der Körper dazu gebracht selbst leistungssteigernde Substanzen zu produzieren. 

Eine Möglichkeit den Körper durch Gen-Doping leistungsfähiger zu machen ist das Ausschalten des Eiweisses Myostatin. Myostatin hemmt bei einer bestimmten Grenze das Muskelwachstum. Wird es ausgeschalten wachsen Muskeln immer weiter. Sportler können so in kurzer Zeit größere Muskelmasse antrainieren und damit bedeutend leistungsfähiger sein.

Nebenwirkungen

Da Myostatin generell das Wachstum aller Zellen im Körper reguliert ist zu vermuten, dass nicht nur Muskeln unkontrolliert wachsen, sondern auch entsprechend Organe und Krebszellen. 

Doping Medikamenten-Liste 

Die Doping Liste der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) ist eine Verbotsliste, die Substanzklassen sowie Methoden auflistet die entweder generell, bei Wettkämpfen oder nur in bestimmten Sportarten verboten sind. Sie basiert auf der weltweit gültigen Verbotsliste der Anti-Doping Agentur (WADA).

Die Substanzen und Methoden werden entsprechend nach 3 Kriterien beurteilt: 

  • 1. Leistungssteigernde Wirkung 
  • 2. Gesundheitsschädigende Wirkung 
  • 3. Widerspruch gegen den Geist des Sports 

Testosteron

Das Sexualhormon Testosteron zählt zu den wichtigsten Wachstumshormonen. Die wichtigste Nebenwirkung des Testosterons ist die androgene Wirkung. Sie führt vor allem bei der illegalen Anwendung von Doping bei Frauen entsprechend zu Vermännlichung.

Testosteron und anabole androgene Steroide (AAS) wurden in den letzten 50 Jahren in großem Umfang zur Steigerung der sportlichen Leistung eingesetzt. Testosteron-Doping ist nach wie vor eine weit verbreitete und wirksame Form des Dopingbetrugs bei Spitzensportlern.

Hauptsächlich bei Männern in der Bodybuilder Szene sowie im Leistungsbereich sind Anabolika anzutreffen, das Hormon Testosteron gehört auch dazu. Sie fördern den Muskelaufbau und den Fettabbau

Insulin

Das von der Bauchspeicheldrüse gebildete Hormon Insulin spielt eine Schlüsselrolle im Zuckerstoffwechsel.

Als Dopingmittel wird Insulin vor allem im Ausdauer- sowie im Kraftsport eingesetzt und gehört im weitesten Sinne zu den anabolen und regenerationsfördernden Dopingsubstanzen. Gefährliche Nebenwirkungen des künstlich zugeführten Insulins ist die Unterzuckerung (Hypoglykämie). Die Folgen davon sind Schwäche sowie Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma und im schlimmsten Fall Hirntod. 

Trotz der nur kurzen Verweildauer von Insulin in der Blutbahn, welche einen direkten Nachweis verhindert, ist ein Insulinmissbrauch indirekt nachweisbar. 

Doping und Koffein

Koffein ist der Hauptwirkstoff in Kaffee und Tee, bei Tee wird Koffein auch als Teein bezeichnet. Die Vorteile die Koffein bieten beeinflussen die Leistung sowohl von Ausdauersportlern als auch von anaeroben Sportlern. Was Koffein erwiesenermaßen zu einem wirksamen Mittel zur Leistungssteigerung macht. Koffein ist in Sportarten die von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) geregelt werden erlaubt und seit dem 1.1.2004 nicht mehr als Dopingsubstanz ausgewiesen, wird jedoch weiterhin beobachtet. 

Dabei ist nicht nur Kaffee zu beachten, auch andere Getränke enthalten Koffein. 

Koffeinhaltige Getränke: Koffein Konzentrationen

Koffeingehalt in mg.
1 Tasse Kaffee 90-150
1 Tasse Tee 45-75
1 Dose Cola 160
1 Dose Red Bull 80
1 Dose Isostar 40-75

Doping und Herzprobleme

So gut wie alle bekannten Dopingmittel können das Herz schädigen. Insbesondere Anabolika sowie künstlich zugefügte Wachstumshormone können zu schwerwiegenden Veränderungen des Herzens führen. 3 Hauptklassen von Produkten haben kardiovaskuläre Nebenwirkungen: Anabolika, Stimulanzien und Narkotika

Beim Doping im Sport wurden Fälle von Herzinfarkt, Hyperlipidämie (Erhöhung der Blutfette), Bluthochdruck, Venenthrombose, Herzrhythmusstörungen, Herzversagen sowie plötzlichem Herztod beobachtet. 

