Was tun gegen Blähbauch?- Soforthilfe, Hausmittel & Medikamente

Intro

Ein Blähbauch beschreibt eine Gasansammlung innerhalb der Bauchhöhle. Zwischen 10-25 % der ansonsten gesunden Menschen klagen gelegentlich über einen aufgeblähten Bauch. Bei 75 % der Frauen tritt ein aufgeblähter Bauch dabei kurz vor und während der Periode auf. Was sind die Ursachen für einen Blähbauch? Welche Hausmittel, Medikamente und Soforthilfe gibt es gegen die unangenehme Luft im Bauch, wann sollte man damit zum Arzt und was kann man gegen einen Blähbauch am Morgen, am Abend, während der Periode, in den Wechseljahren, in der Schwangerschaft, nach dem Essen oder nach einer OP tun? 

Was hilft gegen Blähungen?

Was genau bei einem Blähbauch Linderung verschafft, hängt ganz von der jeweiligen Ursache dafür ab. Die häufigsten Arten, Blähungen loszuwerden, sind Rülpsen oder … sorry Furzen. Hier ein paar gute Tipps, die effektiv helfen Blähungen loszuwerden:

Richtiges Essverhalten hilft Blähungen zu vermeiden

Iss weniger, häufiger und langsam. Iss lieber auf den Tag verteilt mehrere kleine Mahlzeiten, lass dir zudem genug Zeit beim Essen und Kaue die Speisen gut. Denn schlingst du die Nahrung zu schnell herunter, schluckst du dabei viel Luft, die aufblähen kann. Gleicher Effekt übrigens beim Kaugummikauen. Mach es zudem deiner Verdauung zudem leichter und setzt dich nach dem Essen aufrecht hin, denn im Liegen verdaut es sich schlechter.

Verzichte auf blähende Lebensmittel

Verzichte auf blähende Lebensmittel wie z. B. Kohl, unreifes Obst oder Vollfettmilchprodukte sowie kohlensäurehaltige Getränke und würze Speisen bevorzugt mit Fenchel, Anis und Kümmel. Jeder reagiert anders auf Lebensmittel. Experimentiere mit verschiedenen Lebensmitteln und finde dabei mit dem Ausschlussverfahren heraus was dir persönlich gut tut.

Blähende Lebensmittel und gesunde Alternativen

Lebensmittelgruppe Blähende Lebensmittel Gesunde Alternative
Früchte Unreifes Obst wie Bananen, Pflaumen, Birnen, Kirschen, Kiwi, Orangen, Trauben Obstmus, Apfel
Gemüse Broccoli, Kohl, Kohlrabi, Auberginde, Paprika, Zwiebeln, Lauch, Knoblauch Zucchini, Fenchel, Karotten, Sellerie, Spinat
Hülsenfrüchte Bohnen, Erbsen und Linsen Kartoffeln
Getreide Frisches Brot, Vollkornbrot, Hefegebäck Griess, Reisnudeln,
Getränke Kohlensäurehaltige Getränke, Sekt, Bier, Kaffee, Stilles Wasser oder Kräutertees
Gewürze Salz Ingwer, Anis, Koriander, Kümmel

Weniger Blähungen durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr

Flüssigkeit unterstützt unseren Verdauungstrakt beim Zersetzen der Nahrung, entlastet den Darm und beugt zudem Blähungen vor. Mindestens 2 Liter pro Tag sollten es sein. Achte bei der Getränkeauswahl darauf, kohlensäurehaltige Getränke zu meiden, genauso wie z. B. Sekt, Bier oder auch Kaffee und trink am besten vor und nach den Mahlzeiten, nicht währenddessen, denn beim Schlucken wird erneut Luft aufgenommen.

Neben stillem Wasser eignen sich auch Kräutertees mit Fenchel oder Ingwer. Achte zudem darauf, dass die Getränke, die du zu dir nimmst, Zimmertemperatur haben.

Bewegung hilft gegen Luft im Bauch

Wie wäre es mit einem Spaziergang nach dem Essen? Bewege dich ausreichend, denn ein Bewegungsmangel kann das Auftreten von Blähungen begünstigen. 

Nahrungsmittelunverträglichkeiten können Blähungen verstärken

Zu den häufigsten Nahrungsmittelunverträglichkeiten im Zusammenhang mit Blähungen gehören dabei Laktoseintolleranz und Zöliakie

Führe ein Ernährungstagebuch

Das Führen eines Ernährungsprotokolls, in dem das Auftreten von Blähungen in Abhängigkeit von den eingenommenen Lebensmitteln dokumentiert wird, kann darüber Aufschluss geben, ob das, was wir essen, die Beschwerden verschlimmert.

