Intro
Neben Luft können sich auch Wasser oder andere Flüssigkeiten in der Bauchhöhle einlagern. Aszites ist der medizinische Begriff für Wasser im Bauch. Neben Blähungen können auch Verdauungsprobleme sowie Kurzatmigkeit auftreten. Bleibt ein Wasserbauch unbehandelt, kann er zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen. Mit der richtigen Behandlung sowie einer Ernährungsumstellung lässt sich ein Aszites jedoch in den Griff kriegen. Gibt es einen Selbsttest bei Verdacht auf einen Wasserbauch?
In diesem Blog haben wir einfache und simple Wasserbauch Selbsttests zusammengestellt die bei Verdacht auf Aszites erste Hinweise liefern können. Zudem gehen wir auf Wasserbauch Diagnose, Symptome, Ursachen, Risikofaktoren, Komplikationen sowie Behandlungsmöglichkeiten ein, zeigen Unterschiede zwischen einem Blähbauch und einem Wasserbauch und nehmen auch ärztliche Tests genauer unter die Lupe.
Keypoints
- Ein Aszites ist eine Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum und tritt häufig als Folge einer Lebererkrankung (Zirrhose) auf. Weitere Wasserbauchverursacher können auch Nierenversagen, Herzinsuffizienz, Infektionen, oder eine Bauchspeicheldrüsenentzündung sein
- Hauptsymptome eines Aszites sind ein aufgeblähter Bauch sowie eine schnelle Gewichtszunahme
- Als Wasserbauch Selbsttest eignen sich der Symptom-Check, Gewicht- und Bauchumfangkontrolle, Klopftest bei Aszites sowie der Knöchel-Check auf Ödeme
- Zu den ärztlichen Tests bei Verdacht auf einen Wasserbauch gehören eine Parazentese (Aszitespunktion), Sonographie des Abdomens sowie Bluttests
- Symptome wie Fieber, Magenschmerzen oder eine plötzliche Gewichtszunahme können auf einen Aszites hindeuten und müssen ärztlich abgeklärt werden
- Aszites und Bauchfett unterscheiden sich sowohl in der Beweglichkeit als auch in der Beschaffenheit voneinander
- Beim Blähbauch handelt es sich um eine Ansammlung von Gas, beim Wasserbauch jedoch um die Ansammlung von Flüssigkeit
- Der beste Weg, einem Aszites vorzubeugen, ist eine gesunde Lebensweise mit beschränktem Alkohol- und Salzkonsum sowie regelmässig Sport
Selbsttest bei Wasserbauch: Wie kann man feststellen, ob man Wasser im Bauch hat?
Folgende Wasserbauch Selbsttest können bei Verdacht auf Aszites erste Hinweise und Anhaltspunkte liefern.
Wasserbauch Symptom-Check
Folgende Symptome können auf einen Wasserbauch (Aszites) hindeuten:
- Ist der Bauch angespannt?
- Drückt der Bauchnabel dabei nach aussen?
- Kam es in der letzten Zeit zu einer sehr schnellen Gewichtszunahme? Mehr als 4.5 kg. oder mehr als 1 kg pro Tag?
- Leidest du an Lebererkrankungen oder Alkoholismus?
- Bestehen bei dir Herz- oder Nierenerkrankungen, Krebsleiden der Organe im Bauchraum bzw. Beckenbereich, eine Bauchspeicheldrüsenentzündung oder andere Infektionen?
- Bestehen Unterleibsschmerzen oder Verdauungsbeschwerden wie z. B. Blähungen, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Verstopfung oder Appetitlosigkeit?
- Kommt es zu einem Anschwellen der Knöchel, Beine oder Füsse?
- Musst du häufiger Wasserlassen?
- Besteht eine Kurzatmigkeit oder andere Atembeschwerden?
- Hast du Rückenschmerzen oder Probleme beim Sitzen?
- Bist du häufig müde und erschöpft?
- Kommen weitere Symptome wie z. B. Fieber oder Magenschmerzen hinzu?
Je mehr Fragen hier mit Ja beantwortet werden, desto mehr erhärtet sich der Verdacht auf einen Wasserbauch (Aszites) und ärztlicher Rat sollte in Anspruch genommen werden.
