Kaliummangel Selbsttest- Symptom-Risikogruppe & Fragen-Check

Intro

Kalium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, welchen wir über unsere Nahrung aufnehmen müssen und ist für eine intakte Gesundheit unerlässlich. Ein erniedrigter Kaliumspiegel (Hypokaliämie) kann dabei viele Ursachen haben. Die häufigste Ursache dafür ist ein übermässiger Kaliumverlust im Urin aufgrund von Diuretika (entwässernde Medikamente), welche Menschen verschrieben werden, die an Herzkrankheiten sowie Bluthochdruck leiden. Auch Erbrechen oder Durchfall können zu einem übermässigen Kaliumverlust führen und selten wird ein niedriger Kaliumspiegel auch durch eine unzureichende Kaliumzufuhr über die Ernährung verursacht. Je grösser das Defizit ist, desto gefährlicher ist auch der Kaliummangel. Die gravierendsten und gleichzeitig gefährlichsten Auswirkungen hat ein Kaliummangel allerdings auf das Herz. Welche Kaliummangel Selbsttest können bei der Erkennung eines Kaliummangels helfen?

In diesem Text gehen wir auf Kaliummangel Selbsttest wie z. B. Der Symptom-Check, gehöre ich zur Risikogruppe für einen Kaliummangel? sowie einen Fragenkatalog ein. Zudem erklären wir, was ein Kaliummangel ist und erklären dabei Ursachen, Risikofaktoren, Kaliumnormwerte, Symptome, Folgen, Behandlung sowie auch Vorbeugung.

Mehr zu Kalium Bedarf, Wirkung und Funktion gibt es hier

Definition: Was ist ein Kaliummangel?

Kalium hilft bei der Übertragung elektrischer Signale an die Zellen in unserem Körper und ist ein Mineralstoff, der die Flüssigkeitsversorgung im Körper reguliert und dazu beiträgt, dass Muskeln und Nerven auch ordnungsgemäss funktionieren, insbesondere unsere Herzmuskelzellen.

Von einem Kaliummangel spricht man, wenn der Kaliumanteil im Körper zu niedrig ist. Dieser Zustand wird in der Medizin entsprechend auch als Hypokaliämie bezeichnet. Die Regulation der Kaliumausscheidung wird u. a. durch das Hormon Aldosteron reguliert, welches für die Abgabe von Kalium in den Urin verantwortlich ist.

 Zu Hormone und Mineralstoffe geht es hier

Kaliumverlust über die Nieren

Schüttet der Körper mehr Aldosteron oder Cortisol aus als benötigt, wird entsprechend auch automatisch mehr Kalium mit Hilfe der Nieren über den Urin ausgeschieden. Diuretika (Medikamente zur Entwässerung), Glukokortikoide und auch Antibiotika können dabei ähnliche Effekte auf die Kaliumausscheidung über die Nieren haben. Ebenso kann auch eine Nierenschwäche zu einem Kaliumverlust führen. Alles über Symptome wenn die Nieren nicht richtig arbeiten hier.

Kaliumverlust über den Magen-Darm-Trakt

Durch häufiges Erbrechen oder Durchfall gehen viele Mineralstoffe verloren, darunter auch Kalium. Ein übermässiger Gebrauch von Abführmitteln (Laxantien) kann ebenfalls einen Kaliummangel begünstigen.

Verminderte Kaliumaufnahme durch die Ernährung

Kalium ist in verschiedenen Lebensmitteln enthalten. Als besonders kaliumreich gelten Lebensmittel wie z. B. Bananen, Avocado oder Kürbiskerne, aber auch Trockenfrüchte enthalten viel Kalium

Aufgrund einer Mangelernährung kann es zu einem Kaliummangel kommen. Kalium kann aber auch beim Kochen verloren gehen, z. B. durch zu langes Kochen. Gerade deshalb, sollte hier auf eine schonende Garmethode wie z. B. kurzes Blanchieren, Dünsten oder Dämpfen geachtet werden. 

Mehr kaliumhaltige Lebensmittel im Text Kalium 

Kaliumverteilung

Kalium befindet sich sowohl innerhalb wie auch ausserhalb unserer Zellen. Steigt der pH-Wert im Körper an, reagiert der Körper mit einem Ionenaustausch und schleust dabei vermehrt Kalium in die Zellen ein. Dadurch entsteht ein Kaliummangel im Serum. Gleiches tritt auch bei einer Insulintherapie auf. Insulin stimuliert den intrazellulären Natrium-Kalium-Austausch und verringert dabei die Menge des extrazellulären Kaliums.

Kaliummangel und Herz

Bei einem Kaliummangel schlägt das Herz schneller (Tachykardie) und es kann zu Herzrhythmusstörungen kommen. Verschiedene Anzeichen für einen Kaliummangel können im EKG (Elektrokardiogramm) z. B. Extrasystolen oder eine Abflachung der T-Wellen sein. Mehr zum Langzeit EKG Schlafen hier, zum Belastungs EKG gehts hier. Alles über EKG anlegen und EKG Auswertung gibt es hier.

