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Eine Vielzahl von Verhütungsmitteln verhindern eine ungewollte Schwangerschaft. Die Pille ist dabei für viele Frauen seit Jahrzehnten die 1. Wahl. Seitdem die 1. Antibabypille 1961 auf den deutschen Markt kam, wurde sie stetig weiterentwickelt. Die erste Pillengeneration enthielt dabei noch sehr grosse Hormonmengen. Heute sind im Handel vorwiegend Mikropillen mit einer deutlich geringeren Hormonmenge als damals. Antibabypillen der jüngeren Generationen enthalten zudem neu entwickelte Gestagene. Die Pille gilt im Allgemeinen als zuverlässig, will man sich vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen, doch wie sicher ist die Pille wirklich?
Wie funktioniert die Pille, welche Pillenarten gibt es und welche Nebenwirkungen hat sie? Was sind die Pillen pro und contras, wie sicher ist die Pille als Verhütungsmittel bei korrekter Einnahme und welche Faktoren beeinflussen die Sicherheit der Pille? Ab wann wirkt die Pille und wann ist die Pille nicht mehr sicher? Was ist, wenn ich 1, 2 oder mehr Pillen vergessen habe? Ist ein Kondom sicherer als die Pille und wie sicher ist die Pille danach? Antworten zu all diesen Fragen und noch viel mehr in diesem Text.
Die Antibabypille: Funktion und Wirkung
Bevor wir uns um die Frage kümmern, wie sicher die Pille ist, schauen wir uns kurz an, wie diese überhaupt funktioniert. Die Antibabypille, auch einfach nur Pille genannt, ist eine Tablette, welche Hormone enthält, die eine Schwangerschaft verhindern. Hormone sind chemische Wirkstoffe, welche die Funktion unserer Körperorgane steuern. Im Falle der Pille beeinflussen die darin enthaltenen Hormone die Eierstöcke sowie die Gebärmutter. Mehr zum Thema Hormone gibt es hier.
Pillenarten: Welche Pillenarten gibt es?
Es gibt viele verschiedene Pillenarten und Marken, die sich grundsätzlich in 3 Hauptkategorien unterteilen lassen: Die Kombinationspille, die Mikropille und die Minipille. Diese unterscheiden sich sowohl in der Zusammensetzung der Hormone als auch in der Dosierung.
Kombinationspräparate, die Kombipille
Die klassische Pille ist die Kombinationspille. Sie enthält als Wirkstoffe ein Östrogen und ein Gestagen, um den Eisprung, die Freisetzung einer Eizelle während des monatlichen Menstruationszyklus, dabei zu unterdrücken. Kein Eisprung = Keine zu befruchtende Eizelle und somit auch keine Schwangerschaft. Die Wirkstoffkombination der Kombipille gewährleistet eine sehr hohe Sicherheit. Der Grund dafür, weshalb Kombinationspräparate auch häufig eingesetzt werden.
Die Pille wirkt zudem, indem sie den Schleim um den Gebärmutterhals herum verdickt, was es den Spermien zusätzlich erschwert in die Gebärmutter einzudringen und die eventuell freigesetzten Eizellen damit überhaupt zu erreichen. Die Hormone der Pille können mitunter auch die Gebärmutterschleimhaut beeinträchtigen, so dass sich Eizellen nur entsprechend schwer an der Gebärmutterwand festsetzen können. Der grösste Nachteil dieser Präparate ist das erhöhte Thromboserisiko. Unterschieden wird bei den Kombipillen zwischen 1-,2-, 3- und 4-Phasenpräparaten.
1-Phasenpillen
Die meisten 1-Phasenpillen enthalten 21 Dragees mit jeweils der gleichen Menge Östrogen und Gestagen. Nach deren Einnahme folgt jeweils eine 7-tägige Einnahmepause. Es gibt auch 1-Phasenpillen mit 22, 24 oder 28 Tabletten pro Packung. Eine 28-er Packung enthält jeweils 21 aktive Pillen und 7 inaktive “Pseudopillen”, welche unterschiedlich aussehen. Bei dieser Pille wird jeden Tag eine Pille eingenommen, und zwar 28 Tage lang, ohne Pause zwischen den Pillenpackungen. Die Pillen müssen dabei jeden Tag in der richtigen Reihenfolge eingenommen werden. Zu den 1-Phasenpräparaten zählt auch die Mikropille, welche sich hauptsächlich durch eine geringere Östrogendosis auszeichnet. Mehr zur Mikropille gleich.
