Tennisarm tapen: Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Bild

Intro

Nicht nur Tennisspieler leiden darunter … der Tennisarm, Tennisellbogen oder in der Fachsprache auch Epicondylus humeri lateralis genannt. Die häufigste Ursache dafür liegt in der Überlastung von Muskelansätzen an der Aussenseite des Ellenbogens. Symptome reichen dabei von stechenden Schmerzen im Ellenbogen bis hin zu einer Kraftminderung im betroffenen Arm. In diesem Text erklären wir was ein Tennisarm ist, welche Ursachen, Symptome und Risikofaktoren es gibt, was man dagegen tun kann und wann man damit zum Arzt sollte. Zudem gehen wir auf das Tapen, Techniken, Kontraindikationen sowie Sinn und Zweck ein, geben gute Tipps und haben eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Bild zum Tennisarm selber tapen und Sehnenentzündung, Schmerzen und Ellenbogen selber tapen für euch parat.

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Über Tennisarm

Ein Tennisarm (Epicondylus humeri lateralis) ist eine schmerzhafte Erkrankung, die durch eine Überlastung der Sehnen im Ellenbogen entsteht, meist verursacht durch repetitive Bewegungen von Hand und Arm.

Diagnose Tennisarm

Wie diagnostiziert man einen Tennisarm? Bei der körperlichen Untersuchung kann der Arzt Druck auf die betroffene Stelle ausüben oder Ellenbogen, Handgelenk und Finger auf verschiedene Arten bewegen, um auf etwaige Beschwerden zu testen. Vermutet der Arzt, dass eine andere Ursache für die Symptome verantwortlich sein könnte, können auch Röntgenaufnahmen oder andere bildgebende Verfahren zum Einsatz kommen.

Ursachen 

Durch häufige sich wiederholende Bewegungen entstehen hier zunächst eine örtliche Reizung sowie eine dauerhafte Anspannung der Streckmuskulatur am Unterarm. Die verspannten Muskeln erzeugen dabei einen kontinuierlichen Zug auf den Ansatz, wodurch winzige Verletzungen entstehen. Die Folge davon: Eine Entzündung

Tennisspielen ist eine mögliche Ursache für einen Tennisarm. Allerdings können auch zahlreiche andere häufig durchgeführte Armbewegungen einen Tennisarm verursachen, wie z. B:

  • Arbeiten mit Werkzeugen
  • Malen oder Streichen
  • Schrauben eindrehen
  • Schneiden von Kochzutaten
  • Das häufige Bedienen der Computermaus

Risikofaktoren

Faktoren, die das Risiko auf einen Tennisarm erhöhen, sind:

  • Das Alter: Obwohl der Tennisarm Menschen jeden Alters betreffen kann, kommt er am häufigsten bei Erwachsenen zwischen 30 und 50 Jahren vor
  • Berufliche Tätigkeit: Menschen, die einen Beruf ausüben, bei dem das Handgelenk bzw. der Arm immer wieder dieselben Bewegungen ausführt, haben ein höheres Risiko, einen Tennisarm zu entwickeln (z. B. Maler oder Köche)
  • Gewisse Sportarten: Durch die Ausübung von Sportarten wo Schläger zum Einsatz kommen erhöht sich das Risiko, einen Tennisarm zu bekommen, vor allem, wenn man dabei eine schlechte Schlagtechnik anwendet

Wer bekommt einen Tennisarm?

Zu den Berufsgruppen, in denen typische sich wiederholende Bewegungen vorkommen, die zu einem Tennisarm führen können, gehören Klempner, Maler, Tischler sowie Metzger. 90% der von einem Tennisarm Betroffenen sind Handwerker, Musiker oder PC-Nutzer … und keine Tennisspieler.

Tennisarm Symptome

Zu Beginn treten bei einem Tennisarm stechende Schmerzen im Bereich des äusseren Ellenbogens auf. Diese können auch in den Unterarm und bis in das Handgelenk ausstrahlen. Der Schmerz und die entsprechende Krafteinbusse können es dabei erschweren Hände zu schütteln oder Gegenstände zu greifen, eine Tür mit dem Schlüssel zu öffnen oder eine Kaffeetasse zu halten. In der Frühphase bilden sich die Beschwerden rasch wieder zurück, weshalb sie oft nicht grossartig beachtet werden. Im weiteren Verlauf nehmen Schmerzen und Missempfindungen zu. Schmerzen können zudem typischerweise beim Anheben des Mittelfingers, der flach auf dem Tisch liegenden Hand, auftreten. 