Bauchmassagen gegen Blähbauch

Versuch es nach einem üppigen Essen mit einer Selbstmassage. Diese kann die Darmperistaltik anregen und Beschwerden lindern. Nimm dafür ein Öl wie Mandel- oder Jojobalöl und füge bei Bedarf ätherische Öle wie z. B. Minze oder Melisse hinzu. Massiere sanft und in kreisenden Bewegungen.

Wärme gegen Blähbauch

Eine Wärmeflasche oder ein Wärmekisssen auf dem Bauch kann Beschwerden wie Blähungen lindern. Denn Wärme hilft den Magen-Darm-Trakt zu entspannen.

Sorge für ausreichend Entspannung

Gestresster Kopf = gesteresster Darm. Unsere Darmgesundheit ist eng mit unseren psychischen Wohlbefinden verbunden. Emotionale Angespanntheit kann zu Verkrampfungen im Magen-Darm-Trakt führen und Stress eine mögliche Ursache für einen Blähbauch sein. Sorge deshalb für genug Entspannung in Form von Meditation, Atemübungen aber auch Spaziergängen an der frischen Luft und finde dabei deine ganz persönlichen Anti-Stress-Strategien.

Blähbauch Ursachen: Wie kommt es zum Blähbauch?

Die gute Nachricht gleich mal vorneweg: Blähungen bedeuten nicht unbedingt, dass mit der Verdauung etwas nicht stimmt. Blähungen entstehen typischerweise durch Luft, die im Dick- oder Dünndarm eingeschlossen ist. Welche Ursachen für einen Blähbauch gibt es noch?

Gasbildung bei Blähbauch

Gase sind ein natürliches Nebenprodukt der Verdauung. Zu viel Darmgas bedeutet jedoch, dass die Verdauung gestört ist. Die Gase in unserem Darm stammen hauptsächlich von Darmbakterien, die bei der Verdauung von Kohlenhydraten entstehen. Unser Dickdarm ist voll mit Bakterien, Hefen und Pilzen, welche die vom Dünndarm nicht verdauten Nahrungsmittel abbauen. Dabei mögen sie besonders unverdaute Kohlenhydrate und durch deren Gärung entstehen Gase, Wasserstoff und Methan.

Verdauungsbeschwerden bei Blähbauch

Ist der Bauch vor allem nach dem Essen aufgebläht, kann der Grund dafür sein, dass man zu viel oder zu schnell gegessen hat oder es liegt eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder ein Magen Darm Infekt vor. 

Nahrungsmittel die einen Blähbauch fördern

Blähendes Gemüse, Früchte oder Hülsenfrüchte können am Blähbauch schuld sein. Je grösser und schwerverdaulicher die Mahlzeiten sind, desto grösser ist auch die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Blähungen. Werden bei einer ballaststoffreichen Ernährung zu schnell zu viele Ballaststoffe hinzugefügt kann dies zu Blähungen führen. Zu den Nahrungsmitteln, die Blähungen fördern können gehören: 

  • Kohlensäurehaltige Getränke
  • Scharfe, gebratene oder fettige Lebensmittel
  • Blumenkohl
  • Weisskohl
  • Rotkohl
  • Paprika
  • Lauch
  • Zwiebeln
  • Bohnen
  • Erbsen
  • Linsen
  • Apfel- oder Pflaumensaft
  • Unreifes Obst
  • Getrocknete Früchte
  • Bananen 
  • Trauben
  • Orangen
  • Vollmilch
  • Sahne
  • Alles, was Sorbitol, Mannitol oder Maltitol enthält, die in vielen kohlenhydratarmen oder zuckerfreien Produkten enthalten sind

Erkrankungen bei Blähbauch

Verdauungsstörungen wie z. B. das Reizdarmsyndrom können Verursacher eines Blähbauchs sein, genauso wie Morbus Crohn oder Divertikulose. Neben Luft kann sich auch Wasser in der Bauchhöhle einlagern. Bei einem Aszites (Wasserbauch) gehören zu den typischen Symptomen neben einem Druckgefühl im Bauch auch Blähungen und Schmerzen. Die Ursachen dafür hängen meist mit einer Erkrankung der Leber zusammen. Zum Wasserbauch Selbsttest geht’s hier. 

Menstruationszyklus als Ursache für Blähbauch

Eine weitere häufige Ursache für Bauchblähungen bei menstruierenden Frauen ist der Menstruationszyklus. Denn sowohl Östrogen als auch Progesteron können Blähungen verursachen.

Nahrungsmittelunverträglichkeiten als Auslöser für Blähungen

Lebensmittelunverträglichkeiten wie z. B. Zöliakie oder Laktoseintoleranz können ebenfalls zu einem aufgeblähten Bauch führen. Zusätzlich dazu treten meist Symptome wie Übelkeit, Erbrechen oder auch Durchfall auf. Verschiedene Tests helfen bei der Erkennung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten. 