2-, 3- und 4-Phasenpräparate
Diese Pillenarten enthalten jeweils verschiedenfarbige Pillenabschnitte in einer Packung. Jeder Abschnitt verfügt dabei über eine andere Hormonmenge Östrogen und Gestagen, in unterschiedlichen Konzentrationen und sie ist dabei genauso sicher wie die 1-Phasenpille auch. 2-, 3-oder 4-Phasenpräparate müssen zwingend immer in der richtigen Reihenfolge eingenommen werden.
Die Mikropille
Die Mikropille ist ein geringer dosiertes Kombinationspräparat. Sie enthält, ebenso wie die Kombinationspille auch, Östrogen und Gestagen, jedoch ist der Östrogengehalt deutlich verringert und darf bei Mikropillen nicht mehr als 0.05 mg. betragen. Was den Vorteil von weniger östrogenbedingten Nebenwirkungen wie z. B. Übelkeit, Erbrechen oder Kopfschmerzen hat. Die Mikropille gilt als gut verträgliche Pille und wird entsprechend auch häufig eingesetzt. Bei der Einnahme der Mikropille gibt es ebenfalls verschiedene Dosierungsmöglichkeiten.
Die Minipille
Die Minipille enthält nur Gestagene als Wirkstoff und wird deshalb oft auch als östrogenfreie Pille bezeichnet. Sie unterscheidet sich von den anderen Pillen dadurch, dass sie nur eine Art von Hormon (Progesteron) beinhaltet und wirkt, indem sie den Gebärmutterhalsschleim sowie die Gebärmutterschleimhaut verändert und mitunter auch den Eisprung beeinflusst.
Diese Pillenarten haben weniger Nebenwirkungen als Kombipillen, müssen aber zwingend immer zur richtigen Uhrzeit eingenommen werden. Die Minipille gilt als eine der am besten verträglichen Pillenarten. Im Gegensatz zur Kombipille scheint die Minipille auch nicht zu einem erhöhten Thromboserisiko zu führen und ist ebenfalls die einzige Pille, die auch während der Stillzeit eingenommen werden darf. Bei richtiger Anwendung gilt die Minipille als genauso sicher wie die Kombinationspille. Der Einnahmezeitpunkt darf jedoch nicht mehr als 3 Stunden abweichen. Die Minipille wird jeden Tag und ohne Unterbrechung eingenommen. Bei der Einnahme der Minipille kann die Regelblutung ganz ausbleiben oder unregelmässig auftreten.
Pro und contra: Pille Vor- und Nachteile
Vorteile
Die Pille sorgt in der Regel für eine leichtere Regelblutung, reduziert Krämpfe und wird deshalb häufig Frauen verschrieben, die unter Menstruationsbeschwerden leiden. Die Einnahme der Kombinationspille verbessert zudem häufig auch Akne. Alles zum Thema Akne: Ursachen und Formen gibt es hier. Ausserdem hat sich gezeigt, dass die Kombinationspille ebenfalls vor einigen Formen von Brusterkrankungen, Anämie, Eierstockzysten sowie Eierstock- und Gebärmutterkrebs schützen kann. Bei starken oder sehr schmerzhaften Regelblutungen, PMS (prämenstruellem Syndrom) oder bei einer Endometriose kann die Kombinationspille eine Hilfe sein. Zum Endometriose Selbsttest geht es hier.
Nachteile
Die Pille ist nicht JEDERMANNS Sache
In manchen Fällen ist die Pille weniger wirksam oder sogar riskant und wird nicht empfohlen bei Blutgerinnseln, Leberproblemen oder Formen von Migränekopfschmerzen. Die Kombinationspille ist zudem nicht geeignet für Frauen über 35 und Raucherinnen.
Nebenwirkungen
Die meisten Frauen, die die Pille nehmen, haben keine oder nur sehr wenige Nebenwirkungen. Zu diesen gehören:
- Unregelmässige Menstruationsblutungen (häufiger bei der Minipille)
- Übelkeit
- Kopfschmerzen
- Schwindel (Hausmittel gegen Schwindelgefühl hier)
- Brustspannen
- Stimmungsschwankungen
- Blutgerinnsel (selten bei Frauen unter 35 Jahren die nicht rauchen)
Die meisten dieser Nebenwirkungen bessern sich dabei innerhalb der ersten 3 Monate. Ist dies nicht der Fall, muss mit dem behandelnden Gynäkologen über einen Pillenwechsel diskutiert werden. Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Pille eine Gewichtszunahme bewirkt und das Risiko für schwerwiegende Nebenwirkungen wie z. B. Blutgerinnsel oder Gebärmutterhalskrebs ist sehr niedrig.