Behandlung: Was tun gegen Tennisarm? 

Ruhe, Schonung und die Einnahme von Schmerzmitteln sowie Physiotherapie tragen dazu bei, Beschwerden beim Tennisarm zu lindern. Aber auch konservative Therapien, wie z. B. Tennisarm tapen können hier Abhilfe schaffen. Schwere Fälle können auch eine Operation erfordern. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Bild zum selber Tennisarm tapen gibt es später in diesem Text.

Eine konservative Tennisarmbehandlung besteht aus 2 Prinzipien: Zugentlastung des Muskelansatzes und Bekämpfung der Entzündung. Bei ausgeprägten Beschwerden kann auch eine intramuskuläre Injektion von Botox für Linderung sorgen. Diese führt zu einer Lähmung der betroffenen Muskeln, wodurch der Muskelzug am Ansatz verringert wird. Auch Ultraschall oder Kältetherapie in Form von Eisbehandlungen können zur Linderung der Entzündung beitragen. 

Wann zum Arzt?

Einen Arzt aufsuchen sollte man, wenn Selbsthilfemassnahmen wie Ruhe, Schonung, Eis und Schmerzmittel keine entsprechende Linderung bringen.

Was passiert, wenn man einen Tennisarm nicht behandelt?

Je länger ein Tennisarm unbehandelt bleibt, desto höher ist das Risiko irreversibler und chronischer Schäden. Denn unbehandelt werden die Symptome rasch chronisch, was die Ansatzstelle derart schwächen kann, dass es hier sogar zu einem Muskelriss kommen kann.

Über Taping

Was ist Kinesio Taping?

Kinesiotape ist ein elastisches Baumwollband mit einer Acrylklebeschicht. Es hat dieselbe Elastizität und Dicke wie unsere Haut und passt sich dementsprechend optimal an jede Körperbewegung an. Kinesiotape wird bei verschiedenen Beschwerden sowie Verletzungen eingesetzt, bietet Stütze und Stabilität und hilft, den körpereigenen Heilungsprozess dabei zu stimulieren und das ganz ohne die Beweglichkeit einzuschränken.

Kinesio Tape gibt es hier zu kaufen:

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Vorteile des Tapings

Kinesiologisches Tape kann das Bewusstsein dafür schärfen, wie sich unser Körper bewegt, Verletzungen vorbeugen und Beschwerden lindern. Zudem ist Kinesio Tape preisgünstig, wirkstofffrei, verringert Schmerzen und fördert gleichzeitig die Durchblutung

Kinesio Taping Tipps

Folgende Tipps helfen dabei, dass das Kinesio Tape optimal anzuwenden:

  • Reinige deine Haut vor dem Auftragen des Klebebandes
  • Klebe Kinesio Tape nie auf nasse Haut
  • Achte darauf, dass alle Bereiche des Klebebandes direkt auf der Haut und nicht auf der Kleidung kleben
  • Aktiviere den Klebstoff durch Körperwärme, indem du das Klebeband vor dem Anbringen durch Reiben anwärmst
  • Schneide die Ecken des Klebebandes jeweils abgerundet zurecht, damit es besser auf der Haut haftet
  • Bevor man mit dem Tapen loslegt, ist es wichtig, alles Nötige griffbereit zur Hand zu haben. 

Mehr zum Tennisarm tapen später im Text mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung und Bild. 

Sinn und Zweck: Was bringt Tapen bei Tennisarm?

Die Verwendung von Kinesio Tape bei Tennisarm ist eine exzellente Behandlungsmöglichkeit zur Linderung der Symptome. Denn das Tape schränkt die Bewegungsfreiheit nicht ein und trägt zudem zu einer schnelleren Genesung bei. Kinesio Taping wirkt dabei auf 3 unterschiedliche Arten gegen Schmerzen im Ellbogen: 

Verändertes Schmerzempfinden 

Kinesiologisches Tape bewirkt eine leichte Dehnung der Haut sowie des darunterliegenden Gewebes und übt dabei konstanten Druck aus. Diese Dehnung und der Druck können die Schmerzverarbeitung im Gehirn verändern bzw. die Schmerzweiterleitung unterbrechen.