Gewicht- und Bauchumfangkontrolle bei Verdacht auf Wasserbauch
Miss deinen Bauchumfang und kontrolliere dein Gewicht, denn ein Aszites äussert sich in der Regel durch eine auffällige Vorwölbung und Schwellung des Bauches. Der Bauch ist im Stehen dick und vorgewölbt und wird dabei im Liegen etwas flacher, zudem kann auch der Bauchnabel flach oder sogar nach aussen hingedrückt sein.
Wiege dich: Hast du in kurzer Zeit mehr als 4.5 kg. zugenommen oder nimmst du mehr als 1 kg. pro Tag zu und das ohne erkennbaren Grund oder Ursache? Dies könnte ein Anzeichen für einen Aszites sein.
Der Klopftest bei Aszites: Wasser im Bauch abklopfen
Klopfe deinen Bauch ab. Beim Abklopfen macht die Flüssigkeit zum einen ein dumpfes Geräusch, zum anderen bildet sich beim seitlichen Anstossen des Bauches eine Welle, die sich auf der anderen Seite ertasten lässt.
Knöchel-Check auf Aszites: Check deine Knöchel auf Ödeme oder Schwellungen
Ödeme äussern sich durch geschwollene Stellen am Körper, meist an den Beinen oder Füssen. Die Haut um das Ödem fühlt sich dabei gespannt und warm an und kann auch schmerzen. Drücke für diesen Test mit Zeigefinger und Daumen auf die geschwollene Stelle, bleibt dabei länger als 3 Sekunden eine weisse Delle bestehen, kann es sich um ein Ödem handeln.
Alles zu Wasser in den Füssen findest du hier
Ärztliche Tests bei Verdacht auf Wasserbauch
Parazentese: Aszitespunktion
Die Peritonealflüssigkeitsanalyse (Bauchwasseranalyse) ist ein Labortest. Sie wird durchgeführt, um die Flüssigkeit zu untersuchen, die sich im Bauchraum und um die inneren Organe herum gebildet hat.
Aszitespunktion Durchführung
Die Flüssigkeitsprobe wird mit einer Spritze und Kanüle aus dem Peritonealraum gewonnen. Häufig wird dabei mittels Ultraschall versucht, die Nadel zur Flüssigkeit zu führen. Der Arzt bzw. die Ärztin säubert und betäubt dafür vorher einen kleinen Bereich des Bauchraums.
Anschliessend wird eine Nadel durch die Haut des Bauches eingeführt und damit eine Flüssigkeitsprobe entnommen. Diese wird im Anschluss in ein Labor geschickt, wo sie auf Albumin, Eiweiss, Anzahl der roten und weissen Blutkörperchen sowie Bakterien und andere Infektionskrankheiten untersucht wird.
Ultraschall (Sonographie) Abdomen bei Verdacht auf Aszites
Am zuverlässigsten lässt sich ein Aszites mittels Ultraschall erkennen, wo schon kleinste Flüssigkeitsmengen sichtbar werden.
Bluttest auf Aszites
Auch ein Bluttest gehört zu den Standarduntersuchungen bei Verdacht auf einen Wasserbauch.
Diagnose: Was ist ein Wasserbauch? (Aszites)
Ein Aszites ist eine Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum und tritt häufig als Folge einer Lebererkrankung (Zirrhose) auf. Das so genannte Peritoneum, eine Gewebeschicht, welche die Bauchorgane bedeckt, besteht aus zwei Schichten. Ein Aszites entsteht, wenn sich zwischen diesen beiden Schichten Flüssigkeit ansammelt.
Wie wird ein Aszites diagnostiziert?
Bei Verdacht auf einen Wasserbauch (Aszites) führt der Arzt eine körperliche Untersuchung durch und erkundigt sich dabei nach Anamnese sowie Beschwerden. Darüber hinaus können auch Blutuntersuchungen oder bildgebende Verfahren wie z. B. Ultraschall oder CT angeordnet werden. Ein weiterer Test, der ebenfalls durchgeführt werden kann ist die Parazentese.
Wann zum Arzt?
Symptome wie Fieber, Magenschmerzen oder eine plötzliche Gewichtszunahme können auf einen Aszites hindeuten und müssen ärztlich abgeklärt werden.