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Doping und rechtliche Folgen

Neben den sportrechtlichen Anti-Doping Regelwerken WADA und NADA gilt in Deutschland seit dem 18.12.2015 das Anti-Doping-Gesetz. Dieses umfasst die strafrechtlichen Dopingtatbestandteile, die zuvor im Arzneimittelgesetz erfasst waren. Mit dem Anti-Doping-Gesetz wurde erstmals eine Strafbarkeit für Leistungssportler geschaffen die Dopingmittel sowie Dopingmethoden anwenden um sich Vorteile im sportlichen Wettbewerb zu verschaffen. Ihnen drohen Geldstrafen oder bis zu 3-jährige Freiheitsstrafen. 

Die Herstellung sowie der Handel mit Dopingmitteln sind ebenso wie die Abgabe an Jugendliche ein Verbrechen, das mit einem Strafrahmen von bis zu 10 Jahren Freiheitsstrafe gehandelt werden kann. 

Doping Ethik 

Ist Doping unethisch? Darüber lässt sich diskutieren … Dopingmittel einzunehmen welche als verboten gelten ist definitiv unethisch. Über den Sinn der Zuordnung der verbotenen Substanzen lässt sich jedoch streiten. Der Mensch setzt sich in bedrohlichen Situationen über jegliche ethische Verantwortung hinweg und handelt somit am Eigenschutz orientiert weitgehend unethisch.

Lösung: Es muss dafür gesorgt werden, dass Sporttreiben auch auf höchster Ebene nicht primär als eine Frage des Seins oder Nichtseins interpretiert wird und Höchstleistungen nicht zur Überlebensfrage werden. 

Doping Zahlen und Fakten 

9 Dopingskandale die den Sport veränderten

1. 1967: Radsportler Tom Simpson stirbt nach der Tour de France 

Der britische Radrennfahrer Tom Simpson verstarb während der Tour de France am 13. Juli 1967 als er an einem extrem heißen Tag den Mont Ventoux hochfuhr. Als Todesursache wurde ein Herzinfarkt aufgrund von Dehydrierung angegeben … in seinem Trikot befanden sich jedoch Röhrchen mit Amphetaminen, auch eine Autopsie ergab Spuren von Amphetaminen.

In einem offiziellen Bericht hieß es, dass die von Simpson eingenommenen Medikamente es ihm ermöglichten sich in einen überlasteten und dehydrierten Zustand zu versetzen. Sein Tod führte dazu, dass der Internationale Radsportverband die Einnahme von leistungssteigernden Mitteln im Radsport verbot.

2. 1970er und 80er Jahre: Die deutsche Regierung zwingt ihre Athleten zur Verwendung von Steroiden

In den 1970er und 80er Jahren beschloss die ostdeutsche Regierung ihren Athleten leistungssteigernde Medikamente, vor allem Steroide, zu verabreichen in dem Glauben, dass sportliche Erfolge die Überlegenheit des Kommunismus demonstrieren würden. Die Sportler merkten, wie sich ihr Körper veränderte, hatten aber kaum eine andere Wahl. Insgesamt wurden mind. 9000 Sportler mit leistungssteigernden Mitteln versorgt.

3. 1988: Leichtathletik-Star Ben Johnson wird positiv auf Steroide getestet 

Der kanadische Leichtathletikstar Ben Johnson gewann am 24. September 1988 bei den Olympischen Spielen in Seoul (Südkorea) Gold über 100 m und wurde anschliessend positiv auf das Steroid Stanozolol getestet. Angesichts dieses Beweises gab er seine Goldmedaille zurück, die an den 2. platzierten Rivalen Lewis ging.

4. 1994: Diego Maradonas Ephedrin-Konsum schließt den Fußballspieler von der Weltmeisterschaft aus

Der argentinische Fußballspieler Diego Armando Maradona (*30. Oktober 1960, † 25. November 2020) der seine Mannschaft 1986 zum Sieg bei der Weltmeisterschaft geführt hatte wurde bei der Weltmeisterschaft 1994 positiv auf 5 verschiedene Varianten von Ephedrin getestet. 

5. 1998: Das Festina-Radteam wird während der Tour de France beim Doping erwischt

Bei einer Grenzkontrolle in Lille wurde festgestellt, dass der Masseur des Festina-Radteams die leistungssteigernden Substanzen Amphetamine, Erythropoetin und Steroide mit sich führte. Dieser Fund löste polizeiliche Durchsuchungen, Razzien und Verhaftungen aus noch während das Festina-Team an der Tour de France 1998 teilnahm. Nach tagelangen polizeilichen Verhören gaben der Manager und der Arzt des Teams das Dopingprogramm des Festina-Teams zu und die Mannschaft wurde daraufhin aus dem Rennen ausgeschlossen. Der Skandal war einer der Gründe für die Gründung der Welt-Anti-Doping-Agentur im Jahr 1999. 