Verringerung des Drucks auf den Ellenbogen

Eine weitere Möglichkeit, mit Kinesio Tape die Symptome des Tennisarms zu lindern besteht darin, die Belastung des Ellenbogens während einer Muskelkontraktion der Streckmuskulatur des Handgelenks zu verringern. Die Tapingtechnik wird dabei so ausgeführt, dass sie einerseits die Muskelaktivität behindert und andererseits die Reizung des Bindegewebes zwischen Sehne und Knochen minimiert.

Verbesserte Selbstwahrnehmung 

Die Verwendung von kinesiologischem Tape bewirkt, dass man sich der eigenen Körperhaltung und Bewegung bewusster wird. Kinesio Tape an Arm und Ellbogen erinnern uns daran, uns ergonomischer zu bewegen sowie anstrengende Aktivitäten zu vermeiden. Diese Art der verbesserten Selbstwahrnehmung wird auch als Propriozeption bezeichnet.

Kinesiologisches Tape vs. Sporttape

Kinesiologisches Tape und Sporttape sind 2 Optionen mit unterschiedlichen Ergebnissen bei Schmerzen und Beschwerden, die durch einen Tennisarm verursacht werden. Sporttape ist viel steifer als kinesiologisches Tape und schränkt dabei den Bewegungsspielraum deutlich ein. Es wirkt dabei eher wie eine Bandage, die Bewegungen einschränkt und das Gelenk stützt. Kinesiologisches Tape hingegen wirkt, indem es eine leichte Unterstützung bietet und die Haut dabei leicht anhebt, was zu einer besseren Durchblutung und Lymphzirkulation führt. Es ist zudem flexibler als Sporttape und das, ohne den Bewegungsspielraum dabei einzuschränken. Ausserdem ist Kinesiotape im Gegensatz zu herkömmlichem Tape elastischer, luftdurchlässig und wasserbeständig

Ist es sinnvoll, einen Tennisarm zu tapen? 

Kinesio Taping ist nicht mehr wegzudenken, wenn es um den Tennisarm geht. Denn Kinesio Tape wirkt sich positiv auf die Durchblutung sowie den Lymphabfluss aus und kann dabei die Unterarmmuskulatur beim Tennisarm entspannen und gleichzeitig unterstützen helfen. 

Taping Kontraindikationen: Wann ist Taping verboten?

Du solltest das Ellenbogentaping nicht anwenden, bei:

  • Knochenbrüchen
  • Allergien gegen Kinesiotape 
  • Offenen Wunden 
  • Durchblutungs- oder Empfindungsstörungen

Dauer: Wie lange sollte man einen Tennisarm tapen? 

Ein Kinesio Tape haftet durchschnittlich für 4-6 Tage. Der Tennisarm an sich ist eine langwierige Erkrankung und kann sich bis zu einem Jahr erstrecken. Hier gilt: Je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto besser sind auch die Aussichten auf Besserung. Unbehandelt können die Beschwerden chronisch werden. 

Sehnenentzündung, Schmerzen und Ellenbogen selbst tapen 

Der Ellenbogen kann zur Stabilisierung, bei muskulären Überlastungen oder Problemen mit den Ellenbogensehnen getapt werden. Besonders für die Sehnen des M. brachiales und des M. Trizeps entsteht eine starke Beanspruchung bei Sport oder anderen alltäglichen Belastungen. Beschwerden äussern sich dabei häufig in Form von Schmerzen oder einer Instabilität im Ellenbogen. Ein Druck- und Bewegungsschmerz an der Hinterseite des Ellenbogens tritt dabei häufig durch die Überlastung der Trizepssehne auf. Hier eine Anleitung wie du deinen Ellenbogen bei einer Sehnenentzündung selbst tapen kannst.

Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Bild Ellenbogen selbst tapen

Utensilien

  • 2 Tapestreifen 
  • Schere 

Anleitung 

  • Hebe deinen Ellenbogen in einem winkel von ca. 80° gebeugt vor dich 
  • Bring das 1. Tapeband jetzt auf deiner Oberarmrückseite ohne Stretch an 
  • Führe das Tape nun mit 25% Stretch über deine Ellenbogenaussenseite zum Unterarm 
  • Lass das Stretchband am Ende jeweils ohne Stretch auslaufen
  • Nimm nun das 2. Tapeband und befestige dieses ohne Stretch auf deiner Oberarminnenseite in leichtem V zum 1. Band
  • Zieh nun dieses 2. Band mit 25% Stretch gleich wie das 1. Band über die Ellenbogeninnenseite zum Oberarm, deine Ellenbeuge bleibt dabei frei  
  • Befestige das 2. Band ebenfalls ohne Stretch auf deinem Unterarm 
  • Reibe über beide Bänder zur Aktivierung

Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Bild zum Tennisarm selbst tapen 

Utensilien

  • 2 kurze und 1 langer Tapestreifen 
  • 1 Schere 

Tragedauer

  • 4-5 Tage

Anleitung 

  • Die Haut vor Beginn gründlich mit Wasser und Seife reinigen 
  • Für eine bessere Haftung des Tapes stark behaarte Stellen vorher rasieren 
  • Halte deinen Arm zum tapen im 90° Winkel gebeugt vor dich
  • Befestige 1 Streifen mit 75% Stretch horizontal und mittig parallel zum Unterarm verlaufend über der schmerzenden Stelle auf der Ellenbogenaussenseite, lass dabei das Ende jeweils ohne Stretch auslaufen 
  • Fixiere den 2. Streifen nun ebenfalls mit 75% Stretch mittig über dem Schmerzpunkt parallel zum Oberarm verlaufend, sodass sich die beiden Tapes über dem Schmerzpunkt kreuzen. Lass den Streifen ebenfalls ohne Stretch an den Enden auslaufen
  • Strecke nun deinen Arm etwas aus und beuge dein Handgelenk dabei nach innen
  • Nimm nun den 3. langen Tapestreifen und führe diesen vom Oberarm ausgehend mittig über das Kreuz auf den Unterarm auslaufend. Starte dafür auf der Oberarmaussenseite und führe ihn quer über deinen Ellbogen mit einem Stretch von 25%. Das Ende des 3. Streifens sollte dabei bis zur Mitte des Vorderarmes reichen
  • Reibe zur Aktivierung des Tapes mit dem Finger über alle Streifen  

Wichtig: Die Enden des Tapes immer ohne Zug anbringen und jeweils 1 Stunde vor der körperlichen Aktivität befestigen. 

Fazit 

Ein Tennisarm (Epicondylus humeri lateralis) entsteht durch eine Überlastung der Sehnen im Ellenbogen, meist verursacht durch repetitive Bewegungen von Hand und Arm. 90% der von einem Tennisarm Betroffenen sind Handwerker, Musiker oder PC-Nutzer … und keine Tennisspieler. Risikofaktoren für einen Tennisarm sind: Alter, berufliche Tätigkeit sowie auch gewisse Sportarten

Zu Beginn treten bei einem Tennisarm stechende Schmerzen im Bereich des äusseren Ellenbogens auf, welche dabei bis in das Handgelenk ausstrahlen können. Im weiteren Verlauf nehmen Schmerzen, Krafteinbusse und Missempfindungen dann zu.

Zu den entsprechenden Behandlungsmöglichkeiten gehören neben Ruhe, Schonung und der Einnahme von Schmerzmitteln auch Physiotherapie sowie konservative Therapien, wie z. B. Tennisarm tapen. Je länger ein Tennisarm unbehandelt bleibt, desto höher ist das Risiko irreversibler und chronischer Schäden.

Kinesiotape ist ein elastisches Baumwollband mit einer Acrylklebeschich. Es bietet Stütze und Stabilität, hilft, den körpereigenen Heilungsprozess zu stimulieren und passt sich dabei optimal an jede Körperbewegung an und das ohne die Beweglichkeit damit einzuschränken. Zudem schärft Kinesiologisches Tape das Bewusstsein dafür, wie sich unser Körper bewegt, hilft Verletzungen vorzubeugen, lindert Beschwerden, ist preisgünstig, wirkstofffrei und fördert ebenso die Durchblutung. Der Ellenbogen kann zur Stabilisierung, bei muskulären Überlastungen oder Problemen mit den Ellenbogensehnen getapt werden. Im Hinblick auf einen Tennisarm ist die Verwendung von Kinesiotape eine exzellente Behandlungsmöglichkeit zur Linderung der Symptome und wirkt dabei gleich in 3facher Sicht gegen Schmerzen im Ellenbogen: Verändertes Schmerzempfinden, Verringerung des Drucks auf den Ellenbogen sowie eine verbesserte Selbstwahrnehmung.