Sicherheit: Wie sicher ist die Pille als Verhütungsmittel?
Der Pearl-Index
Der Pearl-Index gibt an, wie sicher eine Verhütungsmethode ist und bezieht sich dabei auf jeweils 100 Anwenderinnen pro Jahr. Ein Index von 1 bedeutet damit eine Versagerquote von 1%, d. h. 1 von 100 Frauen wird trotz Verhütung schwanger. Der Pearl-Index der Pille ist 0.5%, derjenige der Minipille 1-2% und die Pille danach liegt bei 2%. Zum Vergleich, der Pearl-Index von Kondomen liegt zwischen 2 und 12%. Mehr zur Frage: Ist die Pille sicherer als das Kondom? später im Text. Bei korrekter Einnahme ist die Pille damit zu über 99 % wirksam, wenn es darum geht, eine Schwangerschaft zu verhindern. Was so viel bedeutet wie weniger als 1 von 100 Frauen, die mit der Antibabypille verhüten, wird innerhalb eines Jahres schwanger. Was die Antibabypille nicht bietet, ist ein Schutz vor Geschlechtskrankheiten.
Faktoren, welche die Sicherheit der Pille beeinflussen können
Einnahmefehler, Ablaufdatum und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, genauso wie Erbrechen oder Durchfall können die Wirkung der Pille beeinflussen. Nahrungsmittel, Alkohol oder Drogen hingegen haben keinen Einfluss auf die Wirksamkeit und Sicherheit der Pille. Mehr zu Wechselwirkungen hormoneller Kontrazeptiva mit anderen Medikamenten gleich. Zur Frage was hilft gegen Durchfall? gehts hier.
Einnahmezeit
Jede Art von Antibabypille wirkt am besten, wenn sie jeden Tag zur gleichen Tageszeit eingenommen wird, unabhängig davon, ob man Sex hat oder nicht. Dies ist insbesondere bei reinen Progesteronpillen entscheidend.
Pille vergessen
Wer die Pille auslässt oder vergisst, ist nicht vor einer Schwangerschaft geschützt. Es ist wichtig, die Pille wie vorgeschrieben einzunehmen, denn die Wirkung der Pille ist nur gewährleistet, wenn sie auch korrekt eingenommen wird. Mehr zu Pillenpannen später im Text detaillierter.
Wechselwirkungen hormoneller Kontrazeptiva mit anderen Medikamenten
Medikamente, welche die Wirkung hormoneller Verhütungsmittel wie die Pille beeinträchtigen können, sind z. B. Antibiotika. Lokal angewendete Antibiotika in Form von Salben beeinflussen die Wirkung nicht. Vorsicht ist ebenfalls bei Medikamenten gegen Epilepsie, Migräne, Diabetes, Tuberkulose oder HIV sowie Antidepressiva und Abführmittel geboten. Deshalb, immer nachfragen oder entsprechend in der Packungsbeilage nachlesen. Kommt es 2-4 Stunden nach der Pilleneinnahme zu Erbrechen oder 3-4 Stunden danach zu Durchfall, wird damit die Sicherheit der Pille ebenfalls herabgesetzt.
Einnahme: Wie sicher ist die Pille bei korrekter Einnahme?
Die Versagerquote bei korrekter Anwendung der Pille liegt bei ca. 0.3-1%.
Wie wird die Pille eingenommen?
Die meisten Kombipräparate sind entweder als 21 oder als 28-Tage-Packung erhältlich und werden dabei 21 bzw. 28 Tage lang jeden Tag zur selben Uhrzeit eingenommen. Je nach Packung werden danach entweder 7 Tage lang keine Pillen mehr eingenommen (bei der 21-Tage-Packung) oder 7 Tage lang eine Pille eingenommen, die keine Hormone enthält (bei der 28-Tage-Packung). Die Monatsblutung tritt ein, wenn die hormonhaltigen Pillen abgesetzt werden. Einige Frauen bevorzugen die 28-Tage-Packung, da sie sich so besser daran gewöhnen können, jeden Tag eine Pille einzunehmen.
Start und Ende
Die Standardeinnahme der Pille besteht darin, 21 Tage lang jeden Tag eine Pille einzunehmen, dann 7 Tage lang eine Pause einzulegen und während dieser Woche eine menstruationsähnliche Blutung zu bekommen. Nach 7 Tagen beginnt man wieder mit der Pilleneinnahme aus einer neuen Packung. Einige Pillenarten können auch ohne oder mit einer entsprechend kürzeren Einnahmepause eingenommen werden, wodurch einige Begleiterscheinungen verringert werden können. Die nächste Pillenpackung sollte immer, unabhängig davon ob noch eine Blutung besteht oder nicht, wieder begonnen werden. Dies sollte derselbe Wochentag sein, an dem auch die 1. Pille eingenommen wurde.
