Was tut der Bauchspeicheldrüse gut?- gute/schlechte Lebensmittel

Intro

Völlegefühl, Blähungen, Durchfall sowie typische Bauchschmerzen nach dem Essen … all diese Beschwerden können auf eine ernstzunehmende Funktionsstörung der Bauchspeicheldrüse hinweisen. Haupterkrankungen der Bauchspeicheldrüse können neben einer Bauchspeicheldrüsenentzündung auch Diabetes oder Bauchspeicheldrüsenkrebs sein. Fast jeder 10. Mensch leidet an einer exokrinen Pankreasinsuffizienz (EPI), bei welcher das Pankreas keine oder einfach zu wenig Verdauungsenzyme herstellt. Ist die Bauchspeicheldrüse durch eine Pankreatitis geschädigt, kann z. B. eine Umstellung der Ernährung dazu beitragen, dass diese sich besser erholt. Was tut der Bauchspeicheldrüse gut? Was können wir tun, um unsere Bauchspeicheldrüse optimal in ihrer Funktion zu unterstützen?

In diesem Text zeigen wir euch den Zusammenhang zwischen Bauchspeicheldrüse und Ernährung, listen auf, welche Lebensmittel gut für die Bauchspeicheldrüse sind und welche ihr Schaden zufügen können und zeigen weitere Dinge auf, die der Bauchspeicheldrüse guttun. Zudem gehen wir auf die Bauchspeicheldrüsenentzündung, eine Pankreatitis-Erholungsdiät wie auch Ernährungstipps für eine gesunde Bauchspeicheldrüse ein.

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Funktion der Bauchspeicheldrüse

Die Bauchspeicheldrüse, auch Pankreas genannt, erfüllt 2 wichtige Hauptaufgaben

  • Die Bildung von Hormonen (Insulin, Glukagon, Gastrin und Amylin) 
  • Die Produktion von Verdauungsenzymen (Lipase, Amylase und Protease), welche Kohlenhydrate, Eiweisse sowie auch Fette in ihre Bestandteile zerlegen 

Pankreatitis: Was ist eine Bauchspeicheldrüsenentzündung?

Schwillt die Bauchspeicheldrüse an oder entzündet sich, kann sie ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen. Diesen Zustand bezeichnet man auch als Pankreatitis. Eine akute Pankreatitis wird oft durch das Vorhandensein von Gallensteinen hervorgerufen. Zum Gallensteine Selbsttest geht es hier. 

Hauptursachen für eine Bauchspeicheldrüsenentzündung sind neben Gallensteinen und übermässigem Alkoholkonsum auch genetische Veranlagung, Zigarettenrauchen (bei Rauchern ist das Risiko an einer chronischen Pankreatitis zu erkranken, im Vergleich zu Nichtrauchern, im Schnitt dreimal so hoch), Fettleibigkeit (Adipositas) sowie auch Diabetes.

Bauchspeicheldrüse und Ernährung

Was wir essen, kann einen grossen Einfluss darauf haben, wie wir uns fühlen … Dies gilt auch in Bezug auf eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Wer auf seine Ernährung achtet und Lebensmittel entsprechend bewusst und gut auswählt, kann Beschwerden im Zusammenhang mit der Bauchspeicheldrüse lindern, der Bauchspeicheldrüse eine Pause gönnen und ihr so helfen sich optimal zu erholen.

Zusammenhang Pankreatitis und Ernährung

Bei einer chronisch entzündeten Bauchspeicheldrüse kann der Körper nicht genügend Verdauungsenzyme produzieren, die bei der Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung von grosser und entscheidender Bedeutung sind und neben einer Mangelernährung auch zu einem Gewichtsverlust führen kann. 

