Wie entstehen Gallensteine?- Ursachen, Risiken & Vorbeugung

Intro

Gallensteine bleiben häufig unentdeckt, zumindest so lange, bis sie Symptome machen und es zu schmerzhaften Gallenkoliken kommt. In diesem Beitrag gehen wir auf Gallensteine Auslöser, Ursachen, Risikofaktoren, Symptome sowie Vorbeugung ein und erklären, wie genau Gallensteine entstehen. Zudem zeigen welchen Zusammenhang es zwischen Gallensteine, Stress und Psyche gibt.

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Keypoints

  • Viele wissen erst, dass sie an Gallensteinen leiden, bis diese Beschwerden verursachen 
  • Zu den Gallensteine Symptome gehören plötzlich einsetzende, kolikartige Schmerzen im rechten Oberbauch, Rückenschmerzen mit Ausstrahlung in die rechte Schulter oder den rechten Arm sowie Übelkeit und/oder Erbrechen
  • Man geht davon aus, dass Gallensteine entstehen, wenn sich zu viel Cholesterin in der Galle ansammelt, der Bilirubingehalt in der Leber zu hoch ist oder kein ordnungsgemässes Entleeren der Gallenblase stattfindet
  • Es gibt einige Risikofaktoren, welche die Entstehung von Gallensteinen erhöhen können
  • Lebensgewohnheiten sowie Hausmittel können bei der Vorbeugung von Gallensteinen helfen
  • Bitterkeit, Wut und Gereiztheit sind ein regelrechter Trigger für die Gallenproduktion

Gallensteine Ursachen und Entstehung

Auch wenn die genaue Ursache für die Entstehung von Gallensteinen nicht ganz klar ist, geht man davon aus, dass diese entstehen, wenn sich zu viel Cholesterin in der Galle ansammelt, der Bilirubingehalt in der Leber zu hoch ist oder kein ordnungsgemässes Entleeren der Gallenblase stattfindet.

Entstehung von Cholesterin Gallensteinen

Cholesterinsteine sind die häufigsten Gallensteine. Sie haben eine glatte Oberfläche und eine kristalline Struktur und treten meist einzeln auf. Sie entstehen, wenn sich die Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit verändert und dabei aus dem Gleichgewicht gerät, wie z. B. bei einem Cholesterinüberschuss oder einem Gallensäuremangel und führt dazu, dass sich das Cholesterin kristallisiert.

Alles über Cholesterin senken gibt es hier nachzulesen

Entstehung von Pigment Gallensteinen

Pigmentsteine kommen eher selten vor. Dazu kommt es, wenn sich das Bilirubin im Körper erhöht, wie z. B. bei Lebererkrankungen oder Infekten. Der Hauptbestandteil von Pigmentsteinen ist über die Galle ausgeschiedenes Bilirubin, der Cholesterinanteil macht dabei nicht mehr als 20% der Gesamtmasse aus.

Schwarze Pigmentsteine sind hart und entstehen oft bei Vorliegen einer Grunderkrankung wie z. B. Sichelzellanämie, hohes Lebensalter oder Leberzirrhose.

Braune Pigmentsteine sind eher weicher und bröckelnder und entstehen bei bakterieller Zersetzung von Bilirubin. Wodurch sich das Calciumsalz des Bilirubins bildet. Gründe dafür sind vor allem Cholangitis (Entzündung der Gallenwege) oder Verengungen der Gallenwege.  

Entstehung von gemischten Gallensteinen

Gemischte Gallensteine bestehen aus Cholesterin und Pigment und haben eine höckerige Oberfläche. Der Cholesteringehalt von gemischten Steinen beträgt immer über 80%. 

Gallensteine Risikofaktoren: Was fördert die Entstehung von Gallensteinen?

Zu den Faktoren, die das Gallensteinrisiko erhöhen können, gehören:

  • Weiblich sein
  • Über 40 sein
  • Übergewicht/Fettleibigkeit
  • Schwangerschaft
  • Eine fett- sowie cholesterinreiche Ernährung
  • Ballaststoffarme Ernährung
  • Gallensteinleiden in der Familie
  • Diabetes
  • Bestimmte Blutkrankheiten, wie z. B. Sichelzellenanämie oder Leukämie
  • Rapide Gewichtsabnahme 
  • Die Einnahme von östrogenhaltigen Medikamenten, z. B. orale Verhütungsmittel (Antibabypille) oder Hormonpräparate
  • Lebererkrankungen
  • Radikale Diäten oder Fastenkuren
  • Bewegungsmangel

Wie entstehen Gallensteine bei Kindern?

Heftige Bauchschmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein, nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Kindern, besonders wenn die Schmerzen dabei vom rechten Oberbauch ausgehen. Weitere Symptome können bei Kindern auch Fieber oder Erbrechen sein.

Ein erhöhtes Risiko für Gallensteine weisen Kinder mit Übergewicht oder bestimmten Grunderkrankungen wie z. B. chronisch entzündliche Darmerkrankungen auf. Zudem ist bei einem Drittel der jungen Patienten kein Eingriff erforderlich, da sich die Gallensteine wieder ganz von allein auflösen. 