Bei der Packung mit 28 Pillen nimmt man die 1. Pille aus dem Abschnitt mit der Aufschrift „Start“. Dies ist eine aktive Pille. Danach nimmt man jeden Tag in der richtigen Reihenfolge und zur gleichen Uhrzeit eine Pille aus der Packung ein, bis die Packung aufgebraucht ist. Während der 7 Tage, in denen die inaktiven Pillen eingenommen werden, kommt es dabei zu einer Blutung. Gestartet wird mit der nächsten Pillenpackung, nachdem die 1. Packung beendet wurde, unabhängig davon, ob die Blutung noch besteht oder nicht.
Wirkungsbeginn: Ab wann wirkt die Pille sicher?
Um sicher zu sein, dass die Pille wirkt, kann es sein, dass während der ersten Tage der Einnahme aus Sicherheitsgründen zusätzliche Verhütungsmittel erforderlich sind und ist vom Beginn der Pilleneinnahme abhängig. Beginnt man mit der Kombinationspille am 1. Tag der Periode (Tag 1 des Menstruationszyklus), so ist man direkt und unmittelbar vor einer Schwangerschaft geschützt und es bedarf keiner zusätzlichen Verhütung. Beginnt man am 2.-5. Tag des Zyklus, ist man ebenfalls sofort vor einer Schwangerschaft geschützt. Startet man mit der Pilleneinnahme jedoch erst ab dem 5. Tag des Zyklus schützt die Pille nicht sofort vor einer Schwangerschaft und man muss deshalb zusätzlich verhütet, solange bis die Pille 7 Tage lang eingenommen wurde.
Pille vergessen: Wann ist die Pille nicht sicher?
Das Auslassen 1 oder mehrerer Pillen sowie auch die verspätete Einnahme kann dazu führen, dass die Wirksamkeit der Pille bei der Verhütung einer Schwangerschaft abnimmt. Die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden, wenn 1 oder mehrere Pillen vergessen wurden hängt davon ab, wie viele Pillen vergessen wurden (Pille vergessen bedeutet, wenn mehr als 24 Stunden vergangen sind seit der geplanten Pilleneinnahme), wann genau die Pille vergessen wurde (an welcher Stelle der Packung) und welche Art von Pille man einnimmt.
Was ist, wenn ich 1 Pille vergessen habe?
Wird die vergessene Pille innerhalb von 12 Stunden noch eingenommen, bleibt der Verhütungsschutz gewährleistet. Bei einem Fehler in der 1. Einnahmewoche (Tag 1-7) sollte in den nächsten 7 Tagen zusätzlich ein Kondom verwendet werden.
Was ist, wenn ich 2 oder mehr Pillen vergessen habe?
Wenn irgendwo mitten in einer Packung 2-7 Pillen vergessen wurden oder eine neue Packung mit 2 oder mehr Tagen Verspätung begonnen wurde, kann der Schwangerschaftsschutz dadurch beeinträchtigt sein. Das weitere Vorgehen hängt jetzt davon ab, wie weit die Packung bereits eingenommen wurde.
Wenn in Woche 1 einer Packung 2-7 Pillen vergessen wurden oder wenn eine neue Packung mit 2 oder mehr Tagen Verspätung gestartet wurde, muss eventuell eine Notfallkontrazeption (Pille danach) erfolgen, hat in dieser Zeit ungeschützter Geschlechtsverkehr stattgefunden. Wenn in Woche 2 einer Packung 2-7 Pillen vergessen wurden, sollte die letzte Pille, die vergessen wurde, sofort eingenommen werden, auch wenn das bedeutet, dass 2 Pillen an einem Tag eingenommen werden. Eine Notfallkontrazeption ist in diesem Fall nicht erforderlich, aber in den nächsten 7 Tagen sollte zusätzlich verhütet werden, z. B. mit Kondomen. Sollte die Einnahme von 2-7 Pillen in Woche 3 einer Packung versäumt worden sein, ist keine Notfallkontrazeption erforderlich, aber auch hier sollte für die nächsten 7 Tage eine zusätzliche Verhütungsmethode angewendet werden.
Was passiert, wenn ich mehr als 7 Pillen ausgelassen habe?
Sind 8 oder mehr Pillen direkt hintereinander vergessen worden, besteht kein Schutz mehr vor einer Schwangerschaft.