Eine Ernährungsumstellung kann es der Bauchspeicheldrüse erleichtern ihre Aufgaben entsprechend zu erfüllen. Bei einer leichten Bauchspeicheldrüsenentzündung kann allein die Umstellung der Ernährung und des Lebensstils schon helfen, bei mittelschweren bis schweren Fällen jedoch reicht die Ernährung allein oft nicht immer aus um die Beschwerden zu lindern. Was tut der Bauchspeicheldrüse gut?

Welche Lebensmittel sind gut für die Bauchspeicheldrüse?

Wissenschaftler haben festgestellt, dass es Lebensmittel gibt, die die Bauchspeicheldrüse unterstützen und helfen können, diese zu stärken. Eine pankreasfreundliche Ernährung enthält neben Antioxidantien auch viel Eiweiss aus magerem Fleisch und nur wenig tierische Fette wie auch Einfachzucker. Antioxidantien bekämpfen freie Radikale in unserem Körper und helfen so, Entzündungen zu verringern. Mit dem Konsum dieser Lebensmittel muss die Bauchspeicheldrüse entsprechend nicht so hart arbeiten, um diese zu verdauen. Mehr zu Eiweiss, Antioxidantien, Fette sowie freie Radikale hier. 

Forschungsergebnisse deuten zudem darauf hin, dass manche Menschen mit Pankreatitis bis zu 30-40 % der Kalorien aus Fett vertragen, vorausgesetzt, es stammt aus pflanzlichen Vollwertkostquellen oder mittelkettigen Triglyceriden. Durch die Zugabe von mittelkettigen Triglyceriden (MCTs), Fetten, die oft aus Kokosnuss- oder Palmkernöl gewonnen werden, kann die Nährstoffaufnahme bei chronischer Pankreatitis ebenfalls verbessert werden.

Was darf ich essen? Lebensmittel, die der Bauchspeicheldrüse guttun

  • Mageres Fleisch
  • Grünes Blattgemüse wie z. B. Spinat, Rosenkohl, Broccoli und Grühnkohl sowie auch Karotten 
  • Hülsenfrüchte wie z. B Bohnen oder Linsen
  • klare Suppen 
  • Fettarme, fettfreie Milchprodukte oder Milchalternativen wie z. B. Leinsamen- oder Mandelmilch 
  • Obst: Früchte wie z. B. rote Beeren, Blaubeeren, Kirschen, Weintrauben oder Granatapfel
  • Vollkornprodukte 
  • Grüner Tee
  • Omega-3-Fettsäuren: In Fischölen sowie bestimmten Meeresfrüchten enthalten. Weitere Omega-3-haltige Lebensmittel gibt es im Text Omega-3-Fettsäuren
  • Probiotika: Probiotika sind lebende Baktieren die z. B. in Joghurt sowie anderen fermentierten Lebensmitteln enthalten sind

Diese Lebensmittel können alle helfen, die Verdauung zu unterstützen und freie Radikale zu bekämpfen. Die Mittelmeerdiät z. B. ist eine gute Möglichkeit zur Genesung nach einer leichten akuten Pankreatitis. Mehr über freie Radikale gibt es hier. Mit mediterrane Diät geht es hier weiter.

Getränke, welche gut für die Bauchspeicheldrüse sind

Kamille, Fenchel, Löwenzahn, Anis, Pfefferminze sowie auch Salbeitee können sich alle positiv auf unsere Bauchspeicheldrüse auswirken. Genauso wie ein Glas warmes Zitronenwasser nach dem Aufstehen.

Nutrition Tipp

Lust auf Süsses? Dann greif am besten zu Obst anstatt zu Zuckerzusätzen. Denn Menschen mit Pankreatitis haben ein erhöhtes Risiko für Diabetes. Als Snacks eignen sich hier neben Obst auch Tomaten oder Gurken.  

Welche Lebensmittel sind schlecht für die Bauchspeicheldrüse?

Wenn immer möglich, sollte man sich von gebratenen oder fettreichen Lebensmitteln sowie auch von Lebensmitteln mit einem hohen Zuckergehalt fernhalten.