Was sind Gallensteine? 

Bei Gallensteinen handelt es sich um harte, kieselsteinartige Ablagerungen, die in der Regel aus Cholesterin oder Bilirubin bestehen, sich in der Gallenblase bilden und von sandkornklein bis golfballgross werden können. Viele wissen erst, dass sie an Gallensteinen leiden, bis diese Beschwerden verursachen. 

Anzeichen und Symptome für Gallensteine

Gallensteine müssen nicht zwangsläufig Beschwerden verursachen. Wenn sich jedoch ein Gallenstein in einem Gallengang festsetzt und es dadurch zu einer Verstopfung kommt, können Symptome wie

  • Plötzlich einsetzende, kolikartige Schmerzen im rechten Oberbauch
  • Rückenschmerzen mit Ausstrahlung in die rechte Schulter oder den rechten Arm
  • Übelkeit und/oder Erbrechen

Diese Beschwerden treten in Schüben auf, dauern zwischen 30 min. und einigen Stunden an und lassen entsprechend nach, wenn der Stein sich bewegt und sich die Blockade wieder auflöst.

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Gallensteine entfernen

Entstehen Gallensteine und verursachen aber keine Beschwerden, müssen sie für gewöhnlich auch nicht behandelt werden. Treten Beschwerden auf, ist jedoch für gewöhnlich eine operative Entfernung der gesamten Gallenblase erforderlich. Denn man kann auch ohne Gallenblase ein durchaus normales und gesundes Leben führen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten und Verfahren, um Gallensteine zu entfernen, dazu gehören:  

  • ERCP (endoskopische retrograde Cholangiopankreatikographie)
  • Gallenblasen-OP: Cholezystektomie
  • Laparoskopische Cholezystektomie

Alles über Gallensteine entfernen: Indikation, Verfahren und Gefahren gibt es hier nachzulesen

Wie kann man Gallensteinen vorbeugen?

Das Risiko an Gallenblasensteinen zu erkranken, lässt sich verringern durch:

Hausmittel zur Vorbeugung von Gallensteinen

  • Zitronensaft: Der hohe Vitamin-C-Gehalt der Zitrone kann den Cholesterinabbau unterstützen
  • Apfelessig: Jeden Morgen 1 TL Zitronensaft mit 1 TL Apfelessig vermischt kann helfen Gallensteinschmerzen zu lindern
  • Mariendistel: Das in der Mariendistel enthaltene Silymarin unterstützt die Gallensteine dabei ausgespült zu werden. Dafür 1 Woche lang täglich 2-3 Tassen Mariendisteltee trinken
  • Löwenzahn: Das im Löwenzahn enthaltene Taraxacin unterstützt die Leberfunktion und damit auch die Ausscheidung von Gallensaft. Dafür 1 TL getrockneten Löwenzahn in 1 Tasse heissem Wasser ziehen lassen, aussieben und 2 Wochen lang zweimal täglich zu sich nehmen
  • Pfefferminze: Sie kann helfen die Gallenflüssigkeit abfliessen zu lassen. Anwendung: Für 4-6 Wochen zweimal täglich 1 Pfefferminztee trinken  
  • Flohsamenschalen: 2 TL davon in 1 Glas warmes Wasser geben und zweimal täglich trinken hilft dabei überschüssiges Cholesterin auszuschwemmen

Gallensteine und Psyche: Zusammenhang Gallensteine und Stress

Wenn einem die Galle hochkommt … die typischen Risikofaktoren für Gallensteine sind eine fettreiche Ernährung sowie Übergewicht. Dass es eine Verbindung zwischen Galle und psychischem Stress gibt, liegt jedoch auf der Hand. Denn die Galle steht sinnbildlich für Ärger, Bitterkeit und Aggression.

Die Galle hat eine grosse Bedeutung, wenn es um unsere Psyche geht. Denn Bitterkeit, Wut und Gereiztheit sind ein regelrechter Trigger für die Gallenproduktion

Du glaubst an Gallensteinen zu leiden? Mach den Gallensteine Selbsttest

Fazit 

Viele wissen erst, dass sie an Gallensteinen leiden, bis diese Beschwerden verursachen. 

Zu Gallensteinen kommt es, wenn sich zu viel Cholesterin in der Galle ansammelt, der Bilirubingehalt in der Leber zu hoch ist oder kein ordnungsgemässes Entleeren der Gallenblase stattfindet. 

Einige Faktoren können das Gallensteinrisiko erhöhen wie z. B. Übergewicht/Fettleibigkeit, fett- sowie cholesterinreiche Ernährung, ballaststoffarme Ernährung, Gallensteinleiden in der Familie, rapide Gewichtsabnahme, Fastenkuren sowie Bewegungsmangel.

Dass es eine Verbindung zwischen Galle und psychischem Stress gibt, liegt auf der Hand, denn die Galle steht sinnbildlich für Ärger, Bitterkeit, Aggression, Wut und Gereiztheit, alles Trigger für die Gallenproduktion