Wasserbauch Ursachen, Risikofaktoren und Komplikationen
Wie kommt es zu einem Wasserbauch?
Bei einer Leberzirrhose funktioniert die Leber nicht mehr so, wie sie sollte. Diese verminderte Leberfunktion führt in Kombination mit einem hohen Druck in der Pfortader, die der Leber Blut zuführt, zu Aszitesymptomen. Denn der hohe Druck führt dazu, dass Flüssigkeit aus den Venen in den Bauch austritt und sich dort entsprechend ansammelt.
Weitere Wasserbauchverursacher können zudem auch Nierenversagen, Herzinsuffizienz, Infektionen, eine Bauchspeicheldrüsenentzündung oder eine Pfortaderthrombose sein.
Wasserbauch Risikofaktoren
Ein Aszites ist die häufigste Komplikation der Leberzirrhose (Schrumpfleber). Etwa die Hälfte der Menschen mit dekompensierter Leberzirrhose entwickeln dabei ein Aszites. Bei einer Erkrankung, die eine Zirrhose verursacht, besteht deshalb ein entsprechend höheres Risiko für die Entwicklung von Wasser im Bauch. Zu diesen Krankheitsbildern gehören:
- Nichtalkoholbedingte Fettlebererkrankung
- Hepatitis-B
- Hepatitis-C
- Alkoholmissbrauch
- Autoimmunhepatitis
- Genetische Lebererkrankungen wie z. B. Hämochromatose, die Wilson-Krankheit oder ein Alpha-1-Antitrypsin-Mangel
Andere Erkrankungen, die zu einem Aszites führen können sind:
- Herzinsuffizienz
- Nierenversagen
- Krebserkrankungen der Organe im Bauchraum bzw. im Beckenbereich
- Infektionen
Wasserbauch Komplikationen
- Die Flüssigkeitsansammlung im Bauch kann zu Schmerzen, Unwohlsein sowie auch Atembeschwerden führen
- Infektionen: Die angesammelte Flüssigkeit kann sich infizieren, was auch als spontane bakterielle Peritonitis bezeichnet wird
- Hepatischer Hydrothorax oder Flüssigkeit in der Lunge: Die Flüssigkeit im Bauchraum kann in die Lunge eindringen, meist auf der rechten Seite, damit zu Kurzatmigkeit, Husten sowie Brustschmerzen und Hypoxämie (Sauerstoffmangel im Blut) führen
- Aszitesbedingte Hernien: Der erhöhte Druck im Bauchraum kann zu Hernien, insbesondere zu Nabel- und Leistenbrüchen führen
- Nierenversagen: Verschlechtert sich die Zirrhose, kann sie zu einem Nierenversagen führen
- Vena cava Syndrom
Wie beugt man einem Wasserbauch vor?
Der beste Weg, einem Aszites vorzubeugen, ist eine gesunde Lebensweise. Beschränke dabei Alkohol und Salz, rauche nicht und treibe regelmässig Sport.
Wasserbauch Symptome
Überschüssige Flüssigkeit im Bauchraum kann zu Schwellungen führen, wodurch sich der Bauch angespannt und unbehaglich anfühlt. Die Symptome können sich dabei über mehrere Wochen oder sogar Tage entwickeln. Hauptsymptome eines Aszites sind ein aufgeblähter Bauch sowie eine schnelle Gewichtszunahme. Weitere anzeichen und Symptome sind:
- Unterleibsschmerzen
- Verdauungsprobleme, wie z. B. Blähungen, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit oder Verstopfung
- Appetitlosigkeit
- Anschwellen der Knöchel, Beine und Füsse: (Zum Thema Wasser in den Füssen gehts hier)
- Häufiges Wasserlassen
- Kurzatmigkeit
- Rückenschmerzen
- Probleme beim Sitzen
- Müdigkeit und Erschöpfung
Unterschied Blähbauch und Wasserbauch
Ein Blähbauch wird in der Fachsprache auch Meteorismus genannt und ist eine abnorme Gasansammlung im Bauchraum. Ursachen dafür können Stress, eine ungesunde Ernährung sowie Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie z. B. Laktoseintoleranz oder Zöliakie sein. Bei einem Aszites handelt es sich jedoch nicht um Gas, sondern um Flüssigkeit, die sich im Bauchraum ansammelt.