Medikamente die einen Blähbauch fördern

Medikamente, die zur Gasentwicklung im Bauch beitragen können, sind Antibiotika oder Schmerzmittel und sind dabei auf eine veränderte Magen-Darm-Flora zurückzuführen. Auch Abführmittel oder Diabetes-Medikamente können einen Blähbauch fordern. 

Stress fördert Blähungen

Nicht immer steckt eine organische Ursache hinter einem Blähbauch. Denn auch Stress kann sich auf die Darmflora, die Verdauung und somit auch auf einen Blähbauch auswirken. Zudem neigt man dazu, sich in Zeiten vermehrten Stresses schlecht zu ernähren sowie mangelhaft zu bewegen, was ebenfalls das Auftreten von Blähungen fördert.

Mehr über aufgeblähter Bauch: Ursachen und Krankheiten gibt es hier nachzulesen

Blähbauch und Bauchschmerzen

Geht ein aufgeblähter Bauch mit akuten Magenschmerzen einher, ist oft eine Gastritis (Magenschleimhautentzündung) daran schuld. Damit unser Magen sich nicht selbst verdaut, produziert dieser einen entsprechend schützenden Schleim, der sich über unsere Magenschleimhaut legt. Wird diese Schutzschicht angegriffen, kommt es dabei zu einer Magenschleimhautentzündung. Bei einer Gastritis sollte besonders auf eine magenschonende Ernährung geachtet werden und vor allem leichte Kost bevorzugt werden.

Mehr zum Thema Magenschmerzen gibt es hier

Mit Hausmitteln Blähungen bekämpfen

11 Hausmittel gegen Blähungen

Die wirksamsten Hausmittel bei einem Blähbauch sind:

  • Nicht abwarten, sondern Tee trinken: Am besten Kräutertees wie z. B. Pfefferminze, Kamille, Ingwer, Kurkuma sowie Fenchel 
  • Pfefferminzölkapseln
  • Antazida mit dem Wirkstoff Simeticon
  • Magnesiumpräparate (mehr über Magnesium hier)
  • Probiotika
  • Flohsamenschalen, ein beliebtes Ballaststoffpräparat
  • Regelmässige Bewegung
  • Genug Trinken
  • Koriander 
  • Kümmel
  • Anis

Arzneimittel gegen Blähungen

Zu den frei verkäuflichen Arzneimitteln gegen Blähungen gehören:

  • Simeticon
  • Laktase-Enzym 
  • Probiotika

Was hilft einen Blähbauch schnell loszuwerden?

Effektive Sofortmassnahmen bei Blähbauch sind:

  • Trink Wasser oder Kräutertees mit Kamille oder Fenchel
  • Bauchmassage: Sanft und in kreisenden Bewegungen 
  • Wärmflasche: Wärme hilft, den Magen-Darm-Trakt zu entspannen
  • Bewege dich: Bewegung regt die Verdauung an und fördert dabei den Abgang unangenehmer Darmwinde

Wann zum Arzt?

In den meisten Fällen erfordern gelegentliche Blähungen keine ärztliche Behandlung und freiverkäufliche Präparate sowie eine Überprüfung der Ess- und Lebensgewohnheiten können bereits Abhilfe schaffen. Allerdings sollte ein Arzt aufgesucht werden, wenn Häufigkeit oder Schwere der Symptome zunehmen oder wenn sie von Gewichtsverlust, Durchfall, Erbrechen oder Sodbrennen begleitet werden.

Was hilft gegen Blähbauch bei Periode?

Am aufgeblähten Bauch während der Menstruation sind hauptsächlich Hormone schuld. 3 von 4 Frauen geben an, dass sie vor und während ihrer Menstruation unter einem aufgeblähten Bauch leiden. Dieser entsteht hier durch einen niedrigen Progesteronspiegel. Ein aufgeblähter Bauch im Zusammenhang mit der Menstruation ist zwar unangenehm, jedoch weitgehend normal und sollte dabei innerhalb von einigen Tagen nach dem Beginn der Periode wieder verschwinden.

Auch PMS-Heisshungerattacken (prämenstruelles Syndrom) sind hier leider nicht hilfreich, sondern eher kontraproduktiv und überfordern dabei oft zusätzlich die Verdauung, wodurch auch vermehrt Gase entstehen, die blähen. Achte deshalb besonders in dieser Zeit auf eine ausgewogene Ernährung und greif auf oben genannte Haus- oder Arzneimittel zurück, die Abhilfe schaffen.

Was tun gegen Blähbauch am Morgen?