Vergleich: Ist das Kondom sicherer als die Pille?
Repräsentative Umfragen ergaben, dass Pille und Kondom die meistverwendeten Verhütungsmittel der Deutschen sind. Was die Sicherheit angeht, haben Kondome einen Pearl-Index von 2-12 und sind damit nicht wirklich sicherer als hormonelle Verhütungsmethoden. Die Sicherheit hängt dabei vor allem von der Qualität der Kondome sowie auch von deren Anwendung ab. Der Pearl-Index der Pille ist 0.5%, die Minipille hat einen Pearl-Index von 1-2%. Mehr zum Pearl Index weiter oben im Text erklärt.
Wie sicher ist die Pille mit und ohne Kondom?
Doppelt hält ja bekanntlich besser. Bei korrekter Einnahme gilt die Pille jedoch als sichere Verhütungsmethode vor einer ungewollten Schwangerschaft. Die Verwendung von Kondomen zusätzlich erhöht dabei nicht nur die Sicherheit vor einer Schwangerschaft, sondern auch die vor der Übertragung von Geschlechtskrankheiten. Denn die Pille allein schützt nicht vor Geschlechtskrankheiten. Wird die Pille vergessen, kann es je nach Zeitpunkt im Zyklus ratsam sein, für die nächsten 7 Tage zusätzlich auf die Verwendung von Kondomen zurückzugreifen. Mehr dazu weiter oben im Text erklärt.
Wie sicher ist die Pille danach?
Pille vergessen … Kondompanne … Kein Grund zur Panik. Die Pille danach kann, rechtzeitig eingenommen, eine ungewollte Schwangerschaft verhindern. Der Pearl-Index für die Pille danach liegt bei 2%. Die Sicherheit der Pille danach hängt dabei stark vom Einnahmezeitpunkt ab und sollte daher immer so früh wie möglich eingenommen werden.
Die Pille danach ist ein hormonelles Verhütungsmittel für den Notfall (Notfallkontrazeptivum), das kurz nach Geschlechtsverkehr bei Verhütungspannen eingenommen werden kann. Ähnlich wie die Antibabypille enthält auch diese Pille Wirkstoffe, die den Eisprung verhindern bzw. verzögern und wird einmalig und als Tablette eingenommen. Wird die Pille danach rechtzeitig vor dem Eisprung eingenommen, kann damit mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Schwangerschaft verhindert werden.
Fazit
Die Antibabypille ist eine sichere und wirksame Methode zur Empfängnisverhütung und besteht aus der täglichen Einnahme einer Tablette, welche Hormone enthält, die eine Schwangerschaft verhindern. Es gibt 3 Pillen-Hauptkategorien: Die Kombinationspille, die Mikropille und die Minipille. Diese unterscheiden sich sowohl in der Zusammensetzung der Hormone als auch in der Dosierung.
Die Pille sorgt für eine leichtere Regelblutung, reduziert Krämpfe und wird deshalb häufig Frauen verschrieben, die unter Menstruationsbeschwerden leiden. Häufig verbessert sie zudem auch Akne und Endometriose. Doch die Pille ist nicht JEDERMANNS Sache. In manchen Fällen ist die Pille weniger wirksam oder sogar riskant.
Der Pearl-Index der Pille beträgt 0.5%, derjenige der Minipille 1-2% und die Pille danach liegt bei 2%. Bei korrekter Einnahme ist die Pille damit zu über 99 % wirksam, wenn es darum geht, eine Schwangerschaft zu verhindern. Faktoren, welche die Sicherheit der Pille beeinflussen können, sind neben Einnahmefehlern auch Ablaufdatum und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten genauso wie Erbrechen oder Durchfall. Auch bietet die Antibabypille keinen Schutz vor Geschlechtskrankheiten.
Die Einnahmezeit ist besonders bei reinen Progesteronpillen entscheidend. Wer die Pille auslässt oder vergisst, ist evtl. nicht vor einer Schwangerschaft geschützt. Das Auslassen einer oder mehrerer Pillen oder auch die verspätete Einnahme kann dazu führen, dass die Wirksamkeit der Pille bei der Verhütung einer Schwangerschaft abnimmt. Die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden hängt in diesem Fall vor allem davon ab, wie viele Pillen vergessen wurden, wann genau und welche Art von Pille man einnimmt.
Pille vergessen … Kondompanne … Kein Grund zur Panik. Die Pille danach kann, rechtzeitig eingenommen, eine ungewollte Schwangerschaft ebenfalls verhindern. Der Pearl-Index für die Pille danach liegt bei rund 2%.