Aszites vs. Bauchfett
Aszites und Bauchfett unterscheiden sich sowohl in der Beweglichkeit als auch in der Beschaffenheit. Ein Arzt kann den Bauch dafür sowohl im Liegen als auch im Stehen untersuchen. Die Bauchform kann ebenfalls Hinweise darauf geben, dass der Bauch eher Flüssigkeit als Fett enthält. Zudem kann es bei einem Aszites zu einer sehr raschen Veränderung des Gewichts sowie der Körperform kommen. Diese Veränderungen vollziehen sich dabei deutlich schneller, als eine Person normalerweise an Körperfettmasse zunehmen kann.
Mehr zur Frage was tun gegen Blähbauch? findest du hier
Wie wird ein Wasserbauch behandelt?
Die Behandlung von Aszites kann dazu beitragen Wasserbauchsymptome zu verbessern und Komplikationen zu verringern.
Natriumreduktion in der Ernährung
Die Einschränkung des Natriumgehalts in der Ernährung ist von entscheidender Bedeutung für die Behandlung eines Wasserbauches. Für Menschen mit Aszites beträgt die empfohlene Natriumaufnahme dabei weniger als 2000 mg. pro Tag.
Mehr zur natriumarmen DASH-Diät findest du hier
Diuretika
Möglicherweise müssen auch Diuretika (Entwässerungstabletten) eingenommen werden. Diese unterstützen die Ausscheidung von Flüssigkeit und Natrium aus dem Körper und helfen damit, den Körper von überschüssiger Flüssigkeit zu befreien und die Schwellung zu reduzieren. Zu den gängigen Diuretika gehören z. B. Furosemid (Lasix) und Spironolacton (Aldactone).
Parazentese
Dafür führt der Arzt eine Nadel in den Bauchraum ein, um die überschüssige Flüssigkeit zu entfernen. Bei Verdacht auf eine Infektion kann der Arzt mit einer Parazentese auch eine kleine Flüssigkeitsprobe für weitere Tests entnehmen.
Transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Shunt (TIPS)
Dieses Verfahren wird durchgeführt, um Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum zu entfernen. Dafür wird ein Drahtnetz (Stent) in eine Lebervene eingeführt und anschliessend aufgeblasen. Eine TIPS kann sinnvoll sein, wenn der Aszites auf andere Therapien nicht anspricht, mehrere Parazentesen pro Monat erforderlich sind und der Patient kein Kandidat für eine Lebertransplantation ist.
Lebertransplantation
Bei schwerer Leberzirrhose, sprich wenn die Leber versagt, kann eine Lebertransplantation angezeigt sein.
Wie kann ich ein Aszites unter Kontrolle halten?
Folgende Schritte können dabei helfen ein Aszites zu überwachen:
- Gewichtskontrolle: Wiege dich dafür täglich und such einen Arzt auf, wenn du plötzlich 4.5 kg. oder 1 Kilo pro Tag an drei aufeinanderfolgenden Tagen zunimmst
- Schränke deinen Alkoholkonsum ein oder verzichte am besten ganz auf alkoholhaltige Getränke, um damit dein Aszitesrisiko zu verringern
- Reduziere die Einnahme von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) wie z. B. Ibuprofen und Aspirin
- Salzarme Ernährung: Achte auf eine natriumarme Ernährung und nimm dabei nicht mehr als 2000 mg. Natrium pro Tag zu dir
Fazit
Ein Aszites ist eine gefährliche Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum und die häufigste Komplikation der Leberzirrhose (Schrumpfleber), aber auch Nierenversagen, Herzinsuffizienz, Infektionen, Bauchspeicheldrüsenentzündung oder Infekte können Auslöser dafür sein.
Die Hauptsymptome eines Wasserbauches sind ein aufgeblähter Bauch sowie eine schnelle Gewichtszunahme.
Als Wasserbauch Selbsttest eignen sich derSymptom-Check, Gewicht- und Bauchumfangkontrolle, der Klopftest sowie der Knöchel-Check auf Ödeme.
Zu den ärztlichen Tests bei Verdacht auf Wasserbauch gehören neben einer Parazentese (Peritonealflüssigkeitsanalyse) auch ein Ultraschall Abdomen oder Bluttests.