Symptome eines Kaliummangels

Bei einem niedrigen Kaliumspiegel können folgende typische Symptome auftreten:

  • Schwäche
  • Müdigkeit sowie Abgeschlagenheit
  • Muskelkrämpfe
  • Verwirrtheit
  • Verstopfung (Obstipation)
  • Ein abnormer Herzrhythmus (Arrhythmie)  
  • Kribbeln und/oder Taubheitsgefühl
  • Vermehrtes Wasserlassen

Mehr zum Kaliummangel Selbsttest: Der Symptom-Check später im Text

Ursachen und Risikofaktoren: Wie entsteht ein Kaliummangel?

Eine Hypokaliämie tritt z. B. auf, wenn man dehydriert ist. Weitere Risikofaktoren sind: 

  • Erbrechen oder Durchfall
  • Starkes Schwitzen bei körperlich anstrengender Arbeit
  • Heisses Klima
  • Leistungssport
  • Antibiotika- sowie Diuretikaeinnahme
  • Chronische Nierenerkrankungen (Symptome wenn die Nieren nicht richtig arbeiten hier)
  • Essstörungen wie z. B. Bulimie
  • Einen zu niedrigen Magnesiumspiegel 
  • Zu hoher Salzkonsum
  • Eine zu geringe Kaliumaufnahme über die Ernährung
  • Übermässiger Alkoholkonsum
  • Exzessiver Abführmittelkonsum
  • Fasten

Diagnose Kaliummangel: Wie wird ein Kaliummangel diagnostiziert?

Ein Kaliummangel wird beim Arzt anhand eines Bluttests nachgewiesen. Der Arzt kann einen solchen Test im Rahmen einer Routineuntersuchung anordnen oder aufgrund von Bluthochdruck oder Nierenerkrankungen verordnen. Eine akute Hypokaliämie stellt aufgrund der möglichen Folgen einen Notfall dar. Mehr zur Kaliummangel Behandlung später im Text detaillierter.

Kalium Normwerte

Kaliumwerte im Blut

Von einem Kaliummangel sprechen Ärzte, wenn der Kaliumspiegel bei Erwachsenen im Blutserum unter den Normbereich von 3,8 mmol/l absinkt. Ein Kaliumüberschuss (Hyperkaliämie) besteht übrigens bei Werten von über 5,2 mmol/l. 

Alter Kalium Normwert im Serum mmol/l
0 – 7 Tage 3,2 – 5,5
8 – 31 Tage 3,4 – 6
1 – 6 Monate 3,5 – 5,6
6 Monate -17 Jahre 3,5 – 6,1
Erwachsene ab 18 Jahren 3,8 – 5,2

Kaliumwerte im Urin

Der Kaliumspiegel im Urin beträgt bei einer normalen Ernährung 30 – 100 mmol/24h (24-h-Sammelurin). Bei Fastenkuren z. B. kann dieser auf bis zu 10 mmol/24h absinken. 

  • Kaliumwerte im Urin von > 20 mmol/l = Kaliumverlust über die Nieren
  • Kaliumwerte im Urin von < 20 mmol/l = Kaliumverlust über den Darm

Mehr zum Thema Intervallfasten Rhythmen und Phasen hier

Kaliummangel Selbsttests

Kaliummangel Selbsttest: Der Symptom-Check

Folgende Symptome können auf einen Kaliummangel hindeuten:

  • Schwäche, Müdigkeit sowie Abgeschlagenheit
  • Muskelkrämpfe
  • Schwindel (Hausmittel gegen Schwindelgefühl gibt es hier)
  • Kopfschmerzen
  • Verwirrtheit
  • Verstopfung (Obstipation)
  • Ein abnormer Herzrhythmus (Arrhythmie)  
  • Kribbeln sowie Taubheitsgefühl
  • Vermehrtes Wasserlassen

Kaliummangel Selbsttest: Gehöre ich zur Risikogruppe für einen Kaliummangel?

Zur Risikogruppe für einen Kaliummangel gehören: 

  • Personen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen 
  • Stillende Frauen: Stillende haben einen erhöhten Kaliumbedarf, empfohlen wird hier entsprechend eine Kalziumzufuhr von 4400 mg/Tag
  • Leistungssportler: Sportler, welche auf hohem Niveau trainieren verlieren aufgrund des erhöhten Flüssigkeitsverlustes durch vermehrtes Schwitzen mit dem Schweiss auch vermehrt Kalium 
  • Diabetiker: Erhöhte Blutzuckerwerte können zu einer verstärkten Kaliumausscheidung führen, ebenso wie eine Insulin-Ersatztherapie
  • Personen die Diuretika (Wassertabletten) oder Abführmittel einnehmen