6. 2003: Der BALCO-Skandal beginnt 

Oktober 2003: Die US-Anti-Doping-Agentur gibt bekannt, dass das Designer-Steroid Tetrahydrogestrinon (THG) das bei Tests nicht nachweisbar war von einer Reihe von Sportlern verwendet wurde. 

Später stellte sich heraus, dass es sich um den ehemaligen Trainer der Leichtathletin Marion Jones handelte der die Ermittler Anfang des Jahres über die Existenz von THG informiert hatte und dass die Quelle die Bay Area Laboratory Co-operative, genannt BALCO, und ihr Gründer Victor Conte war. Im Jahr 2007 gab Jones zu Steroide zu nehmen und gab die insgesamt 5 Medaillen, 3 Gold- und 2 Bronzemedaillen zurück die sie bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney (Australien) gewonnen hatte. 2008 wurde sie zu einer halbjährigen Haftstrafe verurteilt, weil sie Bundesermittler über ihren Steroidkonsum angelogen hatte. 

Der Spieler der San Francisco Giants, Barry Bonds, der 2007 den Allzeit-Home-Run-Rekord im Baseball brach war ebenfalls ein BALCO-Klient. 

7. 2012: Dem Radsportler Lance Armstrong werden seine Tour de France-Titel aberkannt 

Der amerikanische Radrennfahrer Lance Armstrong gewann von 1999 bis 2005 ganze 7 Tour-de-France-Titel in Folge. Seine Siege machten ihn berühmt und die Tatsache, dass er dies als Genesener einer Krebserkrankung schaffte brachte ihm noch mehr Anerkennung. Im Jahr 2010 beschuldigte dann Floyd Landis, ein ehemaliger Teamkollege, der in seinen eigenen Dopingskandal verwickelt war, Armstrong des Dopings.

Im Jahr 2012 erhob die US-Anti-Doping-Agentur Anklage gegen Armstrong wegen der Einnahme von leistungssteigernden Mitteln. Armstrong bestritt die Vorwürfe letztlich nicht, was zum Verlust seines Tour-de-France-Titels und einer Sperre für den Radsport führte. 2013 gestand Armstrong schließlich gegenüber Oprah Winfrey, dass er für alle seine Tour-de-France-Siege gedopt hatte.

8. 2013: Der Biogenesis-Skandal enthüllt Doping in der MLB 

Im Januar 2013 wurde bekannt, dass Biogenesis, eine in Florida ansässige Verjüngungsklinik, mehrere Spieler der Major League Baseball mit menschlichen Wachstumshormonen sowie anderen leistungssteigernden Mitteln versorgt hatte. Die MLB untersuchte die Angelegenheit und suspendierte daraufhin mehr als ein Dutzend Spieler, die meisten wurden für 50 Spiele gesperrt.

9. 2021 und 2022: Russlands Olympiasperre wegen staatlich geförderten Dopings

2016 enthüllte der ehemalige Leiter eines Moskauer Anti-Doping-Labors eine staatliche Initiative zur Versorgung russischer Athleten mit leistungssteigernden Medikamenten und zur Vertuschung dieser Verwendung bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi (Russland). Er beschrieb eine Vertuschung, bei der sich der Geheimdienst Zugang zu „manipulationssicheren“ Flaschen verschaffte um den Urin von dopenden russischen Athleten durch sicher zu testende Proben zu ersetzen. Die Welt-Anti-Doping-Agentur gab eine Untersuchung in Auftrag bei der Beweise für dieses komplexe Vorhaben gefunden wurden.

Nachdem die Welt-Anti-Doping-Agentur manipulierte Testergebnisse aus dem Moskauer Labor erhalten hatte, verhängte sie im Dezember 2019 eine 4-jährige Sperre gegen Russland für die Olympischen Spiele und Weltmeisterschaftssportveranstaltungen. Russische Athleten können bei den Olympischen Spielen antreten, allerdings nicht unter der russischen Flagge oder mit der Hymne ihres Landes.

Doping-Tote 

Der 1. olympische Dopingtote wurde 1960 beklagt. Bei den Spielen in Rom fiel der Däne Knud Enemark Jensen vom Rad und starb … im Nachhinein stellte man bei ihm Amphetamine fest. 

Der 1. deutsche Sportler der nachweislich an den Folgen von Doping starb war 1968 der Boxer Jupp Elze. Ohne Dopingeinfluss hätte er aller Wahrscheinlichkeit nach vorzeitig den Kampf wegen Erschöpfung aufgegeben … und hätte diesen Kampf überlebt. 