Gerade am morgen früh kann unser Körper mit schwerem Essen überfordert sein. Versuch es deshalb hier mit weniger Kohlenhydraten und stattdessen mehr Proteinen am Morgen, dein Blähbauch wird es dir den Rest des Tages über danken. Ausreichend Flüssigkeit ist der Schlüssel zu einer guten Verdauung, deshalb greif am besten morgens schon zu einem Glas Wasser und setzt damit dein Verdauungssystem bereits nach dem Aufstehen in Gang. Sorge zudem für genügend Schlaf, denn auch ein Schlafmangel kann Blähungen fördern. Tipps für einen gesunden und erholsamen Schlaf gibt es hier.

Tipps gegen Blähbauch am Abend

Gerade beim Abendessen können schwere Mahlzeiten oder zu schnelles Essen für Blähungen am Abend sorgen. Setz dich während und nach dem Essen aufrecht hin, um es deiner Verdauung damit einfacher zu machen. Meide ebenso schwer verdauliche und blähende Lebensmittel wie z. B. Kohl, Bohnen, Linsen oder Erbsen sowie kohlensäurehaltige Getränke. Auch ein Spaziergang nach dem Essen kann Wunder bewirken.

Alles über Magenschmerzen im Liegen und Magenschmerzen nachts findest du hier

Hilfe gegen Blähbauch in der Schwangerschaft

Blähungen und Sodbrennen … eine Schwangerschaft bringt nicht nur Glücksmomente und einen wachsenden Babybauch mit sich. Schuld daran ist vor allem der veränderte Hormonspiegel, der die Verdauung träge macht. Hinzu kommt auch die wachsende Gebärmutter, die auf Magen und Darm drückt. Abhilfe bei einem Blähbauch in der Schwangerschaft können Tee trinken, Bauchmassagen sowie Spaziergänge schaffen.

Alles über Magenschmerzen Schwangerschaft gibt es hier nachzulesen

Hilfe gegen Blähbauch nach dem Essen

Ein Blähbauch nach dem Essen könnte auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit hinweisen, wie z. B. Laktoseintolleranz oder Zöliakie. Vor allem, wenn zu den Blähungen Magenschmerzen oder Durchfall hinzukommen. Sich beim Essen gerade hinsetzen und nach dem Essen zudem für mindestens 1 Stunde lang aufrecht sitzen bleiben können bei einem Blähbauch nach dem Essen helfen, genauso wie der Verdauungsspaziergang nach einer schweren Mahlzeit.

Vorbeugend sollte auf blähende Nahrungsmittel sowie kohlensäurehaltige Getränke verzichtet werden. Auch langsames Essen und dabei gut kauen sind ebenfalls hilfreiche Tipps, um Blähungen nach dem Essen vorzubeugen.

Alles über Magenschmerzen nach dem Essen gibt es hier

Was tun gegen Blähbauch in den Wechseljahren?

In den Wechseljahren sinkt der Östrogenspiegel. Neben Beschwerden wie Hitzewallungen, dünner werdendes Haar und trockene Haut können auch verstärkt Blähungen und Magen-Darm-Beschwerden in den Wechseljahren auftreten. Auch verändert sich mit zunehmendem Alter unser Stoffwechsel und die Verdauung wird träge. Versuch dem mit Bewegung und einer gesunden und ausgewogenen Ernährung entgegenzuwirken.

Was hilft gegen Blähbauch nach OP?

Nach einer Operation, insbesondere im Bauchraum, dauert es meist einige Zeit, bis sich die Verdauung wieder normalisiert. Schuld daran ist die körperliche Untätigkeit in der akuten Erholungsphase, welche die Verdauung behindert und den Stoffwechsel reduziert. Hinzu kommt auch oft eine Nahrungsmittelumstellung. In der Regel normalisieren sich die Beschwerden dabei von allein wieder. Kommt es jedoch zu Schmerzen oder anderen Beschwerden nach einer Operation, muss ein Arzt kontaktiert werden. 

Nach minimalinvasiven Bauchoperationen klagen etwa die Hälfte aller Patienten über einen vorübergehend aufgeblähten Bauch, der nach 3-5 Tagen nach OP wieder verschwinden sollte.

Fazit 

Zu den Blähbauch Ursachen zählen neben Gas und Verdauungsbeschwerden auch Nahrungsmittel, Erkrankungen, Menstruationszyklus, Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie z. B. Laktoseintolleranz oder Zöliakie, Medikamente sowie Stress.

Was genau bei einem Blähbauch Linderung verschafft, hängt ganz von der jeweiligen Ursache dafür ab und kann u. a. aus richtigem Ess- und Trinkverhalten, Bewegung, Achten auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Führen eines Ernährungstagebuches sowie Haus– und Arzneimittel zur Soforthilfe bestehen.