Kaliummangel Selbsttest: Der Fragenkatalog

Folgende Fragen können den Verdacht auf einen Kaliummangel bestärken:

  • Leide ich regelmässig unter Kopfschmerzen und/oder Schwindel?
  • Bin ich oft müde und schnell erschöpft?
  • Habe ich Konzentrationsschwierigkeiten?
  • Leide ich häufig unter Magen-Darm-Beschwerden?
  • Habe ich Herzrhythmusstörungen?
  • Treten Wasseransammlungen irgendwo im Körper auf?
  • Leide ich häufig unter muskulären Problemen oder Krämpfen? 
  • Ernähre ich mich sehr salzhaltig und kaliumarm?
  • Nehme ich Medikamente wie Antibiotika oder Diuretika ein?
  • Bin ich Diabetiker?

Je mehr Fragen hier mit Ja beantwortet werden, desto naheliegender ist die Wahrscheinlichkeit, an einem Kaliummangel zu leiden.

Wichtig: Selbsttests ersetzen keinen Arztbesuch und schon gar keine medizinische Diagnose.

Behandlung

Die Behandlung eines niedrigen Kaliumspiegels zielt immer auf die dabei zugrunde liegende Ursache dafür ab und kann u. a. Kaliumpräparate miteinbeziehen. Bei einem nachgewiesenen Kaliummangel kann der Arzt gegebenenfalls auch ein entsprechendes Nahrungsergänzungsmittel empfehlen. Kaliumpräparate sollten immer nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden, da ein zu hoher Kaliumspiegel im Körper ebenfalls zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen kann. Im Spital kann Kalium auch in Form einer Infusion entsprechend zugeführt werden.

Alles zum Sinn oder Unsinn von Nahrungsergänzungsmittel hier

Folgen und Komplikationen

Wird ein Kaliummangel nicht behandelt, kommt es zu Beschwerden wie Müdigkeit, Kopfschmerzen sowie Schwindel. Eine schwere Hypokaliämie kann dabei sogar lebensgefährlich werden und u. a. zu einer verminderten Gehirnfunktion, hohen Blutzuckerwerten, Muskellähmungen, Atembeschwerden sowie auch einem unregelmässigen Herzschlag führen. 

Prophylaxe: Kaliummangel vorbeugen

Durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung lässt sich einem Kaliummangel am besten vorbeugen.

Kaliumhaltige Lebensmittel gibt es im Text Kalium

Fazit

Kalium hilft bei der Übertragung elektrischer Signale an die Zellen in unserem Körper und ist ein Mineralstoff, der die Flüssigkeitsversorgung im Körper reguliert und dazu beiträgt, dass Muskeln und Nerven ordnungsgemäss funktionieren, insbesondere unsere Herzmuskelzellen.

Von einem Kaliummangel (Hypokaliämie) spricht man, wenn der Kaliumanteil im Körper zu niedrig ist. Ein Kaliumverlust kann dabei über die Nieren oder aber auch über den Magen-Darm-Trakt stattfinden. Auch aufgrund einer Mangelernährung kann es ebenfalls zu einem Kaliummangel kommen. Kalium ist in vielen verschiedenen Lebensmitteln enthalten, als besonders kaliumreich gelten dabei Lebensmittel wie z. B. Bananen, Avocado oder Kürbiskerne, aber auch Trockenfrüchte enthalten viel Kalium.

Bei einem Kaliummangel schlägt das Herz schneller (Tachykardie) und es kann ebenso zu Herzrhythmusstörungen kommen. Veränderungen können im EKG (Elektrokardiogramm) z. B. Extrasystolen sowie eine Abflachung der T-Wellen sein.

Kaliummangel Selbsttest, wie z. B. der Symptom-Check, gehöre ich zur Risikogruppe für einen Kaliummangel? sowie der Fragenkatalog können bei der Erkennung eines Kaliummangels helfen. Ärztlich wird ein Kaliummangel anhand eines Bluttests nachgewiesen. Eine akute Hypokaliämie stellt aufgrund der möglichen Folgen immer einen Notfall dar. Von einem Kaliummangel sprechen Ärzte, wenn der Kaliumspiegel bei Erwachsenen im Blutserum unter den Normbereich von 3,8 mmol/l absinkt. Der Kaliumspiegel im Urin beträgt bei einer normalen Ernährung entsprechend 30 – 100 mmol/24h

Die Behandlung eines niedrigen Kaliumspiegels zielt immer auf die dabei zugrunde liegende Ursache dafür ab und kann u. a. Kaliumtabletten sowie kaliumhaltige Nahrungsergänzungsmittel mit einbeziehen. Kaliumpräparate sollten entsprechend immer nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden, da ein zu hoher Kaliumspiegel im Körper ebenfalls zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen kann. Durch eine gesunde sowie ausgewogene Ernährung lässt sich einem Kaliummangel am besten vorbeugen.