Tom Simpson, der 1. Dopingtote der Tour de France. Der englische Radrennfahrer stirbt am 13.7.1969 vor laufenden Kameras … in seinem Blut ein gefährlicher Drogencocktail, eine fatale Mischung aus Alkohol und Amphetaminen. 

Birgit Dressel eine deutsche Leichtathletin im Siebenkampf … starb im Alter von 26 Jahre an einem durch Doping ausgelösten Multiorganversagen. 

Neuroenhancement: Doping fürs Gehirn 

Als Neuroenhancement … oder Gehirndoping wird der Versuch gesunder Menschen bezeichnet ihre geistige Leistungsfähigkeit durch die Einnahme von psychoaktiven Substanzen zu steigern. Dadurch sollen vor allem Aufmerksamkeit, Konzentration und Gedächtnis verbessert werden. Der Begriff Gehirndoping beschreibt somit den Gebrauch einer Untergruppe von psychoaktiven Substanzen elche verschreibungspflichtig sind und bei gesunden Menschen einen Missbrauch darstellt. Die Einnahme von nicht verschreibungspflichtigen OTC (Over the counter Arzneimittel) wird als Soft-Enhancement bezeichnet und umfasst auch die Einnahme von homöopathischen Mitteln

6.7% der Deutschen zwischen 20 und 50 Jahren geben an, bereits einmal Neuroenhancement praktiziert zu haben … Tendenz steigend. Zu den am häufigsten verwendeten Substanzen beim Gehirndoping zählen Koffein, Ginkgo-Präparate, Amphetamine, Modafinil, Antidementiva und Antidepressiva aber auch illegale Drogen wie Ecstasy oder Speed.

Nebenwirkungen

Bei Menschen die bereits auf einem hohem Leistungsniveau sind kann die Einnahme von Neuroenhancern kontraproduktiv sein und damit die Verminderung der geistigen Leistungsfähigkeit begünstigen. Diese Substanzen haben teilweise erhebliche Nebenwirkungen sowie ein ausgeprägtes Abhängigkeitspotenzial. Deshalb wird dringend von einer leichtfertigen und langfristigen Einnahme abgeraten. Bei der Einnahme von Arzneimittel ohne medizinische Notwendigkeit handelt es sich um Arzneimittelmissbrauch.

Doping Facts 

  • Das Wort Doping stammt ursprünglichen aus einem Dialekt in Afrika. Mit Dope ist ein Schnaps gemeint, der bei spirituellen Handlungen als Stimulans verwendet wurde. 
  • Zu den Sportarten mit den meisten Dopingverstößen zählen Leichtathletik, Bodybuilding und der Radsport. 
  • Jährlich werden weltweit ca. 700 Tonnen anabole Steroide zu Dopingzwecke missbraucht. (WADA Quelle) 
  • Für EPO werden insgesamt 34 Millionen Ampullen hergestellt und jährlich von ca. 2 Millionen Menschen nachgefragt. 
  • Anabole Dopingmittel werden hauptsächlich von Sportlern verwendet die Kraftsportarten betreiben, Stimulanzien von denen die Geschwindigkeitssportarten betreiben, während Ausdauersportler Produkte bevorzugen die den Sauerstofftransport verbessern. 

Fazit 

Unter Doping versteht man die Einnahme von unerlaubten Substanzen oder die Nutzung unerlaubter Methoden zur Steigerung bzw. zum Erhalt der meist sportlichen Leistung. Heutzutage wird jedoch nicht nur bei Profis im Spitzensport gedopt. Studien belegen, dass auch im Breitensport (Amateursport) Doping eine immer größere Rolle spielt, vor allem im Fitnessbereich und Bodybuilding wo oft Anabolika und Wachstumshormone zum Einsatz kommen. 

Viele Athleten stehen unter erheblichem Druck ständig Höchstleistungen erbringen zu müssen. Hohe Ansprüche an sich selbst erledigen den Rest und führen in Versuchung auf Doping zurückzugreifen, um die Chancen auf den Sieg zu erhöhen. Junge Sportler, die am Anfang ihrer Karriere stehen sind besonders anfällig für diesen Druck.

Der Hauptgrund, warum Doping ein großes Problem darstellt ist die Tatsache, dass viele dieser Substanzen langfristige und sehr schädliche Nebenwirkungen haben können. Das 2. Problem ist eher ein moralisches Dilemma. Denn verbotenen Substanzen zu verwenden, verschafft einen unfairen Vorteil und zerstört den Wettbewerbsgeist. 

Spitzenleistungen im Sport waren und sind auch ohne Doping möglich, dennoch ist die Versuchung für viele sehr hoch … 

Spitzenleistungen im Sport waren und sind auch ohne Doping möglich, dennoch ist die Versuchung für viele sehr hoch …