Warum sind diese Lebensmittel schädlich? Die Bauchspeicheldrüse verarbeitet das meiste Fett, das wir essen. Je mehr wir also davon zu uns nehmen, desto härter muss auch unsere Bauchspeicheldrüse arbeiten. Fettreiche Lebensmittel und Einfachzucker erhöhen zudem auch den Triglyzeridspiegel, die Fettmenge im Blut und erhöhen damit auch das Risiko einer akuten Pankreatitis. Was tut der Bauchspeicheldrüse nicht gut?

Was ist verboten? Lebensmittel, die der Bauchspeicheldrüse schaden

Zu den Lebensmitteln, die bei einer Pankreatitis eingeschränkt werden sollten gehören:

  • Stark verarbeitete Lebensmittel wie z. B. Fastfood  
  • Rotes Fleisch
  • Frittierte Lebensmittel wie z. B. Pommes Frites
  • Mayonnaise
  • Margarine und Butter
  • Vollfett Milchprodukte
  • Gebäck mit Zuckerzusatz
  • Getränke mit Zuckerzusatz
  • Transfette 

Die Pankreatitis-Erholungsdiät

Da die Bauchspeicheldrüse eng mit unserem Verdauungsprozess verbunden ist, wird sie auch entsprechend relevant durch unsere Ernährung beeinflusst. Vor allem bei einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung, welche im Laufe der Zeit immer wieder auftritt, kann die Ernährung einen zentralen Einfluss auf das zugrundeliegende Problem haben.

Wer sich gerade von einer akuten oder chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung erholt, sollte keinen Alkohol trinken. Auch das Rauchen sollte eingeschränkt oder ganz aufgegeben werden. Achte vor allem auf eine fettarme Ernährung, die deine Bauchspeicheldrüse nicht belastet oder zusätzlich noch mehr reizt. Ausserdem sollte man in dieser Zeit besonders viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Halte dafür immer ein Elektrolytgetränk oder eine Flasche Wasser bereit. Menschen mit chronischer Pankreatitis leiden aufgrund der eingeschränkten Funktion der Bauchspeicheldrüse häufig an einer Mangelernährung. Ein Mangel an den Vitaminen A, D, E und K wird dabei am häufigsten beobachtet. Mehr zu Vitamine: Wirkung, Vorkommen und Mangel hier.

8 Ernährungstipps für eine gesunde Bauchspeicheldrüse

  • Iss 6-8 kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt. Das schont das Verdauungssystem mehr, als wenn 2 oder 3 grosse Mahlzeiten eingenommen werden
  • Verwende als Hauptfettquelle MCTs, da diese Art von Fett keine Pankreasenzyme zur Verdauung benötigen. MCT sind Triglyceride, die mittelkettige Fettsäuren enthalten und sind z. B. in Kokosnussöl, Palmkernöl oder Butter enthalten 
  • Vermeide es, zu viele Ballaststoffe auf einmal zu essen, da dies die Verdauung verlangsamen und dazu führen kann, dass die Nährstoffe aus der Nahrung entsprechend nicht optimal aufgenommen werden. Ballaststoffe können ausserdem ebenso dazu führen, dass die begrenzte Menge an Enzymen weniger wirksam ist. Mehr zu Ballaststoffe und Enzyme hier
  • Nahrungsergänzungsmittel, wie z. B. ein Multivitaminpräparat können helfen sicherzustellen, dass keine benötigten Nährstoffe fehlen. Ebenso von Vorteil kann hier die Zufuhr von Zink und Folsäure sein. Alles über Sinn und Unsinn von Nahrungsergänzungsmittel hier
  • Begrenze die Gesamtfettaufnahme auf weniger als 30 Gramm pro Tag
  • Verzichte auf gesättigte Fette. Mehr zu gesättigten und ungesättigten Fettsäuren im Text Fette
  • Schränke deinen Alkoholkonsum ein 
  • Verzichte auf Rauchen 

Weitere Dinge, die der Bauchspeicheldrüse guttun

Neben der richtigen Ernährung, gibt noch einige andere Dinge, die unserer Bauchspeicheldrüse helfen. Was tut der Bauchspeicheldrüse sonst noch alles gut?

Bewegung

Bewegung verbessert nachweislich die Insulinempfindlichkeit und Blutzuckerkontrolle, beides wichtige Faktoren zur Vorbeugung von Bauchspeicheldrüsenproblemen wie z. B. Diabetes.

Gute Stressbewältigung

Stress kann den Blutzuckerspiegel in die Höhe treiben, was wiederum schlecht für die Bauchspeicheldrüse ist. Eine gute Stressbewältigung ist somit ein weiterer wichtiger Faktor für eine gesunde Bauchspeicheldrüse. Chronischer Stress kann die Bauchspeicheldrüse schädigen sowie auch das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs erhöhen.

Guter und erholsamer Schlaf

Auch schlechter und ungenügender Schlaf können sich negativ auf die Bauchspeicheldrüse auswirken, da dadurch die Fähigkeit des Körpers Insulin zu produzieren verringert wird. Mehr darüber, was ein guter und erholsamer Schlaf bedeutet im Text über Schlaf.

Yoga

Auch Yoga ist gut für die Bauchspeicheldrüse. Denn Yoga kann helfen den Stresspegel zu senken und die allgemeine Entspannung positiv zu fördern. All diese Faktoren tragen zur Gesunderhaltung der Bauchspeicheldrüse bei.

Meditation

Meditation ist eine weitere Aktivität, die gut für die Bauchspeicheldrüse ist. Sie hilft, Stress abzubauen, den Blutzucker zu kontrollieren und damit die Funktion der Bauchspeicheldrüse zu verbessern. Ausserdem fördert sie Entspannung und Wohlbefinden. All diese Vorteile tragen mit zu einer gesunden Bauchspeicheldrüse bei.

Mehr interessante Fakten über die Bauchspeicheldrüse sowie ein Bauchspeicheldrüsen-Check im Text Bauchspeicheldrüse Selbsttest

Fazit 

Die Bauchspeicheldrüse, auch Pankreas genannt, erfüllt 2 wichtige Hauptaufgaben: Die Bildung von Hormonen (Insulin, Glukagon, Gastrin und Amylin) und die Produktion von Verdauungsenzymen (Lipase, Amylase und Protease), welche Kohlenhydrate, Eiweisse sowie auch Fette in ihre Bestandteile zerlegen. Schwillt die Bauchspeicheldrüse an oder entzündet sich, kann sie ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen. Diesen Zustand bezeichnet man auch als Pankreatitis

Was wir essen, kann einen grossen Einfluss darauf haben, wie wir uns fühlen … Dies gilt auch in Bezug auf eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Was tut der Bauchspeicheldrüse alles gut? Wer auf seine Ernährung achtet und Lebensmittel entsprechend bewusst und gut auswählt, kann Beschwerden lindern, der Bauchspeicheldrüse eine Pause gönnen und ihr damit helfen sich optimal zu erholen. Eine pankreasfreundliche Ernährung enthält neben Antioxidantien auch viel Eiweiss aus magerem Fleisch und nur wenig tierische Fette und Einfachzucker. Wenn immer möglich, sollte man sich von gebratenen oder fettreichen Lebensmitteln sowie auch von Lebensmitteln mit einem hohen Zuckergehalt fernhalten. Die Bauchspeicheldrüse verarbeitet das meiste Fett, das wir essen. Je mehr wir also davon zu uns nehmen, desto härter muss auch unsere Bauchspeicheldrüse arbeiten. 

Was tut der Bauchspeicheldrüse sonst noch alles gut? Weitere Dinge, die der Bauchspeicheldrüse gut tun sind neben Bewegung, auch eine gute Stressbewältigung, ein guter und erholsamer Schlaf sowie Yoga oder Meditation.